Seilr 6 Schwa rztvald-Wacht
Montag, den 4. September IM
Rus 8tadt und Kreis Calw
September
Es ischt jo kaum zum glaube.
Und doch isch wohr:
Es Korn ischt cn d'r Scheuer Trotz Wettcrgsohr,
Es ischt sogar d'r Haber Bereits em Haus,
Llu d'Wies' wird leer, denn b'Ochmbeb Ischt beiruch ans.
Was brengt ons d'r September?
I' hoff, was likiatst Wenn au am Himmel Wolle,
Sei frohe Muats,
Denn d'Wohrrt, die wird siege Und onser Recht —
Am End muaß ontcrliege,
Was falsch und schlecht'. I. H.
Wir-er Sr»örrWW sn Me
Nach Aufhebung der Postsperrc können ab sofort wieder Sendungen an alle Soldaten befördert werden. Tie Anschrift der Feldpostsendungen muh eine fünfstellige Feldpostnummer und ein« Postsammel- stelle enthalten. Sie hat demnach z. B. zu lauten:
An den Unteroffizier Heinrich Schulze
Feldpostnummer 25 512
Posttnmmelstrlle Berlin.
Sendungen an Angehörige der Luftwaffe, der Marine und einiger Sonderformationen bedürfen der Angabe einer Postsammelstelle nicht. Tie richtige Anschrift teilt jeder Soldat seinen Verwandten und Bekannten in der Heimat aus einer vorgcdruckten Postkarte mit. Bevor diese Karte nicht eingegangen ist. wird gebeten, keine Post ab- ziisendeZ. Es wird besonders daraus hin- gewiesen daß Sendungen nicht die früher benutzten sechsstelligen Postnnmmern tragen dürfen. Tie Absendnna von Sendungen mit sechsstelligen Zahlen ist daher zwecklos.
Zur Feldpost befördern ng zu ge- lassen sind nur gewöhnliche Briefe bis zum Gewicht von 850 Gramm. Postkarten, Postanweisungen. Ausgeschlossen von der Beförderung sind vorläufia Päckchen und Pakete. Postkarten nndBriefe, in deren Ans- schrift oder Abscnderangabe eine Feldpostnummer angegeben ist. werden gebührenfrei befördert. Für Postanweisungen sind die Inlandgebührensätze zu entrichten.
EtnMunsWMe nur beim MHMzlrMsmmn-s
Das Wehrkreiskommando V teilt mit:
Beim WehrkreiskommandoV (Generalkommando) gehen in den letzten Tagen viele Hunderte Gesuche von Männern ein, die sich der Wehrmacht zur Verfügung stellen wollen. Die in dieser Tatsache zum Äusdruck kommende Gesinnung ist zweifellos begrüßenswert und ein schöner Beweis für die in allen Kreisen des deutschen Volkes vorhandene Bereitschaft, dem Vaterlande in der Wehrmacht zu dienen.
Andererseits muß aber mit allein Nachdruck darauf hingewiesen werden, daß das Wehrkreiskommando (Generalkommando) als die höchste militärische Dienststelle des Wehrkreises für derartige Einstcllungsgesuche nicht zuständig ist. Ebenso ist cs vollkommen verfehlt, sich mit derartigen Gesuchen an die höchsteü Dienststellen der Wehrmacht in Berlin zu wenden.
Zuständig für Einstellungsgesuch« sind allein die Wehrbezirkskommandos. Welches Wehrbezirkskommando im Einzelfall .n Frage kommt, kann der Antragsteller im ZweifrlsfailE bei der zuständigen Polizeibehörde erfahren. Dos Wehrkreiskommando und die anderen höheren Dienststellen der Wehr- »acht werde» die bei ihnen einge reichten Ein» stellnngsarsuche an die Wehrbezirkskommandos weitergeben, da sie nicht in der Lage sind, sich bei dem gegenwärtige« starke« Arbeitsanfall mit derartigen persönlichen Angelegenheiten zu befassen. Aus demselben Grunde kann auch eine Benachrichtigung der Antragsteller nicht erfolgen. Also für die Zukunft beachten: Einstell« ngsgesuche nur bei den zuständigen Wehrbezirkskommandos!
Böblingen, 2. Scpt. Tic Stadtverwaltung Plant den Bau einer neuen Pichvcrteilungs- stellc und hat sck)«m für diesen Zweck beim Schlachthaus die notwendigen Grundstücke erworben. Die Lcrteiluugsstcllc steht den Orten Böblingen, Sindelfingen, Magstadt, Maichin- gen, Holzgerlingen, Schönaich, Weil im Schändlich und noch einigen anderen Gemeinden zur Verfügung. Die übrigen Orte des Kreises Böblingen benützen die Bcrteilungsstclle von Stritt,
^/K^tchs/7t/s SM'HssMEW-:
gart bzw. Herrenbcrg. Der "Neubau in Böblingen wird Raum für rund 21V Schweine, 71 Stück Großvieh und etwa 70—80 Kälber haben. Im Zusammenhang mit diesem Projekt soll zugleich ein weiterer Neubau und zwar eine Groß- viehschlachthallc errichtet werden. In der neuen Halle können an einem einzigen Schlachttag 64 Stück Großvieh, also rund acht Stück in einer Stunde, geschlachtet werden.
8ckvvssLe8 Kreit
Hitler-Jugen-, Gefolgschaft 1 401. TerGe- f o l g s ch a f t s f ü h r e r. Die ganze Gefolgschaft tritt heute Montag, den 4. September, pünktlich um 20 Uhr, an der Kreisleitung in Uniform an. Jeder Kamcradschaftsführer ist für das Erscheinen seiner Kameradschaft verantwortlich. Sämtliche Beurlaubungen sind aufgehoben.
BDM. Mädelgrnppe 1/461. Die Unter- gauführerin. Alle Führerinnen treten heute 20 Uhr auf der Untergaudienststellc in Hirsau an. Schreibzeug mitbringen.
Wichtige Mitteilung an Alle!
In den Pregekäste» der NSDAP, werden in Zukunft regelmäßig wichtige Bekanntgaben der Gauleitung, Kreisleitung und der zuständigen Ortsgruppen der NSDAP, ausgehängt. Alle Volksgenossen werden aufgefordrrt, sich regelmäßig über den Inhalt dieser Bekanntgabe zu unterrichten.
NS.-Presse Kürttembrrg G. in. b. H. — b*esamtlcitung:
G. B o e g n e r. Stuttgart, Friedrichstraße 13 ^ Verlazsleiter und verantwortlicher Schriftleiter für den Gesamt- i.nhalt der Schwarzwald-Wacht einschließlich Anjeiocuteil Friedrich Hans Scheele. Calw.
Verlag: SchwarzwaldMacht G. m. b. H. Calw. Rotationsdruck: A. Oelschlager'sche Buchdruckerei. Calw.
D.A. VN. 29 : 3880. Kur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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Die weiteren Ereignisse des Tages schienen zunächst Rogers Erwartungen nicht zu rechtfertige«. Den ganzen Vormittag hindurch ge- schätz nichts, was ihn von seinen Akten hätte ablenken können. Ungestört verglich er verschiedene Schriftstücke, schlug Adreßbücher nach, holte telephonisch Erkundigungen ein und machte allerhand Notizen. Der ehemals so wirre Aktenstoß war nun nach bestimmten. nur für Noger verständlichen Gesichtspunkten geordnet. Befriedigt betrachtete er die Früchte seiner Tätigkeit. Er hatte das Ge- fühl, als sei er der Lösung des Nüttels, dem er »ackfforschte. schon erheblich näher ge- kommen.
Erst gegen Mittag nahm ihn die Außenwelt wieder in Anspruch. Inspektor Swahnes riet an. mit einer, wie es Roger schien, höchst cinwereg'en Stimme.
«Sind Sie da. Mr. Denison? Kann ich Sie persönlich sprechen?"
..Gerne, aber ich will eben zum Lunch gehen."
„Bitte, bleiben Sie im Büro, ich bin in künf Minuten bei Ihnen, mit einem Herrn, der Sie dringendst nussuchen will. Tie Sache scheint mir von höchster Wichtigkeit."
„Gut. ich erwarte Sie."
Pünktlich nach fünf Minuten erschien Swalinee. in Beoseitmio eines auteckseideten Mannes. „Mr. Nrchibald Stanton. Herausgeber der .Sun'" stellte der Inspektor vor.
Nachdem die Besucher Platz genommen hatten. ergriff Stanton sofort das Wort.
«Ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu sagen, wer ich bin," begann er hochtrabend. „Niein Blatt hat sich in den letzten Jahren — ich kann wohl sagen dank meiner Persönlichen Arbeit, — zu einer der meist gelesenen Zeitungen Londons entwickelt."
Noger lächelte, wie es schien beipflichtend.
..Vom ersten Tage meiner publizistischen Tätigkeit an," fuhr Stanton fort, «habe ich mir makellose Reinheit, strengste Objektivität und furchttose Offenheit zur vornehmsten Aus. gäbe geinacht. Man hat mich angegriffen, beschimpft. meine Ehre in den Schmutz zu zerren versucht, aber vergeblick:. Nun geht man anscheinend zu anderen ? ff.eln über. Da die Waffe der Verleumd! versagt, greifen die dunklen Mächte, die ein freies Wort scheuen, sogar zur Gewalt. Sehen Sie her, das habe ich heute mittag erhalten."
Mit großer Geste reichte Stanton Noger einen Brief, den dieser rasch ttberslog.
«Was sagen Sie dazu? Ein Drohbrief schlimmster Art. Man sollte dergleichen in einem zivilisierten Land nicht sür möglich halten."
Nun mischte sich Swahnes in das Gespräch: „Ich habe bereits alles Erforderliche veran- laßt, um den Absender zu ermitteln." erklärte er, «allerdings mache ich mir nicht, viel Hoffnung in dieser Richtung."
Noger wandte sich an Stanton. „Wird diese Drohung mit einem Attentat Ihre Haltung irgendwie beeinsussen?"
„Wo Senken Sie hin? Wenn ich den Minister des Innern angreife, so geschieht es, weil ich non de* Unrickstiakeit seines Standpunktes
in der Anleihesachc ehrlich überzeugt bin. Ich bleibe bei dem. was ich geschrieben habe und werde mich durch keine Einschüchterungen davon abbringen lassen. Dagegen verlange ich von den Behörden, daß ich beschützt werde, um «reine Tätigkeit unbehelligt sortsühren z« können. Ich habe ein Recht darauf wie jeder andere Bürger und Steuerzahler."
Srvahnes wollte etwas einwerfen, doch Roger hielt ihn mit einer Handbewrgung zurück.
„Niemand versagt Ihnen dieses Reckst." bemerkte er lächelnd. „Sie sollen in ausreichend, ster Weise beschützt werde», und ich schlage, um ganz sicher zu gehen, vor. Sie in Schutz. Haft zu nehmen. Sind Sic einverstanden?"
Stanton war über diese Wendung so verblüfft. daß er zunächst keine Worte fand. Inspektor Swahnes nickte beifällig und grinst« über das ganze Gesicht.
„Aber-" stotterte Stanton, „aber —
das geht doch nicht. Ich kann meine Arbeit unmöglich im Stich lasse«. Die Polizei muß andere Mittel und Wege finden."
.Gut", brummte Swahnes, .ich werde Ihnen einen Beamten zutcrlen."
Noger fuhr, anscheinend in höchster Entrüstung. auf. „Nur einen?" rief er. Ivo denken Sie hin. Inspektor? Acht Mann sind mindestens erforderlich."
Swahnes und Stanton starrten Noger mit der gleichen Verblüffung an. Besonders der Detektiv war von höchster Neugierde erfaßt. Er hatte von Anfang an den Eindruck gehabt. daß Noger mehr wußte als er sich den Anschein gab »nd nach cinem bestimmten Plan vorging.
Sonderbarerweise schien Stanton von den nmfangreiehcn Schutzmnßregeln. die Roger vorkchlua nickst entzückt »u sein.
Er erging sich in einem aufgeregten Wortschwall und rief zuletzt:
«Ich glaube. Sic wollen mich lächerlich machen? In diesem Falle verzichte ich auf jede,, Schutz, mache Sie jedoch darauf auf, merksam, daß Sie die Folgen zu tragen haben, wenn mir etwas zustößt."
„Verzichten Sie lieber nicht?" erwiderte Noger trocken. Dann beugte er sich zu Stanton vor und flüsterte ihm etwas inS Ohr.
Der Zeitungsmann wurde kreideweis. «Sie glauben?" fragte er mit unsicherer Stimme.
„Ja, ich glaube es," entgegnete Roge» ruhig.
„Woher wissen Sie überhaupt ...?"
«Das ist meine Sache." ^
Swahnes war diesem Zwiegespräch ohne feglickzes Verständnis gefolgt. „Wie steht es also jetzt?" erkundigte er sich endlich. „Bleibt es bei den acht Mann?"
„Ja— lieber noch mehr" stammelte Stan» ton mit deutlich erkennbarer Augst. Er schien völlig umgewandelt zu sein. Von seinem selbstbewußten Auftreten war nichts mehr übrig geblieben.
Noger bemerkte dies lächelnd. „Lieber In» spektor," sagte er zu Swahnes gewendet, „bitte telephonieren Sie sofort Scotland Uard an, und lassen Sie so viele verläßliche Leute, wie verfügbar sind, zur Persönlichen Bewachung Mr. Stankons hierherkommcn."
Während Swahnes sich dieses Auftrages entledigte, führte Noger den Zeitungsherausgeber in einen Ncbenraiim. „Ich habe mit Inspektor SwahneSmoch ein kleines Gespräch unter vier Augen zu führen." bemerkte er erklärend.
(Fortsetzung folgt)
Amtliche öekanntmachungen
Anordnung der Kommandantur
Im Interesse der öffentlichen Sicherheit wird bestimmt:
!.) Der Marktplatz in Calw wird mit sofortiger Wirkung mit
Parkverbot belegt.
2. ) Fahrzeuge parken in Zukunst In Nebengassen und HSsen.
3. ) Massierte Ansammlungen vonFahczeugen allerArt auj offenen
Straßen und Plätzen sind verboten. Parken aus offenen Straßen
nur in großen Abständen.
4. ) Tarnung gegen Fliegersicht:
Hellfarbige Kraftwagen müssen dunkel abgedcckt werden; Aufstellung entlang der Häuserreihen möglichst im Schallen der Häuser oder unter den Bäuinen.
5. ) Die begonnenen Luftschutz-Maßnahmen sind rasch behelfsmäßig
zum Abschluß zu bringen.
Calw, den I. September 1939.
Landrät: Ortskommandant:
l)c. Haegele Lenz, Hptm. d. N. z. V.
Gähner
Bürgermeister
Freiwillige Feuerwehr. Ealw
Heute <Mon1ag) abend» 7 Uhr haben beide Lösch« HA Züge anzutreten. s H Anzug: Gurt, Mütze.
De« Hauptbranbrpeistor.
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Der llialä lebtl lstslcibranci beäeutet ksäl
Clck.v, 4. September 1939.
Danksagung
Für alle erwiesene Liebe und Teilnahme beim Heimgang unseres lieben
Heinrich
dankt herzlich im Namen der trauernden Hinterbliebenen die Mutter. Luise Reinhardt
Reichsluft- fchutzbund
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