Seltt 6 Schwarzwald-Wacht
Samstag, den 2. September 193g
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auf deutsche Votkswohnsiedlüüg
u t l) e», 2. September. Gegen. ^ Uyr früh wurden von eitiem polnischen Flugzeug sechs Bomben in die Volkswohnsiedlung in der Hohen- lindener Straße in Preiskretscham abgeworfen. Äußer geringer Sachbeschädigung hatten die polnischen Bomben keine Wirkung. Menschenleben kamen nicht zu Schaden.
Der Benthcner Bahnhof wurde am Freitag um 11.30 Uhr von polnischer Seite durch Artillerie beschossen. Fünf bis sechs Geschoße mit Kaliber 7,5 schlugen in die Böschung ein und krepierten, ohne Schaden anzurichten.
MobilMKuirg in England und ZraMM
London, 2. September. Wie der englische Rundfunk meldet, wurde in England di« G e s a m t m o b i l m a ch u n g bekannt gegeben.
Auch die französische Regierung hat die M o b i l m a ch u n g für den 2. September angeordnet.
Der Schweizer Bnndesrat beschloß die General Mobilmachung zum 1. September.
KrmlHM W
Danzig, 1. September. Ter Oberbefehlshaber des Heeres. Generaloberst von Brauchits ch, hat an die Danziger Bevölkerung einen Aufruf mit folgendem Wortlaut erlaßen:
„Deutsche Volksgenossen! Die Stunde der Heimkehr ins Großdeutsche Vaterland ist gekommen. Deutschs Truppen haben euer Land in den Schuß und die Oberhoheit des Reiches übernommen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mir vollziehende Gewalt im Gebiet des ehemaligen Freistaates Danzig übertragen. Ich habe mit dieser Ausübung den Oberbefehlshaber der oft Preußischen Truppen beauftragt und unterstelle ihm den Gauleiter Förster als Chef der Zivil- Verwaltung.
Alle Anordnungen, die getroffen werden, dienen dem Wohle unseres Vaterlandes wie redem Einzelnen von euch u>-'K sind notwendig, unserer Wehrmacht di? 8rst;"nng itzrek Aufgaben zu erleichtern. Alle Behörden «nd sonstigen Dienststellen versehen ihre Aufgaben weiter. In dieser großen und entscheidenden Stunde bin ich gewiß, daß ihr wie bisher, in unverbrüchlicher Treue, Geschlossenheit nnd Opfcrbereitschaft dem Führer folgen werdet.
Es lebe der Führer!
Der Oberbefehlshaber des Heeres (gez.) von Brauchitsch."
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Der Tag der Heimkehr und der Freude
Danzig. I. September. In den späte» Abendstunden des Donnerstag hatte der Rundfunk über die neuen weitgehenden Vorschläge des Führers an Polen zur Regelung des Danzig- nnd Korridorprobleins und die
ablehnende Haltung Polens Bericht erstatte!. Ta haben Unzählige in fieberhafter Erwartung an öen Lautsprechern äusgeyarrt, bis am. Freitcm sn hen frühen Morgenstun. oett um 5 Uhr der Rundfunk das Staats- grundgeseh des Gauleiters mit dem ehernen Satz „Die Freie Stadt Danzig bildet mit sofortiger Wirkung mit allen Gebieten und ihrem Volk einen Bestandteil des Deutschen Reiches" und die Proklamation des Gauleiters an die Bevölkerung Lurchkam. Und schon klebten an allen Anschlagsäulen und den Hausecken der Text der Proklamation und des Staatsgrundgesetzes. Im Umsehen bildeten sich Menschenansammlungen. die unter Jubelkundgeoungen lasen, jetzt gehören wir wieder zu Deutschland.
Da braust aus begeisterten Kehlen das Sieg-Heil ans den Führer. Singend marschiert ein Zug ss-Hcimwehr Danzig durch die Straßen. Männer und Frauen schließen sich ihm an und singen mit. Auf diesen Tag hat Danzig gewartet. Für diesen Tag Haies sich geschmückt. Eine jubelnde, glückliche Stadt ist erwacht. Ueberall trifft man Menschen, die Girlanden herbeiholen, um ihre Häuser zu schmücken, die noch mehr Fahnen, noch mehr Teppiche' heraushängen, Führerbilder bekränzen oder an ihren Schaufenstern, an den Türen, an den Häuserfronten jubelnde Inschriften anbringen. „Wir danken unserem Führer!" Das leuchtet auch ans jedem Auge. Gespannt verfolgt die Bevölkerung die Meldungen im Rundfunk und in den Zeitungen. Keiner ist da, der nicht den vollen Ernst der Stunde kennt, aber keiner ist auch da, kein Mann nnd keine Frau, die nicht aus vollem Herzen sagen: „Komme, was kommen mag! — Auf seine Danziger wird sich der Führer verlaßen können!"
KsmMür OMHlM Mmis! ^
Danzig, 1. September. Gauleiter Förster suchte ani Freitagmorgen um 7.25 Uhr den Genfer Kommissar Burckhardt in seinem Dienstgebäude auf. Per Genfer Kommissar hat mit leinen Wtarbestern Men S Uhr in einer Äuwkolonne Danzig verlaßen und sich nach Ostpreußen begeben. Ans dem Dach des Gebäudes des Genfex Kommissars stieg nach dessen Auszug die HakenkrLuzflaggs auf. Eine große Menschenmenge, die die Abfahrt des Genfer Kommissars beobachtet hatte, fand sich zu einer Kundgebung zusammen. Zn überschwenglicher Freude und tiefer Ergriffenheit erklang das Deutschlandlied, während das Hakenkreuzbanner am Mast emporstieg. . ..LE-LMÄLir.
vss Neueste in Mrre
Ovtrtv Lrvisoiss« aus aller Well
Die bisher bestehende Postsperre für die Truppe wird nach einer Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht am 3. -September aufgehoben. Zugleich wird die Beförderung von Postsendungen nach dem Feldpostverfahren freigegeben werden. Es wird aber dringend gebeten, mit Zuschriften an die Soldaten zu warten, bis die näheren Bestimmungen oekanntgegeben werden.
Die Nrichshauptstadt bot am ersten Tage der uns aufgezwungenen Abwehrmatznahmen gegen
die Polnischen Provokateure ein Bild vollster Ruhe. In gewohnter Weise ging die Bevölkerung näch der weltgeschichtlichen Reichstagsitzung wieder ihrer Arbeit nach. Aus den Ge- tchtern der Millionen Männer und Frauen prach das Gefühl unbedingter Sicherheit und raftvollen Vertrauens. Auch als gegen Abend überraschend Fliegeralarm gegeben wurde, bot Berlin ein Bild vorbildlicher, disziplinierter Ruhe.
Volksdeutsche aus Polen überschreite» zu vielen Hunderten die deutsche Grenze im Netze- Kreis Schneidrmühl, die noch nicht von deutschen Truppen überschritten worden ist. Mehrere Dörfer in der Netzc-Medcruug wurdrn im Lause des Abends von Polnischen Aufständischen angezündet. Der Feuerschein der brennenden Dörfer leuchtet weit durch die Nacht.
In ganz Oberschlefien herrschte größte Freude, als am Freitag morgen deutsche Truppen irber die Grüne Grenz« zogen, durch die Oberschlesie» vor 17 Jahre» durch Gewalt zerrissen wurde. An den Schlagbäume» hatten sich zahllose Volksdeutsche eingesunden, dir trotz des unerhörte» Polnischen Terrors in ihrer alten Heimat ausgeharrt hatten. An der Knurowcr Grenze bei Schönwald wurden die Truppen mit Blumen überschüttet.
Die deutschen Einwohner der besetzten Ortschaften beteiligte» sich mit herbeigeholten Spaten nnd Hacken mit Freuden an der Wiederinstandsetzung von d:n Polen zerstörter Stro
tzen. Sie lesen dem deutschen Soldaten jeden Wunsch von den Augen ab. Zu beiden Seiten der Straße stehen Mädchen und Frauen der Dörfer »nd Städte in sonntäglichen Kleidern und bereiten den ermüdeten durstigen Soldaten aus Eimern einen frischen Trunk und kleinen Jmbih. Aus den Fenstern der Häuser wehen schnell zusammengenähte Hakenkreuzfahnen. ES sind die gleichen Bilder, wie man sie in der Ostmark und im Sudetenland erlebte, wenn nicht der von fernher rollende Kanonendonner wäre.
Das englische Unterhaus trat gestern abend zusammen, um eine Erklärung des englische» Ministerpräsidenten Chamberrain entgcgenzu- nehmen. Chamberlain sprach in langen Ausführungen über die augenblickliche Situation und die daraus von England zu ziehenden Folgerungen. Seine Rede war in allen Punkten üuhrrordrntlich angreifbar, und in mancher Hinsicht stellte sie die Dinge geradezu auf den Kopf. Die Drohungen, die d:r englische Ministerpräsident am Schluß seiner Rede gegen Deutschland ausfprach, besitzen keinerlei sachllche Grundlagen.
RS.-Press« Württemberg G. m. b. H. — Grsamttritung:
G. B o e g n e r, Stuttgart, Friedrichstraße 13 VerbrzSleiler und verantwortlicher Schriftleiter für den Gesamt- mhlllt der Schwarzwald-Wacht clnschlirstlich Anzeigenteil Friedrich HanS Scheele, Calw.
Verlag: Schwarzwald-Wacht G. m. b. H. Calw. Rotationsdruck: ?l. Oclschläger sche Luchdruckerci, Calw.
D.A. VH. 3S: 3SS0. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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-cttnlag. 3. September
L.ou Konzert 8.00 Walierstände Wetter
„Bauer hör' zu!" " ^ 8.t5 Gymnastik
8.30 Draelmusik > -
0.M Schallplatte» ' ?'
0.30 Kammerkonzert
Wilhelm Kcmvk tKlavier) lO.Iä Kinder, und Vaterland Grobdeuttcke Morgenfeier 11.00 Schallplattcn-Zwifchen-
II»IM -- ^
14.0» Schallplatte» -c.'
14.43 Unsere Klnderstonde silr grob und klein
13.18 „Muslk zur Kasseestnndc"
15.45 Im Blaue ,,,«
Zum SO. Geburtstag von Lina Kromcr
1S.0» Svort und Unterhaltung 23.33 Schallplatte»
24.08-2.00 Nachtmusik
Montag, 4. September
5.45 Morgentted
» Zeitangabe, Wcllerberlcht
Wiederholung der »Ivetten Abenünachrlchteu Landwtrtschast S.VO Gymnastik
S.3» Frllhkonzert »nd Blasmusik aus alter u. neuer Zeit
7.00-7.10 Nachrichten 8.00 Wasscrstände Wetter, Markt
9.10 Gymnastik
11.30 Volksmusik und Bauer»' kalender 12.00 Konzert
13.00 Nachrichten, Wetter . 13.13 Konzert ,
14.00 Nachrichten 14.10 Schaiivlatten 1«.0» Musik am Nachmiiiag 18.00 A»S Zeit und liebe»
18.13 Tchallvlatien 10.00 Kurzberichte
15.15 Kleine »niiikalikchc stormeulebrc
18.30 Schallplatte»-Zwilche»» miklik
22.0» Nachrichle». Weiler Svort
22.15 Frauzöstsche Nachrichten
22.30 Mutlk zur Nackt 24.00 -2.no Nachtmusik
Dienstag. 5. September
3.43 Moraentted Zeitangabe, Wetterbericht Wiederholung der Metten Nbendnachrtchten
S.00 Gymnastik 8.30 Schallvlatten - 7.00—7.10 Nachrichten 8.00 Wasterstönde Wetter, Markt 8.10 Gymnastik 8.30 Froher Klang zur Arbetisvaute -
8.20 Für Dich daheim
11.30 Volksmusik und Bauernkalender
12.00 Konzert
13.00 Nachrichten. Weiler
13.15 Konzert 14.00 Nachrichten
14.10 Schallplatte» , ,
18.00 Konzert
18.45 Aus Zeit und Leben 18.00 Schwarzwaldberge von Ludwig Ester
19.43 Kurzberichte 20.00 Nachrichten
20.13 Französische Nachrichle»
20.30 Und wer schrieb den Teilt?
21.00 Joses Nbcinbcraer
Zum Gedächtnis d. Liechtensteiner Komponisten 22.0» Nachrichten, Wetter Svort
22.13 Französische Nachrichten
22.80 Unterhaltungs- und
Tanzmusik - "
24.00 -2.00 Nachtmusik ^
Mittwoch, 6. September ,
3.45 Morgentted
Zeitangabe. Wetterbericht Wiederholung der »wetten Abendnachrichten 8.00 Gymnastik S.SO Konzert 7.00-7.10 Nachrichten 8.00 Wasterstündc Wetter, Markt
8.10 Gymnastik 8.43 Konzert
13.80 Nachrtchtcn. Weiter
13.15 Konzert
14.00 Nachrichten . ,
14.10 Schallpialten 15.00 Wtebertebciisfelern alter Frontsoldaten
15.80 Konzert s
18.0» Aus der RetchSgarteu-
schau: Froher Feierabend 18.45-18.00 Politische ZeUunssschau 18.3» Schallplatte»
20.00 Nachrichten
20.15 Kranzöstsche Nachrichten :
20.3» Konzert »
21.30 Blüh', Deutschland.
über'm Grabe mein! Feierstunde mit Dichter» des Weltkrieges 22.00 Nachrichten, Wetter Svort
22.15 Französtsche Nachrichten 22.3» Schallplatte»
24.00-2.00 Nachtmusik
Amtliche Sekanntmachunge»
Stadt Catw
Ich mache die Einwohnerschaft erneut darauf aufmerksaiy, daß die Amtszimmer des Rathauses für den Publikumsverkehr
nachmittags geschloffen find
Calw, I. Ecpt. 1939.
Ter Bürgermeister: Göhner
Lockerung der Berbrauchsregelung für Spinnstoff- und Schuhwaren
Die Bezugsscheinpflicht für Arberis- und Berufskleidung wird aufgehoben. Als Arbeits- und Berufskleidung gilt die Berufskleidung einschließlich von Schutzkttteln und Arbeitsschürzen.
Aufgehoben wird außerdem die Bezugsscheinpflicht für
das Befohlen von Schuhen durch Schuhmacher- oder nndere Werkstätten, die Schuhe auskessern.
Calw, den 1. September 1939.
Ter Landrnt: D r. Haegele.
Sie ZtliWeUWMWg i« WWW
am S./7. September 1839 findet nicht statt.
Ein neuer Termin wird später bckaiintgegcben.
Die TierzuW nter L-idMgMrg und Herrenberg.
Mein Geschäft bleibt bis auf weiteres
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