weniger politischer Freibeuter willen begonnen wurde. In London und in Paris ist es zu zahlreichen Dien st Verweigerungen gekommen und unter den Einberufenen. die ihrer Gestellungspflicht genügen, sicht man nur unfrohe und verdrießliche Gesichter. Besonders der Poilu fragt sich, fürwenundwofürerdenneigent- lich marschieren solle.
Der kleine Mann ist — das kommt in allen Pariser Berichten zum Ausdruck — aus den Partner über dem Kanal sehr schlecht zu sprechen. In London sitzen die Leute, die ihn in diesen Kampf hineinhetzten, für die der französische Boden nur das Glacis zur Durchsetzung ihrer Weltbeherrschungspläne ist. Wiederum will England seinen Kamps <ruf dem Rücken Frankreichs austragen und die französische Jugend soll für Englands Machtinteressen verbluten. 191s zogen die französischen Regimenter aus. um verlorene Provinzen zurückzuerobern. Der Marsch von heute ist ohne Ziel.
Die Negierung Daladier hat erst nach langem Zögern den folgenschweren Schritt qn die Seite des englischen Verbündeten unternommen. Man weiß, daß Frankreich, dem in letzter Stunde unternommenen B e r- mittlungsvorschlag Mussolinis zustimmte. Auch Deutschland fand sich zu der Annahme der in diesem Plan entwickelten Vorschläge bereit, doch England lehnte ab. Das deutsche und das französische Volk hätten den Frieden gerettet, wenn nicht in England die Kriegspartei doch noch die Oberhand bekommen hätte. Durch tragische Verkettungen konnte sich Frankreich trotz seiner Aversion gegen die englischen Pläne nicht mehr von den mit Großbritannien eingegangenen Bindungen frei machen und ist nun seinerseits dem Beispiel des Kabinetts Cham- berlain gefolgt.
Mr. Chamberlain ist offen ins Lager der Kriegstreiber übergegangen. Die von dem englischen Premierminister in seinen letzten Unterhausreden und Nundfunkerklä- rungen vorgebrachten Lügen haben sein Ansehen nicht nur im deutschen Volke untergraben, sondern ihm auch im neutralen Ausland den Nus eines bösartigen Kriegshetzers eingetragen. Den letzten Nest von Sympathien, die er sich noch bewahrte, hat ihm aber die Rede vor dem Unterhaus geraubt, in der er sich zu dem ungeheuerlichen Sah verstieg: „Ich hoffe noch bis zu dem Tage zu leben, an dem Hitler vernichtet ist/
Mr. Chamberlain hat sich mit diesem Wort auf das schamloseste demaskiert. Als Staatsmann. der auf die tierischen Instinkte der Brutalität spekuliert, in dem er die Parole des Mordes an dem Führer Deutschlands aus gibt, rangiert er in unserem Urteil noch unter dem Agitator, der mit blutrünstigen Brandreden seine Hörerschaft aufwiegelt.
Dieser Mann will uns einreden. der von England vom Zaune gebrochene Kampf gelte ja gar nicht dem deutschen Volke, sondern nur seiner Führung. Die Erfahrungen des Weltkrieges haben uns darüber belehrt, was wir von diesen Versicherungen zu halten haben. Wer den Führer beleidigt, beleidigt das deutsche Volk. Wer Adolf Hitler vernichtet sehen will, will Deutschland vernichten. Der an der Front stehende Mann in feldgrau hier — ein regenschirmschwingender geifernder Greis dort — kann die Welt zweifeln, bei wem letzten Endes derSieg seinwird?
Polnische Lustslotte vernichte»
Berlin, 4. September. Der Warschauer Sender brachte am Montag eine neue unverschämte Lügenmeldung indem er behauptet, daß in Polen 64 deutsche Flugzeuge ab- geschossen worden seien gegenüber nur 12 polnischen.
Zur tatsächlichen Kampftage im Polnischen Luftraum berichtet demgegenüber der „Deutsche Dienst" u. a.: Was nützen dem Polnischen Rundfunk und der jüdisch-demokratischen Heßpresse alle Lügen über angebliche schwere Verluste unserer Luftwaffe, wenn praktisch die polnische Luftwaffe verschwunden ist! In zwei ganzen Tagen war die so viel gepriesene polnische Luftflotte durch die deutsche Luftwaffe vollständig niedergekämpft. Nahezu sämtliche polnischen Flugplätze sind durch die gutgezielten Bombenabwürfe unserer Flieger vernichtet und mit ihnen der weitaus größte Teil der dort bereit stehenden polnischen Flugzeuge.
Siegreicher Llistkamvl bei Lodz
Berlin, 4. September. Am Montagnachmittag wurden bei einem Luftkampf in der Nähe von Lodz von einer einzigen deutschen Jagdstaffel vier Bomben- und zwei Jagdflugzeuge der Polen abgeschossen. Darauf versuchte der dort auf der Erde befindliche polnische Fliegerverband, seinen Flughafen beschleunigt zu verlassen. Ein Teil der deutschen Jagdflieger griff die startenden Flugzeuge an. Neun Polnische Maschinen blieben kampfunfähig am Boden. Die deutsche Jagdstaffel, die somit insgesamt 15 polnisch« Flugzeuge vernichtete, kehrte ohne Verluste heim.
Gleiche Opfer von allen
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Bcrl! n, 4. September. Unter dem Vorsitz des Gencralseldmarschalls Göring hat der Ministerrat für die Reichsvcrteidigung wichtige wirtschaftliche Maßnahmen beschlossen, die in der „Kricgswirtschaftsvcrordnung" vom4. September 1939 zusammcngcfaßt sind. Die Verordnung, die oem Zweck dient, die Kräfte der deutschen Volkswirtschaft für die Sicherung der Orenzcn und die Freiheit unseres Vaterlandes einzusctzcn, enthält folgende Vorschriften:
1. Kricgsschädliches Verhalten wird unter Strafe gestellt. Schwerste Strafen drohen demjenigen, der Rohstoffe oder Erzeugnisse, die zum lebenswichtigen Bedarf der Bevölkerung gehören, vernichtet, beiseite schafft oder zurückhält. Das gilt auch für denjenigen, der Zahlungsmittel ohne gerechtfertigten Grund hamstert oder zurückhält.
2. Die Finanzierung der Reichsverteidigung erfordert die Einführung einer Reihe von Steuererhöhung e n. Dieses Opfer muß den Steuerpflichtigen anferlegt werden, um dem Reich die Mittel für seine außerordentlichen Aufwendungen in die Hand zu geben. Dabei ist grundsätzlich darauf Rücksicht genommen worden, daß die wirtschaftlich schwächeren Volksschichten nicht zusätzlich belastet werden. Es handelt sich um folgende Stcuererhöhun- gen:
a) Das Reich erhebt einen Zuschlagzur Einkommensteuer in Höhe von 50 vom Hundert. Einkommensteuerpflichtige, deren Einkommen 2400 NM. im Jahr nicht übersteigt, sind von dem Zuschlag befreit.
d) Kriegszuschläge für eine Reihe von Genußmitteln. Dazu gehören Bier, Tabakwaren, Branntweinerzcug- nisse und Schaumwein. Bei Bier und Tabakwaren beläuft sich der Zuschlag auf 20 v. H. des Verkaufspreises. Der Preis für Schaumwein erhöht sich je nach der Art um 0,50 oder 1 Reichsmark für die ganze Flasch«.
v) Schließlich ist ein autzerordent- licherBeitragder Länder, Gemeinden und sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechtes an das Reich vorgesehen.
3) Die umimgönglich? Anpassung der Vorschriften auf dem Gebiete deS Arbeitsrechtes, des Arbeitsschutzes und der Arbeitsbedingungen an die Erfordernisse der Kriegswirtschaft bringt Ab
schnitt III der Kriegswirtschastsverordnung. Di« Neichstreuhänder der Arbeit haben hiernach das Entstehen unangemessen hoher Arbeitsverdienste zu verhindern und den Lohn st and den besonderen kriegswirtschaftlichen Be- dingungen anzupassen. Es wird also in diesem Kriege nicht wie im Weltkriege Vorkommen können, daß derjenige, der in der Heimat verbleibt, überhöhte Verdienste erzielen kann, wahrend seine Arbeitskameraden draußen sür daS Vaterland kämpfen. Die Neichstreuhänder der Ar- beit haben den gegebenen Notwendigkeiten entsprechend die Löhne und Gehälter festzusetzen. Die von ihnen festgesetzten Lohn- und Gehaltssätze dürfen grundsätzlich nicht überschritten werden. An dem bewährten Grundsatz der Leistungs- entlohnung wird sestgehalten. Echte Leistung soll auch in diesen Zeiten ihren verdienten Lohn finden. Wer aber ohne nachgewiesene Leistung mehr an Lohn und Gehalt verlangt oder mehr zahlt, schädigt die deutsche Kriegsmirtschast. Verstöße dagegen werden bestraft.
In dem Augenblick der Anspannung aller Kräfte müssen auch die bisher bestehenden Vorschriften oder Vereinbarungen über den Urlaub der Gefolgschaftsmitglieder zunächst fortsallen. Sobald es aber die Verhältnisse erlauben, wird der Neichsarbeitsminister darüber Bestimmung treffen, in welchem Nahmen gegebenenfalls eine Urlaubsgewährung mög- lich ist. Ferner können Lockerungen der Vorschriften über die regelmäßige Arbeitszeit erfolgen. Gleiche Opfer von allen. Anspannung aller Kräfte sind die Grundgedanken der sozialen Gesetzgebung des Krieges.
4) Der Regelung der Löhne entspricht aus der anderen Seite eine strafse Preispolitik, die nach den Grundsätzen der kriegsverpflichteten Volkswirtschaft gesteuert wird. Ersparnisse in den Lohnkosten, die eine Folge der Maßnahmen auf dem Lohngebiet sind, müssen in den Preisen zum Ausdruck kommen, d. h. die Preise müssen entsprechend gesenkt werden. ES ist selbstverständlich, daß jeder am Warenumsatz Beteiligte, also der Rohstofflieferant, der Bearbeiter, der Händler, etwaige Preissenkungen stets weiterzugeben hat, damit sie auch in dem Preis, den der letzte Abnehmer zu zahlen hat, im vollen Umfange zum Ausdruck kommen.
Diese Verordnung fordert von jedem deutschen Volksgenossen Opfer. Der Soldat schützt mit der Waffe unter Einsatz seines Lebens die Heimat. Angesichts der Größe dieses Einsatzes ist es selbstverständliche Pflicht jedes Volksgenossen, alle seine Kräfte und Mittel zur Verfügung zu stellen, um dadurch die Fortführung eines geregelten Wirtschaftslebens zu gewährleisten.
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Zu der vom Ministerrat für die Reichsverteidigung erlassenen Kriegswirtschaftsver- ordnung schreibt der „Deutsche Handelsdienst": „Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am Kriege verdienen; wenn der Soldat an der Front fällt, soll sich niemand in der Heimat seiner Pflicht entzie- hen" — diesen Appell an den Opfersinn und die Gemeinsä-aftsleistung des deutschen Volkes richtete der Führerin diesen Tagen an die Nation. Diesen Appell muß man sich ebenfalls vor Augen halten, um die soeben vom Miiststerrat für die Reichsverteidigung erlassene Kriegswirtschaftsordnung würdigen und begreifen zu lernen. Dieses umfassende Gesetzeswerk trägt dem Ernst der Lage Rech- nung und ist mit Rücksicht auf den gewalti». gen Abwehrkampf erlassen worden, in den Deutschland sich durch die Kriegserklärungen Englands und Frankreichs versetzt sieht.
Die Verordnung bezieht sich nicht nur auf rein wirtschaftliche Dinge, sondern greift tief in das Leben eines jeden deutsckM Volksgenossen ein. Sie ist notwendig erstens, um die deutsche Wirtschaft und das deutsche Finanzwesen total in den Dienst der Kriegsführung zu stellen, und zweitens, das Bewußtsein zu geben, daß auch dieHeimatentspre- chende Opfer bringt. Deshalb ist der Grundgedanke der Verordnung, daß im Kriege in der Heimat niemand so viel verdienen und überhaupt so leben darf, wie es in Friedenszeiten der Fall ist. Von der gesamten Bevölkerung wird ein Opfer verlangt, das dem Opfer des Soldaten würdig und an- z'wessen sein soll. Dieses Opfer besteht vor allem in dem unbedingten Verzicht auf nicht lebensnotwendige Ansprüche in der Ernährung und der gesamten Lebenshaltung. Es stellt ferner einen sichtbaren und spürvaren Beitrag zur Bestreitung des wirtschaftlichen und finanziellen Kriegsbedarfs dar.
Schnelles Vorgehen bei Graubenz
Der geschlagene Feind zurückgeworfcn
Berlin, 5. September. Die bei Grande n z auf dem Ostufer der Weichsel in südlicher Richtung angreifcnden Kräfte gewannen bereits die Gegend beiderseits Nehden. Auch das Vorgehen der bei Kulm über die Weichsel gegangenen Truppen nach Südosten ist in raschem Fortschreitcn. Der beiMlawa in hartem Kamps geschlagene Feind wurde in schneller Verfolgung weiter nach Süden zurückgeworfen.
EhWemö mrZW AMsm-s Neutralität
küri1i8e1i6 k'iuDeäZe ivolüen über 6em keicbsgebiet ?1ußblü11er ^diversen
Berlin, 4. September. In der Nacht zum 4. September machten englische Flugzeuge den Versuch, in großer Höhe über die holländische Grenze kommend, auf deutsches Reichsgebiet vorzu stoßen. Die Flugzeuge wurden durch die deutsche Abwehr zurückgetrieben, nachdem es einigen gelungen war, etliche Flugblätter abzuiversen.
Hierzu wir- von holländischer Seite amtlich mitgeteilt: „Das Pressebüro der Negierung teilt mit, daß in der Nacht zum Montag Flugzeuge ausländischer Nationalität über Holland gemeldet wurden. Die Rationalität der Apparate konnte nicht festgestellt werden, da sie über den Wolken flogen. Es war unmöglich, das Feuer aus sie zu eröffnen. In diesem Zusammenhang macht die Niederländische Negierung auf den ernsten Charakter dieserNeutralitäts- verletzung Hollands, dessen Neutralität von beiden Parteien garantiert ist, ausmerksam. Sie wird die beiden Parteien auffordern, eine Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, ob es ihre Apparate sind, die diese Verletzung begingen. Im Falle einer affirmativen Antwort wird die Regierung verlangen, daß Maßnahmen zur Vermeidung weiterer derartiger Zwischenfälle getroffen werden." — Damit hat England die erst vor wenigen Stunden von ihm erneut garantierte Neutralität Hollands gebrochen.
Englisches Eingeständnis
Das britische Informations- Ministerium bestätigte am Montagabend in einer amtlichen Verlautbarung, daß englische Flugzeuge den Versuch unternommen haben, in der Nacht zum Montag
Mdrige NerlultMern
Berlin, 4. September. Es wird amtlich mitgeteilt, daß den Angehörigen von Soldaten, die in den Kämpfen in Polen gefallen sind, sofort eine Benachrichtigung durch den Truppenteil zugeht. Es wurde bereits in diesen Tagen entsprechend verfahren. Die Verlustziffern halten sich in mäßigen Grenzen. Angehörige, die einige Tage ohne Nachrichten von Soldaten bleiben, brauchen sich deshalb nicht zu beunruhigen.
Dominien erklären ihre Neutralität
London, 5. September. Der australische Ministerpräsident gab die Erklärung ab, „es sei seine melancholische Pflicht, mitzuteilen, daß sich mit dem englischen Mutterland auch Australienim Kriege mit De u tsch la n dchefinds". Dasselbe gilt für
aus deutsches Reichsgebiet vorzustotzen, und daß es diesen Flugzeugen gelungen sei. Flugblätter abzuwerfen. Durch diese Mitteilung bestätigt das Jnsormationsministerium, daß englische Flieger unter Verletzung der holländischen Neutralität in der Nacht zum Montag Holland überflogen haben.
Englische Bomben über Dänemark
Eine zweite Reutralitätsverletzung
Berlin, 4. September. Der dänische Außenminister Munch empfing am Montagabend den deutschen Gesandten von Renthe- Fink, um ihm mitzuteilen, daß ein Bombenflugzeug gegen 17 Uhr die dänische Stadt Esbjerg überflogen und dort zwei Bomben habe fallen lassen, die ein Haus zertrümmerten. Eine Erkennung der Nationalität des Flugzeuges sei nicht möglich gewesen. Die Bombensplitter würden erst noch untersucht. Der deutsche Gesandte hat sogleich mit aller Klarheit und mit Bestimmtheit dargelegt, daß es sich um kein deutsches Flugzeug gehandelt haben kann, da die deutsche Luftwaffe vom Führer den Befehl erhalten hat, die Unverletzlichkeit des Gebietes der neutralen Länder peinlichst zu achten.
Wie inzwischen festgestellt worden ist, Hai sich überhaupt kein deutsches Flugzeug Uber Jütland befunden. Diese Tatsache ist der dänischen Regierung unverzüglich mitgeteilt worden. Der Bombenabwurf mutz daher mit aller Eindeutigkeit als englischer Provokationsversuch vor der Oesfentlich- keit gebrandmarkt werden.
* England ist auf dem besten Wege, das
das britische Dominion Neuseeland, während Irland und Südafrika, die gleichfalls als Dominion dem Britischen Reich angehören, ihre Neutralität erklärten.
Einem Wehrlosen die Augen ausgefiochen
Rach einer Truppenmeldung ist nördlich Mlawa die Leiche eines deutschen Fliegeroffiziers gefunden worden, der anscheinend aus einer beschädigten Maschine mit Fallschirm abgesprungen ist. Es wurde sestgestellt, daß diesem Offizier die Augen ausgestochen wurden und daß zahlreiche Schädelverletzungen vorliegen. Mit Sicherheit kann angenommen werden, daß der Fliegerofsizier wehrlos in die Hände polnischer Franktireure siel und von diesen in derart bestialischer Form ermordet wurde.
wenige Prestige, das es sich bei den Neutralen noch gerettet hat, restlos zu verlieren. Denn ein Staat, der sein einem Nachbarstaat feierlich gegebenes Neutralitätsversprechen bereits wenige Stunden in der flagrantesten Weise bricht, muß unbedingt der allgemeinen Verachtung anheimfallen. Die Frage ist nur, ob dies die Engländer überhaupt noch kümmert. Die Geschichte lehrt, daß England herzlich wenig Wert auf ehrenhaftes Verhalten legte, wenn es seinen Interessen anders in den Kram paßte. Und in den beiden obigen Fällen spielen die englischen Interessen eine gewichtige Rolle. Erstens versucht England wieder einmal sein gegen Schluß des Weltkrieges angewandtes Mittel, mittels Flugblättern Zwiespalt zwischen Deutschlands Führung und Volk zu säen, und zweitens bedeuten die Neutralitätsverletzungen eine unverschämte Provokativ n, ein — wenn auch kindisches — Protzen mit Englands Macht. Die Engländer vergessen aber dabei, daß sie damit der „Friedensfront", deren hervorragendste Vertreter sie sich nennen, die Maske vom Gesicht reißen. Die Idee aber, sich zwischen Volk und Führung cin- zuschalten, ist so dumm, daß er nur in dem Gehirn eines Engländers entstehen konnte.
Rooteveli kündig» Proklamation der Neutralität an
Washington. 5. September. Präsident Roosevelt hielt eine Rundfunkansprache, in der er die Proklamation der Neutralität ankündigte. Er habe, so führte er aus. bis zum letzten Augenblick auf ein Wunder gehofft. Nunmehr müsse alles getan werden, um die nationale Sicherheit in Einklang mit dem internationalen Recht und den Grundsätzen der amerikanischen Politik zu bewahren. Die Pflicht der Nation sei es, jeden Krieg von Amerika fern- z u h a l t e n.
1ZÜÜ0 Gefangene in Sudyoten
Auswirkungen des Stotzes aus Schlesien
Berlin, 5. September. Die Auswirkungen des kraftvollen Stoßes aus Schlesien machen sich bemerkbar. Die in Südpolen und ostwärts Schlesien weiter rasch vor. dringenden Truppen machten allein auf diesem Frontabschnitt bereits 15 000 Gefangene. Dem von Krakau und nördlich davon teilweise in völliger Unordnung zurückgehenden Gegner wird dichtauf gefolgt. Weit vorausgesandte schnelle Abteilungen fanden stellenweise schon keinen Gegner mehr vor.