Seite 6 Schwarzwald.

Mittwoch, den 13. September 1939

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Lehrziel heißt: Kausmannsgehilfin

Im deutschen Einzelhandel wurden im Jahre 1933 118 620 Verkäufer und 419 06Z Verkäuferinnen gezählt. Davon waren 27 888 Verkäufer und 141486 Verkäuferin­nen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Im Laufe der letzten Jahre dürften sich diese Zahlen erheblich zu Gunsten der Verkäufe­rinnen verschoben haben. Da^ Jugendamt und das FachamtDer Deutsche Handel* in der Deutschen Arbeitsfront forderten immer wieder die totale Ausbildung der Verkäufe- rin und lehnten jede Aufspaltung ab. Wenn heute der Wunsch nach einer Teilausbildung der Verkäuferin von verschiedenen Seiten zum Gegenstand von Erörterungen gemacht wird, dann muß das FachamtDer Deutsche Handel" derartige Wünsche wohl im Hin­blick auf gewisse Notlagen anerkennen. Es weist aber gleichzeitig daraus hin. daß von einer Einengung der Berufsausbildung nach wie vor nicht die Rede sein kann, denn das Lehrziel muß stets die Kauf» Mannsgehilfin sein. ES wird so-dann auch der Meinung entgegengetreten, daß eine umfassende kaufmännische Ausbildung für die Mädel insofern nicht notwendig sei, als sie in kurzer Zeit doch infolge ihrer Heirat aus dem Berns ausscheiden. Nach statistischen Unterlagen läßt fick einwandfrei feststellen, daß sich aus dem Durchschniitsheiratsalter der Frauen immer noch eine berufliche Ar­beitsdauer von rund achtJahren ergibt, für die eine Planmäßige Berufsausbildung keineswegs als vertan angesehen werden kann.

Rstmüsung für Suriltenimchwuchs

Nach der Neuregelung des ärztlichen Be­stallungswesens. die eine erleichterte Zulassung zur ärztlichen Praxis bedeutet, hat der General­bevollmächtigte für die Reichsverwaltung eine Verordnung über die Vereinfachung der juri­stischen Staatsprüfungen erlaffen, und zwar

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»m Einvernehmen mit oem Oberkommando der Wehrnmcht und dem Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft. Danach können Rechtsstudenten nach fünf Studienhalbjahren. Referendare nach einem Vorbereitungsdienst von zwei Jahren sechs Monaten. Wiederholer drei Monate nach dem Nichterfolg in der Prüfung, zur vereinsachten Prüfung zugelassen werden, wenn sie für dis Reichsverteidigung zur Wehrmacht einberusen worden sind. Zur Abnahme der Prüfung ist für Rechtsstudenten jedes Prüfungsamt und für Re­ferendare jede Prüfungsstelle oder jedes Ober- landesgericht, soweit sich an seinem Sitz keine Prüfungsstelle befindet, örtlich zuständig. Verein­facht werden die erste juristische Staatsprüfung und die große Staatsprüfung.

E?!Mtemna im SMWmkehr

Äon jetzt an bedarf eS für Eil- und Frachtstück- güter im Binnenverkehr der Neichsbahndirektion Stuttgart, also für Sendungen zwischen Bahn- Höfen auch Privatbahnhöfen im Bereich des KBT-Bezirkes Stuttgart keiner Genehm i- gung mehr. Die Frachtbrief« zu diesen Sen- düngen brauchen daher der Frachtbrief-Genehmi- gungsstekle bei der Reichsbahndirektion Stuttgart nicht mehr vorgelegt zu werden. Die Genehmi­gung für Stückgutsendungen nach anderen Be­zirken der Reichsbahn wird soweit irgend möglich erteilt werden; die Frachtbriefe für dies« Sen­dungen müssen nach wie vor der Frachtbrief- GenehmigungSstelle vorgelegk werden.

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Achtung wertes Publikum!

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.Groschengrab" ist ein gefährlicher Räuber? Verdorbene und schlecht auS- -L genutzte Nahrungsmittel find seine Beute. So mästet er sich auf fremde Kosten M sobald man nicht aufpaßtk -

Männer lchaul mal in den Spiegel: Wirst nicht Euer »Mollenhügel'.

«So nennt man den Bauch gewöhnlich'» Wie Herr .Groschengrab' persönlich?

Nein, das kann kein Zufall sein!

Wer vernünftig ist. sieht ein:

Lehnt Ihr Frisches, Leichtes ab. Wird's »in Raub für .Groschengrad'

Wenn Ihr Obst, Gemüse. Fisch Laßt verkommen auf dem Tisch Und nur Wurst und Schinken eßt, Dann hält .Groschengrab' sein Fest?

Eßl Ihr Frisches, das zugleich Auch an Vitaminen reich,

Lebt Ihr Eurem Wohl zu Dank And bewahrt die Linie schlank.

Alken sollt Ihr dieses künden:

S r o s ch e n g r a b" muß rasch verschwinden!

Ludwigsburg, 12. Sept. (Kinderwagen- marderin.) Hier wurde eine Diebin sest- genommen. deren Spezialität es war. auf der Straße abgestellte Kinderwagen zu durchsuchen. Sie nützte dabei die Tatsache aus, daß viele Müt­ter allerhand Wertsachen in den Kinderwagen zu- rücklafsen. Auf diese Weis« sind der aus Neckar­weihingen stammenden Diebin rund 120 Mark in di« Hände gefallen.

Ludwigsburg. 12. Sept. (Tödli^ verun­glückt.) Auf einer Baustelle in Heutingsheim stürzte ein Bauarbeiter von einem in Fahrt befindlichen Lastkraftwagen und wurde vom Hinterrad des Wagens überfahren. Schwer verletzt bracht« man den Verunglückten ins Kreiskrankenhaus, wo er bald darauf starb.

Frankenbach Kr. Heilbronn. 12. Sept. (To­des stürz.) In einer der letzten Nächte stürzte

tm Fieber eine Frau aus einem im dritten Stockwerk gelegenen Fenster in den Hof. Sie war sofort tot.

Brackenheim, 12. Sept. (Häftling über­fällt Wärter.) Als im Nmtsgerichtsgesäng- nis Justizwachtmeister Krohmer die Zelle des Gefangenen Alfred Kohl aus Reuß öffnete, um Kohl für kurze Zeit herauszulafsen, schlug der Häftling den Beamten mit einem Stuhl fuß auf den Kopf. Darauf versuchte Kohl, den Beamten in die Zelle einzusperren und zu flüchten, was ihm aber nicht gelang. Der Justizwachtmeister verfolgte den Flüchtenden und eriet mit ihm in ein schweres Handgemenge, wo- ei er wiederum durch Schläge mit dem Stuhl­fuß erheblich verletzt wurde. Trotzdem konnte er Kohl so lang« festhalten, bis Hilfe kam.

Nürtingen. 12. Sept. (Todesopfer eines Zusammenstoßes.) Aus der Straße von Oberboibinaen nach Nürtingen stieß ein 45iäh-

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NS. - FrauenschaftDeutsches Frauenwerk, Ortsgruppe Calw. Die Ortssrauen- chaftsleiterin. Ich bitte die Blockmütter, Ich heute Mittwoch um 16 Uhr auf dem Ge. chaftszimmer der NSB. Bischofstraße einzufinden. Traguetze oder Korb mitbringen!

riger Kräftradsahrer aus Oberboihingen in hoher Geschwindigkeit mit einem Nürtinger Auto zusammen; er wurde so schwer verletzt, daß der Tod ans der Stelle eintrat.

Leutkirch, 12. Sept. (Ertrunken.) Der im Bahnhoshotel tätig gewesene 66 Jahre alte Haus­diener Wilhelm Negnerh geriet in der Dun­kelheit in die Eschach und ertrank.

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Eine nach Taufenden zählende Menschen« menge war gestern mittag in Beuthen Zeuge der feierlichen Beisetzung von 27 Volksdeutsche», die als weitere Opfer des Polenterrors kurz vor der Befreiung der ostoderschlesischen Heimat ihr Leben für Deutschland Hingaben. Man hatte die Leichen dieser Opfer durch Zufall in einer Grube an der Friedhofsmauer in Michalkowitz gefunden.

Aus dem Kreis Briefen, einem weftpreußi- schen Landkreis bei Thorn, treffen Nachrichten über die der unmenschlichen Kriegführung der Engländer in Polen zum Opfer gefallenen Märtyrer des Deutschtums ein. Sie beweisen, daß die Schreckenstagr von Vromberg durchaus kein Einzelfall find. Mcm mutz damit rechnen, datz ein Viertel des Deutschtums in Polen, wenn nicht gar mehr, durch die entsetzlichen Greuel der durch England ansgeputfchten Po­len vernichtet worden ist.

Bei einem Angriffsftug, der der Vernichtung polnischer zurückflutender Truppenteile im Raume Lowicz-Warschru galt, mutzte infolge von Treffern in beide Motoren ein deutscher Bomber inmitten eines Gebietes niedergehen, in dem sich noch polnische Trupprnrcste befan» den. Dem Flugzeugführer, Oberleutnant Stuewe, gelang es, die Maschine sicher zu Boden zu bringen, obwohl das Gelände sumpfig und auch die Fahrwerkkeitunz zerschossen war. Der Flugzeugführer und der Beobachter, Leutnant Kempe, brachten ihre beiden, im Luftkampf ver­wundeten Kameraden in ein polnisches Gehöft, wo sie verbunden wurden. Wahrend die sich an­sammelnden Bewohner der Ortschaft durch den Flugzeugführer mit der Waffe in Schach gehal­ten wurden, konnte der Beobachter, der geläufig polnisch sprach, sich durch eine weite noch von den Polen besetzte Strecke bis zu den deutschen Truppen durchschlagen. Die Verwundeten und der Flugzeugführer konnten durch einen vor- ftotzenden kleinen Trupp entsetzt werden.

NS.-Preö- Württemberg G. m. b. H. - Gesamlkitung:

G. Boegner, Stuttgart, Friedrichswaße 12

Verlagsleiter und Verantwortlicher Scknstletter für den Gesamt» inhalt der Schwarzwald-Wacht einschließlich Anzeigenteil Friedrich Hans Scheele, Calw.

Verlag: Gchwarzwald-Wacht G. m. b. H. Calw. RotationSdruckr A. Oelschlager sche Buchdruckers, Calw.

Amtliche öekanntmachungen Fleisch- «md Fleifchware«

Die Portionssätze für Fleisch- und Fleischwaren betragen Mit sofortiger Wirkung 500 8 st Kops und Woche. Für Schwer» und Schwerstarbeiten gilt die bisherige Festsetzung.

Cal«, den 12. September 1939.

Der Landrat: De. Hsegek«.

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Abwehr des Kartoffelkäfers!

Suchtag: Freitag, den iS. September 1939.

Flisammenkunfk nachmittags Flihr in Calw beim Anwesen Öttingek, für Alzenberg und Wimberg beim Echulhaus in Alzenberg.

Die in Calw wohnhaften Nutznießer (Eigentümer, Pächter) von Grundstücken, welche mit Kartoffeln oder Tomaten bestellt sind, sind ohne Rücksicht darauf, aus welcher Markung ihre Grundstücke liegen, verpflichtet, sich am gemeinsamen Absuchen der Calwer Felder zu be­teiligen. Ausgenommen von dieser Verpflichtung sind die Besitzer kleinererHausgärten; diese haben ihrerseits am Suchtag den Garten auf das Vorhanvensein des Kartoffelkäfers oder dessen Larven abzusuchen.

Befreiung von der Teilnahme am kolonnenweisen Abstichen der Grundstücke kann nur in ganz besonders dringenden Fällen erteilt werden. Der Antrag ist tags zuvor beim Bürgermeisteramt zu stellen.

Grundstücksbesitzer, die sich am gemeinsamen Absuchen nicht be­teiligen, werden bei vorsätzlicher Handlung mit Gefängnis bis zu 8 Jahren und Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen, bei fahrlässiger Handlung mit Geldstrafe bis zu 150 RM. und mit Hast oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Calw, den 13. Sept. 1939 Der Bürgermeister: Göhner.

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Althengstett, den 12. Sept. 1939.

Todesanzeige

Verwandten, Freunden u. Bekannten die schmerz­liche Rachricht, daß mein lb. Mann, unser guter Bater, Großvater, Schwiegervater u. Onkel,

Karl Reim

Maurermeister

heute nach langem, schwerem Leiden sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen

Die Beerdigung findet Donnerstag den 14. Sept. nach­mittags 13 Uhr statt.

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