Mittwoch, den 16. August 1939
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Auch die Besetzung der Wester Platte auf Danziger Hoheitsgebiet, stellt eine solche flagrante Verletzung der ursprünglichen Rechte dar. Heute unterhält Polen hier, mitten in der Stadt, eingefährlichesSprengstoff- und Munitionslager, das von polnischen Soldaten bewacht wird und wo also praktisch das Hoheitsrecht nicht ausgeübt werden kann. Mit der Eis e nb ah n, oie sonderbarerweise durch die klugen Männer von Versailles an Polen übereignet wurde, ist es nicht anders: die deutschstämmigen Eisenbahner wurden entgegen den Entscheidungen des Völkerbundskommissars einfach beseitigt: ein schlagender Beweis dafür, daß es den Polen überhaupt nicht darauf ankommt, Danziger Rechte zu respektieren oder gar Danzigs Wirtschaft zu pflegen, sondern einzig und allein, Danzigs Wirtschaftsnot für eigene, eigensüchtige Dinge auszunutzen.
NerlmktulMii in veMürftem Tempo
Thorn, 15. August. In den letzten Tagen wurde wieder eine Anzahl deutscher Betriebe geschlossen. Dem Volksdeutschen Gastwirt Otto Kwiatkowski in Ostburg bei Argenau, sowie dem Gastwirt Max Steinbarth in Schöngrund wurden die Konzessionen zum Ausschank alkoholischer Getränke entzogen. Durch Entscheid deS Starosten von Schubin , wurde die Bäckerei des Volksdeutschen Leopold Tempe aus Mieczko, Kreis Schubin, geschlossen. Als Grund für die Schließung wurde, wie in zahlreichen anderen Fällen, angegeben, daß die Bäckerei nicht den sanitären Anforderungen entspräche. Am 31. Juli wurde die deutsche Molkereigenoffenschaft rn Rogow, Kreis Thorn, geschlossen. Als Grund wurde angeführt, daß das Wasser für Molkereizwecke unbrauchbar sei. Man hat immerhin mehrere Jahre gebraucht, um dies festzustellen. Ebenso wurde die deutsche Privatmolkerei in Fordon von den Behörden geschloffen. Die Schließung wurde durch Anschlag überall bekannt gegeben. Für den Fall, daß der Anordnung nicht unbedingt und sofort Folge geleistet wurde, ist eine Strafe von 2000 Zloty angedroht worden.
Die Verhaftungen von Volksdeutschen nehmen in letzter Zeit immer größeren Umfang an. So wurden in der Nacht zum Sonntag rn Kulm 12 bekannte Volksdeutsche, darunter der Leiter der Deutschen Volksbank, Büttner, verhaftet.
Toller polnischer „Borschlag"
Warschau, 15. August. Das Regierungsblatt „Kurjer Poranny" fordert heute die Errichtung eines Gerichtshofes, dem die Aufgabe übertragen werden solle, durch B e- schlagnahme reichsdeutschen Vermögens in Rnlon r>»n Schaden wieder auszu» gleichen, der im Reich angeblich dem Besitz Polnischer Staatsangehöriger zugesügt werde. Das Blatt behauptet, es sei für Polen leicht, sich gegenüber dem Reich schadlos zu halten, da der Besitz von deutschen, österreichischen und tschechischen Staatsbürgern in Polen bedeutend größer sei als der Besitz polnischer Bürger in Deutschland. Es müsse der Grundsatz ausgestellt werden, daß für Schäden und Verluste der polnischen Bürger im Reich, die durch die Anwendung von Ausnahmebestimmungen entstünden, das Vermögen deutscher Bürger in Polen hafte. Es müsse also, so fordert das Blatt, zunächst eine Registrierung des Vermögens der Reichsdeutschen in Polen vorgenommen und dann ein Gericht geschaffen werden, das im Einzelfalle den polnischen Bürgern entstandenen Schaden feststelle und ihn durch reichsdeutsches Vermögen in Polen ausgleiche. Nicht nur der Schaden Polnischer Staatsbürger, sondern der ganze dem polnischen Volksvermö- gen entstandene Schaden müsse ausgeglichen werden. (Den beutegierigen Polen würden die Augen übergehen, wenn Deutschland seine Gegenrechnung aufstellen würde!)
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Amerikas Vertreter über die Ol^mpia-VorbereiluriZerr irr Oarmiseb
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br. München, 16. August. Zahlreiche Sportführer aus der ganzen Welt sind jetzt in Garmisch-Partenkirchen eingetroffen, um die Quar, tierfrage für ihre Ländermannschaft bei den 5. Olympischen Winterspielen an Ort und Stelle zu regeln. In ihren Gesprächen kommt immer wieder diegroßeBewunderung über die rastlosen deutschen Vorbereitungen zum Ausdruck. Besonders begeistert äußerte sich in einer Unterredung der Vertreter der Vereinigten Staaten, Mister Donna Fox. „Die Vorbereitungen", so erklärte er, „sind ganz fabelhaft, geradezu gigantisch zu nennen. Ich bin erstaunt über die ungeheure Leistuim, die hier in so kurzer Zeit vollbracht wird. Es gibt nichts Gleiches in der Welt. Nur Deutschland ist dazu fähig, so etwas Gigantisches zu leisten!"
Mr. Fox, der selbst ein weltbekannter Bobfahrer ist — er hält den Bahnrekord von St. Moritz — erwähnte dabei auch die geplanten Verbesserungen an der Olympia-Bobbahn. Die Strecke dürfte nach erfolgtem Umbau einfach erstklassig und die Bayernkurve dann die schwerste Bobbahn- Kurve der Welt zu nennen sein. Wie ihr Mannschaftsführer erklärt, freuen sich die Sportsleute jenseits des Ozeans schon darauf, die alten Bande der Freundschaft mit Deutschland noch enger knüpfen zu können. Für Garmisch-Partenkirchen, das sie
von 1936 noch in bester Erinnerung haben, empfänden sie eine ganz besondere Anhänglichkeit.
Beschenk der Stadt Veen an Berlin
Urch und Vreni. die schwyzer Baerlis
KI. Berlin, 15. August. Berlin hat eine neue Sehenswürdigkeit. Der Berliner Bär, das Wappentier der Neichshauptstadt, ist Plötzlich lebendig geworden und hat sich eine ganze Familie von kleinen Teddies zu- gclegt, sich selbst und seinen Berlinern zur Freude . . . Das heißt: dem alten Meister- Petz. der schon seit zwei Jahren seinen Beruf als Wappentier mit Würde versieht, sind jetzt drei junge Bären zur Gesellschaft beigegeben, einer aus dem Berliner Zoo. zwei aus dem Berner Bärenzwin- g e r. Mit den beiden aus Bern hat es eine besondere Bewandtnis. Sie sind ein Geschenk der Schweizer Landeshauptstadt an die Neichshauptstadt oder, wenn man to will, ein Präsent des Berner an den Berliner Bären. Denn beide Städte führen einen Bären im Schild, beide unterhalten eine Bärenfamilie. Die beiden ..schwvzer Baerlis" werden am Mittwoch in der Neichshauptstadt eintreffen und feierlich empfangen. Sic heißen Urch und Vreni. Sieben Monate sind sie alt, und — wie uns von unserem ,'lerner Sonderberichterstatter gemeldet wird — von jugendlicher Frische.
Frankreich will Syrien behalten
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§1. Paris, 16. August. Zur Berichterstattung über die Lage im Mandatsgebiet Syrien ist der französische Oberkrunmiffar Puaux in Paris eingetroffen. Die Besprechungen zwischen dem Kommissar und der französischen Negierung werden sich vor allem um die Auswirkungen des französis türkischen Vertrages und der A tretung deS Sandschaks von Ale- xandrette drehen. In Pariser politischen Kreisen wird diesen Beratungen eine große Bedeutung für die Weiterentwicklung der französischen Politik im Orient zugemeffen. Man werft in diesem Zusammenhang vor allem darauf hin. daß der französische
Außenminister Donnet am Montaq der fer Liga hat Mitteilen lasten, daß Frankreich unter kein en Umständen aus seine Mandatsrechte in Syrien verzichten werde. Damit dürften auch die englischen Intrigen und Manöver in Syrien einen fühlbaren Mißerfolg erlitten haben.
Unterhändler Raschaschibls erschossen
Jerusalem, 15. August. In der Altstadt von Jerusalem wurde am Dienstagnachmit- tag Fachmi Soufani, ein Sekretär Fakhri Naschaschibis, des Verräters der arabischen Sache, erschaffen.
Süden sprengen AraberhSuser
Jerusalem, 15. August. Im Zusammenhang mit der gemeldeten Sprengung eines arabischen Hauses im Araberdorf Jdnibba in Palästina erfolgte die aufsehenerregende Verhaftung eines jüdischen Hilfspolizisten aus der Siedlung Kfar Monhem. Bei der Durchsuchung dieser Judenstedlung durch britische Polizei wurden fünf Sprengbomben und viel Munition gefunden. Wie die arabische Zeitung „El Djihad" in diesem Zusammenhang weiterhin
Deutsche Rückwanderer aus Amerika
wieder 150 au8 den Vereinigten Ltaaten und Kanada keirngekelut
meldet, wurden in der jüdischen Kolonie Ekron zahlreiche Judeneinwohner verhaftet und den Eigentümern der letzthin gesprengten arabischen Häuser in der Umgebung Re- chovoths vorgesührt, wobei von den Arabern zehn jüdische Täter erkannt wurden.
Es ist seit langer Zeit das erstemal, daß auch jüdische Dörfer und Siedlungen von britischer Polizei durchsucht wurden. Bekanntlich hat der britische Kriegsminister Höre Belisha den Oberkommandierenden in Palästina. General Hayning, angewiesen, militärische oder polizeiliche Durchsuchungen jüdischer Siedlungen, Einzelhäuser usw. mit Zurückhaltung und nicht etwa wie arabische durchzuführen.
Sapan und Europa
Festlegung endgültiger Maßnahmen
Tokio, 15. Angnst. Domei meldet, daß der Außenminister dem Ministerpräsidenten auf Grund des Kabinettsheschlnsses,vom,,H. Juni einen „Entwurf über Maßnahmen Japans gegenüber der euro- päischen Lage" vorgelegt habe. An- schließend sei der Kriegsminister zur Aussprache herangezogen worden. Die Aussprache solle eine Uebereinstimmung der Ansichten erbracht haben. Man nehme an, daß Hiranuma am Freitag eine Sonder, fitzung des engeren Kabinettrates einberufen werde, um den Vorschlag Aritas zu prüfen und gegebenenfalls nach seiner Billigung die für die Durchführung des Vorschlages notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Die dem Außenamt nahestehende „Japan Times" berichtet ferner, daß „die viel erörterte Politik Japans gegenüber Europa am Freitag zu einer endgültigen Festlegung führen wird". Das Blatt teilt weiter mit. daß die antiEritische Liga in Tokio eine diesbezügliche Entschließung gefaßt habe, die die Präsidenten der Provinzial- und Stadtverwaltung Tokios dem Ministerpräsidenten Hiranuma überreichten.
Wieder irische Bombenexplosionen
2 i g ea d er i et, t <l e r Presse
Reuyork, 15. August. Mit dem seit nunmehr über zwei Jahre anhaltenden Strom deutscher Rückwanderer wird am Donnerstag an Bord des Lloyddampfers „Bremen" in Bremerhaven wieder eine größere Gruppe Volksdeutscher eintreffen, die sich entschloffen haben, eine zweifelhafte Existenz in der Fremde mit einer gesickerten Zu- kunft im neuen Deutschen Reich zu vertauschen. Die Gruppe umfaßt dieses- mal 150 Volksdeutsche. Einige von ihnen waren seit Generationen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika oder in Kanada ansässig, andere wurden erst durch die Not der Nachkriegszeit aus Deutschland Vertrieben.
Unter ihnen sind Banaler Schwaben und Volksdeutsche, die erst nach der Bolsche- wistenherrfchaft auf dem Umweg über die deutschen Siedlungsgebiete in Südwestrußland nach Amerika gelangten; es sind auch Danziger unter ihnen, deren Vorfahren Deutschland schon vor mehr als 200 Jahren verließen, deren Kinder aber heute noch fließend deutsch sprechen und die jetzt einer lang gehegten Sehnsucht folgen, wenn sie in die alte Heimat zurückkehren.
Von diesen rassisch hochwertigen lebenstüchtigen Menschen wurden viele nur arbeitslos, weil sie deutscher Abstammung waren, und sie blieben arbeitslos, ohne daß sich irgend ein Mensch um ihr Schicksal kümmerte.
Der Neuyorker Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros hatte vor der Ausreise der .^Bremen" Gelegenheit, mit zahlreichen die. ser Rückwanderer zu sprechen. Einer von ihnen, besten Vorfahren 150 Jahre lang in Südkanada gelebt haben, und der Deutschland noch niemals gesehen hat, erklärte: „Wir wollen endlich nach Hause." Sie alle wissen, daß Deutschland kein Paradies für Müßiggänger ist und daß auch Opfer von ihnen erwartet werden, sie sind aber gern bereit, diese Opfer zu bringen, in dem Bewußtsein, in einer Vollsgemeinschast leben zu können, die es bisher für sie nicht gegeben hat. Sie berichten auch von Freunden, die bereits früher nach Deutschland zurückgewandert sind und von denen sie Briefe erhalten haben, die die Falschmeldun. gen der amerikanischen Presse über die Zu- stände im Dritten Reich Lügen strafen und die auch ihre letzten Bedenken zerstreuten.
cß. London, 15. August. Am Dienstag explodierten inHotelsvonzweigrötzeren englischen Badeorten Bomben, die angeblich kurz vorher von jungen Mädchen, die mit irischem Akzent gesprochen haben sollen, eingebracht worden waren. Die Strandpromenade der Kurorte Fleedwood und Soutporth ist mit Glasscherben übersät. Die Polizei beginnt nunmehr auch die englischen Badeorte schärfer zu überwachen.
Chinesen verhöhnen britischen Konsul
Schanghai, 15. August. Mit Rufen, wie „Brennt das britische Konsulat nieder!", „Rache an den Mördern unserer Landsleute!" zogen nach japanischen Meldungen etwa 60 lugendliiche Chinesen vor das britische Konsulat in Swatau. Kurz darauf versuchte eine andere Gruppe von Chinesen, durch das Hintertor in das Konsulat ein- zudrmgen. um ez in Brand zu setzen. Der englische Konsul wurde von der Menge verhöhnt und geriet in Gefahr, tätlich an. gegriffen zu werden, als er versuchte, die Demonstranten zu beruhigen. Japanisches Militär griff ein und trieb die Menge auseinander.
^sgesrouödllek unserer kerliner 8cdrikUkIIung
ll. Or. Berlin. 16. August.
In neidvoller Kümmernis haben unsere Gegner nach den Gesprächen von Salzburg und Berchtesgaden wieder einmal die vol l- kommene Solidarität der Achse n p a r t n e r zur Kenntnis nehmen müssen. Da nun jählings die leise genährten Hoffnungen auf einen deutsch-italienischen Widerspruch in der Danziger Frage gescheitert sind, sucht man sich in Paris und London ans billige Weise zu trösten. In selbstgenügsamer Bescheidenheit finden die Demokraten Trost in der „Entdeckung", cs sei beispielsweise den sizilianischen Bauern nicht ganz wohl bei dem Gedanken, wegen einer Stadt marschieren zu muffen, die er kaum dem Namen nach kenne. Die italienische Außenpolitik verkenne die Gefühle des Volkes vollkommen, wenn sie auf die Anteilnahme der italienischen Oeffentlichkeit bei dem in Frage stehenden Danzig-Problem zähle.
Ter Eifer, den die Auslandspresse bei diesen Ueberlegungen entwickelt, macht sie ganz vergessen, daß umgekehrt sowohl in England wie in Frankreich eine ganze Menge Leute leben, die nicht einmal anzugeben vermöchten, ob Danzig an der Nordoder Ostsee liegt. Sie vergißt, daß vor noch nicht allzulanger Zeit einmal das Wort siel. Danzig sei nicht die Knochen eines französischen oder englischen Soldaten wert. Und wir haben guten Grund, daran zu zweifeln, ob sich die Jugend der Demokratien bei dem Gedanken begeistert, Danzigs und des polnischen Größenwahns wegen verbluten zu müssen. Es verrät demnach keine übermäßige Logik. Behauptungen solcher Art aufzntischen und sie der Mitwelt als sensationelle Entdeckungen zu Prä. sentieren.
Abgesehen von dieser Inkonsequenz sind die französisch-englischen Hoffnungen von einem zweiten, weit schwerwiegenderem Mangel behaftet. Den scharfsinnigen demokratischen Strategen ist es anscheinend noch gar nicht ins Bewußtsein gedrungen, daß gleich dem deutschen auch das italienische Volk gelernt hat. Politisch zu denken. Danzig ist heute auch dem letzten Italiener kein blutleerer Begriff, mit dem er nichts anzufangen weiß, wie jüngst eine maßgebende römische Zeitung sestgestellt hat. ist die Danziger Frage nur ein — nn Augenblick allerdings das aktuellste und wichtigste — Teilstürk jenes seit langem mr Lösung reifen Gesanrrrvmplexes. -der Versailles heißt. Die verbündeten Nationen Deutschland und Italien sind sich bewußt, daß es letzlich uistgrötzere Dinge geht, als um das Schicksal einer deutschen Stadt. Wäre es anders, dann könnten wohl die Behauptungen der feindlichen Hetzpreffe zutreffen.
Durch die Aktivität der deutsch-italienischen Diplomatie sieht sich die Einkreisungspolitik mit einem Schlage in die Defensive gedrängt. Sorgen und Nervosität beherrschen die Hauptstädte Chamberlains und Dala- diers und das peinliche Gefühl, der auf schnelle Lösung drängenden Entwicklung ohnmächtig gegenüber zu stehen, vermehrt die demokratische Auswegslosigkeit. Die mühsam bewahrte Maske fällt! Neben furchterregenden Drohungen lesen wir heute bereits gedämpfte Mahnungen an die Adresse der Achsenmächte, doch die Ereignisse nicht zu überstürzen und eine versöhnliche Lösung zu suchen. Testen ungeachtet aber geschieht von London oder Paris nichts, um die an sich durchaus vorhandenen Möglichkeiten für eine friedliche Regelung zu ergreifen. Warschau kann sich in seinen hysterischen Argumentierungen gegen die deutschen Forderungen immer noch auf französische und englische Quellen stützen und die hinterhältige englische Propaganda schürt insgeheim weiter und stachelt die Polnischen Haßinstinkte bi? zur Weißglut auf.
Weit schwieriger ist es hingegen für die Urheber der internationalen Spannungszustände, die eigene Oeffentlichkeit zu beschwichtigen und an das leichtsinnig gegebene Versprechen zur Hilfeleistung für Polen zu erinnern. Die Entschlossenheit der Achse, keiner Entscheidung auszuweichen, ist nicht gerade geeignet, die u n be- haqlichen Gefühle der Oeffentlichkeit herabzumindern. Das Schlagwort: „Kämpft für Danzig" hat seine Zugkraft in dem Augenblick verloren, da es dieses Wort unter Umständen in die Wirklichkeit umzusetzen gilt. In ihrer Not greifen deshalb ine Eln- kreisungspolitiker zu den verzweifeltsten Mitteln und behaupten schlankweg, es gehe nicht nur um Danzig oder um Polen, sondern um die völlige Umwälzung des Be steif» enden schlechthin. Ob es gelingen wird, dem englischen Bürger einzureden, ein Angriff auf Polen käme einem Angriff aus das britische Weltreich gleich und in Danzig stünden britische Interessen auf dem Spiel, mutz abgewartet werden.
Gleichviel, welchem Spiel in dieser entscheidungsreichen Stunde Paris und London huldigen, die Entwicklung wird weiter gehen und zwar in der von der Achse gemeinsam angestrebten Richtung. AnihremEndestehtdie HeimkehrDanzigs.