BrltlNer Kreuzer durch Bombe getroffen
l)L8 meläst: 6is keslunZ IVIocjlin bietet OeberZabe an
Berlin, 28. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten hat die Masse unserer Truppen die Demarkationslinie planmäßig überschritten. In den gestern gcmel. beten Kämpfen am Siidfliigel ostwärts des San wurden im ganzen S9V Offiziere und 6999 Mann gefangengenommen. Neben der schon gemeldeten polnischen 41. Division fielen ein Armecfiihrer, der Führer eines Grenzschutzkorps sowie die Kommandeure der 7. und 39. Division mit ihren Stäben in unsere Hand. Die Stadt Warschau, die sich gestern bedingungslos ergeben hat. wird nach Erledigung der notwendigen Vorbereitungen voraussichtlich am 29. September besetzt werden. Heute vormittag hat auch der Kommandant von Modlin die Uebergabe der Festung angcboten.
Im Westen keine wesentlichen Kampshandlungen. Bei einem Luftkamps über Saarbrücken wurde ein feindliches Flugzeug zum Absturz gebracht.
Ein schwerer britischer Kreuzer wurde bei der Jsle of May von einer Kampfstaffel mit Erfolg angegriffen. Eine 25V-Kilogrnmm-Bombc schlug im Vorschiff rin. Bon den am Vortag angegriffenen schweren britischen Srestrcitkräften ist ein Flugzeugträger durch eine 5Ü0-K>logramm-Bombe. ein Schlachtschiff durch zwei 259-Kilogramm- Bomben im Bor- und Mittelschiff getroffen worden.
Am Mittwoch hat die Festung Wa rschau sich dem deutschen Ostheer bedingungslos ergeben, für den heutigen Freitag ist der Einzug der deutschen Truppen in die Hauptstadt des zusammengebrochenen polnischen Staates vorbereitet. Zwei volle Tage waren erforderlich, um die Einzelheiten der Uebergabe zu vereinbaren. Welches sind die Punkte, über die zwischen General Blaskowitz, der auf deutscher Seite die Verhandlungen führt, und dem Stadtkommandanten eine Vereinbarung getroffen werden mußte? Es liegt auf der Hand, daß auf polnischer Seite zunächst sämtliche Truppeneinheiten, die insgesamt noch etwa 120 000 Mann zählen, benachrichtigt werden mußten. Sie bekommen Befehl, an welchen Punkten die Waffen nieder- zulegen und zu sammeln sind. In einer Millio
nenstadt wie Warschau, die drei Wochen lang die Zivilisten planmäßig zur Verteidigung aufgerufen hat, muß auch für die Entwaffnung der gesamten Bevölkerung frühzeitig gefolgt wer- den.
Aber nicht nur an die Sicherung der militärischen Maßnahmen darf gedacht werden. Wenn 120 000 polnische Soldaten in den nächsten Stunden in endlos langen Zügen den Marsch in die deutsche Gefangenschaft antreten, dann entsteht das Problem, wie sie in den nächsten Stunden und Tagen verpflegt werden sollten. Es muß also vereinbart werden, daß die polnischen Truppenteile ihre Feldküchen und sämtliche Proviantbestände mitnehmen, über die sie noch verfügen. Darüber hinaus muß auch die Versorgung der Zivilbevölkerung sichergestellt werden. Die Uebergabe der Verwundeten und Kranken und ihre ärztliche Betreuung ist festzulegen. Endlich sind die Straßen zu bestimmen, auf denen der Abmarsch der gefangenen Soldaten vor sich geht. Alle diese Dinge werden mit deutscher Genauigkeit geregelt, bevor die Siegesfahnen^ auf Warschaus Burg und Zitadelle flattern werden.
In dem gleichen Augenblick, in dem das Schicksal Warschaus sich vollendet, wird auch 30 Kilometer stromabwärts die Uebergabe der Festung Modlin entschieden. Die Festung am Zusammenfluß von Narew und Weichsel birgt nur wenige Zivilbewohner. Ihre Besatzung ist stark und hat sich verteidigt, bis die größere Schwester sich ergab, mit der ihr Schicksal stets, seit Napoleon dort gegen die Russen Forts anlegen ließ, anfs engste verbunden war.
Mit Warschau und Modlin aber sind die letzten Widerstandsnester im Herzen Polens beseitigt worden. Genau vier Wochen nach dem von den Polen provozierten Ansbruch des deutsch-polnischen Konfliktes stehen deutsche Soldaten an der Stätte, wo Uebermut und Torheit polnischer Politiker und Generäle Deutschland herausfordern zu können glaubten.
Dllker Strich durch demokratische Rechnung
kibben1rop8 IVIo8k3u-ssei86 bereitet Unbebaßen in ?sri8 unct bonäon
llligenberiekt cker kl8-Presse
bl. Berlin, 28. September. Die Moskauer Presse stand natürlich am Donnerstag ganz im Zeichen des Besuches des Neichsaußcnministers von Nibbentrop. In den Berichten wird besonders erwähnt, daß zur Begrüßung des dcnl- fchen Gastes eine Ehrenkompanie auf dem Flughafen anfmarschiert war und daß das Verwal- ungSgebäude des Flughafens mit den Flaggen des Deutschen Reiches und der Sowjetunion geschmückt war.
Uebrigens fand kurz vor der ersten Besprechung von Außenkommissar Molotow mit unserem Neichsaußenminister im Kreml auch ein Empfang der estnischen Abordnung mit Außenminister Selter an der Spitze statt. Die Reise Ribben- trops wird auch in Holland und Schweden stark beachtet, wobei auch die Frage der Gestaltung des Verhältnisses zwischen Rußland und den baltischen Staaten, insbesondere Estlands, gestreift wird. Man spricht weiter von einer Neuordnung der Machtverhältnisse in Osteuropa und der Schaffung eines blockadesiche- ren Lebensraumes, die auf die Gesamtsituation des europäischen Kontinents stärksten Einfluß haben müsse.
Deshalb verursacht Nibbentrops MoSkau-Neise in London und Paris sichtliches Unbehagen. Man ergeht sich in Vermutungen und meint lakonisch, dieser Besuch habe die ganze Welt zum Raten veranlaßt. Es handle sich dabei um eine wichtige Tatsache, an der sich nichts drehen noch deuteln laste. (Dieser letztere Satz sollte sehr eindringlich dem Londoner Lügenministerium vorgehalten werden.) Obwohl London die Felle in Moskau davongeschwommen sind, scheint es neue Anbiederungsversuche zu unternehmen. Nach dem „Daily Telegraph" soll sich Lord Halifax beim fowjetrustischen Botschafter erkundigt haben, wie sich die Sowjetunion zu einer Wiederauf-
inchine der englisch-russischen Handclsbesprechun- gen einstelle. John Bull erinnert an den ewigen Juden, der, wenn ihm die Vordertür verwiesen i wird, zur Hintertür wieder durchzuschlüpfen versucht.
Auch die Pariser Hetzpresse ist ziemlich ratlos. denn sie hatte dem französischen Volke glaubhaft zu machen versucht, daß das neue Friedens- Verhältnis zwischen Deutschland und der Sowjetunion nicht ernst zu nehmen sei. (Und trotzdem das Verbot der Kommunistischen Partei in Frankreich!) Die Hetzpreste muß aber zugcben. daß ihr Nibbentrops Reise einen dicken «trich durch die Rechnung gemacht hat. Die Blätter sind dabei in ihren Ansichten sehr widerspruchsvoll. Während sich das „Petit Journal" am gegenwärtigen Krieg desinteressiert, indem es schreibt: „Das einzige Interests für uns ist psychologischer Art" (!), schreibt die „Epocgue", ein Friede, der für die Demokratien nicht die endgültige Vernichtung der Deutschen brächte, würde den Enkeln des Herausgebers des Blattes die gleiche Angst vererben, wie sie der Hetzer heute verspürt.
Der russische Heeresbericht
Planmäßiger Fortgang der Operationen
Moskau, 28. September. Der sowjetrussische Generalstab veröffentlicht folgenden Heeresbericht vom 27. September: Die sowjetrussischen Truppen besetzten auf ihrem Vormarsch in Richtung auf die Demarkationslinie die Städte Grabow l!5 Kilometer westlich von Augustow), Masovetsk, Drogichin, Krasnostaw. die Station Zawada (10 Kilometer westlich von Zämac), Krakowets, Mosciska und die Station Sianki (im Ouellgebiet des San). Ferner wurden die Operationen zur Säuberung der mestweißrussischen und westukrainischen Gebiete von den Resten der polnischen Armee fortgesetzt.
England stebt am Rand der" "
Lrn8l6 vvir6 setzt ru^e^eben , tzleulrale 8eliittakrt erbittert
Oroktderictit unserer kerliner 8cvriktleilung
London, 28. September. Mit verdächtiger Eil« stimmt die Presse der ungeheuren Steucr- belastung zu, betont aber mit verzweifeltem Nachdruck. daß das kolossale Opfer notwendig sei. Die Weisheit des Schatzkanzlers Simon soll damit die sich längst mit dem katastrophalen Sturz des PfundkurscS anzeigende Inflation zu vermeiden suchen.
„Daily Mail" versucht dabei, dem englischen Volk einzureden, daß ihm der Sieg sicher sei, wenn es die neue Steuerpolitik der Negierung bejahe, andere Blätter meinen wirklich ernsthaft die neuen Kriegshausbaltszahlen würden das deutsche 89-Millionen-Volk erschüttern Welch jämmerliche Vorstellung hat doch John Bull immer noch von den Nerven des nationalsozialistischen Großdeutschlands! Ungeachtet dessen geht das Jammern und Wehklagen über die rücksichtslosen Kriegsgewinnler weiter, auch darüber daß die Neaierung nicht mehr Herr der Preisentwicklung sei und dgß weitere Lohnforderungen die Folge des Steigens der Lebens- haltungskosten sind. Es ist die bekannte Schraube ohne Ende.
WaS die gewaltigen Steuererhöhungen cmbe- langt, so muß man schon sagen das Ausland läßt sich kein S für ein U vormachen. In Holland sieht man in Englands Finanznot eine Weltsensation und in Nom sagt man mit Recht, daß den Engländern setzt erst ein Licht
ausgchcn dürfte über die Bedeutung und die Folgen eines Krieges von langer Dauer. Während man in London von einem „provisorischen" Erfolg Deutschlands in Polen faselt, meint die in Bern erscheinende „Nation" als Auswirkung zur Besiegung Polens daß weitere Schläge für die Westmächte rasch folgen werden. Auch Rumänien sieht für England schwarz. Co meint das Blatt „Eurentul" daß die liberaüstischcn Staaten auch wirlichaitlich schwer im Nachteil seien.
Daß Euqlauds Blockade Maßnahmen ein zweischneidige? Schwert sind, dafür spricht auch Belgiens stampf geaen die britischen Seeräuberniethoden. Wurde doch ein neutraler Dampfer Ik> Tage laug in England festgehalten und von der Außenwelt abgeschnittcn. Trotzdem bringt es das englische Lügenministerinm immer wieder fertig, den korrekt und ritterlich geführten deutschen Handelskrieg in schamloser Weise z» verdächtigen. um seine eigenen schmutzigen Methoden damit zuzndecken was ihm aber nicht gelingt. Deshalb wächst die Entrüstung der Neutralen über die Knebelung der neutralen Schiffahrt durch England, vor allem wegen der rücksichtslosen Isolierung der nach England verschleppten Schiffe was von Holland als völkerrechtlich nicht zulässig bezeichnet wird. Als ob England sich jemals um das Völkerrecht gekümmert hätte, wenn es der Verfechtung seiner selbstsüchtigen imperialistischen Ziele galt.
2.4 ^
Der Tübrer bei cker diorckarmee. bis war Im Laome östlleb cker krura, In «lern vor wenigen Togen ckle 8elil»ckt in Polen idren slegrelebeo ^bsckluk kanck unck wo ckie ckeutseken Trappen lkrea Obersten Lekeklskaker mit drousenckeni Jubel empkangen bstten. lcknbs: Oeneralokerst Leltel, Obek ckes Oberkommanckos cker VVebrmaebt. Leckts: ^m 8ekerenkerorakr Oeneral von Lelekenan.
lFr. OKW., Presie-Hoitmann)
Oeulscbe Truppen ln cken Vorstäckten von Warsekan. Inkonterle, ckle bloter ckeo 8trsüenbsdnen cker VVarsekauer 8traüenbolin klnckdaltestelle unck In cken 8cbvrrengräben ckas bi'Ieckerkömpken cker polnisekeo !KO. biester ckurcd unsere panrer »bwartet. (Fr. OKW.. PK.-dresie-Hosfmann)
MWH. .HM
küne ckeutsebe Lotterie ln Feuerstellung vor IV arsebsu. 18r. OKW.. Presie-Hoffmann>
..
ME,
MM
Lbrelse von Llddentrops noek llloskau. Oer Neiekssukenmlnlsier verobseblecket sieb vom stell- vertretenckea sowjelrusslseben bkllltsrailaebs in Lerlln, Lrigsckegeneral Lellabnw. Leekts: Oee Obek ckes Protokoll«, Larnu v. Dürnberg, lorwlseben konckea wieckerbnl« wlektige Lesprecbun- geo mit ckem russlseben -Vukenkommlssar blolntow Im Lremt von Illaskau ststt, ckle weltrel- ebencke pollttsebe Auswirkungen Koben wercken, ckle ckle Vielt jetrl sekon »ukkorcken lassen onck ckie vor allem ln cken VVestmLcblea sebon allerlel Lekürcdluogen ousliisen.
lSr. OKW.. Prcsie-Hofsmann»