Fchwarzwalö-Wacht

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Lolw im Gchwarzwald

Donnerstag, den 19. Sktoder 1939

Nr. 245

England über Seapa Am stark beunruhigt

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t/ LootüesatrunZ vom empkarrZen

Amsterdam, 18. Oktober. Wie sehr die Ver­senkung derRoyal Oak" ganz England be­unruhigt hat. und wie sehr die britische» Ma- rinebchörden davon überzeugt gewesen waren, daß die seinerzeit im Weltkrieg getroffenen Sicher­heitsmaßnahmen an der englischen Küste auch jetzt genügten, geht aus dem Bericht des Londo­ner Korrespondenten desHandelsblaad" hervor. Er schreibt, die Umstände, unter denen dieRoyal Oak" versenkt worden sei, hätten starke Beunruhi­gung ausgelöst. Mit großer Spannung erwarte man nun den Bericht der Untersuchungskom- misiion, doch glaub« man schon jetzt, daß die Ver- t e idigungsanlagen der wichtigen Flottenbasis von Seapa Flow ver­bessert werden müßten. Scapa Flow sei nämlich nicht ein Hafen im wahren Sinne des Wortes, sondern eine etwa zehn Meilen lange Bucht, die sieben Eingänge habe. Die Strömung in diesen Eingängen sei derart stark, daß sie nicht durch Minen versperrt werden könnte», weil diese sich losrissen. Deshab habe man zu den Berteidi- gungsmittcln des Weltkrieges gegriffen, die da­mals vollauf genügt hätten. Es sei aber nun klar geworden, daß das, >vas für den letzten Krieg genügt habe, jetzt nicht mehr ausreichend sei. Das sei die Lehre, die die Admiralität aus der mutigen Tat des deutschen U-Boot-Kommandanten zu zie­hen habe.

DieTimes" schreibt, die Verteidigungs­anlagen von Scapa Flow, die sich im vergan­genen Krieg einem U-Boot-Angrisf gegenüber als unüberwindlich erwiesen hatten, seien seitdem noch verstärkt worden. Später gibt das Blatt zu. die Tatsache, daß ein U-Boot diese Verteidigungs­anlagen habe überwinden können sei sicherlich einbeunruhigender Zwischenfall", der für den Marine-UntersuchungsgerichtShof, der jetzt tage, ein ernstes Material liefere. Auch der Dailh Hcrald" sagt, daß Geschick und Mut der N-Bootbesatzung sicherlich Bewunderung verdienten. DieNews Chronicle" meint, daß man es mit einem Gegner zu tun habe, den man nicht unterschätzen dürfe. DieDaily Mail" erklärt ganz offen, daß Churchills Enthüllungen über die Versenkung derRoyal Oak" in Scapa Flow selbst beunruhigend gewesen seien. Niemals sei während des letzten Krieges ein U-Boot in diese große nördliche Flottenbasis ein- gedrnngen. DerDaily Expreß" zeigt sich höchst unzufrieden. Die Versenkung derRoyal Oak" enthülle einen Zustand, mit dem die englische Oeffentlichkeit sich niemals abfinden könne. Ob­wohl Scapa Flow eine Hauptslottenbasis sei. könne ein U-Boot eindringen, ein englisches Schlachtschiff versenken und anscheinend auch wie­der auslaufen. Der Fall Scapa Flow sei eine Schmach. Diese Katastrophe sei unent­schuldbar.

k'rrmkreied ist verleben

Die erfolgreichen deutschen Luftangriffe ander schottischen Küste werden von den Pariser Blättern weiterhin ohne Kommentar behan­delt, offenbar aus eine entsprechende amtliche Wei­sung hin. Die Blätter veröffentlichen jedoch Kar- tenskizzen, die den Leser zum Nachdenken veranlas­sen, weil die Entfernungen von Deutschland nach den von deutschen Fliegern angegriffenen engli­schen Orten in Kilometern eingetragen sind. So wird festgestellt, daß Scapa Flow 800 Kilo­meter von der deutschen Nordseeküste entfernt ist, also etwa ebensoweit, wie der französische Hafen Brest an der entferntesten Spitze der Bretagne vom Rheinland aus gemessen. Auf.diese Weise er­fährt also der Franzose, daß auch die entferntesten Winkel seines Landes im Bereich der deutschen Bomber liegen.Paris Soir" gibt der Vermu­tung Ausdruck, es müsse sich um ganz neuartige deutsche Flugzeuge handeln, die jetzt erst zur Ver­wendung kämen. DerFigaro" bringt in riesiger Aufmachung die Meldungen von den deutschen Er­folgen in England, an der Saar und den Ver­senkungen französischer Schisse.

^ued die bleutrslen tick beeindruckt

Die neuen Erfolge der deutschen Luftwaffe und der U-Bootwaffe gegen England wie der Rückzug der Franzosen auf die Maginotlinie haben in der

Schweiz tiefen Eindruck Linterlassen. Die sozialdemokratischeBerner Tagwacht" über­schreibt ihre diesbezügliche MeldungDie englische Schlappe" undFrankreich zieht sich auf die Ver­teidigung zurück". Das Blatt schreibt, es habe sich bestätigt, daß die großen Schlachtschiffe gegen U- Boot- und Luftangriffe nicht gefeit seien. Diese Lehren hätten sich die Deutschen mit bemerkens­wertem Erfolg zunutze gemacht. Die deutschen An­griffe zeigten, daß selbst die Basis der englischen Kampfslotte nicht gegen U-Boote und Flugzeug­überfälle gesichert sei. DieNational-Zeüung" m Basel schreibt u. a., die deutschen Staffelkomman- dantcn trauten sich zu, jene Theorie zu verwirk­

lichen, wonach die moderne Kriegsaktivität als operativ selbständige Waffe zu kriegsentscheiden­dem Handeln berufen sei.

Astenposten" in Oslo gibt in seiner Schilde­rung die Begrüßung des Kapitänleutnants Prien mit seiner Mannschaft durch Großadmiral Raeder wieder, und würdigt eingehend die Schwierigkei­ten und Gefahren, denen sich das U-Boot aussetzte, als es in die Bucht von Scapa Flow eindrang, so­wie die kühne Tat und das glänzende Manöver der Besatzung. Der Artikel schließt mit den Worten:Kein Wunder, daß die Deut­schen einer solchen Mannschaft huldigen, der selbst der Gegner alle Ehre zollen mutzte.

o Kesten die tenMen Amtes!

Holländer seüilllert eindrucksvoll clie Vernickluns <Zer «Ooura^eous"

Amsterdam. 18. Oktober. Ueber die Versen­kung des britischen FlugzeugträgersCourageous" am 17. September durch ein deutsches U-Boot gibt jetzt Kapitän Pilippo des holländischen Ozean­dampfersVendam" eine eindrucksvolle Augen- zeugenschilperung.

An diesem denkwürdigen Tage konnte in den Mittagsstunden von Bord derVendam" beobach­tet werden, wie der britische Handelsdampser Kastristan" 37S Seemeilen westlich des Kanals, durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde. Die Mannschaft wurde durch den amerikanischen DampferAmerican Banker" gerettet. Bereits wenige Stunden später wurde vom holländischen Schiff aus in einer Entfernung von etwa 7 See­meilen der britische FlugzeugträgerCourageouS" gesichtet, der von zwei Kreuzern beglei­tet war. Drei englische Bomber hätten nun den holländischen Dampfer überflogen und seien dann wieder an Deck derCourageous" niedergegangen.

Eine Zeitlang habe sich nichts Besonderes er- eignet. Plötzlich sei jedoch beobachtet worden, wie sich dieCourageous" durch künstliche Rauchentwicklung einem unsicht- barenGegnerhabeentziehenwollen. Nur wenige Sekunden später folgte aber eine ohrenbetäubende Explosion auf dem britischen Flugzeugträger. Eine riesige Rauch- und Feuer- säule sei gen Himmel gestiegen und im Laufe weniger Augenblicke sei dann dieCourageous", nachdem sich das Schiff tödlich getroffen, noch einmal aufgebäumt hatte, gekentert. Wie eine Wand habe sich dann das riesige Flugzeugdeck in die Luft erhoben, um dann nach hinten abzusacken, während die Besatzung und Flugzeuge in einem wilden Wirbel in die Fluten gefegt worden seien.

Der holländische Dampfer habe 14 Rettungs­boote auSgesetzt, doch sei es nicht gelungen. Ucber- lebende zu finden. Die Geretteten seien bereits durch englische Kriegsschiffe ausgenommen wor­den. Der holländische Kapitän nimmt an, daß ein großer Teil der Besatzung derCourageous" in der bis zu 5 Zentimeter dicken Heiz- ölschicht umgekommen ist, die sich noch der Versenkung an der Wasseroberfläche gebildet

habe. Die schwimmenden Besatzungsangehörigen seien durch die giftigen Ausdünstungen des Heiz­öls getötet worden.

In dieser Oelschicht sei auch das Schiffstage­buch derCourageous" schwimmend durch die Holländer gefunden worden. Das Tagebuch habe der Kapitän versiegelt und später den englischen Behörden übergeben. Die englische Admiralität habe dafür dem holländischen Kapitän ein beson­deres Anerkennensschreiben zukommen lassen. Das alles habe aber nicht verhindert, daß die Vendam" den ganzen Leidensweg der neutralen Schiffe in den englischen Kon- trollhäsen durchmachen mußte. Noch am selben Tage sei das Schiff gezwungen worden, nach den Downs zu gehen, wo es bis zum 4. Oktober ver­bleiben mußte. Von dort habe es nach Gravesend müssen, wo die neutralen Fahrgäste endlich an Land durften. Am 9. Oktober habe der hollän­dische Dampfer in Tilbury einen großen Teil seiner Ladung, der von den Engländern be­schlagnahmt worden war, löschen müssen, und erst am 17. Oktober, also nach einem erzwun­genen Aufenthalt von einem Monat, sei ihm die Fahrt nach dem Heimathafen Rotter­dam gestattet worden.

England übertreibt die Verdunklung

In einem Monat über tausend Tot«

Oigeuberickt 6er HS-Lrssse

b«v. Amsterdam, 19. Oktober. Die tödliche« VcrkehrSunsäll« steigern sich in England infolge der übertriebenen Verdunkelungsmaßnahmen >n erschreckendem Matze. Im Monat September wurden 1130 Personen auf der Straße getötet, im gleichen Monat deS Vorjahres betrug die Zahl knapp SVV. Die Zahl der überfahrenen und getöte­ten Fußgänger hat sich sogar vervielfacht.

*

In den englischen Städten Hüll, Bridlington und Great Grimsby fand am Mittwochvormit­tag, nach einer Meldung aus Kopenhagen, neuer Fliegeralarm statt, ohne daß ein Angriff wahr­genommen worden wäre.

M sah öle »Art Royal" ln besten Flammen

kliegeiurüeroftirier Hans klinke bericklet über seine kriednisse

8 o n 6 e r b e r i c ti t unseres Korrespondenten

ns.S tettin, 18. Oktober. Ueber die von Chur­chill geleugnete Zerstörung des englischen Flug­zeugträgersAre Royal" liegen genügend Beweise vor. Einer davon spiegelt sich in einem in der Pommerschrn Zeitung" veröffentlichten Feld­postbrief des Fliegerunteroffiziers HanS Runke, der an dem Angriff teilgenommen hat und seiner Schwester in Schlochau darüber folgendes be­richtet:

Wenn es der Tommy auch nicht zugeben will, daß sein zweiter FlugzeugträgerAre Royal" zerstört worden ist, uns kann er das nicht er­zählen. Ich habe selbst mit meinen eigenen Augen gesehen, allerdings nur kurze Zeit, wie derPott" eine Iv-Zentner-Bombe mittschiffs

bekommen hat. Das Schiff wurde ein Raub der Flammen. Wir hätten uns dieses Schau­spiel gern noch länger angesehen, leider hat es daraufhin zuviele Granatsplitter in der Luft ge­regnet. Wir mutzten uns eiligst aus dem Staube machen.

Eine zweite Maschine, die den Flugzeugträger bombardierte bekam einen kleinen Splitter ab. der aber der Maschine nicht? ausmachte. Wir find alle unversehrt in unsere Standorte zurückgekom- men. Der Tommy ahnte jetzt unsere Absichten und machte sich eiligst aus dem Staube. AlS wir mit neuer Bombenlast und einem bedeutend stär­keren Aufgebot starteten, fanden wir von dem Tommy nichts mehr."

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Von Iteieksbsuptamtslelter Heimat 8iii>6ermsaa

Das nationalsozialistische Prinzip, daß jedes Opfer erträglich ist. wenn esgemein° sam getragen wird, ist zur Richtschnur un­seres ganzen nationalen Lebens im Kriege geworden. Ob es die Tausende gewesen sind, die ihre im Bereich des Operationsgebietes gelegene Heimat verkästen mußten, ob es die Familien unserer Soldaten waren oder die Schassenden aus ausgelösten Betrieben. Volksgenossen, denen das Kriegsgeschehen Arbeit nahm oder den Lebensunterhalt schmälerte keiner fand sich allein auf sich gestellt, jeder fand Hilfe, Rat und Tat. Dem einen ward eine neue Heimat geschaffen durch die Bereitschaft anderer Volksgenossen, die nächsten sahen sich betreut in allen persön­lichen Fragen, wieder andere fanden eiHßl neuen Platz für ihre Schaffenskraft oder eme andere Möglichkeit, die Gefahr der Ngt>abzu- wenden.

Ans dem nationalsozialistischen Gemein­schaftsdenken heraus wurde es dabei zur Selbstverständlichkeit, daß jedes gemein­same Opfer alle gleichmäßig trifft. Ob es das sozialistische Element- des Luftschutzkellers ist oder die Gemeinschaft des Verzichtes auf elegantere Verkehrsmittel, als es Straßenbahn und Fahrrad sind, oder die Lebensmittelkarte, die im Kärntner Gebirge die gleiche ist wie iiO Esten oder in Berlin, beim Generaldirektor die nämliche wie beim Straßenarbeiter. Ebensowenig wie bei den Soldaten an der Front gilt in der Heimat ein Unterschied der Stellung oder des Be­sitzes. Nach Können. Begabung und Auftrag sind die Leistungen verschieden, die Lebens- Haltung im Kriege aber ist bei allen gemein­sam die gleiche.

Zur selben Zeit, in der Hunderttausende von Männerfäusten das Gewehr ergriffen haben, um die Heimat zu verteidigen, find Millionen von Frauen-, Jungen- und Mädchenhänden ausgerusen wor. den, um den verhängnisvollen Ausfall von Arbeitsleistung, der im Weltkriege zu dem großen Mangel an lebenswichtigen Produk­ten geführt hat, vorausschauend zu verhin­dern. in der nationalsozialistischen Erkennt­nis, daß in schicksalhaften Zeiten keine Last zu groß sein darf, hat sich diese Mobilisierung aller Kraftreserven unseres Volkes in wun­derbar reibungsloser Weise vollzogen. Schließlich hat die große nationalsozialistische These, daß es kein wichtiges Problem gibt, das nicht durch Weitblick, Energie und kluge Organisation zu lösen wäre, die materiellen Voraussetzungen dafür geschaffen, daß das Gespenst der Not von der Tür des deutschen Volkes für alle Dauer, gleichgültig wie lange, die englische Regierung zur Friedenseinficht braucht, ferngehalten wird. Unsere Vorrats­kammern sind gefüllt, unser Verbrauch wird gelenkt, unsere Wirtschaftspolitik verfolgt er­probte Wege, um mit Vernunft und Ener­gie Erzeugung und Bedarf deS Krieges in Einklang zu bringen.

Am gleichen Tage, an dem Hunderttau­sende von Nationalsozialisten als Soldaten in unserer Wehrmacht kämp­fend nach Polen einrückten, standen auch schon überall dort, wo führende Männer ihre« verantwortungsvollen, Stellen entzogen waren, sofort ebenso tüchtige andere Partei­genosten. Keine Stunde bliebtzn die Volks­genossen ohne die klare Politische Führung. Mit den großen Wirkungsmöglichkeiten, die ihr die großen Einrichtungen der Partei, ihre Organisationen von der HI., der Frauen- schast bis zur NS.-DolkSwvhlsahrt und der