Englands Blaubuck beweist seine Scknlb!

Das r-erbreciierrLcire Doppelspiel cler Xn'eZsliet^ef' clurclr eigenes Oestänclnis eni/o5oi

Berlin. 27. November. Amtlich wird Verlautbart: Englands Blaubuch beweist seine Kriegsschuld. England wollte den Krieg. Beweis aus Beweis konnte Deutschland hier­für der Welt/schon vor Augen führen. Nichts hat Engtand dem bisher entgegenzusetzen ge­wußt. Darum mutzte es immer wieder zur Lüge und Verdrehung greisen. Das kürzlich herausgekommene englische Blaubuch, mit dem sich die deutsche Presse bereits beschäf­tigte. erweist sich auch nach genauester Prü­fung als nichts anderes als ein neuer miß­lungener Versuch der Entlastung, das heißt als ein neuer, aber schwacher Versuch der Verdrehung der Wahrheit. Tatsächlich ist diese englische Dokumentensammlung für jeden, der sie zu lesen versteht, ein einziger schlüssiger Beweis für Englands unbedingten Willen zum Krieg.

Im folgenden fassen wir die Dokumente zu­sammen. aus denen sich das Falschspiel der briti­schen Diplomatie zwischen dem 28. und 31. Au­gust ergibt:

Vre L.iige cke« I-oeck Hakikax

Der Führer übergab am 25. August dem britischen Botschafter in Berlin. Sir Neville Henderson. eine Erklärung, in der aus die Notwendigkeit, daß das Problem Danzig und der Korridor alsbald gelöst werden müsse, hingewie­sen wurde, und die nochmals in großzügigster Form ein Freundschastsangebot an England ent­hielt. Drei Tage später, am 28". August, erschien am Abend der britische Botschafter wiederum beim Führer, um ihm als Antwort auf die deut­schen Vorschläge vom 25. August ein Memo­randum der britischen Regierung zu überbringen. In diesem Memorandum wurde die Neichsregierung gebeten, sie möge in direkte Ver­handlungen mit der polnischen Negierung ein- treten. Das englische Memorandum sagte hier wörtlich:

Seiner Majestät Negierung hat bereits eine definitive Zusicherung von der polnischen Regie- rung erhalten, daß diese bereit ist, einem solchen Verfahren zuzustimmen." Im britischen Memo- randum wurde hinzugefügt, daßwenn solche Besprechungen zu einer Vereinbarug führen würden, der Weg für eine breitere und umfassen­dere Verständigung zwischen Großbritannien uud Deutschland offen wäre."

Aus Grund dieser Aussagen und Wünsche mußte es der Reichsregierung erscheinen, als böte sich für die von ihr gewünschte friedliche Entwick­lung in Europa noch eine Möglichkeit, wenn sie sich trotz des provokatorischen Verhaltens der Polnischen Negierung zu direkten Verhandlun­gen mit Polen bereit erklärte. Es mußte ihr fer­ner nach dem Text des englischen Memorandums so erscheinen, als ob die Polen bereits ihre Zu­stimmung zu einem solchen Verfahren gegeben Hütten. Infolgedessen erklärte die Reichs- regierst ng am Nachmittag des 29. August, sie sei trotz ihrer skeptischen Beurteilung der Aus­sichten zu direkten Besprechungen be­reit. den englischen Vorschlag anzunehmen und in diese einzutreten. Die Voraussetzung sei, daß eine mit allen Vollmachten versehene polnische Persönlichkeit durch Vermittlung der britischen Negierung am Mittwoch, dem 30. August, nach Berlin komme. In der Zwischenzeit, das heißt in der dazwischenliegenden Nacht, werde die Neichs- regierung eine akzeptable Lösung ausarbeiteu, und diese bei Ankunft des polnischen Unterhemd- lers auch der britischen Negierung zur Ver- fügung stellen.

Damit war vou deutscher Seite das Aeußerste getan, um den Frieden zu retten. Adolf Hit- ler war um des Friedens willen in vollem Umfange aus die englischen Vor­schläge eingegangen. Das Kernstück die- ses deutsch-englischen Stotencmstausches vom 28. und 29. August war die britische Behauptung, in London läge bereits einedefinitive Zusicherung" von der polnischen Regierung vor. daß diese zu Besprechungen bereit sei. Nur auf Grund dieser Behauptung konnte die Neichsregierung überhaupt trotz des unerträglich gewordenen Spannung?, zustandes an der deutsch-polnischen Grenze noch eine letzte Frist einräumen.

Aus dem Blaubuch ergibt sich nun. daß die britische Regierung indes au ihrem eigenen Vor- schlag, es sollten sofort Verhandlungen zwischen Berlin und Warschau stattfinden, gar nicht inter- essiert war Der Vorschlag war offensichtlich von britischer Seite nur gemacht worden um Zeit zu gewinnen. Während nämlich Eng- land in seinem Memorandum vom 28. August behauptet hatte, die definitive Zusage Polens in der Hand zu haben, mar in Wirklichkeit hierüber mit Polen noch gar nicht verhandelt worden Halikar hatte lediglich am selben Tage den britischen Botschafter in Warschau instruiert er möge dafür sorgen daß die polnische Regierung eine Zustimmung zu direkten Unterhandlungen mit Deutschland durch englische Vermittlung gebe. Er habe aber gleichzeitig hinzuqefüqt. die Bereit­schaft der polnischen Regierung in direkte Unter- Handlungen mit Deutschland einzutreten solle natürlich in keiner Weise bedeuten daß Polen damit auch schon die deutschen Forderungen an- zunehmen habe Das war alles, was von eng­lischer Seite geschehen war. wie sich aus dem Blaubuch ergibt Eine Zusage von seiten Polens lag indes weder am 28. August noch an den bei­den folgenden Tagen vor.

Auf Grund dieser Sachlage können wir nunmehr seststellen. daß die britische Behaup­tung vom 28. August, die britische Regierung hätte eine definitive Zuficherung der Bereit­schaft der polnischen Regierung zu direkten Besprechungen in der Hand, eine glatte Lüge gewesen ist. Die britische Regierung hatte zu diesem Zeitpunkt nichts in der Hand! Sie hatte lediglich an Polen ebenso wie an Deutschland einen Vorschlag gerichtet, dabet

aber ihren Vorschlag an Polen so verklausu­liert. daß für die polnische Regierung nicht nur dir Möglichkeit bestand, diesen Vorschlag abzulehnen, sondern wie weiter unten noch belegt wird sie geradezu eine Auf­forderung zur Ablehnung darin erblicken mußte. Somit ist erwiesen, daß das im End­stadium der Krise wichtigste britische Memo­randum auf einer Fälschung aufgebaut war.

Als Halifax in der Nacht vom 29. zum 30. August die deutsche Bereitschaft, einen pol­nischen Bevollmächtigten zu empfangen, erfahren hatte, mußte er da er ja von Polen in Wirk- lichkeit keinerlei Zusagen in der Hand hatte, in-

folgedesjen an Henderson telegraphieren (Telegramm vom 30. August. 2 Uhr morgens): Es >ei natürlich wider alle Vernunft, zu erwar­ten. daß ein polnischer Unterhändler heute noch nach Berlin kommen könne". Hierauf antwortete ihm Henderson. Hitler habe ihn am Abend vorher darauf aufmerksam gemacht, baß man von Warschau nach Berlin in anderthalb Stun­den fliegen könne. Da das ganze diplomatische Manöver von Halifax indes aus einer Fäl- schung beruhte, blieb dieses einfache Geaenargu- ment in London natürlich unbeachtet. Halifax war in Wirklichkeit gar nicht daran interessiert, daß ein polnischer Unterhändler in Berlin er­schienen wäre.

Dem britischen Botschafter in Warschau fiel während der entscheidenden Stunden eine beson­dere Nolle zu. Am Morqen des 80. August um 10 Uhr traf bei Halifax ein Telegramm Kennards ein aus dem hervorgeht. daß der britische Botschafter die Ausforderuna der bri­tischen Negierung vom 28. August. Polen solle in direkte Besprechungen eintreten. überhaupt nicht weiteraegeben hatte. Es ist möglich, daß er hierzu eine im britischen Blaubuch natür­lich nicht veröffentlichte Geheimanweiluna batte, da es ja schwer denkbar ist. daß in einem solchen Augenblick ein Botschafter einer Aufforderung seiner Negierung nicht nachkommt.

Nus dem veröffentlichten Telegramm Kennards vom 30. August morgens geht jedenfalls das sol- qende hervor: Kennard erklärt, er fühle sicher, daß es unmöglich sei, die polnische Negierung zu veranlassen. Beck oder einen anderen Unterhänd­ler sofort nach Berlin zu entsenden, um eine Der- einbarung auf der von Hitler vorgeschlaaenen Basis zu treffen. In seinem Telegramm heißt es dann wörtlich weiter:Wenn man bedenkt, daß die polnische Regierung im März, als sie allein stand und nicht für einen Krieg vorbereitet war. die damaligen deutschen Vorschläge zurück- wies. so würde es sicherlich für sie unmöglich sein, nun Vorschlägen, die über die Märzvor­schläge binauSnigeben scheinen, zuzustimmen, jetzt da die polnische Regierung Großbritannien als ihren Verbündeten besitzt und da Frankreich feiuen Beistand zuaesichert hat."

Sir H. Kennard schließt sein Teleqramm:Fch werde natürlich der Polnischen Regierung gegen­über keine Ansicht äußern, nochwerdeichihr die Antwort Hitler? kaemeiirt ist die deutsche Antwort vom 29. August, in der die Bereitschaff zu direkten Verhandlungen aus- aebrückt wurde) übermitteln, bis ich nicht Instruktionen erhalte, die. wie ich annehme, ohne Verzögerung kommen werden."

Dieses Telegramm des britischen Botschafters in Warschau zeigt nnn vollends klar das bri­tische Lffocn- nnd Intr'gcnsvicl. Nicht nur batte dir britische Reg'erüng keine Zusage von Bolen in der Hand, wie sie -wei Tage früher "'"haustet hatte, sondern ihr Botschafter in Warschau hatte nicht einmal den englischen Vorschlag an die polnische Regierung weiter- gegcbcn nnd zwar mit der Begründung. Polen werde doch nicht verhandeln, da es sich durch das englische Bündnis so sicher fühle, daß cs die Vorschläge vo« Hitler doch nicht anuehuien werde. Die Weigerung Kennards. die Vor­schläge seiner Negierung den Polen weiterzn- geben, war nun entweder eine große Insub­ordination. oder aber sie beruhte auf einem ab­gekarteten Spiel.

Es ergibt sich also aus dem britischen Blaubuch. daß. während die Reichsregicrnng vergeblich in Berlin auf das Eintreffen eines Unterhändlers wartete, die englische Diplomatie, die eindeutig znaesagt hatte, hierfür ihr Bestes zu tun. in Wirk­lichkeit verhinderte, daß Polen überhaupt über die Entwicklung der Dinge, insbesondere über die deutsche Verhandlungsbereitschaft, in­formiert werde.

DaS merkwürdige Verhalten des Mister Ken­nard war zweifellos mit dem Foreign Office verabredet. Wenn Halifax wirklich die Nolle eines ehrlichen Möllers gespielt hätte, müßte man anneß"»en. daß er seinem Botschafter in Warschau auf dessen Telegramm, er habe die britische Note

vom 28. August noch nicht übergeben, unverzüg­lich beauftragt hätte, Kennard habe alles zu tun, um die Polen an den Verhandlungstisch zu brin­gen. Während des ganzen 30. August erfolgte in­des keinerlei Instruktiv »dieser Art an Kennard. dagegen sendet Halifax am Nachmit­tag des 30. August ein Telegramm an Hender­son, in dem es heißt:Wir nehmen zur Kenntnis, daß die deutsche Regierung darauf besteht, daß ein Polnischer Unterhändler mit voller Legitima­tion nach Berlin kommen muß, um die deutschen Vorschläge in Empfang nehmen zu können. Wir können hie polnische Regierung nicht dahin bera­ten, sich auf diese Prozedur einzulassen, die völlig Wider alle Vernunft ist."

Halifax mußte wissen, daß dies nach Lage der Dinge nur den Krieg bedeuten konnte, uns er wußte es. Es war genau ver Zustand erreicht, den England, wie sich schon aus der Lüge vom

28. Anaust ergibt, herbenühren wollte. Das bri­tische Blaubuch verschweigt nun wohlweislich, daß an diesem selben 30 August um die Mittags», stunde Polen, statt einen Unterhändler nach Ber­lin zu entsenden, die General mobilma- chung befahl. Wer konnte auf Grund dieser Sachlage noch zweifeln, baß diese Generalmobil- maihung von niemandem anders als von England zu diesem Zeitpunkt vorgeschlagen worden ist? Polen war allerdings tatsächlich zu dem Zeit­punkt, da in Warschau die Generalmvbilmachung angeordnet wurde, wccker der englische Vorschlag noch die Bereitschaft Deutschlands, auf ihn einzu- aehen. bekannt. Es erweist sich also, daß die von Polen angeordnete Mobilmachung erfolgte, ohne daß Polen von dem unehrlichen Makler Hali­fax und seinem Gehilken Kennard überhaupt über die Entwicklung der Dinge auf dem lausenden gehalten worden war. Ein weiterer zwingender Beweis, daß England mit seinem Vorschlag der direkten Unterhandlung gar nicht beabsichtigte, den Frieden herbeizu- führen.

Erst in den frühen Morgenstunden des 31. Aug. also nachdem die von Deutschland gesetzte Frist bereits verstrichen war. weist Halifax den bri­tischen Botschafter in Warschau an. nunmehr Beck über die deutsche Note vom 29. August nnd die englische Antwort darauf zu verständigen. Erst jetzt werden die Polen überhaupt aufgefordert, sie sollten sich mit Berlin in Verbindung sehen. Die englische Neaitzrnna bat also nicht nur in ihrer Note vom 28. August aeloqen. sondern sie hat nach der Erklärung der grundsätzlichen deutschen Bereitschaft zu Verhandlungen, die am

29. Anaust abends, gegen 19 Nhr. erfolgte, nocki bis zum 3l. August moraens gewartet, bi? sie die Polen überhaupt über den Stand der Dinge in Berlin informierte, der sich in der Zwischen­zeit durch die Generalmvbffmachnng naturgemäß bereits zu ändern begann. Die deutsche Negie­rung wartete indes geduldig noch immer.

Durch das Telegramm Kennards vom 30. Aug. morgens, dessen Wortlaut eben mitgeteilt worden ist. wird das bestätigt, was von Deutschland immer behauptet wor­den ist. daß Polen nämlich nur deshalb nicht bereit gewesen ist, zu einem vernünftigen Abschluß .mit uns zu kommen, weil es sich durch die eng­lische Garantie sicher füblte und glaubte, sich jede Art von Provokation leisten zu können. Die Polen bätten niemals sich darauf versteift, daß sie mit Berlin überhaupt nicht in Unterhandlungen über die noch immer äußerst maßvollen deutschen Vor­schläge eintreten wollten, wenn sie sich nicht einer wirksamen britischen Unterstützung sicher geglaubt hätten.

Das britische Blaubuch ergibt ferner, daß auch die Franzosen über das englisch« Dop­pelspiel nicht informiert worden sind. In Paris wußte man offensichtlich am 3st. und 31. August nur. daß die deutsche Regierung vergeblich auf einen polnischen Unterhändler wartete. Warum aber dieser nicht erschien, ist am Onai d'Orsay in jenen Tagen ieden- falls nicht bekannt gewesen. Um die Mittaa- stnnde des 31. August telegraphierte nämlich Halifax an Kennard, dieser solle sich mit sei­nem französischen Kollegen zusammentun. um die Polen dazu zu bewegen, einen Unterhänd­ler nach Berlin zu schicken. Es heißt dann wörtlich:Die französische Negierung fürch­tet. daß die deutsche Regierung Vorteil aus dem Schweigen von seiten der polnischen Ne­gierung ziehen könnte." Ein höchst aufschluß­reicher Satz? Halifax, der absichtlich die Polen gar nicht in die Lage versetzt hatte, rechtzeitig zu antworten, bekam nnn plötzlich Anost. Frankreich könne dieses Dopvelspiel zu früh durchschauen und infolgedessen in letzter Stunde noch von dem Wagen abspringen. der entsprechend dem britischen Wunsch nun mit immer größerer Schnelliokeit dem Ab­grund zurollte. Rur um die Franzosen eben­falls hinterS Licht zu führen, wurde nun. da es praktisch schon so gut wie zu spat war. in den Mittagftunden des 31. August auch der französisch« Botschafter in Warschau »och eingeschaltet.

Am Abend des 31. August telegraphierte dann Kennard an Halifax über eine Unterredung mit Beck. Aus diesem Telegramm ergibt sich, daß Beck lediglich Lipski. den polnischen Botschafter in Berlin damit beauftragt hatte, im Auswärti­gen Amt mitzuteilen. Polen erwäge die Vor­schläge Englands in günstigstem Sinne. Beck er­klärte jedoch, wie Kennard telegraphiert, aus­drücklich:Herr Lipski wird indes nicht autori­siert werden, ein Dokument, das die deutschen Vorschläge enthielte, entaegenznnebmen." Beck fügte außerdem hinzu, daß er leibst in keinem Falle nach Berlin gehen wolle. Das deuffche Ver­langen. daß Polen einen bevollmächtigten Unter- Händler schicken sollte, war also, wie schon aus dem deutschen Weißbuch bekannt ist damit ab- ge lehnt. Dies hatte Enakand durch sein Dop­pelspiel erreicht, wobei noch besonders zu ver­merken ist daß Kennard cnff Grund der Weisung von Halifar die Polen zu dieser Ablehnung da­durch indirekt noch besonders aufforderte. daß er betonte, die britische Neaiernng habe sich in . kei­ner Weffe auf die deutschen Vorschläge fest'e'egt.

Soweit die Dokumente des bestück»«», Bk«,u- buckies. Es eraibt sich ans ihnen daß Eng­land. anstatt während sener entscheidenden die, Tane zwischen dem 28. und 31. Au"»ff den direkten Kontakt zwischen Warschau nnd Berlin herbeizuführen. durch ein« Urnahl Von böswilliaen Kniffen, ja selbst durch Lü­gen dies unterlassen, ia unterbunden hat «nd seine aanze diviomoffsche Aktion nnr auf das eine Ziel abstellte. Polen Zelt kür seine Mo­bilisierung zu gebe» »nd Deutschland mög­lichst lange hinzuhalten.

Den 8eioev ela Heiliger «len klngliinckern ein Senkel!

klnerinücklicti, ein kaoslisclier Erelkeiiskämpker, cker nickts kennt, sls äen lloö gegen ckos perkicke -älbion, kämpft cker bskir von lpi mit seinen VVsririz gegen Iwnckons Levoltberrsebakt in Inckien lNS-Preffe-Arcbivl

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London hat es sehr Mg

Paris fürchtet die Wirkung des Seekrieges

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MUS. Brüssel. 28. November. Der Beauftragte des englischen Blockadeministeriums. Nickolls, hat.über das Wochenende in Paris Fühlung mit den französischen Instanzen genommen, um mit ihnen das neue Exportembargo zu bespre­chen. Die Engländer haben es, den vorliegenden Berichten nach zu urteilen, sehr eilig mit der In­kraftsetzung der Blockadeverschärfung, während die Franzosen immer noch gewisse Bedenken über die völkerrechtliche Seite der Angelegenheit geltend machen.

Im übrigen werden die Schiffskatastrophen an der englischen Küste in Paris so schwer empfun­den. daß die politischen Kreise in den von Lham- berlain «»gekündigten Repressalien gegen die deutsche Ausfuhr kern entsprechendes Gegenmittel mehr erkennen können. Man würde es dort be­deutend lieber sehen, wenn sich durch ein tech­nisches Gegenmittel die Gefahr der Ein­schließung Englands beseitigen ließe. Wie eS heißt, hocken sich auch die Besprechungen Dola- diers mit den Marinesachverständigen in dieser Richtung bewegt. Es wird vor allem darauf hiu- gewiesen, daß die Blockierung der deutschen Aus­fuhr hauptsächlich die Neutralen treffe.

WrstmSckte haben keim Aussicht

Belgisches Blatt: Der Krieg ein Wahnwitz

L<e«od«rlodt cker dI8-kre»»o

MUS. Brüssel, 28. November. Die Versenkung des englischen Hilfskreuzers ..Rawalpindi", der Angriff deutscher Luftstreitkrafte auf Teile der englischen Flotte, die zur schweren Beschädigung eines englischen Kreuzers führten, und die übri­gen zahlreichen Versenkungen rings um England, haben in Belgien überall größtes Auf­sehen erregt.

Wo stehen wir?" lautet ein Artikel deS Pays Reel", in dem das Blatt die bisherige Kriegführung der Alliierten untersucht. Nach drei Monaten Feindseligkeiten müsse die neutrale Welt fcststellen, daß dieser Krieg von den Welt­mächten ohne ernsthafte Erfolgsaussichten begon­nen worden sei und deswegen ein wahnwitzi-, qes Unternehmen darstclle. Man erlebe, das Schauspiel, daß die Alliierten im Krieg wie im Frieden dieselben schweren Jrrtümer begin­gen, die eben dahin geführt hätten, wo man heute stehe Wie solle man, fragt das Blatt, unter die­sen Umständen das mindeste Vertrauen in die Weisheit der beiden Großmächte setzen, die die Führung der Welt beanspruchten? Die einzige Handlung, die bisher die Wcstmächte unternom­men hätten, die Blockade, habe sich gegen die Neutralen gerichtet und diese, neben Polen, zu den wirklichen Opfern des wahnsinnigen Unternehmens gemacht.

Die ISS. chinesische Division, die von den japa­nischen Truppen aus Naninq zurückgeworfen wurde, hotte 2200 Tote; die Japaner erbeuteten sieben Geschütze, 54 Maschinengewehre und 45 Last­wagen.