/ Montag, den 2. Oktober 1939

Schwarzwald-Wacht Seite S

-^US Stadt und Kreis Calw

zahnen heraus!

Zum Einzug unserer Truppen in Warschau

Der Reichsminister des Innern und der Reichs­minister für Volksaufklärung und Propaganda geben bekannt: Aus Anlatz des bevorstehenden Einzuges der deutschen Truppen in Warschau flaggen auf Anordnung des Führers alle öffent­lichen Gebäude im ganzen Reich für die Dauer von sieben Tagen. Der Tag des Einmarsches wird durch Presse und Rundfunk bekannt gegeben. Die Bevölkerung wird aufgefordert, in gleicher Weise zu flaggen.

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Tag des Erntedankes

Nicht bunte und laute Feste gaben dem gestrigen Erntedanktag das Gepräge. Er war ein stiller Herbsttag, früh von Nebeln ver­schleiert. Friedlich lagen die Dörfer, umgeben von abgeernteten Feldern; dank des trockenen Wetters der letzten Tage ist auch ein Teil der Hackfruchternte schon unter Dach, und der Rest wird aller Voraussicht nach bald geborgen werden können. Besonders hart ist Heuer die Erntearbeit gewesen, denn durch die Einberu­fungen zum Heeresdienst hat manche Hand rn den Bauernhöfen gefehlt. Niemand ist draußen auf dem Land zu alt oder zu jung ge­wesen, um bei der Ernte nicht seinen Mann zu stehen. Alle haben das Letzte an Kraft her­geben müssen, um den Segen in die Scheuern einzubringen und deshalb haben wir in der Stadt mit dankbarem Herzen des Bauern und seiner Helfer gedacht.

Der Nachmittag des gestrigen Sonntags galt der deutschen Mutter. Der Stellvertreter des Führers ehrte in einer Rundfunkansprache die Mütter und dankte ihnen für ihre der Nation gebrachten Opfer. Vielerorts wurden in Zusammenhang mit dieser Übertragung Feiern abgehalten, in Heren Verlauf kinder­reiche Mütter mit dem Ehrenkreuz ausgezeich­net worden sind. In unserem Kreis konnten solche Feiern nicht stattfinden; sie werden, wie wir hören, nach Eintreffen der Ehrenzeichen zu einem späteren Termin nachgeholt und in den einzelnen Gemeinden von der NSDAP, vorbereitet und durchgeführt.

Im übrigen stand der Sonntag ganz unter dem Eindruck der großen geschichtlichen Ent­scheidungen, welche die Reichsregierung und die Sowjetregierung mit ihrem praktischen Vorschlag, dem Kriegszustand in Europa ein Ende zu bereiten, eingeleitet haben. Waren in den letzten Tagen die Augen der Welt auf Moskau gerichtet, so werden sie nun nach Lon­don blicken müssen. Hier wurde der Frieden yus der Welt geschafft, denn es ist nicht nur Deutschland, dem man den Krieg aufzwang, sondern mindestens alle europäischen Staaten haben unter diesem Kriege, zu leiden, wenn sie nicht sogar in ernste Wirtschaftskonflikte ge­stürzt werden, wie es beispielsweise bei den nordischen Staaten der Fall ist. In London trägt man jetzt eine Verantwortung, die unge­heuer groß ist. England trifft schon die Schuld an der Polnischen Katastrophe. England trifft weiter die Schuld an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten fast aller Völk.er Europas, die durch Blockade und Piraterei' hervorgerufen wurden. Und wenn es keinen Frieden will, dann kommt über England alles Blut, das vergossen werden muß, um den Frieden wie­

Lin Kriminalroman von k'eter i^aul Lerlram

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Hände hoch!" rief Plötzlich neben ihm Kapitän Olafson. Herumfahrend sah Roger eine schwere Pistole auf sich gerichtet.

Sie scheinen sich ja schnell an den See­gang gewöhnt zu haben', sagte der Norweger spöttisch.Ihre Krankheit kam mir gleich nicht ganz echt vor. Na, jedenfalls habe ich mir die Freiheit genommen, in Ihrem Na­men der .Hartem' eine Absage zu funken. Wir werden mit dem Holländer nicht Zusam­mentreffen. und ich werde das Vergnügen haben, mich rin wenig mit Ihnen über Ihre Absichten zu unterhalten!"

Roger mußte sich sagen, daß sein Spiel verloren war. und zugleich bereute er es, die­sen Streich so unüberlegt unternommen zu haben. Freilich, eine Möglichkeit des Erfolges gab es noch und die lag bei Kapitän Olafson. So wandte er sich an diesen und sagte so ruhig wie er konnte:

Hören Sie mich an, Kapitän Olafson. Sie wissen wohl, wer ich bin und daß große Machtmittel hinter mir stehen. Wenn Sie mich und Miß Vivian Karakerian unverletzt im nächsten Hafen absetzen, biete ich Ihnen eine große Summe und garantiere Ihnen Straflosigkeit. Der Herr des Fünfecks ist tot. von ihm haben Sie nichts mehr zu befürch­ten."

Die Stimme des Norwegers klang ent- «utigenü kalt und hart .als er antwortete:

derherzustellen, den die emporstrebenden jun­gen Völker brauchen.

Wichtig für die Kartoffelernte!

Kartoffeln voll ausreifen lassen, sie Hallen sich dann besser, haben höheren Knol- lenertraq und Stärkegehalt.

Kleine, beschädigte und kranke Knollen dürfen nicht in den Keller oder die Miete kommen. Sie werden ausgelesen, verfuttert oder eingesäuert. Dadurch vermeidest du Verluste.

Gesunde, aus Hochzucht oder anerkanntem Nach­bau erwachsene Bestände werden getrennt ge­lagert. um sie im nächsten Jahr als Pflanz- kartosfeln im eigenen Betrieb zu ver- wenden.

Pflanzkartoffeln und Speisekartoffeln, die nicht sofort abgesetzt werden können, lagern in der Miete besser als im Keller, weil dieser meist zu warm ist.-

Futterkartoffeln lagern ohne Verluste eingesäuert in der Kartofselgrube am sichersten. Arbeit und Brennmaterial spart man dabei außer­dem.

Kartoffelkraut verbrennt man nicht. Es enthält Kali und verrottet zu Humus, gehört deshalb auf den Komposthaufen, die Dungstätte oder die Wiese.

Wie wichtig es ist, bei der Kartoffelernte auch den Kampf gegen den Kartoffelkäfer nicht zu ver­gessen, zeigt der Fund eines solchen Schädlings, den man auf der Markung von Trofsingen bei der Kartoffelernte fand.

Wir ernt«

Dankt den Han-en,

die schaffend und sorgend die Felder betreut und Blut von sich in die Scholle gestreut.

Blut, das Hoffen für jedes Korn,

Blut, der Haß gegen Disteln und Dorn,

Blut, das Bangen um seden Halm,

Blut, die Liebe für Acker und Alm.

Oke Hände vertrauten der Furche die Saat, sie führten den Pflug und hielten die Mahd, sie fällten im Forst und zerhieben den Stein, sie banden die Garbe und brachten sie ein.

Dankt der Erde.

Was Hände und Liebe ln sie gelegt, sie nahm es, sie barg es, sie hat es gehegt.

Dem Kern wuchs ein Keim, der Wurzel

ward Kraft,

sie formte die Beere und schenkte lhr Saft, sie tauchte die Gärten in lenzllche Pracht .

Das NrotgrtMt wird vereiMitlM

Anpassung der Preise an Gewichtsänderungen

Die Einführung der Reichsbrotkarte machte ge­wisse Aenderungen der bisher üblichen Gewichte von Brot und Weizenkleingebäck erforderlich. Künftig wird Brot nur in Gewichten hergestellt, die durch KVO teilbar sind, sich also mit dem ebenfalls auf 500, 1000 bzw. 2000 Gramm lau­tenden Abschnitten der Brotkarte decken. Die Preise für Brot sind in jedem Falle dieselben ge­blieben, sie haben sich lediglich im Verhältnis der Gewichtsveränderungen gewandelt (z. B. bei einer Gewichtsherabsetzung von 1250 auf 1000 Gramm entsprechend niedriger und bei einer Ge­wichtserhöhung von 1750 auf 2000 Gramm ent­sprechend höher).

Bei Kleingebäck (Schrippen, Semmeln, Wecken usw.) waren die einzelnen Gewichte und auch die Preise bisher noch unterschiedlicher als bei Brot. Die erforderliche Anpassung der Bröt­chengewichte an die kleinsten Abschnitte der Brot­karte bedingte die einheitliche Festsetzung von größten Gewichten, die künftig 46 und 23 Gramm betragen werden (auf 100 Gramm fe Gewichts­einheit Brot entfallen 92 Gramm Kleingebäck), aus den kleinen Teilabschnitt der Brotkarte, aus dem 50 Gramm Brot abzugebcn sind, wird es also zwei kleine Brötchen je 23 Gramm oder ein großes Brötchen zu 46 Gramm geben. Entspre­chend den Gewichtsänderungen waren gewisse Aenderungen der Preise erforderlich, die sich iedoch in keinem Falle zu einem Nachteil für den Verbraucher auswirken, da Gewichts- und Preis­änderungen in demselben Verhältnis erfolgen.

ten reieli!

Und hat aus den Blüten Früchte gemacht.

Eie trug der Aehren gewaltiges Heer, unendlich verschwendend gab sie sich her.

Sie war der immer gebärende Schoß, alleinzige Mutter, namenlos groß.

Dankt den Himmeln.

Was Hände und Erde wirkend getan, die ewigen Mächte schlossen die Bahn.

Sie. sandten der Sonne wärmenden Schein, sie spendeten Regen und ließen gedeih'n, sie haben des Mondes Leuchten gestellt und schickten die Winde befruchtend ins Feld. Sie sprachen den Segen. Da sproß es hervor, schwoll tausendfältig zur Ernte empor und füllte den Speicher, den Keller, den

Schrank -

den Händen, der Erde, den Himmeln sei Dank.

Heiaricb llrsack»

Aufhebung -es Tanzverbots

Seit letzten Samstag ist die Veranstaltung von Tanzlustbarkeiten täglich ab IS Uhr wieder ge­stattet.

Das Leben in der Heimat geht weiter. Wäh­rend in England und Frankreich, wie wiederholt gemeldet die Bühnen und Kinos zum größten Teile ihre Pforten bei Kriegsbeginn schließen mußten und im übrigen nur in stark eingeschränk­tem Umfange ihren Betrieb aufrecht erhalten dür­fen, spielen bei uns die Theater und Lichtspiel­häuser täglich zur gewohnten Stunde. Abgesehen davon, daß hier zahlreiche Volksgenossen ihr Brot weiterverdienen können, steht man bei uns auf dem durchaus richtigen Standpunkt, daß gerade in Zeiten, wie wir sie durchleben. Entspan­nung besonders nottut. Aus den gleichen Er­

wägungen heraus wurde setzt auch das Tan^ verbot aufgehoben. Man geht dabei freilich auch von der Erwartung aus, daß in diesen Dingen ebenfalls Disziplin gewahrt wirb und dabei jene Grenzen nicht überschritten werden, die der Ernst der Zeit gebietet.

Weitere Reisezüge verkehren

Seit letzten Samstag wird im Berufs ver- kehr eine Reihe weiterer Züge ausgeführt. Näheres ist aus den Aushängen auf den Bahn- höjen ersichtlich.

Simms-el sammelten KrilmlariM

Im ganzen Bereich des württembergi- schen Allgäus sammeln die Iungmädel des BDM., die nicht bei der Erntehilfe eingesetzt wur­den. seit einigen Wochen Heilpflanzen. Gerade

letzt, oa es mehr denn le darauf ankommt, mit den Erzeugnissen des eigenen Landes auszukom­men, ist ihre Arbeit keineswegs bedeutungslos., Rechnet man die im Allgäu vom BDM. für daS Suchen von Heilpflanzen aufgewendete Zeit zu. sammen, so beträgt die Zahl der Arbeits­stunden, mit denen sich die Iungmädel in die Innere Front einreihten, mehr als zehn-? tausend. Dementsprechend wurden auch große Mengen der verschiedensten Heilpflanzen geerntet.; In erster Linie Lindenblüten, Huflattich, Schaf­garbe, Spitzwegerich. Anschließend an daS Ein-' sammeln wurden die Pflanzen auf Dachboden getrocknet, unbrauchbare Pflanzen ausgesucht! und schließlich, nach den verschiedenen Sorten ge-' trennt und verpackt, an die Sammelstelle ab­gesandt.

Sozialrenten nnö -em Auslände

Volksgenossen im Reichsgebiet, die bisher So- zialversicherungsrenten von Vcrsicherungsträgerm des Auslandes bezogen haben und sie infolge der politischen Verhältnisse zur Zeit nicht mehr er­halten. werden ihre Bezüge künftig erhalten: von der Neichsversicherungsanstalt für Angestellte. Berlin-Wilmersdorf. Nuhrstr. 2, soweit es sich um Renten der Angestelltenversiche-' rung handelt, von der Neichsknappschaft. Berlin-Wilmersdorf. Nüdesheimer Straße 5256, soweit es sich um Renten der knappschastlichen Pensionsversicherung handelt, von der Landes­versicherungsanstalt des Wohnbezirks, soweit es sich um Renten der Unfall, oder der Invalidenversicherung handelt. Die Berechtigten werden aufgefordert, sich sofort an den hiernach zuständigen Versicherungsträger zu wenden und dabei die Belege für ihre Empfangsberechtigung z. B. den letzten Postabschnitt, beizusügen.

Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen

Landwirtschaft vordringlich berücksichtigt

Die Kriegsgefangenen werden von den Kricgs- gefangenen-Stammlagern, in denen sie einer gründlichen ärztlichen Untersuchung, insbesondere auf Seuchcnfreiheit, unterzogen werden, für den Arbeitseinsatz zur Verfügung gestellt. Betriebe, die Kriegsgefangene beschäftigen wollen und über geeignete Unterkünfte verfügen, müssen ihre An­forderung an ihr zuständiges Arbeitsamt richten. Mit Rücksicht aus die besondere ernäh­rungswirtschaftliche Bedeutung der Landwirt­schaft in Kriegszeiten werden Kriegsgefangene in erster Linie der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Gewerblichen Betrieben können Kriegsgefangene erst zugewiesen werden, nachdem der Bedarf der Landwirtschaft gedeckt ist. Ent­sprechende Anforderungen werden vom zustän­digen Arbeitsamt schon jetzt entgegengcnommen.

Nie wertvolle Magermilch

Mit der jetzigen Einführung des Kartensystems wird sich in den Haushaltungen eine Umstellung vor allem bei der Milchversorgung notwendig machen. Um die Butterversorgung sicherzustellen, mußte die Frischmilchabgabe stark eingeschränkt werden,- darum können die Erwachsenen, von be­sonderen Ausnahmen abgesehen, Vollmilch nicht- mehr bekommen. Das bedeutet nun aber keines­wegs, daß kinderlose Familien die Verbindung mit demMilchmann" abbrechcn. Im Gegenteil, jetzt wird die tüchtige Hausfrau rechtzeitig die regelmäßige Lieferung von entrahmter Frischmilch sogenannterMagermilch" veranlaßen, die kartenfrei ist und auf vielen Gebieten der Ernährung an die Stelle von Voll­milch treten kann. Kartenfrei sind außerdem But­termilch, geschlagene Buttermilch, saure Mager­milch, Magermilch-Joghurt, Magermilch-Kefir, und Mischgetränke aus frischer Magermilch oder Buttermilch. Die Vorzugsstellung der Butter vor, anderen Fetten beruht darauf, daß die Butter wertvolle Vitamine enthält. Diese Vitamine sind' aber auch besonders wirksam in Karotten und? Mohrrüben enthalten, die darum heute mehr denn je als Rohkost zu empfehlen sind.

Alle Schätze der Welt hätten für mich- kei­nen Sinn, wenn ich den erhaltenen Befehl nicht auSführe."

Aber hören Sie doch, Mann" wieder­holte Roger,Karakerian ift tot! Sie brau­chen sich an seine Befehle nicht mehr zu hal» ten!"

Tot oder lebendig ich muß ihm ge­horchen!" knurrte Olafson.Es gibt viele Haie in diesen Gewässern", sagte er dann trocken.Sie werden auch als guter Schwim­mer nicht viele Chancen haben, wenn ich Sie über Deck befördert habe. Sehen Sie nur hinaus! Kennen Sie die kleinen Dreiecke?"

Nr>ber blickte durch die Luke und bemerkte wirklich einige jener dreieckigen Flossen, die die Anwesenheit der gefräßigen Räuber der See anzeigen..

Aber er bemerkte auch noch etwas anderes. Kaum hundert Meter von der Jacht entfernt, erhob sich plötzlich ein massiger Körper aus dem Wasser, der wie ein Riesenwalfisch aus­sah. Rogers Herz pochte mit Ungestüm gegen die Nippen, und einen Augenblick war er von innerer Erregung so übernimmt, daß er sich stützen mußte, um nicht umzusinken. Gleich darauf gewann er jedoch seine Fassung wieder.

Blitzartig zeichnete sich in seinem Gehirn das Vorgehen ab. das er einzuschlagen hatte. Er wandte sich um, blieb aber vor dem Bull­auge stehen, so daß er es mit dem Rücken verdeckte.

Im nächsten Augenblick erhoben sich auf­regende Rufe auf Deck, eiliges Hin. und Her­raufen wurde hörbar. Roger trat rasch zur Seite und gab dadurch das Bullauge frei. Olafson warf einen Blick auf das Wasser hinaus und erstarrte.

..Tod und Teufel!", itistz ar Le-rvor-

Auf diesen Augenblick hatte Roger gewar- tet. Mit aller Kraft, deren er fähig war. ließ er die Faust auf Olafsons Hand niedersansen. Die Pistole fiel zu Boden. Doch eine Sekunde später hatte sich der herkulische Norweger aus Roger gestürzt, der den Riesenkräften seines Gegners nicht gewachsen war. Schon lag er aus dem Rücken und fühlte die Hand Olaf­sons an seiner Gurgel.

Da ertönte klar und scharf von der Türe hex der Befehl:Im Namen Seiner Briti­schen Majestät, ergeben Sie sich!"

Als Roger, von seinem Widersacher befreit, sich erheben konnte, sah er einen Offizier in der weißen Tropennniform der englischen Marine vor sich. Einige Matrosen waren eben bemüht, den wütend um sich schlagenden Norweger unschädlich zu machen.

Leutnant Jenkins von Seiner Majestät Unterseeboot AN. 409," sagte der Offizier, Roger die Hand schüttelnd.Wir haben den Telegrammwechsel zwischen dem ,Hidalgo' und der ,Harlem' aufgefangen und sind so­fort herangekommen, da wir schon vorher den Steckbrief gegen den .Hidalgo" erhalten Hat­tert. Anscheinend sind wir gerade im richtigen Augenblick aufgetaucht!"

Als Roger mit Hilfe des Engländers Vi­vian von ihren Fesseln und Knebeln befreit hatte, stellte es sich heraus, daß sie ohnmäch­tig geworden war; doch schon eine halbe Stunde später konnte sie. schwach lächelnd, für die zarten Liebkosungen danken, mit denen Roger sie überschüttete.

DieTransvaal" dampfte gegen Norden. Vivian und Roger standen an der Reling des Promenadendecks und sahen auf die un­ruhige See hinaus.

Dort ist England." bemerkte Roger, auf eine ferne dunkle Linie deutend. die fm> am

Rand der See abzuzeichnen begann.In ein Paar Stunden ist unsere Reise zu Ende."

Er sagte es mit einem Seufzer. Die weni­gen Tage der Seefahrt auf derTransvaal", auf die das Unterseeboot sie überschifft hatte, waren den beiden wie im Fluge vergangen. Das ständige Zusammensein in dem engbe- renzten Raum eines Passagierdampfers, im ehaglichen Nichtstun nach Tagen voll Auf­regung und Gefahren war in ungetrübtem Glück verlaufen. Alle Schatten der Vergan­genheit waren von ihnen gewichen. Nun aber tauchten sie wieder vor ihnen auf.

Noch nie bin ich so ungern nach England zurückgekehrt," sagte Vivian seufzend,mir graut vor dem großen Hause in Berkeleyj Square und seinen Erinnerungen. Ich werde es aufgebcn und zunächst in einem Hotel Wohnung nehmen."

Roger Pflichtete ihr eifrig bei.Auch ich werde möglichst rasch reinen Tisch machen. Die Beichte, die ich jetzt Onkel Phil und Sir William Hadleigh machen muß. wird meine) letzte Prüfung sein. Wenn ich wieder meinen eigenen Namen trage und all den Wust von Lügen und Täuschungen von mir abgeworfen' habe, werden wir erst unser Glück voll ge­nießen können."

Zwei Stunden später legte dieTranH. vaal" am Pier von Southampton an. Als Roger'und Vivian über die Landungsbrücke gingen, löste sich ein Mann ans der warten-- den Menschenmenge und kam mit breitem' Lächeln auf sie zu.

Ich dachte mir. Sie würden Interessant« zu berichten haben," sagte Inspektor Sway») nes nsöh kurzer, aber herzlicher Begrüßung Neugierig wie wir Polizisten nun einmmb sind, konnte ich nicht warten, bis Sie na«? London kämen und bin Ihnen en taMM gefahren. (AoriskH»«o.MW>