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La!w im Schwarzwald

Zreitag, den 29. September 1939

Nr. 22kj

Moskau - Berlin in Krie s unö Friesen orreink

Die beiden keZierunZen bemüken sick gemeinsam mit befreundeten lackten um den Brieden / ?ür die Fortsetzung des Krieges sind Lngland und krankreied verantvvortlick

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Moskau, 29. September. Die Besprechungen zwischen dem Reichsminister des Aus­wärtigen von Ribbeutrop und den sowjetrnffischen Staatsmännern, dem Regierungs­chef und Auhenkommissar Molotow und Herrn Stalin, wurden in Gegenwart des deutschen Botschafters in Moskau, Graf von der Schulenburg, heute im Laufe der Nacht zu Ende geführt.

Ms Ergebnis der Verhandlung«» find folgend« Vereinbarungen unterzeichnet worden:

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Erklärung der deutschen Reichsregierung und der Regierung der UdSSR, vom 28. Septem­ber 1939:

Nachdem die deutsche Reichsregierung und die Regierung der UdSSR, durch den heut« Unter­zeichneten Vertrag die sich aus dem Zerfall des polnischen Staates ergebenden Fragen endgültig geregelt und damit ein sicheres Fundament für einen dauerhaften Frieden in Osteuropa geschaf­fen haben, geben sie übereinstimmend der Auffas­sung Ausdruck, daß es den wahren Interessen aller Völker entsprechen würde, dem gegenwärtig zwi­schen Deutschland einerseits und England und Frankreich andererseits bestehendenKrtegs- zustand rin Ende zu machen. Die beiden Regierungen werden deshalb ihre gemeinsa­men Bemühungen, gegebenenfalls im Einverneh­men mit anderen befreundeten Mächten»

darauf richten, dieses Ziel sobald als mög­lich zu erreichen.

Sollten jedoch die Bemühungen der beiden Re­gierungen erfolglos bleiben, so würde damit die Tatsache festgestellt sein, daß England und Frankreich für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich sind, »vobei im Falle einer Fortdauer des Krieges di« Negie­rungen Deutschlands und der UdSSR, sich gegen­seitig über die erforderlichen Maßnahmen konsultieren werden.

Moskau, den 28. September 19S9.

Für die deutsch« Neichsregierung: von Ribbeutrop

In Vollmacht der Regierung der UdSSR.:

W. M. Molotow

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Die deutsche Reichsregierung und die Regierung der UdSSR, betrachten es nach dem Auseinanderfallen des bisherigen polni­schen Staates ausschließlich als ihre Aufgabe, in diesen Gebieten die Ruhe und Ordnung wieder herzustellrn »ud den dort lebenden Völkerschaften ein ihrer völkischen Eigenart entsprechendes fried­liches Dasein zu sichern. Zu diesem Zweck habe« sie sich über folgendes geeinigt:

Artikel I

Die deutsche Neichsregierung nnd die Regierung der UdSSR, legen als Grenze der beiderseitigen Reichsintcressen im Gebiete des bisherigen pol­nischen Staates die Linie fest, die «n der an­liegenden Karte*) eingczeichnrt ist und in einem ergänzenden Protokoll näher beschrieben werde» soll.

Artikel I l

Beide Teile erkennen di« im Artikel k festgckegt« Grenze der beiderseitigen Neichsinteressen als endgültig an und werden jegliche Ein­mischung dritter Mächte in diese Rege­lung ablehnen.

Artikel Ikl

Die erforderliche staatliche Neuregelung über­nimmt in den Gebieten westlich der im Artikel k angegebenen Linie die devtsch« Reichsregierung, in den Gebieten östlich dieser Linie die Regierung der UdSSR.

*) Die Kart« wird in der Presse später ver­öffentlicht werden.

Artikel IV

Die deutsche Neichsregierung und die Regierung der UdSSR, betrachten die vorstehende Regelung als ein sicheres Fundament für eine fortschreitende Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihren Völkern.

Artikel V

Dieser Vertrag wird ratifiziert und die Ratifikationsurkunden werden sobald wie möglich in Berlin ausgetauscht werden. Der Ver­trag tritt mit seiner Unterzeichnung in Kraft.

Ausgesertigt in doppelter Urschrift in deutscher nnd russischer Sprach«.

Moskau, den 28. September 1939.

Für die deutsch« Reichsregierung: von Ribbeutrop

In Vollmacht der Regierung der UdSSR.:

W. M. Molotow.

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Der Vorfitzende des Rates der Volkskommissar und Auhenkommissar Molotow hat an dei Reichsaußenminister folgendes Schreiben gerichtet

HerrReichsministerl

Unter Bezugnahme aus unsere Besprechungen beehre ich mich, Ihne» hiermit zu bestätige«, bah

die Regierung der UdSSR, aufgrund und im Sinne der von uns erzielten allgemeinen poli­tischen Verständigung Willens ist, mit allen Mitteln dieWirtschaftsbe ziehnngen und den Warenumsatz zwischen Deutschland nnd der UdSSR, zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird von beiden Seiten rin Wirtschafts- Programm ausgestellt werden, nach welchem die Sowjetunion Deutschland Roh­stoffe liefern wird, Deutschland seinerseits durch industrielle, aus längere Zeit zu erstreckende Lieferungen kompensieren wird. Dabei werden beide Teile dieses Wirtschastsprogramm so gestal­ten, dah der deutsch-sowjetische Warenaustausch seinem Volumen nach das in der Vergangenheit erzielte Höchstmaß wieder erreicht.

Beide Regierungen werden zur Durchführung der vorstehenden Maßnahmen unverzüglich di« er­forderlichen Weisungen erteilen und dafür Sorge tragen, daß die Verhandlungen so schnell wiS mög­lich in die Wege geleitet und zum Abschluß gebracht werden.

Genehmigen Sie, Herr Reichsminister, die er­neute Versicherung meiner ausgezeichneten Hoch­achtung. W. M. Molotow.

Der Reichsaußenminister von Nibbentrop richtete seinerseits an den sowjrtrnssischen Regie­

rungschef und Außenkommissar ein Schreiben, in dem er den Empfang deS obigen Briefes bestätigt. Das Antwortschreiben des Reichsaußenministers wiederholt die an ihn gerichteten Ausführungen Molotows und schließt mit den Worten:Namens und im Auftrag der deutschen Reichsregierung stimme ich dteser Mitteilung zu und setze Sie da­von in Kenntnis, daß die deutsche Reichsregie­rung auch ihrerseits das Erforderliche in diesem Sinne veranlassen wird."

Sv8vI»rvri»us»N üsr E»rviLLLLvdin>N

Die Grenzlinie beginnt an der Südspitze Li­tauens, verläuft von da in allgemein west­licher Richtung nördlich von AugustowobiS an die deutsche Reichsgrenze und folgt dieser Reichsgrenze bis zum Fluße Pisia. Bon da an folgt sie dem Flußlauf der Pisia bis Ostrolcnka. So­dann verläuft sie in südöstlicher Richtung, bis sie den Bug bei Rur trifft. Sie verläuft weiter den Bug entlang bis Krhstnopol, biegt dann nach Westen und verläuft nördlich Rawa Ruska und Lubaczow bis zun» San. Von hier an folgt sie dem Flußlauf deS San bis zu seiner Quelle.

Nach englischer Auffassung sollte die Blök, kade Deutschlands und seiner Freunde die erste Aufgabe der britischen Flott« bilden. Deutschland sollte niemals unangreifbar werden für die britische Seemacht, denn an dem Tage, an dem eine Blockade unmöglich würde wäre die britische Flotte geschlagen, ohne gekämpft zu haben. Deshalb war. nach englischer Ansicht, eine nordöstliche oder süd. östliche Ausdehnung Deutschlands mit Gewalt zu verhindern, um ihm die Möglichkeit einer Unschädlichmachung der Blockade zu neh­men. Schon deswegen, so meinte dieTi­mes" kurz nach Kriegsausbruch, müsse Eng­land die Unabhängigkeit kleiner Mächte mit Waffengewalt verteidigen. Selten ist wohl die Leitformel jener englischen Politik so naiv klar bekräftigt worden, der sich Lon­don heute verschrieben hat. und die in der Gleichung zusammengefasit ist: Einkrei- sung zu Lande und Einkreisungs- Möglichkeit zur See ist gleich Englands Sicherheit.

Dem Marine-Neferenten derTime s" ist anscheinend die Existenz und das immer stärker werdende Anwachsen der deut­schen Lust macht ganz entgangen, da­gegen hat sie der bekannte englische Marine Schriftsteller. Kapitän Kenneth Edwards in einem kurz vor Kriegsausbruch erschie nenen Buch in den Kreis seiner stratcgischci Ueberlegungen gezogen. Wie ein roter Fa- den zieht sich durch sein Buch ..Unruhige Ozeane" die Befürchtung, daß eine Löh­nung des Empireherzens durch den neuen Gegner der Seemacht die Luftflotte, mög- ich werden könnte. Eine kombinierte Blök- kade durch U-Boot und Luftwaffe, wobei Edwards die eigentliche Gefahr der Luft, wafse weniger in einer Schockaktion, sondern m einer ZermürbungSaktton ge-

gen daS Geleitsystem, gegen die Hä­fen und die Güterverteilung sieht, könnten den enormen Versorgungszwang der briti­schen Inseln aus Uebersee lähmen, schließ- lich vernichten und damit das Herz des Empire zum S-tillstand bringen.

Ganz ungeheuer ist der Ueberseebedars Eng­lands: 50 000 Tonnen täglich« Einfuhr von Nahrungsmitteln entsprechen einem Einlaufen in britische Häfen von durchschnittlich täglich 150 Schiffen. Rechnet man hinzu, daß dieser Import durch Exportbewegung gedeckt werden muß und daß abgesehen von der Proviant­zufuhr England Rohstoffe und Hunderte von Rohstoffarten einsühren muß. dann ergibt sich ein Seeverkehrsbild, das nicht nur die ungeheuere Bedeutung der Offenhaltung der Seehandelsstraßen für England zeigt, sondern auch die außerordentliche Bcdentnna. die dem Geleitsystem zukommt. Kapitän Edwards erklärt nun. daß es nach wie vor kein andere-

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Wilhelmshaven, 29. September. Der Führer und Oberste Befehlshaber besuchte ge­stern unerwartet in Wilhelmshaven in Begleitung deS Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Groß­admiral Dr. h. r. Raeder die von erfolgreicher Feindfahrt in ihre Heimathäfen zurückgekehrte» deutschen U-Bootbesatzungen.

Der Führer dankte de» Offizieren und Mann­schaften, die vielfach bereits das Eiserne Kreuz an der Brust trugen, für ihren bewunderungswür­digen tapferen Einsatz und sprach ihnen dabei für ihre großen Erfolge seine Anerkennung au».

Lei einem kameradschaftlichen Beisammensein berichteten anschließend die Männer der deutschen L-Bo»twafsr ihrem Führer und Obersten Befehls­haber von ihre« F«wt«n und Erfolgen.