An die Rundsunkhörer!

Berlin, 4. September. Ein Teil der deut­schen Rundfunksender sendet ab sofort vom Einbruch der Dunkelheit an nur noch zu u n -- regelmäßigenZeiten Nachrichten. Den deutschen Rundfunkhörern wird empfohlen, abends die Reichssender abzuhören, die inner­halb ihres täglichen Nachrichtenprogramms Mitteilen, daß sie auch abends senden werden. Ferner sind mit sofortiger Wirkung dieNach - richtensendezeitendes deutschen Rund­funks geändert worden: 7 Uhr morgens, 10 Uhr, 14 Uhr, 17 Uhr, 19.30 Uhr. Ferner wird voraussichtlich ein Teil der Sender um 22 Uhr Nachrichten senden.

Ser Mrer an Rovsrvrlt

Kein Bombenabwurf auf Zivilbevölkerung

Berlin. 3. September. Auf einen Appell Noosevelt 8 hat der Führer über den Geschäftsträger der USA. in Berlin unterm 1. September folgende Antwort erteilt:

Die in der Botschaft des Herrn Präsiden­ten Roosevelt vertretene Auffassung, daß es ein Gebot der Menschlichkeit ist. bei militä­rischen Aktionen unter allen Umständen den Abwurf von Bomben auf nichtmilitärische Objekte zu unterlassen, entspricht durchaus meinem eigenen Standpunkt und ist von mir von jeher vertreten worden. Ich stimme daher dem Borschlag, daß die an den jetzt im Ganqe befindlichen Feindselig­keiten beteiligten Regierungen öffentlich eine entsprechende Erklärung abqeben, bedin­gungslos zu. Meinerseits habe ich be­reits in meiner Reichstagsrede öffentlich be­kanntgegeben. daß die deutschen Luftstreit­kräfte den Befehl erhalten haben, sich bei ihren Kampfhandlungen auf militärische Ob­jekte zu beschränken. Es ist eine selbstver­ständliche Voraussetzung für die Aufrecht- erhaltunq dieses Befehls, daß sich die gegne­rischen Luftstreitkräfte an die gleiche Regel halten."

*

Der polnischen Botschaft in Berlin ist mitgeteilt worden, daß die deutschen Luft­streitkräfte sich bei ihren Kampfhandlungen in Polen auf militärische Objekte zu be­schränken haben unter der Voraussetzung, daß die polnischen Luftstreitkräfte sich an die gleiche Regel halten, andernfalls werde deut­scherseits sofort schärfste Vergeltung geübt.

In scharfem Widerspruch zu der von der polnischen Telegraphenagentur im Ausland verbreiteten Darstellung über den Einsatz der deutschen Flieger stellt eine Warschauer Neuter-Depesche jetzt ausdrücklich fest, daß bei dem gestrigen Vorgehen der deut­schen Luftwaffe gegen die polnische Haupt­stadt nur militärische Ziele mit Bomben belegt worden sind. Obwohl die deutschen Maschinen infolge des Polnischen Abwehrfeuers in ziemlich großer Höhe ope­rieren mußten, hätten sich die deutschen Flie­ger so heißt es in der englischen Meldung sehr sorgfältig an den ausdrücklichen Be­fehl des Führers zur Schonung der Zivil­bevölkerung gehalten. Das Neuter-Büro hatte vorher schon in einer allgemein gehal­tenen Meldung die Beobachtung seiner Be­richterstatter in Polen vermerken müssen, daß die deutsche Wehrmacht keine Bomben auf die Zivilbevölkerung abwerfe.

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Lieber in der Schwatzbude als bei der Truppe

Warschau. 3. September. Der polnische Rundfunk hat eine Verordnung durchgegeben, die für die verzweifelte Finanzlage Polens aufschlußreich ist. Die Auszahlung von sämtlichen Krediten durch sämtliche Kreditinstitute in Polen ist für sieben Tage verboten worden. Der gesamte Zahlungs­verkehr im Kreditwesen ruht für diese Frist. Begründet wird diese Maßnahme mitge­wissen Vorbereitungen der Banken".

Besondere Sorge bereitet der polnischen Re­gierung auch weiter die Auszahlung von Bar­geld. Nur 10 v. H. der Einzahlungen dürfen ausgezahlt werden.

Am Samstagnachmittag trat der pol­nische Sejm zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Ministerpräsident Gene­ral Skladkowski gab eine Erklärung ab, in der er u. a. behauptete, die Polen stünden dem Marschall Rpdz-Smiglp voll zur Ver­fügung. Einstimmig angenommen wurde ein Gesetz, nach dem es den Abgeordneten gestat­tet sein soll. Dien st bei der Armee zu tun und doch das Mandat zu behalten. Wie der Polnische Rundfunk meldet, haben aber n u rwenige Abgeordnete bisher von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

BahnverkB,' nM Frankreich aesyerri

Berlin, 3. September. Ab sofort wird bis auf weiteres der aesamte Eisenbahn­verkehr nach Frankreich gesperrt. Auch Sendungen, die über deutsch-französische Uebergänge im Durchgangsverkehr über Frankreich befördert werden müßten, werden bis auf weiteres nicht mehr angenommen.

Fischerei in der Mee freiaeoeden

Kriegsmarine stellte volle Sicherheit her Berlin, 3. September. Die deutsche Kriegs­marine hat in einem derartigen Maße die Sicherheit in der Ostsee sichergestellt, daß es möglich gewesen ist, ab Samstag die Fischerei in der Ostsee freizugeben.

Gartenschau Gelände bleibt geöffnet

Von jetzt ab freier Eintritt

Stuttgart, 3. September. Unter den gegen­wärtigen Umständen ist die weitere Durch­führung der Ncichsgartenschau. nicht mehr möglich. Oberbürgermeister Dr. Strölip hat sich jedoch entschlossen, das Gelände bis auf weiteres der Bevölkerung als öffentliche Gartenanlage bei freiem Eintritt zugänglich zu machen. Alle Volksgenossen haben damit die Möglichkeit, das Gelände täglich von 10 bis 18 Uhr zu besuchen. Die Ausstel­lungshallen und ein Teil der Gaststätten in der Reichsgartenschau werden geschlossen bleiben.

Sn die Transmission geraten

Reutlingen, 3. September. Im Betrieb der Firma Ulrich Gminder geriet der Heizer Erwin Schall aus Wannweil mit den Kleidern in die Welle eines Motors und wurde dermaßen auf den Boden geschleu­dert, daß er einen schweren Schädel­bruch erlitt. Der Verunglückte erlag schon wenige Minuten später der Verletzung. Schall, der 32 Jahre alt war, hinterläßt Frau und Kind.

Die Landeshauptstadt meldet

Der Führer hat den Arbeitsführer Fritz Ball auf. Leiter der Personalabteilung bei der Arbeitsgauleitung XXVI. zum Oberarbeits- sührer befördert.

In einem Hause an der HauPtmannSreute ent­stand durch ein nichtausgefchaltetes elektrisches Bügeleisen ein Zimmerbrand, der durch die Feuerschutzpolizei gelöscht wurde und einen Gebäude, und Mobiliarschaden von etwa 1200 Mark verursachte.

Ulm, 3. September. (Ein kräftiger Denkzettel.) Der 1888 in Ulm geborene Friedrich Hitzler weist ein Strafregister von 56 Nummern auf. Schon mit 13 Jah­ren bekam er seine erste Strafe. Er verlegte sich hauptsächlich auf Diebstahl. Bettel und Betrug. Kaum aus dem Gesänanis entlasten, begann er wiederum seine Schwindeleien. Diesmal hatte er es vor allem auf die Geist­lichen abgesehen. Erneut vor das Gericht ge­stellt, wurde der Angeklagte zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust ver­urteilt. Sicherungsverwahrung wurde dem Angeklagten für das nächstemal in Aussicht gestellt.

Viberach a. Riß. 3. September. (Blitz vernichtet Er.bhof.) Bei einem schwe­ren Gewitter über der Markung Eberhard­zell schlug der Blitz in den Erbhof Josenhof

Zu Jugoslawiens größten motorsportlichen Veranstaltung gestaltete sich am Sonntag das internationale R u nd st recke n- rennen in Belgrad, an dem sich zum ersten Male auch deutsche Renn- und Sportwagen- Mannschaften beteiligten. Die Rennen wurden für die deutsche Auto- und Motorrad-Industrie ein ganz großer Erfolg, gab es doch mit einer Ausnahme in allen Rennen deutsche Markensiege. Im Hauptrennen, dem Lauf der großen Renn­wagen, siegte Tazio Nuvolari (Auto-Union) vor Manfred von Brauchitsch (Mercedes-Benz) und Hermann Müller (Auto-Union), nachdem der Merccdes-Benz-Fahrer Hermann Lang wegen eines Steinschlages gegen die Autobrille ausgeben mußte. Hervorragend schlug sich die NSKK.-Sportwagen-Mannschaft Briem, Men­scher und Röse, die mit ihren 2-Liter-BMW. trotz geringer Trainingsmöglichkeit in der Klasse bis 2000 ccm die drei ersten Plätze belegte.

Belgrads Straßen zeigten sich aus Anlaß des Geburtstage? des jungen Königs Peter II-, der auch die Schirmherrschaft über das Rennen übernommen hatte, in reichem Flaggenschmuck. Zahllose Zuschauer umsäumten bei gutem LPetter den 2,794 Kilometer langen Rundkurs, der an die Fahrkunst der Teilnehmer durch seine Spitz­kurven und winkeligen Strecken große Anforde­rungen stellte. Schon in den einleitenden Motor­radrennen zeigte sich die Ueberlegenhcit der deut­schen Maschinen. Die Ergebnisse:

Motorräder 250 ccm: 1. 1. Breznik-Juaosla- ivien 14:29,3 Min. t92 Stbkm. auf DKW.)-356 ccm: 1. DiSka-Juaoslawien 16:03.8 Min. (103.8 Stdkm.) auf NSU. 500 ccm: 1. Jurcic-Iuaoslaivien 24:02,3 Minuten (110.7 Stbkm.) auf BMW. - Svort- waaen: 1100 ccm: 1. Formanek-Protektorat Böü- men-Mäbren 13:36,1 Minuten (85 Stdkm.) auf Ero. 2000 ccm: 1. Briem-Deuts-Vland 22:27,2 (112 Std.- Kilometer), 2. WensKcr-DeutsKland 23:01,2 Min. (109.2 Stdkm.). 3. Röse-Deutschland alle auf BMW. lieber 2000 ccm: 1. von Lanaen-DcutsLlanb 99.6 Stdkm. auf Stocwer in 25:14,4 Min.

Rennwagen: 139,87 Kilometer, Großer Preis von Belgrad: 1. Tazio Nuvolari (Auto-Union) 1:04:03,8 (130.9 Stbkm.), 2. Manfred von BrauLitsK (Merce- deS-Benz) 1:04:11.4 Std. (130.4 Stdkm.) 3. H. P. Müller (Auto-Union), 4. Milenkovtch-Jugoslavien (Bugatti) 19 Runden zurück.

Fußball am Sonntag

Am Sonntag wurde eine Reihe von Fußball- Freundschaftsspielen ausgetragen. In Frank­furt a. M. standen sich die Stadtmannschaften von Frankfurt und Osfenbach gegenüber, wobei Offenbach sicher mit 4:1 gewann. Eine Kombi­nation Union Niederrad-Rotweiß schlug eine Aus- wähl der mainischen Bezirksklasse 3:2. In Nürn­berg trennten sich die WKG. Neumeyer und die

des Bauern Wiedemann. Wohnhaus und Scheuer wurden eingeäschert. Auch die reichen Getreidevorräte und das Oehmd so­wie das Mobiliar wurden ein Raub der Flammen.

Harthausen, Kr. Sigmaringen. (Fahr­lässige Brandstiftung.) In den frühen Morgenstunden brannte die dem Landwirt Albert Fauler gehörende Scheuer vollständig nieder. Soweit bisher die Ermittlungen ergeben haben, ist die Brandursache auf fahrlässige Brandstiftung zurückzuführen.

Aus Baden

Pforzheim. 3. September. (Fabrikant Heinrich Todt gestorben.) Im Alter von 72 Jahren starb Fabrikant Heinrich Todt. der Onkel des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen Dr. Todt.

Die Toten

Stuttgart: Hermann Göb, Feinmechaniker, 47: Pauline Schäfer, Witwe, 76: Wilbelminc Laauai. 75: Anna Sonder, Witwe, 66: Karoline Schaal, 43: He­lene Schwarz. 87: Marie Brenner. 50 Jahre alt.

Auenftein Kr. Heilbronn: Gottlieb Viel. Lamm­wirt, 49: Böckiugc« Kr. Heilbronn: Jakob Kauderer: Barbara Zauner geb. Güntbner: Brücke« Kr. Nür­tingen: Wilhelm Zevfang, alt, 84: Daukoltsweiler Kr. Aalen: Josefine Svang, 52: Dictcnheim Kreis Ulm: Hans Kasver, 25: Echterdiugcn Kr. Eßlingen: Friederike Bauer gcb. Allinger: Gcbrazhofe« KrciS Wangen: Maria Rauch geb. Kolb. 56: Gieuge« a. Brenz: Anna Margarethe Hörger geb. Wacker, 80: Adolf Kuöölcr. Hauotlchrcr. Oberleutnant der Landwehr: Schw. Gmünd: Jakob Bulling, Haus­meister i. N 80: Gövviuge«: Martha Stingcle geb. Erlebach, 64: Gnltstel« Kr. Böblingen: Jakob Bräu- nina, 47: Hauerz Kr. Wangen: Philip« Povv, 74: Heidcnbeim: Johann Georg Brenner, 80: Hellbrou« am Neckar: Wilhelm Draiib, Weingärtner, 76: Her­reuberg: Jakob Eivvcr, Schneidermeister: Hobkirch Kr. Saulgau: Ludwig Merz. 81: Kuvferzell Kreis Oehrinacn: Pauline Gögger aeb. Müblcilen, 78: Lauaenau Kr. Ulm: Marie Schmid, 44: Ludwlgs- burg: Eugen Schmid: Marbach a. N.: Karl Mühl­bach, fr. Bäckermeister und Gastwirt, 66: Mooöhauie» Kr. Wangen: Johann Geiger. Eicrbändler. 70: Mühlacker: Wilhelm Gcngenbach. Zahlmeister der Reserve: Mutteusweiler Kr. Bibcrach: Aloisia Srick. 65: Oevrlngen: Karl Bort. Krcisvfleger a. D.. 63: Ravensburg: Otto Freiherr von Sternenfels, Amts- acrichtSrat i. R.. 69: Reutlingen: Erwin Schall: Rotiweil: Matthias Haiais. Lokomotivführer a. D.. 73: Schorndorf: Luise Kern, 15: Schussenried: Ma­rianne Hevv geb. Jeble, 69: Trngenbofe« Kr. Hei» bcnüeim: Viktoria Wieland aeb. Dambachcr: Tübin­gen: Adolf Grüner, Posiiusvcktor a. D.. 87: Luise Kühner aeb. Walker, Tiefbaunntcrnehmcrswitwe. 78: Bad Ueberkingen Kr. Gövvingcn: Barbara Wied­mann aeb. Lohrmann, 68: Ulm: Emma Nödter: Un­dinge» Kr. Reutlingen: Martin Herrmann, Flasch­ner. '65: Baivinge» a. F.: Wilhelmine Koch geb. Hcinle, 79: Gottl. Röürich, 76: Wangen I. A.: Franz Xaver Schesfold, 69: Zang Kr. Heidcnbeim: Marga­rethe Barth aeb. Wannenwetsch: Zollenreute Kr. Ra­vensburg: Josef Gcntner. Schmledmetstcr. 61 I. a.

Spvgg. Fürth 2:2 unentschieden. In Berlin traten vor 10 000 Zuschauern aus dem Hertha- Platz am Gesundbrunnen vier Auswahlmann­schaften an. West besiegte Nord im Hauptspiel sicher mit 4:1 (1:0) und Ost schlug Süd knapp mit 2:1 ( 1 : 0 ).

DerVfB. Stuttgart schlug vor 1000 Zu- schauern die Stuttgarter Sportfreund« in einem Freundschaftsspiel mit 5:2 (3:1) Toren sicher, aber etwas zu hoch.

Bobbn Riggs holt ersten Punkt

Davispokal-Endrunde zwischen USA. und Australien.

Die Herausforderungsrunde des diesjährigen Davispokal.Kampfes nahm in Phila- delphia zwischen den Ländermannschaften von Nordamerika und Australien ihren Anfang. Am Sonntag siegte der amerikanische Wimbledonsie­ger Bobby Riggs gegen den Australier John Bromwick mit 6:4, 6:0, 7:5 überraschend glatt, so daß USA. mit 1:0 Punkten in Führung liegt.

Reue Weltbestleistung von Mikaelsson

Der ausgezeichnete schwedische Geher Mika­elsson wartete in Stockholm mit einer neuen ganz hervorragenden Weltbestleistung auf. Er be­nötigt« für die zehn Meilen nur 1:13:59.4 Stunden. Die bisherige Weltbestleistung über diese Strecke hielt der Franzose Courtois aus dem Jahre 1924 mit 1:15:44,0 Std. Der Jnternatio- nale Leichtathletik-Verband erkennt einen Rekord über diese Strecke allerdings nicht mehr an.

Bei einem nationalen Schwimmfest in Tokio erreichte der Olympia-Dritte Shigeo Arai über 200-Meter-Kraul die ausgezeichnete Zeit von 2:10 Minuten. Die 100-Meter-Kraul ge- wann Arai in genau 58 Sekunden. Ueber 400- Meter-Kraul siegte Miyamoto in der hervorragen, den Zeit von 4:47.2 Minuten.

Der Le i ch ta th l et i k- n d erka m P f Deutschland Schweiz, der für den 24. Septem- der nach Zürich angesetzt war, wird in diesem Jahre nicht mehr durchgeführt.

Lou Nova, der junge aufstrebende amerika­nisch« Schwergewichtsboxer, der auch einmal als Gegner Schmelings in Aussicht genommen war, soll am 5. September in Philadelphia gegen Tony Galento antreten.

Fred Apostoli, der frühere Weltmeister im Mittelgewicht, ging nach seiner schweren Nieder­lage durch Billy Conn jetzt in Pittsburg wieder in den Ring und schlug den Amerikaner Leo glatt nach Punkten.

Rechtsschutz der Wehrmacht verstärkt

Grenzzonen mit verschärften Bestimmungen für Ausländer

Berlin. 3. September. Im Reichsqesetzbla^ ist eine Verordnung des Chefs des Oberkom­mandos der Wehrmacht erschienen, durch die er auf Grund einer Ermächtigung des Führers dieVerordnung über das Sonderstrafrecht im Kriege und bei besonderem Einsatz" und die Verordnung über das militä­rische Strafverfahren im Kriege und bei besonderem Einsatz" in Kraft setzt. Die Ver­ordnung über das Sonderstrafrecht im Kriege und bei besonderem Einsatz verstärkt den Rechtsschutz für die Wehrmacht. Sie bedroht Spionage und Freischärlerei mit der To­desstrafe. Dabei legt sie den Begriff des Spions und des Freischärlers dem Völkerrecht entspre­chend fest. Der geschlossene Einsatz des gesam­ten Volkes, das hinter der Wehrmacht steht, ist in der Strafbestimmung über die Zersetzung der Wehrkraft geschützt. Danach ist jeder, gleichgül­tig ob Soldat oder Zivilist, mit dem Tode be­droht, der entweder die Wehrmacht oder das deutsche Volk in seinem Wehrwillen zu zersetzen sucht, oder der sich selbst in irgend einer Form dem Wehrdienst entziehen will. Schließlich sind noch die Vorschriften des Militärstrafgesetz­buches über Fahnenflucht und unerlaubte Ent­fernung verschärft.

Außerdem ist durch eine Grenzzonenordnung eine Grenzzone gebildet worden, die ver­schärfte Bestimmungen für Ausländer erhält.

Gistmordversuch an der Ehefrau

Revision gegen Schwurgerichtsurteil verworfen

Kempten, 3. August. Der 43 Jahre alte Va­lentin Keller von hier war seit 1920 mit einer um zwei Jahre älteren Frau glücklich verheiratet. Das änderte sich aber, als er im vergangenen Jahre eine andere Frau kennen gelernt hatte. Da Frau Keller in eine Ehe­scheidung nicht einwilligte, faßte der Ehemann den Plan, seine Frau gewaltsam aus dem Wege zu räumen. Zu diesem Zweck fügte er einer von seiner Ehefrau einzunehmenden Me­dizin etwa 12 Prozent Schwefelsäure bei, um sie zu töten. Das Schwurgericht hatte in dem Verhalten des Angeklagten einen Mordversuch erblickt und verurteilte ihn am 19. Juni dem­entsprechend zu sechs Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrenrechtsverlnst. Die­ses Urteil wurde durch Verwerfung der unbe­gründeten Revision des Angeklagten rechts­kräftig bestätigt.

Zmal 2«o««« Mk. auf Rr. 187 ZS2

Berlin, 3. September. In der V. Klasse der Ersten Deutschen Neichslot- terie fielen drei Gewinne von je 200000 Mark auf die Nummer 187 592. Die Lose werden in der ersten Abteilung in Viertel­teilung. in der zweiten und dritten Abtei­lung in Achtelteilung ausgegebcn.

Elfenbahnkatastrophe in Frankreich

35 Tote und 50 Verletzte

Paris, 3. Sept. Zwischen Orleans und Paris ereignete sich am Samstagabend ein schwerer Zugzusammenstotz. Bisher zählt man, einer Agenturmeldung zufolge, 35 Tote u«d über 5V Verletzte.

Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 2. Sep­tember. Großhandelspreise bei Abgabe an den Kleinhandel, Höchstpreise vom 4. bis 9. Septem­ber 1939. Obst und Südfrüchte: Apfel SO Kilogramm 1625 Mark (Großmarkt für Er­zeuger 1039 Mark Preisgruppe 1-5), Kvch- äpfel 1013, Falläpfel 56 (5), Auslandsäpfel 1220; Birnen 1824 (830 Preisgruppe 1 bis 5); ausl. Birnen 1318 (): Brombeeren 33 bis 34 (28); Pfirsiche, deutsche, 2024 (unter 4 cm 17, nicht unter 4 cm 22, nicht unter 5 cm 28), ausl. Pfirsiche 2024 (); Reineklauden 16 bis 20 (18); Mirabellen 1824 (25); Edelzwetsch- gen 1214 (17); Bühlerzwetschgen 1214 (14); Pflaumen 1620 (16); dto. geringe Sorten 8 bis 10 (9); Weintrauben ausl. 2024 (); Bananen 2428 (): Apfelsinen 35 (): Zitronen 100 St. 56 (); Gemüse: Blumenkohl 100 St. 20 bis 40 (1040); Weißkohl 50 Kilogramm 7 (S bis 6); Wirsing 8 (78); Rotkohl 7-9 (78); Stangenbohnen Treibbaus 1315 (1215); Gur­ken Treibhaus 100 Sy 1015 (825); Essiggur- ken 100 St. 0.450.50 (0.40-0.45); Linlegegur- ken 0.80 (0.601.00): Pfifferlinge 50 Kilogramms

(28); Karotten mit Kraut einh. lang 100 Bd. j

(710); dto. ohne Kraut 50 Kilogramm 8 (6! bis 7); Kopfkohlrab! 100 St. 67 (3-6); Ret­tich gebündelt 100 Bd. 78 (78); dto. weiße einzeln 100 St. 56 (48); Radies 100 Bd. (10); Kopfsalat Freiland einh. 100 St. 69 (4 l bis 8); Endiviensalat 810 (48); Note Rüben! 100 Bd. 67 (78): Spinat hiesiger geputzts 50 Kilogramm (1015); Tomaten einh. 8" bis 12 (1013); Sellerie m. Kraut 100 St.'

(620); Zwiebeln einh. 50 Kilogramm 8 (7 bis! 8); Kartoffeln lange gelbe 4,0 (Handel) (3,2 Handel), dto. weiß, rot und blau (2.9).

Schweinepreise. Balingen: Milchschweine

14 20 Mk. Besigheim: Milchschweines 1720 Mk. Crailsheim: Läufer 40 bis 62, Milchschwein« 13,5020 Mk. Güglin­gen: Milchschweine 1417 Mk. JlS- ^ Hofen: Milchschweine 1218 Mk. Nörd- lingen: Milchschweine 1525. Läufer 50 bis 62,50 Mk. Oehringen: Milchschweine:

15- 25 Mk. je Stück.

Autzenhandelswoch« Heidelberg fällt aus. Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Württem- berg-Hohenzollern, FachabteilungDer Deutsche Handel" gibt bekannt, daß die in Aussicht ge­stellte Außenhandelswoche in der Zeit vom 14. bis 20. September in Heidelberg bis auf wei­teres verschoben wird.

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Xuvolari 8l6tzl6 vor Lraueliilsek / Hermann I^ang mukle Aufheben