Mittwoch, den 16. August 1939

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SLwarzwalö-Wacht Seite

Flieger rettete« die gefährdete Ernte

VorbiläliLker Nnsslr im sucletenäeutSLken OnivetterZebiet

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sx.-Eger, 15. August. 245 Flieger deS Standortes Marienbad halfen unter rung eines Leutnants im Bezirk Wc. im westlichen Sudetengau die durch die Unwetterkatastrophe niedergelegten Getreidefelder abernten. Zur Verpflegung der Erntehelfer setzte der Standort 3 Feld­küchen ein. Die Bevölkerung, die bei dem Mangel an Arbeitskräften die Einbringung des Getreides schon in Frage gestellt sah, brachte den Soldaten für die vorbildliche Einsatzbereitschaft immer wieder ihre An- erkennung und ihren Dank zum Ausdruck.

Verbrellachung der Geburten in Wien

Wien, 15. August. Nach einer soeben er­schienenen amtlichen Statistik hat Wien einen außerordentlichen Geburtenzu­wachs aufzuweisen. Im ganzen Jahre 1937 betrug die Anzahl der Lebendgeburten in Wien 10 032, im ersten Halbjahr 1939 bereits 12900. Da die Geburtenziffer von Quartal zu Quartal steigt, rechnet man für das Jahr 1939 mit einer Verdreifachung gegenüber 1937.

Wien war zurzeit des Systemregimes die ge­burtenärmste Stadt der Welt. Damals kamen nur 5,5 Geburten auf 1000 Einwohner, jetzt 14,4 auf 1000 Einwohner, wobei der jüdische Bevölkerungsteil nicht mitgerechnet ist.

40v ovo lernten fremde Sprachen

DAF. errichtet neue Institute

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KI. Berlin, 15. August. Das Amt für Be- russerziehung und Betriebsführung der Deutschen Arbeitsfront hat mit seinen Fremdsprachkursen einen gewaltigen Erfolg avfzuweisen: nicht weniger als 400 000 Menschen lernten durch diese Kurse eine fremde Sprache oder wurden in ihren Sprachkenntnissen entscheidend gefördert. Aus diesem Grunde beabsichtigt die DA7 die Errichtung neuer Fremdsprachinterna in Berlin, Nürnberg und Wien. Gleichzeitig startet eine Großaktion, die die Propagierung der Erlernung fremder Spra­chen unter die Devise stellt:Fremde Spra­chen bahnen Dir den Weg!'

Feuerwerk fette Turm ln Brand

Altes Ueberlinger Bauwerk gefährdet

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Konstanz, IS. August. In der alte» Reichsstadt Ueberlingen am Bodensee die unter Teilnahme vieler Tausender Besucher aus der , ganzen Umgebung ihr alljährliches KdF.-Sommerfest feierte, stiegen am Sonn­tagabend vom Nordturm des 600 Jahre alten Münsters Rauchwolken auf. Da es der Freiwilligen Feuerwehr nicht gelang, von der 50 Meter hohen Plattform den Brand auf dem Turmaufsatz zu löschen, mußte Großalarm gegeben werden. Mit zwei langen Schlauchleitungen konnte dann in einer Stunde die in 60 Meter Höhe über der Stadt drohende Gefahr beseitigt und das baugeschichtlich sehr wertvolle Münster gerettet werden.

Der Vorfall dürfte durch ein benga­lisches Feuer entstanden sein, das die Brandschatzung der Stadt durch die

Schweden im Dreißigjährigen Krieg dar­stellen sollte. Dabei scheinen sich die Kupfer­platten der Turmkrone so erhitzt zu haben, daß das Gebälk unter ihnen zu schwelen anfing. Abgesehen von diesem Zwischenfall nahm das Fest einen überaus gelungenen Verlauf.

Msenplnstik aus - Kupferblech

In 7000 Arbeitsstunden gefertigt

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k. München, 15. August. Wir sind es ge­wohnt, daß Plastiken aus Erz gegossen oder aus Stein geformt werden. Ganz anders ist es aber bei der acht Meter hohen Niesen- plastik, die das Dach der Akademie für Ju­gendführung in Braunschweia krönen soll. Nicht die Größe ist das Bemerkenswerte und Einzigartige an dieser Jünglingsgruppe, die dieKameradschaft' darstellt, sondern ihre Herstellung aus dünnem, teilweise keine zwei Millimeter starkem Kupferblech.

In mehr als 7000 Arbeitsstunden haben kunstfertige Hände aus den glatten Blcch- tafeln in handwerklicher Treibarbeit eine Gruppe zweier Jünglingsgestalten geformt. Jeder Muskel und jede andere Emzelheit wurde mit dem Hammer frei ge­trieben. Die Plastik ist ein einzigartiges Zeugnis für die künstlerische Leistung der Münchner Kupferschmiede. Der Entwurf stammt von Professor Emil Hipp, Kiefers­felden.

Gasts- einer Familie in München

Fünf Personen vergiftet aufgefunden

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k. München, 15. August. In München forderte eine Familientragödie fünf Men­schenleben. Wenn auch die Beweggründe zu dem Verzweiflungsschritt noch ungeklärt sind, so geht aus einem Abschiedsbrief her­vor, daß alle fünf Personen freiwillig aus dem Leben schieden. Am frühen Sonntag­morgen wurde ein 62jähriger Kaufmann mit seiner ein Jahr jüngeren Frau und seinen drei erwachsenen Töchtern, die bis auf eine verheiratet sind, mit Gas ver­giftet tot aufgefunden.

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, Der Mann mit den hundert Gesichtern ^ 'Warschau, '15. August. Die Warschauer Kriminalpolizei verhaftete einen seit Jahren steckbrieflich gesuchten Verbrecher, der in der Unterwelt Polens den NamenDer Mann mit den 100 Gesichtern' trug. Und er trug ihn mit Recht. Der Verbrecher verstand es, sein Aussehen blitzschnell zu verändern und in oen verschiedensten Rollen aufzutreten. Vor einem halben Jahr wurde der Mann bei einem Diebstahl, der ihm 50 000 Zloty einge­tragen hatte, verhaftet. Er konnte jedoch wieder entfliehen. Inzwischen setzte er seine

Südlich Seeland brennend ins Meer gestürzt

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London, 15. August. Wie die britische Luftsahrtgesellschaft Imperial Airways mit­teilt, ist ein Flugzeug dieser Gesellschaft im Süden der Insel Seeland in der Nähe von Vordingbord ins Meer gestürzt. Vier Fluggäste, darunter einer aus Hamburg, und der Funker sind dabei ums Leben ge­kommen. Das abgestürzte Flugzeug hatte den Flugplatz Heston um 9 Uhr verlassen. Es war über HamburgKopenhagen nach Stock­holm unterwegs.

Kopenhagen, 15. August. Das verunglückte Flugzeug der British-Luft-Jmperial Air­ways, das von London nach Kopenhagen und Stockholm unterwegs war, ist eine Lockhead- Elektra-Maschine. Es stürzte heute gegen 13.30 Uhr auf der Strecke Hamburg Kopenhagen in der Nähe der Stor- ström-Brücke, etwa 800 Meter von der Küste der Insel Falster entfernt, brennend ins Meer. Der englische Pilot Wright wurde ge­rettet, während die übrigen fünf Insassen, der Mechaniker, dessen Name noch un­bekannt ist, und vier Passagiere der Deutsche Neuß, der Amerikaner Simon- ton, der Engländer Croßby und der Mexika­ner Castello umkamen, wahrscheinlich durch Ertrinken. Der Pilot war aus der Maschine geschleudert worden, wobei er den Arm gebrochen hatte. Er schwamm, nach einem Bericht aus Vordingborg, eine Zeit­lang umher und wurde dadurch gerettet, daß Arbeiter von der Storström-Brücke eine Ret­tungsboje auswarfen. Es gelang ihm, sich an die Boje anzuklammern, bis ein Boot ihn in erschöpftem Zustande an Bord nahm. Er wurde ins Krankenhaus von Vording- tzora gebracht. Der verunglückte deutsche

Passagier war in Hamburg an Bord gekom­men. Sein Ziel war Stockholm. Sein Hei­matort ist bisher unbekannt. Nach einem Be­richt von Augenzeugen stürzte das Flugzeug ausetwallOOMeterHöhemit einem dicken Nauchschweif ins Wasser. Die Luft­marine sandte drei Jagdflugzeuge aus. Sie beobachteten an der Stelle, an der die Maschine gesunken war, einen Oelfleck auf dem Meere. Die Leichen konnten bisher nicht geborgen werden.

24 Opfer -es MnbMattentnts

Der Mann ohne Ohren verhaftet

Neuo (Nevada), 15. August. Die Polizei verhaftete sechs Personen, die der Mittäter­schaft an dem Attentat auf den Luxuszug San FranziskaChicago ver­dächtig sind. Darunter befindet sich auch der gesuchte Mann ohne Ohren, den Augenzeugen kurz nach dem Unfall auf einer Felswand be­obachtet hatten. Dieser Mann namens La Douceur verlor vor zwei Jahren bei einem Eisenbahnunfall einen Fuß und soll seitdem allen Eisenbahnen Rache geschworen haben.

Die Rettungsmannschaften entdeckten unter den Trümmern eines Salonwagens zwei weitere Leichen, so daß die Gesamt­zahl der Toten nunmehr 24 beträgt. Von den 114 Verletzten schweben noch mehrere in Lebensgefahr. Die Southern Pacisic-Gesell- schaft gibt bekannt, daß der verunglückte stromlinienförmige Luxuszug mit Diesel- antrieb, der außer Schlaf- und Speisewagen auch Lese- und Schreibzimmer, einen Damen­salon und einen Ausstchtswagen mit einer Bar enthielt, zwei Millionen Dollar gekostet hatte.

abenteuerlichen Wanderfahrten fort. Der Verbrecher besaß eine modern ausgestattete Werkstatt für falsche Pässe, und trug stets mehrere Pässe verschiedener euro­päischer Staaten bei sich. Außer dieser Paß­werkstatt besaß der Mann eine Wertpapier­wäscherei, in der aus gestohlenen Wertpapie­ren mit großem Raffinement die Nummern entfernt und durch neue ersetzt wurden. Die­ser Tage verkaufte der Verbrecher, als Arzt verkleidet, in Krakau ein HauS, das ihm gar nicht gehörte. Als er gegen Abend in der Rolle eines reichen Getreidehändlers in einem Warschauer Lokal auftauchte, wurde er er­kannt und verhaftet. Man fand bei ihm seine Pässe, die alle seine Photographien trugen.

3S0 Waggon Sloböl brennen

Blitzschlag in einen Oeltank

Ligenbericdt 6er H8-?resse Kr. Bukarest, 15. August. Im Petroleum­gebiet, nördlich von Ploesti, hat sich ein rie - siger Oelbrand ereignet. Bei einem Unwetter, das in den frühen Morgenstunden über dem Petroleumgebiet von Moroni nie- dcrging, schlug der Blitz in einen Rohöltank der Petroleumgesellschaft J.N.D.P. Eine furchtbare Explosion ereignete sich, die kilo­meterweit zu hören war, eine riesige Stich­flamme schoß empor und der Deckel des

Te/weä/r" a«/ älit grollen

keZeisterung wurde der deutscke kuktrieseOrsk Teppelin" von der kevüliceruax im Sudetenlsad degrüllt. Hier lcreurt er über der Stadt kxer.

(Presse- tiokkmsari, AI.)

Tanks Wurde weit weggeschleudert. 9 0 Waggon Rohöl bildeten eine. NLesen fackel. Der strömende Regen half nichts. Großalarm wurde verkündet und aus der ganzen Umgebung eilten die Löschmann­schaften herbei. Erde und Sand wurde mit besonderen Schleudervorrichtungen auf den brennenden Tank geworfen und mit Schaum- löschapparaten versuchte man, die weitere Zufuhr von Sauerstoff zu verhindern. Trotz-, dem war es nicht zu vermeiden, daß auch drei benachbarte Tanks in Flammen aufgin­gen und so brannten bald 390 Waggon Roh­öl. Eine Pumpstation, die zwischen diesen Tanks lag, war im Handumdrehen einge- üschert. Erst am späten Nachmittag, als der Großteil des Rohöls verbrannt war, konnte das Feuer schließlich gelöscht werden- Der Sachschaden beträgt annähernd 20 Millionen Lei.

Stier springt ins Publikum "

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gl. Paris, 15.. August. In NimeS ist es in der dortigen alten römischen Arena wäh­rend eines Stierkampfes zu einem aufregen­den Zwischenfall gekommen. Einer der Stiere sprang nämlich plötzlich über die Umzäunung

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der Arena mitten in dieZuschaueH- menge. Es entstand eine riesige Panik. Ä sind jedoch nur zwei Personen von dem rasenden Tier verletzt worden.

Solvmitenltnche unpassierbar

Bozen, 15. August. Ein heftiges Unwet­ter suchte die Dolomiten heim. Es wütete be­sonders im Egatal, das von Bozen nach dem Costalungapah führt. Die große Dolomiten- straße ist auf den ersten 16 Kilometer von Bozen aus an über zwanzig Stellen unter­

elten Bäume und trieben große Mengen Nutz­holz fort. Der Verkehr zwischen Bozen und dem Costalungapaß ist vollständig unterbro-! chen. Der Touristenverkehr in die Dolomiten! muß über Canazei und den Sellapaß umgeleitet werden.

WiksMiN W MWnu«!

Stuttgart, 15. August. Der 31 Jahre alte Karl-Heinrich Kirn aus Nagold, der schon neunmal hinter schwedischen Gardinen saß, hatte sich wieder wegen schweren Diebstahls im Rückfall vor der Großen Strafkammer in Stuttgart zu verantworten. Als Bedienste­ter eines Hotels hatte er aus einem Schreib­pult nach und nach über 250 NM. gestohlen. Das Gericht schickte den Unverbesserlichen auf 3Vr Jahre ins Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung beantragt.

* Verhängnisvoller Salto , vom Sprungbrett

' Heilbron« a. N., 15. August. Ein 13 Jahre alter Schüler aus Heilbronn, der an einem Training der Heilbrunner Springerschule teil­nahm, schlug bei einem Rückwartssaltv von einem fünf Meter hohen Sprungturm mit dem Kovf auf ein im Schwimmbassin schwimmen­

des Mädchen auf. Beide zogen sich Schädel» brüche und Gehirnerschütterun­gen zu. Ob die Verletzungen lebensgefähr­licher Natur sind, wird erst eine ärztliche Untersuchung ergeben.

^ Drei Anfälle an einem rag

Miihringen, Kr. Horb, 15. August. Hier ereigneten sich gleich drei Unfälle teils schwe­rer, teils leichterer Natur. Die Ehefrau Thea Bieger wurde von einem Pferd so heftig an den Kopf geschlagen, daß sie mit erheb­lichen Verletzungen sofort ins horber Kran­kenhaus eingeliefert werden mußte.

Weiter zog sich ein 12 Jahre altes Mädchen der Familie Higi beim Auslassen von Fett durch Ueberlaufen der heißen Flüssigkeit Ber- letzungen an den Armen zu.

Endlich wurde eine Frau, die mit ZerSei- nerungsarbeiten beschäftigt war, durch eine^ herabstürzende Handsäge an den Häaden^ verletzt. .