/O/SA

Wir erleben gegenwärtig Tage der Wende in der europäischen Geschichte. Schlag auf Schlag fallen die gewaltigsten Entscheidun­gen. Und jede dieser Entscheidungen bestätigt immer klarer, daß die europäische Politik nicht mehr im Westen gemacht wird, sondern daß Deutschland das Gesetz des Han­delns an sich gerissen hat. Der Bewegungs­freiheit der englischen Politik auf dem Kon­tinent sind enge Grenzen gesetzt. AIS einziger, aber auch als letzter Kontinentstaat hat es Frankreich noch nicht fertig gebracht, das englische Joch abzu schütteln.

Auf diesem Hintergrund heben sich ein­zelne Linien besonders ab. Englands Ziel ist es seit Jahren gewesen. Deutschland m eine Lage zu drängen, in der eS nur die Hahl hätte, sich entweder zu unterwerfen oder Krieg gegen die öffentliche Weltmeinung zu führen. Dieser Versuch ist nicht nur ra­dikal zerschlagen worden, sondern heute sieht sich England selbst vor die Verantwortung gestellt, zwischen Krieg und Frieden zu wäh­len. Verträgt diese Verantwortung eine Wahl zugunsten des Krieges? England hat sich selbst bisher zu einer Offensive außerstande gesehen, wo wesentliche Teile der deutschen Wehrmacht im Osten gebunden waren. Jetzt steht nicht nur die beste und stärkste Trup- penmacht der Welt zum restlosen Einsatz im Westen bereit, sondern hinter diesem Einsatz steht noch die in den deutsch-russischen Ver­einbarungen festgelegte Möglichkeit eines indirekten oder vielleicht sogar direkten rus­sischen Eingreifens. Die jahrhundertealte Waffe der Blockade ist zerschlagen, ein neues mächtiges Kontinental­st! st em ist im Werden.

Während im Osten von Deutschland und Rußland die Grundlagen einer dauerhaften Ordnung geschaffen wurden und das Gewicht dieses neuen Friedensblocks von Moskau aus in die Waagschale der Entscheidungen ge­worfen wird, hat das uns verbündete Ita­lien im Raume des östlichen Mittelmeers die Voraussetzungen für eine friedliche Entwick­lung durch die Verständigung mit Griechenland und die Fühlungnahme mit der Türkei noch wesentlich verstärkt. Daß Mussolini ent­schlossen ist, nicht nur die Macht seines Impe­riums, sondern das politische Gewicht des öst­lichen Mittelmeerraumes für seine Friedens­aktion einzusetzen, daran hat er in seiner Rede in Bologna keinen Zweifel gelassen. Es war eine letzteWarnuna an die Westmächte und wenn dieser Appell bei denen, die er an- gedt, auf taube Ohren stößt, dann wird Musso­lini das hat er ganz klar gemacht erst wieder vor sein Volk treten, wenn der Augen­blick der großen Entscheidung für Italien ge­kommen ist.

Im Westen hat darauf ein Rätselraten über die Bedeutung dieser Mahnung begonnen, ja man hat versucht, sie gegen Deutschland auszu­legen. Törichter Versuch! Deshalb war der Besuch des Grafen Ciano eine neue furchtbare Enttäuschung für die westlichen Bes­serwisser. Der Pakt zwischen den beiden Achsenmächten erhält seine Haltbarkeit nicht nur durch das Unterfutter gemeinsamer Inter­est-n, das ein Bismarck als wichtigste Voraus­setzung einer beide Teile befriedigenden Bünd­nispolitik bezeichnet hat. sondern noch mehr durch die innere Uebereinstimmung der beiden Völker, durch die Gleichartigkeit ihrer Weltan­schauung, durch den Gleichklang der Seelen diesseits und jenseits der Alpenkämme. Wie

LtmMrlM-ErMiW M stille

: keine übersRe Antwort / vnlerksus sckon unssäuläis

s o o ä » r d s r t e d t uoeei

b«e. Amsterdam, 3. Oktober. Premiermini­ster Chamberlain hat die Abgabe seiner UnterhauserklSrung «if Dienstag verschoben. Eine Begründung für die Verschiebung wurde nicht gegeben. In politischen Kreisen weist man daraus hin. dah Chamberlain sich zwar mit den Auswirkungen des deutsch-russischen Abkommens beschäftigen werde, daß er aber wahrscheinlich noch keine Stellungnahme zu den Frie­densvorschlägen einnehmen könne, da diese noch gar nicht unternommen seien. Im Unterhaus fand am Montag ein Borgeplänkel um die Stel­lungnahme zum Friedensproblem statt. Gegen­über ungeduldig drängenden Labour - Fragen er­klärte Chamberlain, er bitte uin Geduld bis zu seiner Erklärung am Dienstag.

DerDaily Herald" fordert, datz man di« Kon­sequenzen. die aus dem Abkommen entstehen könn­ten. genau erwäge, um eine weitere tragische Wie­derholung jener kurzsichtigen Diplomatie zu ver­meiden. die die Hauptschwäche der englischen Außenpolitik unter der gegenwärtigen Regierung sei. England und Frankreich sehen sich einem deutsch-russischen Block gegenüber, der in der Lage sei wenn auch nur vorläufig (!) einen gro-

s, L o rr o o p o o ck e u t e n

tzen Teil von Osteuropa zu beherrschen. Es würde töricht sein, die Möglichkeit ern st er Ver­wicklungen in Abrede zu stellen. Zum Schluß meint das Blatt, die Antwort, die die Regierung auf das deutsch-russische Abkommen geben würde, dürfe keine übereilte Antwort sein.

Es war eine Churchill Mine

Von deutschem U-Boot keine Spur

Antwerpen, 2. Okt. Das Antwerpen» See­gericht hat jetzt das Ergebnis der Untersuchungen über daS Sinken deS belgischen Handels- bampfersAlex van Opstal" im Kanal bekannt­gegeben. Das Gericht hat festgestellt, daß das Schiff auf eine Mine gelaufen ist. Die Aussagen aller Besatzungsmitglieder einschließlich des Ka­pitän? stimmten darin überein, daß niemand die geringste Spur von einem Torpedo oder U-Boot, gesehen habe. Damit ist einwandfrei amtlich fest­gestellt, daß der belgische Frachtdampfer entgegen den Behauptungen der britischen Lügenpropa­ganda nicht von einem deutschen U-Boot torpe- diert wurde, sondern aus eine englische Mine aufgelaufen ist.

MM Arbeitslose mehr ln England

OksmderlLins Lrie^spoMK beclrokt l^ebensknIlunZ cler breiten lassen

Amsterdam, 2. Oktober. Die Bestürzung in England über die Höhe der neuen Steuern ist ganz allgemein.

Die bekannte ZeitschriftSpectator" schreibt, der einfache Mann aus der Straße, der rund drei Pfund in der Woche verdiene, sei tief bestürzt über die zerschmetternde Erhöhung der Einkommensteuer. Dadurch werde die Lebens- Haltung der breiten Volksschichten ernstlich bedroht. Preissteigerungen, radi- kale Zunahme der Wucherer und Schieber, sin­kende Kaufkraft und Arbeitslosigkeit das sind die ersten Früchte des von der Kriegstreiber- Clique vom Zaun gebrochenen Krieges. Das eng­lische Arbeitsministerium muh zugeben, daß sich die Zahl der Arbeitslosen bereits wieder um rund 100 000 erhöht hat. Unter solchen Umstän- den ist es nicht weiter verwunderlich, daß die äußerst kritische Wirtschaftslage Englands im Auslande immer osfener erkannt wird. So stellt zum Beispiel die jugoslawischeVreme" fest, daß durch die verschiedene Bewertung des Pfundes und die daraus hervorgehende Unsicherheit Lon­don auch in großem Maße seine Bedeutung als Weltmarkt verloren hat.

England beschwert sich über Indien

Der sehr ehrenwerte britische Indien- minister Lord Zetland hat sich im Oberhaus in vorsichtiger Form (!) über die indische Stel­lungnahme beschwert, die allerdings den kapi­

talistischen Ausbeutern an der Themse nicht ge­rade lieblich in den Ohren geklungen haben mag. Es handelt sich dabei um die bekanntgewordene Tatsache, daß die indische Kongreßpar- tei eine eindeutige Erklärung über die britische Politik gefordert hat, ehe sie endgültig ihre Siel- lungnahme zum Kriege festlegen wolle. Hierauf hat Gandhi in einer Erklärung erwidert, daß der Kongreß" nichts Unehrenhaftes getan habe, wenn er diese Erklärung gefordert habe. Nur die Hilfe eines freien Indiens sei von Wert.

Hl Dievorsichtige Beschwerde" des edlen Lords ist durchaus begreiflich, noch begreiflicher ist es, daß sie ihm sehr peinlich ist, denn er muß sich für eine Sache einsetzen, bei der alles Recht auf der indischen Seite und alles Unrecht auf seiten des britischen Empire ist. Auch dem edlen Lord wird ja nicht ganz unbekannt sein, daß von seinen maßgebenden Londoner Regierungs­kreisen auch die hinterhältigsten Mittel ange- wendet werden, um die indische Kongreßpartei, das einzige wahre Instrument der Stimme des indischen Volkes, gänzlich auszuschalten und mit einer kleinen ehrgeizigen Clique, die von England ausgebalten wird, weiter in brutalster Weise auszubeuten. Ueber kurz oder lang wird sich aber auch Indien seine volle Unabhängig­keit von England erkämpfen,

Italien mit Deutschland mar­schiert,so marschiertDeutschland mitItaIien. Die beiden Völker haben ihr Ziel erkannt, haben Tritt gefaßt und werden sich auf ihrem Weg zu einem Friedender Gerechtigkeit nicht aufhalten lassen.

Rechnen wir zu Mussolinis Friedensbe­mühungen noch die Anstrengungen aller kleineren neutralen Staaten, die unter dem Druck der englischen Seeräuberei in eine wirtschaftliche Krise von beispielloser Härte geraten sind, dann haben wir in Europa be­reits den Kreis der Friedenswilligen abae- steckt: wir sehen England und Frankreich allein noch außerhalb dieses Kreises. Aber, so wird man vielleicht fragen, wäre es nicht möglich, daß dieser Kreis durch das Eingrei­fen der T ü r k e i an der Seite der Alliierten

aufgerollt werden könnte und daß dann gleichzeitig noch Rumänien und vielleicht auch Griechenland sich zum Schlacht­feld der englischen Interessen hergeben? Diese Hoffnung hat man nicht einmal mehr in London. Mit banger Besorgnis blickt man dort nach Moskau, wo der türkische Außen­minister weilt. Die Gerüchte von einem be­vorstehenden russisch-türkisch-rumänisch-bul- garischen Schwarzmeer-Vertrag wollen nicht verstummen, ein Vertrag, der den Englän­dern die Dardanellen versperren würde.

,So sehen wir in Europa wie in Vorder­asien eine einheitliche Ausrichtung der Poli­tik in Richtung auf den Frieden. Dieser Ent­schlossenheit zum Frieden steht jetzt allein die Kriegsentschlossenheit der englischen und französischen Regierung gegenüber. Nur

der Regierungen, nicht der Völ-i ker! Denn diese Völker wollen den Frieden, sie sind von der Sinnlosigkeit dieses Krieges überzeugt und über die Opfer, die er ver­langt, erbittert. Soll es da wirklich einem Dutzend von Kriegshetzern gelingen, die La­wine im Westen zur Auslösung zu bringen? Die Verantwortung liegt bei den Macht­habern in London und Paris. Das englisches und das französische Volk aber werden die Folgen zu tragen haben. Wie diese Folgen, angesichts der Stärke und Schlagkraft der! deutschen Armee, angesichts der einzigartiges seelischen Haltung des ganzen deutschen Vol­kes und angesichts der Hilfe der zur Erhal-i tung des Friedens entschlossenen Verbünde-, ten und Nachbarn ausfallen werden, dafür! sollte dasgarantierte"' Polen ein war­nendes Beispiel sein.

Deutschland hat das Gesetz de 8^ Handeln sauf politischem Gebiet! an sich gerissen, Wollen England und Frankreich wirklich, daß sich! das an ihnen auch aus militäri­schem Gebiet erweisen soll?

Was werden die letzten Verteidiger des gewissenlosen Unrechts von Versailles tun? Werden sie den Mut zu einem Frieden sin- den, der endlich und endgültig die Brand­stellen Verschwinden läßt, die durch die Zwangsdiktate nach dem Weltkrieg entstan­den sind? Werden sie die Chance nützen, die ihnen noch einmal geboten wird? Kann es in der gegenwärtigen Lage überhaupt denk, bar sein, daß einige vorübergehend Maßgeb. liche den Krieg wollen? Die nächsten Tage schon werden Antwort aus diese Fragen geben. Die Welt die in Spannung darauf wartet, weiß, wo die Ver- antwortlichen sitzen. LI.

Zu gigantischen Leistungen beMgt

Berlin, 2. Okt. Der Generalbevollmächtigte für die Wirtschaft, Reichsminister Funk, gibt im neuenSchulungsbrief" der NSDAP., der Deutschlands Abwehrkampf gewidmet ist, einen Uebcrblick über unsere wirtschaftliche und finan­zielle Mobilmachung.

Auch die schwersten internationalen Krisen könnten die deutsche Währung und Wirtschaft nicht erschüttern.Die von mir ge­führte Deutsche Reichsbank," so sagt der Minister,ist allen sich aus den Kriegsnotwen­digkeiten ergebenden Anforderungen an den Zah- ^ lungsverkehr sowohl im Inlands wie nach dem Auslande gewachsen, weil sie ebenso wie die ge­samte deutsche Wirtschaft sich für diesen Zeitpunkt rechtzeitig gerüstet hat. Andererseits wer­den die aus Einsparungen und zusätzlichen Ein­nahmen entstehenden erhöhten Mittel das Reich in die Lage versetzen, eine Kriegswirtschaft durch­zuhalten und ständig zu vergrößern, die zu gi­gantischen Leistungen in der Her» irellung von Kriegsmaterial führen wird, so daß wir ebenso wie militärisch auch wirtschaftlich vor allen Ländern einen gewaltigen Vorsprung haben/

Wieder englischer Dampfer versenkt

« Im Südatlantik aufgebracht

Berlin, 2. Oktober. Wie dieBerliner Börsen- zeitung" aus Amsterdam meldet, wurde Montag in London bekannt, daß der englische Damp­ferClement" im Süd-Atlantik ver­senkt worden ist. Das englische Lügenmini­sterium, das offenbar noch nicht über Einzelheiten verfügt, spricht in diesem Zusammenhang von einembewaffneten Handelsjäger" als Angreifer derClement". Reuter will wissen, daß die austra­lischen Behörden bereits vor der Anwesenheit die­sesHandelsjägers" unweit der Ostküste Südame- rikas gewarnt hätten.

See Ke«»-i«

Lin Ln'mknakroman von Leier Laut öertram

»enW IM v kn»«»«-serlq, ». Ick Mul»

4V

Das ist mix um so leichter geworden, als wir in Scotland Zard seit Wochen rein gar nichts zu tun haben kein Mord, kein Ein­bruch. nicht die kleinste Erpressung, man könnte beinahe glauben, die Verbrecher seien ausgestorben."

Roger war etwas verwundert: Noch nie­mals hatte er Swaynes so gesprächig gesehen. Er sprühte geradezu vor Redseligkeit, und Vivian mußte mehr als einmal über seine komisch-trockenen Bemerkungen hellauf lachen. Während der Fahrt nach London ging frei­lich die Rolle des Erzählers auf Roger über: In aller Ausführlichkeit mußte er dem In­spektor von seinen Erlebnissen berichten. Kurz nachdem er geendet und Vivian ihre eigenen Erlebnisse zugefügt hatte, rollte der Zug im Waterloo-Bahnhof ein.

Das Auto, in dem die beiden Herren Vivian von der Bahn nach Hause brachten, geriet in den Strom der soeben von den Theatern heimkehrenden Wagen und kam nur langsam vorwärts. Am Piccadelly-Zir- kus mußten sie einige Minuten lang halten; neben ihnen stand ein großer, offener Nolls, dessen Insasse, ein älterer, sehr gepflegt aus- sehender Herr, den Polizeiinspektor höflich grüßte. Als Roger ebenfalls hinsah wandte -er Herr sein Gesicht brüsk ab. '

»Wer war das?" erkundigte sich Roger, eben als der Verkehrspolizist die Fahrt frei gab.Er kam mir oekannt vor!"

Der Herr in dem Auto?" meinte Sway- nes beifällig,das war Sir Maurice Belloc, der frühere Handelsminister. Er ist, glaube ich, in der letzten Zeit leidend und sieht gotts­erbärmlich schlecht aus; .deshalb haben Sie ihn wohl nicht gleich erkannt."

«Diese großen Herren", fuhr der Inspektor fort, »haben durchaus kein so sorgenfreies Leben, wie man gemeiniglich anzunehmen Pflegt. Ich habe das erst kürzlich bei mehre­ren Gelegenheiten feststellen können."

Als Roger ihn verwundert ansah, be­merkte Swaynes mit einem leisen spöttischen Lächeln:Ja, ja, mein lieber Denison, ich entdecke manchmal in mir eine gesellschaft­liche Ader, und dann Verkehre ich in Kreisen, denen ich sonst ganz ferne stehe. Dabei ist es mir eine angenehme Genugtuung sestzustel- len, wie herzlich der einfache Pouzeiinspektor Swaynes bei so vornehmen Leuten wie Sir Maurice Belloc. dem Bankier Melrose, dem Conte Castro-Villani und anderen Mitglie­dern der höchsten Gesellschaft ausgenommen wird. So etwas erfreut das Herz und macht einen stolz."

Roger wurde immer unruhiger. Er kannte Swaynes viel zu gut, um nicht zu wissen, daß hinter dem anscheinend harmlosen Ge­plauder des Detektivs etwas steckte und be­mühte sich zu erraten, was es sein mochte. Immer wieder durchforschte er Swaynes" Ge­sicht, doch dieser verschanzte sich unter einem zwar liebenswürdigen, aber völlig nichts­sagenden Lächeln.

Endlich hielt der Wagen vor dem Haus Karakerian. Roger begleitete Vivian bis in

die Halle, verabschiedete sich dort von ihr und kehrte hierauf zu SwayneS zurück, der im Auto sitzengeblieben war. Nervös und be­unruhigt ftagte er:Nun sage» Sie mir aber ehrlich, lieber Swaynes, was Ihr son­derbares Gehaben eigentlich zu bedeuten hat! Was gibt es?"

Der Inspektor sog heftig an seiner Ziga- rette; aus seinen Augen war jede Heiterkeit gewichen.

Was es gibt, wollen Sie wissen?" stieß er endlich grimmig hervor.Was es gibt? Nichts weiter, als daß in London alle Teufel los sind! Kommen Sie gleich mit zu Sir William! Er erwartet Sie mit größter Un­geduld!"

Eine Viertelstunde später standen die bei­den vor dem Minister.

Es wird am besten sein", sagte Sir Wil­liam Hadleigh zu Swaynes gewendet,wenn Sie Mr. Denrson kurz über die Vorgänge der letzten zehn Tage unterrichten!"

Der Inspektor griff nach seiner Akten- mappe.

Sie werden sich noch erinnern", begann er zu Roger,daß ich Ihnen noch am Flug- Platz Croydon von dem Ansturm von Be­suchern auf Locatellis frühere Wohnung be­richtete. Nun, dieser Ansturm setzte sich auch in den folgenden Tagen fort, ja, ex wurde immer heftiger, so daß schließlich im ganzen Hause beträchtliches Aufsehen entstand. Ich ließ durch meine Organe eine Anzahl der Leute, die dort vorsprachen, verfolgen und feststellen; unter ihnen befand sich auch unser Freund Stanton.

Ich hielt es für das beste, diesen Mann scharf ins Gebet zu nehmen und suchte ihn auf. Als ich sein Redaktionsrimmer betrat.

erschrak ich geradezu: Der Mann sah and, als wäre er in den letzten Wochen um Jahre gealtert. Sein Gesicht war welk und faltig, sein Körper kraftlos, verfallen, seine Augen beängstigend trüb und ohne jeden Glanz. Ich versuchte es mit einigen unverfänglichen Redewendungen und ließ dann aufs Gerate­wohl etwas von blauen Pillen fallen. Tee Trick glückte: Stanton fuhr sofort in höchster Erregung auf. erlitt einen kleinen Nerven­zusammenbruch und ließ hierauf alles auS sich herausholen, was ich zu wissen wünschte.""

Swaynes machte eine kleine Pause und steckte sich eine neue Zigarette an.Was ich von Stanton erfuhr", setzte er dann düster, fort,war derart phantastisch und grauen­voll, daß ich es zunächst kaum glaubett konnte. Aber das Aussehen des Mannes war der lebendige Beweis dafür, daß es sich hier um kein Hirngespinst eines Irrsinnigen, son­dern um die furchtbare Wahrheit handelt!

Ich kann Ihnen sagen, Mr. Denison, daß mir etwas ähnlich Schauriges und Unheim-, liches in meiner ganzen Praxis noch nicht vorgekommen ist!

Sie wissen ja aus der Erzählung deS ar­men Danby, auf welche Art der Herr des! Fünfecks, also Arrakhel Karakerian, sich an! seine Opfer heranzumachen. pflegte und wel» , chen KÄer er ihnen vorhielt, um sie zuin^ Abschluß eines regelrechten Paktes auf Le» benszeit zu bringen. Sie wissen aber nicht,! was Karakerian dann tat, um sich des Ge-- horsamS seiner neuen Sklaven wirklich zu^ versichern; Danby hat sich geweigert, etz Ihnen zu erklären, und jetzt verstehe ich ganD ^ gut warum. Es hat mich auch die größt« » Mühe gekostet, aus Stanton die Wahrheil - herauszuholen. > - ^

. sFortschung MM , ^