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Die deutsche frau

Hourwirtrc^oft

Ls geh! auch ohne Bezugschein

Nicht daß wir Frauen bei der Durchsicht unserer Wintergarderobe in den Standard- rus ausbrechen-. ..Ach. ich Hab wirklich gar nichts anzuziehen "... nein, das wird man uns nicht nachsagen können, aber eS mag doch bei der einen oder anderen Hausfrau und Mutter etwas bedenklich aussehen. weil sie bereits mit einer Reihe von Neuanschaffun­gen für den Winter für die Kinder und sich selbst gerechnet hatte. Und den Bezugschein möchte man. soweit es nur geht, doch noch nicht in Anspruch nehmen. ES ist auch gar nicht immer nötig. Wenn man die Winter­garderobe einmal vernünftig durchsieht, wird man feststellen, daß man mit einigen Abän­derungen nicht nur gut und warm, sondern sogar hübsch angezogen durch den Winter kommt.

Unsere Mütter sind ja bereits durch die Lehre der Kriegs- und noch mehr vielleicht durch die anschließende Inflationszeit ge­schult worden. Von ihnen wollen wir uns

jetzt gerne die Ratschläge holen, wie man so- zusagen aus dem Nichts noch etwas hervor­zaubert. Mit Stoffresten läßt sich ein Kleid, das eigentlich schon für das WHW. bestimmt war. noch gut wieder Herrichten, neue Aermel oder eine neue Bahn im Rock macht manches Kleid noch für mehrere Jahre tragbar. Nicht zuletzt wird jede Mut­ter wieder aus ihren alten Kleidern die guten Teile Herausschneiden und Kleider für die Töchter daraus schneidern, und von Vaters durchgeschlissenen Hosen wird noch ein Sonntagsanzug für den kleinen Buben abfallen. Aber auch die festlicheren Kleider werden mit etwas Spitzen- oder Tüllzuiatz wieder ..auf Neu" hergerichtet und das alles, ohne auch nur ein emsiges Mal den Bezugschein benötigen zu müssen. Im übri­gen haben sich auch unsere Schneiderinnen umgestellt. und sie werden ihre Kundinnen gerne mit Rat und Tat bei Umarbeitungen zur Seite stehen. Muß es immer ein Be­zugschein sein? Nein wir wollen es erst mal anders versuchen! 0. lt.

viermal durch den Kugelregen

Was deutsche Frauen von der oberschlesischen Grenze zu berichten hatten

Don uns allen fordern diese Tage und Wochen den letzten Einsatz an Kraft, an Be- reitschaft. an Tapferkeit des Herzens. Wir alle, ganz gleich, an welchem Platz wir stehen, haben Gelegenheit, uns zu bewähren und zu beweisen. Das härteste LoS jedoch tragen un­sere Frauen an der Grenze: sie stehen auf verantwortungsvollstem Posten in diesen Tagen.

Nachfolgender Bericht einer Frauenschafts­leiterin aus einem oberschlefischen Kreis zeigt, unter welchen gefahrvollen Umständen sich der Einsatz der Frauen an der Grenze vollzogen hat und wie tapfer und mutig sich die Frauen als Kameraden an die Seite der Männer stellten:

Am 1. September erreichte mich ein An- ruf aus der Ortsgruppe L. Dringende Hilfe fei nötig, es wären Flüchtlinge und Ver­wundete zu betreuen. In aller Eile rafften wir das nötigste zusammen und waren in wenigen Minuten zur Stelle. Wir fanden eine aufgeregte Menge von Flüchtlingen vor. denen es noch gelungen war. über die Grenze zu entkommen, mehrere von ihnen waren bereits verwundet. Ms erstes verstaute ich nun die Flüchtlinge es waren etwa fünf­zig in der nächsten besten Straßenbahn und forderte den Schaffner auf. uns sofort unentgeltlich zur Polizei zu fahren. Die Schießerei, die uns schon die ganze Nacht über wachgehalten hatte, fetzte nun wieder stärker ein und die Kugeln Pfiffen nur so nm unsere Köpfe. Ich war heilfroh, als ich die KO Mann in der Polizei gut abgeliefert hatte.

Inzwischen hatte meine Begleiterin im Ortsgruppenheim eine Hilfsstation eingerich­tet. in der die Berwundeten von unseren

Frauen verbunden und dann weiterbeför­dert wurden. Einige Zeit später kamen auch schon die Schwestern und Helferinnen vom Noten Kreuz, die nun die Pflege der Ver­wundeten übernahmen, während wir für die Herbeischaffung des Essens sorgten.

Eine Abteilung des Freikorps, das zur Verteidigung der Grenze gegen polnische Uebergrisfe bereit lag. war von seiner Ver­pflegungsstelle vergessen worden. Ta haben wir ihnen Verpflegung besorgt, haben Kaffee gekocht und Brote fertig gemacht und die mutigsten unserer Mädel haben das Esten auf Tragbahren zusammen mit einigen Männern vom Noten Kreuz unter Lebens­gefahr durch den Kugelregen zu den Frei­korpsleuten hinübergebracht.

Viermal haben sie den Transport gewagt und immer sind sie heil und glücklich durch­gekommen.

Schon am ersten Tag mußten wir zweimal unseren Platz wechseln, weil unsere Ver­bandstelle direkt in der feindlichen Feuer­linie lag. Tag und Nacht standen wir bereit. Schwangere Frauen und Wöchnerinnen haben wir in rückliegende Ortschaften ge­schickt, Kranke in die Luftschutzkeller beför­dert. Aengstlichen Mut zugesprochen und

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überall geraten und geholfen, wo es eben ge­rade nötig war.

Drei Tage nur dauerte unser Bereitschafts, dienst. Als sie vorbei waren, kam es uns

vor. als wären es Wochen gewesen. Tie Po- Kochen durchseiht.

mittels Aufgusses einen aromatischen Tee. Die ausgeschnittenen Kerngehäuse lasten sich noch zum Herstellen von Gelee oder Marme­lade benützen, indem man sie nach dem

len waren geschlagen und zurückgewichen. Andere Ausgaben warteten auf uns."

AuS fast allen oberschlesischen Grenzorten liegen ähnliche Berichte vor. In dem inzwi­schen wieder aufgelösten Flüchtlingslager in Hindenburg wurden von den Frauen in we­nigen Tagen 8500 Personen verpflegt, be­treut und mit neuen Kleidungsstücken ver­sehen. An den vier ehemaligen Grenzüber­gängen errichteten die Frauen Verpflegungs­stationen. an denen sich die ausgehungerten Deutschen aus Ostoberschlesien drängten. Seit die Krankenhäuser der oberschlesischen Städte mit Verwundeten belegt sind, verteilen die Frauen zweimal wöchentlich Liebesgaben und Lesestoff, um dadurch einen winzigen Teil des Tankes der Heimat an unsere tap­feren Soldaten abzustatten.

Große Worte lieben sie nicht, die Frauen an der. Grenze. Wir wollen auch keine ma­chen. Sie tun ihre Pflicht und damit ist alles gesagt.

Was sich nicht alles dörren läßt / v°n r Richard

Aber nicht nur das Obst läßt sich so ohne weitere Nebenkosten haltbar machen. Auch' die Pilze soll man nicht vergessen, namentlich die Steinpilze und die verwandten Pilze eignen sich zum Trocknen. Getrocknet werden sie entweder in der Sonne, auf dem Herd oder im Backofen. Tie kleinen Schwämme werden an eine Schnur gereiht und aufge­hängt. Tie größeren schneidet man zunächst in Stücke, legt sie auf Horden oder weißes Papier, aber niemals auf Kuchenbleche. Die getrockneten Pilze müssen in einem trockenen. Raum in Gläsern oder Papiertüten aufbe-

6bor Am!

Vor allem denkt man an das Dörren von Zwetschgen. Aepfel und Birnen. Immerhin verlangt das richtige Dörren einige Kennt­nisse und Aufmerksamkeit bei der Hausfrau. Am einfachsten ist es dort durchzuführen, wo

niii,miii»iimimiii»iiimiii,iiii»niiii,m»miimin»imniii,iiiiiuim,iimiiiittti»ii»iiliim^ entweder die Auchkilherd? Mll

H werden oder die Zimmeröfen so gebaut sind. D daß man die Darre darauf stellen kann. Das D idealste Dörren geschieht im Backofen. Doch ß auch in der Röhre des Gasofens läßt es sich D durchführen. Nur erfordert dies die meiste V Aufmerksamkeit, weil dort die Wärme doch -auch sebr schnell nachläßt, so daß man ge- D nötigt ist. das Gas von Zeit zu Zeit wieder D anznzünden. Dafür ist aber die Röhre des Z Gasofens so eingerichtet, daß man mehrere Z Darren zugleich übereinander hineinstellen D kann. So kommt wieder etwas von den D Feuerungskosten herein.

D Bei dem Obst, das man zu dörren wünscht. Z ist einiges zu beachten. Eignen sich auch fast Dalle Obstsorten dazu, so soll man doch zwei D Hauptgrundsätze dabei nicht aus den Augen D lasten: erstens von den Birnen. Aepfeln und D Zwetschgen sollten zum Dörren nur die ^wohlschmeckendsten Früchte aus- Z gesucht werden. Da ist es gut. wenn man die D Früchte so lange wie nur möglich am Baum

- hängen läßt oder da? Obst vorher, ins Fen-

- ster unter Sonnenschein gestellt, weiter reifen D läßt. Zweitens- eine große Rolle spielen für D die Güte des Dörrobstes die Sorten. Belon- D ders zu empfehlen sind Tastet». Boiken-. D Kardinal- Renetten-. Kasteler-Aepfel usw. D Von den Birnen ist es die Gute Luise, die D Williams Christ. Wadelbirne. die Kahen-

Düinii eia kohlten nicti, Uurcl. kicscklüiiei-unz D köpf, die Schmalz. die Knausbirne und an- alter Druck 6er in 6er ^Isscve enUialleaen D dere äbnliche Sorten, die man auch selbst Istüs, xkcik sutzckit. aiulZ man Um lturct, einen D berauslindet. Von den Zwetschgen nimmt Uinltfgclenverzciiluö iicliern z-tan V man auch große, schöne, fehlerlose Früchte, mack, ruccsk eine eintacUe 5clilsuse. inlli-m man D Nun schält man das Kernobst vor dem Dör- einen Nin-Na-ten In einem zt>8i»nlie vnn eilvaV ren manchenorts. Die Abfälle wie Schalen 20 ?.en,>me,er snfa6l -uer», leg, ,siann, -tann- gcrnaebäse sind jedoch nicht wegzuwerfen-.

äeki,6e."mi.^»ei -ins' ^ ^ nur die Stiele und etwaige Blütenrückstände

- mc,,". wird d-, cb

Sick, 6!c i^äen kreuren recken 6en Tci-c D?"^"e Sckieiben zerschnitten. Manche aber kinaer unä Daumen 6er Unken D»n6 un6 riek» ß 'E" l. V. kleine Aepfel ganz und stoßen nur mik 6cm reck,len ^eißelinßer kieim ^ntnnHsdas Kerngehäuse heraus, einer Däkelarkei» lten frei klänsenlten pallenZ Damit das Obst nicht zu braun wird, son- lturck, 6,c «ickiaufe Die ,o enisianäene llasi D Peru leine schöne hellgelbe Farbe erhält legt stelie «.eUIauke relri man nun v-"-,ick,v« »ufZ man die Schnitze so lange, bis sie auf die 6c« ^ru ^ senau Zerren kommen in eine Salzlösung.

L ^nr^''L^em''^7 a^g^^z wobei manauf den Liter Master ',0 GramL

k!n6en mii 6em Tuge Nack, unlen sc,l ru Wenn Z Kochsalz rechnet.

alle, fesksufkiegi. kinlte, man 6ie langen ober - Bevor man die erste Darre in die Röhre kiald 6e, starken, ru einer fe,ien 5ct,ieikc alter D schiebt, muß diese etwas vorgewärmt sein, ktnoieo ru. tNild: Bavaria-BerlagkZ damit das Obst seine Farbe oehält. Dabei

muß man wieder beachten, daß Kernobst von unten nach oben, dagegen Steinobst um das Platzen der Früchte zu vermeiden von oben näch unten, einzulegen ist. Die Wärme soll nach Ratschlag von Fachleuten zunächst aus 60 bis 80 Grad Celsius gehalten, dann später aber auf 90 bis 100 Grad Celsius ge­steigert werden. Dagegen Kernobst stellt man sofort auf 90 bis 100 Grad ein.

Wichtig ist es. nicht darauf zu vergehen, daß während des Törrens die Obstdarren ausgewechselt werden müssen. So soll man Zwetschgen alle 30 Minuten. Kernobst alle 25 Minuten. Kirschen alle l5 Minuten aus­wechseln. und immer höher bzw. tiefer ein­stellen.

Haltbar sind jene Früchte des Kernobstes, die sich schwammig anfühlen und beim Auf­brechen nirgends Saft zeigen. Steinobst ist genügend fertig, wenn beim Zerquetschen des Fruchtfleisches kein Saft mehr da ist. Das schlechtere kleine Obst wird jedoch mit Haut und Kerngehäuse getrocknet, nachdem es vor­her rein gewaschen wurde, um später Most daraus zu bereiten. Auch läßt sich auS dem Abfallobst Obstessig bereiten. Aus den ge­trockneten Schalen der Aepfel erhält man

Lräuleln Zink bielt sehr viel auf Strümpfe und sie wußte schließlich auch, warum!

Denn bei Mädchen sin- oft Strümpfe Trümpfe - ja, ihr seht: die §ini war nicht dumm.

Zedoch eines fehlt ihr ohne Zweifel:

Lief ein Mäschchen, gab's im Strumpf ein Loch, warf sie flugs das schönste Daar zum Teufel - (denn wer trägt gestopfte Strümpfe noch?)

Finl, schau, das braucht dich fetzj,nicht grämen, wenn mit Garn und Stopfet du hantierst, aber furchtbar müßtest du dich schämen, wenn du diesen Ratschlag nicht kapierst . . .

wahrt werden. Will man die getrockneten Pilze verwenden, so muß man sie vor dem Gebrauch im. lauwarmen Master weichen oder man zerstößt sie zu Pulver und mischt sie als Würze in die Speisen.

Bei dieser Gelegenheit sei auch auf die Hagebutte hingewiesen. Getrocknet ist sic vielfach zu verwenden. Als Tee und auch gegen Keuchhusten ein Schoppen Master, vermischt mit einer Handvoll Früchte und einem Stück Kandiszucker, gut gekocht ist die Hagebutte vorzüglich.

Alle Früchte, wenn sie Hut getrocknet sind, wüsten noch eine Weile in einem lustigen Raum ausgebreitet werden. Wenn noch schönes Wetter herrscht, am besten im Freien. Da läßt man sie auskühlen und fer­tig trocknen, verpackt sie in Kisten oder Säcken, sieht von Zeit zu Zeit nach, entfernt Schimmeliges, und so hält sich alles jahre­lang.

Keimvä'che wird auch ohne Seife sauber

Waschmittel unserer Großmütter kommen wieder zu Ehren

Jede Hausfrau ist eifrig bemüht, die im Haushalt anfallende Haushalt- und Fein­wäsche nach wie vor mit der ihr zugeteilten Seifenmenge sauber zu reinigen. Sie über­legt daher, wie sie mit der zugeteilten Seifen- mengc am weitesten kommt.

Auch die Versuchsstelle für Hauswirtschaft des Deutschen Franenwerkes in Leipzig, die sich seit Jahren mit dem Gebiet der Wäsche- behandluna eingehend beschäftigt, hat sich die Frage vorgelegt, wie die Hausfrau mit der zur Verfügung stehenden Seisenmenge am besten auskommt. Sie hat bei ihren Ver­suchen auf solche Waschmittel zurückqegristen. die keine Seife oder sonstige seifenhaltige Waschmittel sind, die aber von unseren Müt. tern oder Großmüttern in früheren Zeiten wegen ihrer guten Reinigungswirknng all­gemein und gern verwendet worden sind. Ein derartiges Mistel ist z. B. dag Was- ser. daS aus Kartosfelschalen g e - stan'den hat. Dieses Master kann, sofern es nicht für Futterzwecke verwendet wird

mit Erfolg zum Waschen von täglich anfal­lender Feinwäsche wie Strümpfen, nicht zu hellfarbene kunstseidene Blusen. Kleider. Schals und ähnlichem benutzt werden. Tie in der Versuchsstelle nach dieser Richtung hin durchgeführten Versuche ließen weiter erkennen, daß auch eine Abkochung von Efeu blättern 15 Gramm auf ein Liter, fünf Minuten gekocht dem gleichen Zweck dient. Auch wollene Strümpfe, wollene Handschuhe und andere wollene Kleidungs- stücke werden in diesem Aufguß gewaschen, einwandfrei sauber, ohne das auch nur ein Gramm Seife verwendet wird. Die Aufgüsse werden vor dem Gebrauch durchgeseiht und handwarm angewendet, die gewaschenen Gegenstände sind dann gründlich zu spülen.

Aus diese Weise braucht die HauSsrau kbre Seisenration nicht für die geringe Menge von Feinwäsche die nun mal in jedem Haus­halt anfällt. zu vertun. Die Hausfrau kann die ungeschmälert für die Reinigung ihrer großen Haushaltwäfche von mehreren Wo­chen verwenden. II. ?.