Seite 6 Schwarzwald-Wacht

Donnerstag, den 14. September 1939

Nagold, 12. Sept. Im Einvernehmen mit der Fachgruppe des Einzelhandels wird die NS. - Frauenschaft eine Beratungsstelle zur Hilfe für den Lebensmittclhandel einrichten. Durch die Einführung der Marken ist die Ge- schästssran und Verkäuferin zurzeit schwer be­lastet. Ihr soll mit dem Ordnen der Marken an die Hwnd gegangen werden.

Oberjettingen, 13. Sept. In den ländlichen Gemeinden richtet die Partei ihr besonderes Augenmerk auf die EinbriiMng der Ernte. Die Partei im Kreise Böblingen bürgt z. B. auch dafür, daß die nunmehr reife Hopfenernte bis zur letzten Blüte eingebracht wird. So sind in den Orten Mönchberg, Tailfingen, Ober­und Unterjettingen annähernd hundert Hitler­jungen und BDM.-Mädel zur Hopfenernte ein­gesetzt.

Todesstrafe für überfall

Stuttgart. 13. September. DaS Sonderge­richt verurteilte den 21 jährigen Alfred Kohl aus Neuß wegen eines Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rcchtssriedens in Tateinheit mit einem Verbrechen des versuchten Mords zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.

Kohl war wegen einer Disziplinarstrafe aus dem Arbeitsdienstlager Lippstadt entwichen und mit dem Fahrrad b:s nach Württemberg gekom­men. wo er sich in Nordheim freiwillig bei der Gendarmerie als Arbeitsdienstflüchtiger meldete. Bis zur lleberstellung in sein Arbeitsdienstlager wurde er darauf ins Gerichtsgefängnis Bracken­heim eingewiesen. Da ihm die lleberstellung nichü rasch genug ging, beschloß der übrigens noch nichr vorbestrafte Bursche, aus dem Gefängnis zu ent­fliehen. Er ließ sich am 7. September abends gegen 7 llhr unter einem Borwand die Zelle auf- schließen und überfiel dann den 60jährigen Oberwachtmeister indem er ihm mit einem Stuhlsutz mit voller Wucht fortgesetzt auf den Kops schlug. Es gelang ihm, an dem zusammengeschlagenen Be­amten vorbei in den Hof zu entkommen, wo sein Fahrrad stand. Am Hoftor wurde er jedoch von dem Wachtmeister eingeholt, der nun erneut den äußerst brutalen Mißhandlungen Kohls aus- gesetzt war. Die Frau des Wachtmeisters, die ihrem Mann gleich zu Anfang des Kampfes mit dem Wachhund vergeblich zu Hilfe geeilt war, ließ, nun einen anderen Untersuchungsgefangencn frei, mährend von der Straße ein Handwerksmei-z ster, und sein Geselle mit einem Wolfshund an-

rucrren. So konnte Kohl mit vereinten Kräften überwältigt und kampfunfähig gemacht wer- den. Der Wachtmeister war durch die schweren Schläge mit dem Stuhlfuß fast bis zur Unkennt­lichkeit entstellt worden; er liegt heute noch schwer darnieder.

Au» die KdF-Arbeit gebt weiter

Stuttgart, 13. Sept. Hatte schon bisher im Auftrag der Partei die NSG.Kraft durch Freude" den schaffenden deutschen Menschen durch ihre mannigfachen Einrichtungen Freude und Entspannung nach harter Tagesarbeit gebo­ten, so führt diese Organisation auch in der heutigen Zeit, wenn auch unter gewissen Ein­schränkungen, wie sie nun einmal durch die ge­gebenen Verhältnisse bedingt sind, ihre segens­reiche Arbeit durch. So läuft vor allem der Be­triebssport weiter.

Das Bolksbildungswerk hat seinen Ar­beitsplan ebenfalls den Zeitverhältnissen ange­paßt. So hat es in Stuttgart dieStunde der Zeit" neu eingeführt, in der namhafte Sachkenner zu den brennenden Gegenwartsfragen Stellung nehmen. Auch außerhalb der Gau­hauptstadt sollen derartige Vorträge veranstaltet? werden. In einiger Zeit werden auch Kurse in Fremdsprachen wieder ausgenommen werken.

Die AbteilungFeierabend" wird, wo es, immer nur möglich ist. ihr kulturelles Programm, wie die beliebten Abendveranstaltungen und die Darbietungen durch die Landesbühne sowie da? Grenzlandtheater Konstanz durchführen. Vor allem sollen die Darbietungen auch den Soldaten in den einzelnen Standorten gelten. Die Sing­gemeinschaften werden ebenfalls Gelegen­heit haben, vor der Wehrmacht Proben ihres Könnens abzulegen. Selbstverständlich wird die Volkstumsarbeit in den Betrieben gleichfalls fort­gesetzt.

l)38 Neueste in Kürre

OetLte LrviKlliss« »us »Ilvr Welt

Gestern um 14.21 Uhr traf ein deutsches Flugzeug -etwa zehn Seemeilen nördlich von Ameland, also außerhalb der holländischen Ho- hcitsgcwässer, auf ein Flugzeug, dessen Natio­nalität zunächst nicht zu erkennen war. Das fremde Flugzeug drehte plötzlich ab und flog aus den deutschen Aufklärer zu, der das Feuer auf den vermeintlichen Angreifer eröffnet«. Das beschossene Flugzeug landete hierauf sofort in der See und überschlug sich dabei. Erst im Nie­dergehen erkannte die deutsche Besatzung das holländische Hoheitsabzeichen. Die Deutschen

setzten in diesem Augenblick unverzüglich zur Landung an, übernahmen die Besatzung von 4 Mann, von denen zwei leicht verletzt waren, starteten und lieferten di« Holländer wohlbehal­ten im deutschen Heimathafen ab.

Je mehr von dem Schicksal der Posener Volksdeutschen bekannt wird, «mso grausiger wird das Bild des Wütens der polnischen Fana­tiker in Posen-Stadt und Land. Zahlreiche Volksdeutsche haben fünf, ja sogar sechs Tage lang sich ohne Nahrung versteckt gehalten und sind nur dadurch der "Verschleppung nnd Er­mordung entgangen. Schon jetzt läßt sich sagen, daß Gewalt und Brutalität der an den Posener Volksdeutschen begangenen Schandtaten Posen als ein zweites Bromberg erscheinen läßt.

Wie von der litauisch-polnischen Grenze ge­meldet wird, haben Flüchtlinge, die nach gro­ßen Mühen und Entbehrungen aus Polen flüchten konnten, Einzelheiten über die scheuß­lichen Ermordungen von Deutschen in Polen berichtet. Die Deutschen seien auf fürchterliche Weise gefoltert und ermordet, die schwer ver­stümmelten Leichen in vielen Fällen an die Tore der Häuser, in denen einst die Deutschen ge­wohnt hatten, genagelt worden.

Der polnische Rundfunksender Wilna ver­breitet Aufrufe der polnischen Behörden, in denen die polnische Bevölkerung ausgefordert wird, mit allen Mitteln gegen die deutschen Soldaten zu kämpfen. Diese Aufrufe haben in der ausländischen Presse Aufmerksamkeit er­regt, und man hat dort festgestellt, daß sie nichts anderes darstellen als Aufforderungen zu einem völkerrechtswidrigen Bandenkrieg.

Laut Nachrichten aus Warschau hat die Mas­senflucht der Bevölkerung, die nun durch Ab­riegelung der meisten Zugangswege nur in süd­westlicher Richtung erfolgen kann, zu furcht­baren Zuständen geführt. Die völlig ausgehun­gerten, schlecht bekleideten und ermatteten Flüchtlinge füllen alle Straßen und versperren die Zugangswege. Viele sinken in der Dunkel­heit ermüdet am Wegesrand zusammen, um am anderen Morgen nicht mehr aufzuwachon.

Der finnische General Wallenius schätzt die Polnischen Verluste einschließlich der eingeschlos­senen Gruppen jetzt auf rund 15 Divisionen. Die Polnische Marine sei geflohen oder versenkt worden.

D Vrett

5^. 55. /V8L6. /VL/i'/c .

NSKK. Standort Calw. Dienst am Freitag. Erscheinen dringend erforderlich.

Pi.-Sturm 414. Der Sturmführer. Na. 1/414 und Pi. 414 am Sonntag KK.» Schießen. Antreten 8 Uhr Geschäftszimmer Bi, schofstraße. Auswärtige Scharen schießen auf eigenen Schießbahnen.

In einer Unterhauserklärung wiederholte der englische Ministerpräsident Chamberlain gestern die alten Lügen und Phrasen von der Athenia"-Torpedierung durch deutsche U- Boote bis zu demwunderbaren Kampfgeist der Polen". Er deckte damit zugleich die Verbrechen der polnischen Insurgenten.

Die Besorgnis über die Auswirkung der rücksichtslosen Blockademaßnahmen der Eng­länder ist in Schweden wesentlich geringer ge­worden, nachdem Deutschland als Handels. Partner immer nachhaltiger in Erscheinung tritt und der Handelsverkehr über die Ostsee, ins­besondere nach Deutschland, absolut gesichert ist.

Im Hinblick auf die bevorstehende Einsetzung einer neuen chinesischen Zentralregierung will die japanische Regierung durch geeignete und angemessene Maßnahmen die vollkommene Bei­legung des China-Konfliktes durch positive Un­terstützung und Zusammenarbeit zu erzielen versuchen.

Wieder Echlas- und GmilswMli

Die Mitropa teilt mit. daß sie im Einver­nehmen mit dem Reichsverkchrsministerinm den Schlaf, nnd Speiscwagenvcrkehr in den O-Zügen wieder ausnimmt.

RS.-Presse Württemberg G. m. b. H. Grsamtleitung:

G. B o e g n e r, Stuttgart, Friedrichstraße 13

VerlagSlelter und verantwortlicher Schriftleiter für den Gesamt­inhalt der Schwarzwald-Wacht einschließlich Anzeigenteil

Friedrich Han« Scheele, Calw.

Verlag: Schwarzwald-Wacht G. m. b. H. Calw. Rotationsdruck: A. Oelschläger'sche Buchdruckerei, Calw.

/lmtliche Sekanntmachmigen

Berbraucherhöchstpreise

für Speisekartoffeln

Nachstehend wird die Anordnung des Herrn Württ. Wirtschafts- Ministers Prcisdildungsstelle über Verbraucherhöchstpreise für Speisekartofscln vom 30. August 1939 in der siie den Kreis Calw maß­gebenden Fassung zur genauen Beachtung bellanntgcgebcn:

Aus Grund des tz 2 des Gesetzes zur Durchführung des Vierjahresplanes Bestellung eines Reichskommissars für die Preisbildung vom 29. Oktober 1936 (Reichsgesetzbl. I S. 927) und der Ziff. I Abs. 2 der Ersten Anordnung über die Wahr­nehmung der "Ausgaben und Befugnisse des Rcichskommisfars für die Preisbildung vom 12. Dezember 1936 lNeichsanzciger Nr. 291) treffe ich folgende Anordnung:

81-

(I) Für die Abgabe von Speisekartoffeln an Kieinverteiler und Verbraucher werden für die Monate September, Oktober und No­vember 1939 nachstehende Höchstpreise festgesetzt:

Gelbe Sorten:

Preise je 50 kg frei Lager des Kleinvertcilers

Preise je 50 kg d. Kleinoerteil.

frei Keller d. Verbrauchers

Laden-u.Klein- marktpreis bei Abgabe von 5 kg

3LF

Preise je 50 kg ab Lager oder Großmarkt an Kleinocrteil. u. Verbraucher

Preisgebiet 8: 3.15

Preisgebiet O: 3,10

Preisgebiet v:

Preisgebiet 8: 3,25

Preisgebiet L: 3.20

Preisgebiet l):

Preisgebiet 8: 3,45

Preisgebiet L: 3,40

Preisgebict O: 3,

Preisgebiet 8: -.40 .

Preisgebiet O: -.40

Preisgebiet O: ..36

Weiße, rote und blaue Sorten:

Preise je 50 kg ab Lager oder Großmarkt an Kleinverteil. «.Verbraucher

Preise je 50 kg frei Lager des Kletnverteiters

Preise je 50 kg d. Kleinverteil.

frei Keller d. Verbrauchers

Laden- «.Klein Marktpreis bei Abgabe von 5 kg

Preisgebiet 8: 2,85

Preisgebict 6: 2,95

Preisgebict 8: 3,15

Preisgebiet 6: -.37

Preisgebiet L: 2,80

Preisgebiet L: 2,90

Preisgebiet L: 3,l0

Preisgebiet O: ,37

Preisgebiet v:

Preisgebiet l):

Preisgebict v: 2,70

Preisgebict O: -.33

(2) Beim Verkauf von Mengen unter 5 kg darf nur der bei Ab­gabe von 5 kg festgesetzte Laüenpceis und Kleinmarktpreis zu Grunde gelegt und die Ab- oder Ausrundung erst beim Endbetrag vorge­nommen werden. Ergibt der Rechnungsbetrag im Einzelfall Bruch­teile von Reichspfennigen, so ist bei einem Betrag von '/, Rpf. und mehr aufzurunden, sonst abzurunden. Weitere Zuschläge z. B. für Der» Packung, dürfen nicht berechnet werden.

82.

(1) Die für gelbe Speisekarloffeln festgesetzten Verbraucherhöchst­preise erhöhen sich für die SortenJuli" (Nieren),Sieglinde",Viola,,, Köntgsberger-Gelbblanke" undKuppinger" um 1 RM., für die SortenFrühe Hörnchen",Tannenzapfen,, undEiseler Platte" um 2 RM. je 50 KZ.

(2) Die für weiße, rote und blaue Sorten festgesetzten Verbraucher­preise erhöhen sich für die SorteKönigsberger Blaubtanke" um I RM. je 50 kg.

(3) Die in Abs. 1 und 2 aufgesührten Kartoffelsorten, für die ein Ausschlag zugelassen ist, müssen im Kleinhandel gekennzeichnet werden.

8 3-

Bei unmittelbarem Verkauf durch den Erzeuger an den Ver­braucher dürfen die festgesetzten Erzeugerpreise nicht überschritten werden. Für Lieferung frei Keller des Verbrauchers kann folgender Zuschlag je 50 kg für Anfuhr, Abladen und Einbringen in den Keller berechnet werden:

Preis für 50 kg frei Keller des Verbrauchers

bei gelben Sorten bei weißen, roten und blauen Sorten

Zuschlag

das Preisgebiet 6: . .

bis zu.80

bis zu 3,45

das Preisgebiet O: . .

bis zu,75

bis zu 3,40

bis zu 3,15

bis zu 3,10

für das Preisgebiet l): . .

bis zu,35

bis zu 3,

bis zu 2,70

8 4-

Die Anordnung Kitt mit dem Tag nach ihrer Verkündigung in Kraft.

Stuttgart, den SV. August 1V3V.

DerWürtt. Wirtschaftsminister.

Zu dem Preisgebiet 8 gehören die Gemeinden:

Habe einige hochtragende, gut gewöhnte

Kühe

in meiner Stallung zum Verkauf stehen.

Wilhelm Schill, Neubulach

Tel. Bad Teinach 241

Ealwer Liederkranz

Männerchor

heute Donnerstag 20 Uhr Singstunde imWald­horn".

Calw, 13. Sept. 1939.

Unser liebes Kind

Günter

naten entschlafen Beerdigung

erwiesene Liebe und Teil danken

D>« trauernden Hinter bliebenen:

Familie Arthur Limberger Familie Biker

Gesucht wird für ein 2'/, Lahre altes Kind ein

Uau8krausn

lleliSlM-MeWIiiik

reinigt, poliert urick konserviert siie tVlöbel, lüren unck ^utos.

?u Koben im: 8eikenkau8 Usuber

Verkaufe eine ältere schwer»

AuH mit Kalb

M. Pfrommer, Unterkollbach

Eine ältere

Schaffkuh mit Kalb

verkauft

Gottlob Stöffler, Althengstett

Selb st eingemachtes

Sauerkraut

empfiehlt

Chr. Hägele

De*

Birkcnseld und Neuenbürg.

Zu dem Preisgebiet L die Gemeinden:

Calw, Altensteig, Bernbach, Calmbach, Dennach, Dobel, Enz- klösterle, Herrcnalb, Hirsau, Höfen, Bad Liebenzell, Loffenau, Nagold, Neusatz, Rotensol, Salmbach, Schömberg, Schwarzen­berg, Bad Teinach, Unterlengenhardt und Wildbad.

Zu dem Preisgebiet 0 alle übrigen Gemeinden des Kreises.

Auf Z 1 Abs. 2 und Z 2 Abs. 3 der Anordnung weise ich beson­ders hin.

Talw, den 6. September 1939.

Mädchen

von 14 16 Zähren.

Altburgerstraße v.

26jähriges Mädchen sucht Stelle als

Bedienung

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Der Landrat: vr. Haegele.

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