Deutschen Arbeitsfront, ebenso wie die freu- dige Mitwirkung der staatlichen Stellen er­öffnet^ ist sie in den Tagen der Umstellung an allen den tausend Aufgaben begegnet, hat sie die Durchsetzung der großen Prinzi­pien in jedem Einzelfalle sichergestellt und die Sorge für jedes Lebensproblem des Volks­genossen in die Hand genommen.

Ob es die Verteilung, Erklärung, Derbesfe. rung der Bezugsscheinregelung war. die Un- terbringunq von Flüchtlingen, die Einfüh­rung der Nachbarschaftshilfe, die Betreuung von Angehörigen Verwundeter. Vermißter oder Gefallener, die Einrichtung von Kinder­gärten. die Sicherstellung ärztlicher Be­treuung, die Hilfe für raschere Abwicklung des Verkehrs rn den Lebensmittelgeschäften, die Organisation einer Briefverbindung mit Soldaten ohne Angehörige, die Unterbrin­gung von vorübergehend Arbeitslosen, die Hereinbringung von Ernterückständen, die Hilfe bei der Einrichtung von Lazaretten, die Versorgung der Front mit Büchern und Zei­tungen diese und tausend andere Pro­bleme tauchten auf und sie wurden nicht nur behandelt, sondern gelöst.

Gerade in diesen Wochen der inneren Um­stellung der Heimat hat das alte Ver­trauensverhältnis zwischen den Volksgenossen und seinen Polltischen Leitern sich zu einer verschworenen Gemeinschaft des Zusammenhaltens und der Zuversicht zur er­wiesenen guten Führung entwickelt. Das ganze deutsche Volk steht heute im Zeichen des bedingungslosen Einsatzes für das Reich und seine Zukunft, der Entschlossenheit zu jeder Tat. die der Gemeinschaft dient, des unerschütterlichen Glaubens, daß der Sieg des Reiches in diesem Lebenskampf durch die Kraft der Gemeinschaft errungen wird, zu der jeder sein Teil beizutragen hat. In die- sem Geiste zeigt sich Deutschland heute nicht nur als ein Volk mit Waffen, sondern auch als ein Volk voll innerer Kraft und Zuver­sicht, ein Volk der eisernen Haltung.

EmpaFlowKelben reich beschenkt

Auf dem Wunschkonzert der Wehrmacht

Berlin, 13. Oktober. Den Millionen von Hö­rern, die am Mittwochabend in allen Gauen des Großdeutschen Reiches und an allen Fronten dem Wunschkonzert der Wehrmacht lausch­ten. wurde ein besonders schönes Erlebnis zuteil. In das Konzert wurde überraschend eine Ueber- tragung aus dem Berliner Wintergarten einge­blendet. Dort weilten an diesem Abend Kapitän­leutnant Prien und die tapfere Besatzung des deutschen U-Bootes, das in der Bucht von Scapa Flow das britische SchlachtschiffRoyal Oak" versenkt und den SchlachtkreuzerNepulse" tor­pediert hatte. Der Rundfunk legte davon Zeugnis ab wie von überallher aus allen Schichten der Be- völkerung spontan Gaben über Gaben zusammengeflosfen waren, um den Man- nern wenigstens ein bescheidenes Zeichen des Dan- kes für ihre Tat zu geben. Es wurden neben nam­haften Geldspenden ganze Wohnungseinrichtun­gen, Tausende von Zigaretten, vielwöchige Ur- laubsaufenthalte in den schönsten Gegenden des Deutichen Reiches und ungezählte andere Dinge als Gaben von überallher verkündet. Reichs- Minister Dr. Goebbels war selbst auf kurze Zeit in den Wintergarten gekommen, um auch da- mit der U-Boot-Besatzung zum Ausdruck zu brin­gen, wie sehr das ganze deutsche Volk ihren mutigen und erfolgreichen Einsatz ehrt. Auf seine Veranlassung wird jeder Mann der Besatzung mit einer Zusammenfassung sämt­licher Auslandspressestimmen erhalten, die von Freundes, wie von Feindesseite von ihrer kühnen Tat künden.

Lhamberlain weiß nichts Neues

Dürftige Wochenübersicht vor dem Unterhaus

Amsterdam 18. Oktober. Im Unterhaus gab Chamberlain am Mittwoch seinen üblichen Wochenüberblick über die politische und militä- rische Lage. Daß sie diesmal besonders dürftig ausgefallen ist. entschuldigt Chamberlain damit, daß angeblich noch keine Anzeichen über die Hai- tung der deutschen Regierung zu den Fragen vor- liegen, die er zu definieren versucht habe. Offen- bar werden dem englischen Ministerpräsidenten neuerdings auch so wichtige Nachrichten wie das deutsche Echo auf seine unverschämten Heraus- forderungen unterschlagen.

Chamberlain mußte zugeben, daß die Flotte schwere Verluste an Offizieren und Mann- schäften erlitten hat. Wenn er behauptete, daß die Regierung ohne Zögern ihre Verluste in vollem Umfange veröffentliche, dann strafen ihn allein die Berichte der neutralen Presse, zum Teil sogar d,e Augsnzeugenberichte der eigenen Presse emp- kindlich Lügen. Das gleiche gilt für die Behaup- tung. daß die englische Luftwaffe keine Ver- luste erlitten habe, die so absurd ist. daß sie selbst von der englischen Bevölkerung nicht geglaubt wird, auf keinen Fall von den Edin- bürgern, die ja Augenzeugen der Kampfhandlung waren.

In diesen ernsten Tagen dürfen wir uns keiner dummen Prahlerei hingeben', erklärte Chamber- lain pathetisch. Offenbar hält er die Wiederholung der einfältigen Schwindelmeldungen seines See- lords Churchill für keine dummen Prahlereien. Es gehört schon eine gehörige Portion Unver- frorenheit dazu, der englischen Oeffentlichkeit gegenüber abstreiten zu wollen, daß dieNe- pulse' torpediert wurde, und das ausgerechnet an einem Tage, wo der tapfere Kommandant des siegreichen deutschen U-Bootes vor der deutschen und der ausländischen Presse eine genaue Schilde- rung seines Angriffes mit der lückenlosen Fest- stellung der erfolgten Treffer auch auf derNe- pulse' gegeben hat. Chamberlain mag sich gesagt sein- lassen, daß wir und die Welt dem Wort eines deutschen Offiziers mehr Glau- den schenken als dieser ganzen englischen Ne- gierung.

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Kapilänlsulnanl ?iien er-LIiH: vis Wirkung 6es 1orpeäo8 war unksimlieti / Kurier Orunäsatz: «kian!

Berlin. 18. Oktober In der großen Eondor- maschine fliegen wir über die Norddeutsche Tief­ebene. Wir sitzen inmitten der Besatzung des U- BooteS, das heute von seiner erfolgreichen Fahrt nach Scapa Flow in den Heimathafen zuriickge- kehrt ist. Die Männer des U-Bootes sind noch voll von dem Erlebnis der einzigartigen Fahrt. Kapi­tänleutnant Prien, der Kommandant des sieg­reichen U-Bootes, versucht uns in einem Gespräch den Verlauf der Fahrt und di« Ereignisse im eng­lischen Kriegshasen Scapa Flow zu schildern. In seinen Worten liegt genau so wie in den Blicken seiner Männer, die rings um ihn hcrumsitzcn und stehen, die Fülle der Erlebnisse.

Auf die Frage, wieso er gerade in den Hafen von Scapa Flow mit seinem Boot eindrang, faßte er mit schlichten Worten:Sechs Wochen Krieg sind jetzt vorübergegangen. Auf den bisherigen Fahrten mit einem U-Boot habe ich nicht ein ein­ziges feindliches Kriegsschiff zu Gesicht bekommen. Um so dringender wurde der Wunsch unserer gan- zen Besatzung, nureinmal ein britisches Kriegsschiff vor die Torpedorohre zu bekom- men. Dies dachte nicht nur ich, dies dachten der Wachoffizier, der Torpedooffizier, jeder andere Offizier und auch jeder Mann an Bord des Bootes Da aber anscheinend auf der freien See es heute nicht möglich ist. ein englisches Kriegs­schiff zu treffen, so bestand für mich nur die Mög- lichkeit, in einen englischen Kriegs. Hafen einzudringen. Also stand der Entschluß fest, einen englischen Kriegshafen aufzchuchen. Und wenn es schon ein solcher sein mußte, dann sollte es gerade jener sein, in dem die Engländer seiner­zeit die deutsche Flotte internierten und in dem Admiral Reuter die Ehre der deutschen Flagge durch die Versenkung der deutschen Kriegsschiffe des Weltkrieges rettete.'

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Der Kapitän des U-Bootes kam dann auf die Einzelheiten der Fahrt zu sprechen, wobei er un­ter anderem sagte:

Nach genauester Beobachtung stellten wir die günstigsten Möglichkeiten fest, um in den Hafen von Scapa Flow einzudringen. Es war ein Mo­geln und ein Versteckenspielen, um durch die eng-

Berlin, 18. Oktober. Der Führer empfing heute mittag in seinem Arbeitszimmer in der Reuen Reichskanzlei im Beisein des Oberbefehls­habers der Kriegsmarine. Großadmiral Dr. h. c. Raeder, den Kommandanten, Kapitänleutnant Prien, und die Besatzung des erfolgreichen U- Bootes, das mitten in der Bucht von Scapa Flow den SchlachtkreuzerRcpulse" und das Schlacht­schiffRoyal Oak" torpediert hat.

Kapitän Prien meldete dem Führer die an­getretene Besatzung des U-Bootes zur Stelle. Der Führer begrüßte jeden einzelnen der Offiziere und Männer der Besatzung durch Handschlag.

In einer Ansprache brachte der Führer so- dann seinen und den Dank der ganzen deutschen Nation für diese Tat zum Ausdruck. Er erinnerte daran, daß die Männer, die heute vor ihm stän- den. diese einzigartige Leistung auf je- nem Platz vollbrachten, auf dem einst die deutsche Flotte durch eine schwache Regierung ausgeliefert wurde, in der trügerischen Hoffnung, sie vielleicht zurückerhalten zu können, und auf dem dann ein deutscher Admiral diese Flotte vor der letzten Schande bewahrt und gerettet habe.

Der Führer gab in bewegten Worten seinem und des ganzen deutschen Volkes Stolz auf die Männer der deutschen U-Boot- Waffe Ausdruck. Was sie geleistet hätten, sei die stolzeste Tat. die überhaupt ein deutsches' Unter- seeboot unternehmen uyd vollbringen konnte. Sie habe nicht nur ganz Deutschland aus das tiefste bewegt, sondern rhr Ruhm sei in die ganze Welt hinausgegangen.

Er überreichte sodann dem Kommandanten Ka­pitänleutnant Prien als höchste Auszeichnung, die es für einen deutschen Soldaten geben kann, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Diese Auszeich­nung ehrt zugleich auch die ganze Besatzung.

Kapitänleutnant Prien erstattete sodann dem Führer ausführlichen Bericht über seine Erleb- nisse in der Bucht von Scapa Flow.

Anschließend waren der Kommandant und die Besatzung des U-Bootes Gäste des Führers zum Mittagessen in seiner Wohnung.

ok. Kopenhagen. 18. Oktober. Das von den deutschen Luststreitkrästen bei ihrem Vorstoß auf Scapa Flow angegriffene nud durch Bomben schweren und mittleren Kalibers getroffene bri­tische Kriegsschiff ist der .Hron Duke" gewesen, das gleiche Schiff, das während des Weltkrieges das Flaggschiff Admiral Jellicoes war.

Von derIran Duke' aus lenkte Jellicoe die englischen Bewegungen in der Skagerrak- Schlacht. Das Schiff, das eine Wasserverdrängung von 21 250 Tonnen hat, ist 1912 erbaut, aber später mehrfach modernisiert worden; es hat eine Bestückung von zehn 34,2-Zentimeter-Geschützen und sechzehn 10,2-Zentimeter-Geschützen. Seit einigen Jahren fand es als Schulschiff Verwen­dung. Der deutsche Angriff und seine Wirkung wurden von offiziellen britischen Stellen bereits eingestanden.

Im Oberhaus wurden von dem Sprecher der Negierung. Lord Lhatfield, dem Minister für

lischen Sperren hindurchzukommen. Aber, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Den Willen hatten wir und so war es auch für uns nicht schwer, den Weg zu finden. ..Plötzlich', so sagte der Kapitän mit einem verschmitzten Lächeln,waren wir drinnen. Der Abend war taghell erleuchtet durch ein Nordlicht, wie ich es bisher in meiner Seemannstätigkeit noch nicht erlebt habe. Es galt nun. vorsichtig zu sein, um den Erfolg zu er­ringen.'

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Je näher der Kommandant des erfolgreichen U-Bootes mit seiner Schilderung den Ereignissen in der Bucht von Scapa Flow kam, um so leben­diger wurde seine Darstellung.

Nachdem wir in die Bucht eingedrungen wa­ren. war meine erste Aufgabe, daraus zu sehen, daß wir nicht entdeckt werden, bevor wir das von mir gesteckte Ziel erreicht hatten. Im Norden, direkt vor mir. sah ich die Silhouetten von zwei Schlachtschiffen, das sind Ziele, die sich jeder U- Bootsmann wünscht. Also darauf zul Alle Torpedorohre fertig! Besatzung auf die Befehlsstände! Unser Grundsatz:Ran!"

Während Kapitänleutnant Prien diese Worte spricht, glänzen die Gesichter der Männer seiner Besatzung, die rings um ihn stehen, vor Stolz und vor Erinnerung an das, was hinter ihnen liegt. Jeder will seinen Beitrag geben zur Schil­derung der Stunden und Minuten, di« sie ihr Leben lang nicht vergessen werden. Keiner spricht von sich selbst, jeder versucht die Heldentaten sei­ner Kameraden zu würdigen.

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Der Kommandant des U-Bootes kann dann endlich in seiner Schilderung der Ereignisse fort- fahren.Als wir die genügende Entfernung von den beiden Schlachtschiffen haben, werden die Rohre fertig gemacht. Jetzt muß die Technik be­weisen. was sie kann. Und sie tut es.

Der erste Torpedo trifft das Schlachtschiff mit zwei Schornsteinen, das die größere Ent- fcrnung von unserem Boot hat. Der zweite Torpedo dagegen trifft das uns näher lie­gende Schiff. Da das näher liegende Schlacht- schiff das erste teilweise überdeckte, konnte der erste Torpedo naturgemäß nur auf dessen frei

Am Nachmittag des triumphalen Tages folg- ten der Kommandant und die Besatzung des er­folgreichen deutschen U-Bootes einer Einladung des Reichspressechefs Dr. Dietrich zu einem Tee-Empfang im Kreise der deutschen und der ausländischen Presse. Dabei gab der Komman- dant des U-Bootes, Kapitänleutnant Prien, nochmals einen überaus lebendigen oft von stür- mischem Beifall unterbrochenen und mit Begei­sterung aufgenommenen Bericht über den wage­mutigen und so ungewöhnlich erfolgreichen Vor­stoß mitten in den Hauptliegeplatz der englischen Kriegsflotte, den Hasen von Scapa Flow.

Von einer begeisterten Menge stürmisch gefeiert, war heute vormittag die heldenmütige Besatzung des siegreichen deutschen U-Bootes von Scapa Flow mit ihrem Kommandanten, Kapitänleutnant Prien, an der Spitze auf dem Flughafen Tem- pelhof eingetroffcn, um dann unter dem Jubel der Berliner Bevölkerung, die sich zu ungezählten Tausenden auf den Anfahrtsstraßen bis zum Ho- tel Kaiserhof eingefunden hatte, ihren Einzug in die Neichshauptstadt zu halten.

Es war ein Empfang, wie ihn sich die mutige Besatzung nicht schöner und herrlicher hätte den­ken können. Obwohl eine starke Hundertschaft der Polizei zur Absperrung aufmarschiert war. reicht ihre Kraft nicht aus. um sich dem Ansturm der Begeisterten entgegenzustemmen. Ihre Kette wird durchbrochen und im Nu sind die Matro- sen von der jubelnden Menschen- menge umringt. Nur langsam gewinnt die Polizei wieder Boden und verschafft den ange­tretenen Matrosen Platz. Als kurz daraus der Kommandant. Kapitänleutnant Prien, sichtbar wird, stürzten wieder die Berliner vor. und nur mit Mühe kann sich Kapitänleutnant Prien den Weg zu seiner Mannschaft bahnen.

Die scharfen Kommandos gehen beinahe unter in den Heilrufen, als sich die U-Bootbesatzung. an ihrer Spitze der Kapitänleutnant, in Marsch setzt, um nach der Reichskanzlei zu marschieren.

die Koordinierung der Wehrmachtsteile, Erklä­rungen über einen neuen deutsHen Luftangriff auf Teile der englischen Flotte in der Bucht von Scapa Flow abgegeben. Lord Chatsield teilte mit, daß mehrere deutsche Flugzeuge Bomben abge­worfen hätten, von denen einige das Panzerschiff Jron Duke' getroffen hätten.

Die Erklärungen des Regierungsvertreters er­weckten wieder, wie bei ähnlichen Vorgängen der letzten Tage, den starken Eindruck, daß sich die englischen Marinebehörden bemühen, die Trag- weite der Vorgänge zu verkleinern und insbe­sondere den angerichteten Schaden abzustreiten.

Selbst Premierminister Chamberlain mußte den Angriff und seine Wirkung im Parla­ment zugeben, wo sich die Regierung im übrigen für die schweren Verluste der leisten Tage zu rechtfertigen hatte. Im übrigen erklärte Mini- sterpräsident Chamberlain. die englische Luitver- teidigung habe sich bei den deutschen Angriffen als wirksam erwiesen (?).

sichtbaren Teil abgeschossen werden. Er lraf des­halb nur das Vorderschiff, wodurch das Schiff es handelte sich um dieNepulse" zwar nicht versenkt, aber doch erheblich beschädigt wurde, so daß. wie wir einwandfrei feststellen konnten, daß das Vorschiff sofort tief in das Was. ser einsank.

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Die Wirkung des zweiten Torpedos war un­heimlich. Mehrere Wassersäulen stiegen an den Bordwänden empor. Feuersäulen In allen Regen­bogenfarben wurden sichtbar. Brocken flogen durch die Luft. Dies waren Schornsteinteile. Maststücke und Teile des Brückenausbaus!"

Kapitänleutnant Prien macht hier in der an­schaulichen Schilderung seiner Ereignisse in der Bucht von Scapa Flow eine Pause, und noch einmal denkt er zurück an das Geschehene, ehe er mit seiner Schilderung sortsährt:Das Boot hatte unterdessen gedreht und lag auf Auslauf, kurs. denn mein Ziel galt ja nicht nur der Ver­senkung britischer Schiffe in einem englischen Kriegshafen sondern auch die Erhaltung meiner Besatzung und meines Bootes für weitere Aufgaben zur Durchführung und siegreichen Beendigung dieses Krieges.

Aus dem gleichen Wege, aus dem wir herein- gekommen waren, sind wir auch wieder heraus­gefahren. Hinter uns setzen Scheinwerserspiele und Morsezeichen in recht ausfälliger Form an. Das ist ja auch klar' so meinte Kavitänleutnant Prien verschmitzt lächelnd,denn wem fällt vor Staunen nicht der Unterkiefer herunter, wenn ihm im eigenen Hasen um Mitternacht Schlacht­schiffe von solcher Größe torpediert und versenkt werden!'

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Nachdem Kapitänleutnant Prien diese eindrucks. volle Schilderung der Torpedierung der Schlacht­schiffeRoyal Oak' und ..Nepulse' gegeben hatte, fragten mir ihn, mit welchen Gefühlen er die Heimfahrt nach diesem Erfolg antrat. Er sagte: Der Eindruck der Vernichtung derRoyal Oak' und der Beschädigung derNepulse" und der Gedanke an die unermeßlichen Opfer an Menschen wirkte so ungeheuerlich auf diejenigen, die dieses schaurige Schauspiel mit angesehen haben, daß es uns zunächst unmöglich war. nach­dem wir wieder ausgelaufen waren, den im Boot befindlichen Kameraden eine klare Schilderung der Vorgänge zu geben. Erst nach etwa einer halben Stunde hatten wir uns von dem erschütternden Eindruck so weit gesammelt, daß wir den Hergang im einzelnen zu schildern in der Lage waren.

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Mir selbst', so sagte Kapitänleutnant Prien, wird unvergeßlich der Eindruck bleiben, den meine Besatzung machte, als ich meinen Beschluß, nach Scapa Flow einzulausen. bekannt gab, wie meine Männer da mit leuchtenden Augen und mit hartem Willen zum Siege hinter mir stan­den. Das Hurra, das meine Männer ausbrach­ten, als ich nach dem Auslaufen aus dem Hasen von Scapa Flow durch das Sprechrohr an alle Stellen des Bootes durchgeben konnte: Wir haben ein Schlachtschiff versenkt, ein Schlachtschiff beschädigt und sind ungeschoren aus dem Kriegs­hafen herausgekommen, wird mir eben­falls für mein ganzes Leben unvergeßlich blei­ben.'

Zum Schluß erkundigten wir uns bei dem Kommandanten des erfolgreichen Bootes nach dem Eindruck, der ihm und seiner Mannschaft beim Empfang in der Heimat geworden ist. Kapitänleutnant Prien sagte dazu:Bei un­serem Eintreffen in den ersten deutschen Seehafen ist mir erst recht zum Bewußtsein gekommen, wiche Anteilnahine das deutsche Volk an dieser für uns N-Bootleute so selbstverständlichen Fahrt genommen hat. Ich bin überzeugt, daß meine Besatzung auch weiterhin erfüllt ist von dem. Wunsche, alles zu tun. um diesen Krieg siegreich und ehrenvoll für Deutsch­land in Kürze zu beenden'

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Kapitänleutnant Günter Prten

Kapitänleutnant Günter Prien ist in Lübeck geboren. Der heute 32jährige kam in jungen Jah­ren nach Lei pz in wo er von Serta an daS damalige Königin-Tbrola-Gymnasium besuchte, bis es den ..Jungen von der Waterkante' auf See trieb u»b er mit 15 Jahren als Schiffsjunge auf ein Segelschulschifs ging. Er hat die Handels­marine von der Pike an durchlaufen und mehr­mals die Welt umsegelt.Der Kops hat ihm ge­raucht'. wie er seinen Freunden gern erzählte, als er die Steuermannsschule in Hamburg be­suchte und hier auch sein Steuermannsexamen machte. Bereits mit 20 Jahren war er vierter Offizier bei der Hapag, wurde bald dritter und Funkoffizier, mußte aber auch den Abbau im Jahre 1929 über sich ergehen lassen, war monate­lang in Leipzig arbeitslos versuchte. Flieger zu werden, kam nicht an und wurde schließlich Lagerführer in einem Lager des Freiwilligen Arbeitsdienstes im Vogtland. Einige Jahre spä­ter fand er Gelegenheit, bei der Kriegs­marine einzutreten. Er sing von vorn an. war Matrose, später Fähnrich und nach zwei Jahren Leutnant ber Kriegsmarine. Als Oberleutnant zur See war er mehrfach in Spanien und wurde im Mai d. I. Kapitänleutnant und bekam das U-Boot als Kommandant, da? er schon mehrere Jahre fuhr.

Kapitänleutnant Prien, der bei seinen Kamera­den jetzt wegen seines TemperamentsBrause- köppchen' genannt wird hatte in diesem Kriege bereits Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Für die Versenkung von 10 000 Tonnen Handels­tonnage erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Am 20. September traf er das erstemal auf Ur­laub in Kiel ein und konnte sich mit seiner jun­gen Frau, der Tochter des Kommandanten von Eger. Oberst Messerschmidt, treffen. Nun wird er Gelegenheit haben, auch sein einjähriges Töch- terchen Birgit begrüßen zu können.

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