FchMuZwalö-Wacht

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La!w im Schwarzwaid

Mittwoch, den 36. Zuii 1939

Nr. 172

Um-rrt Duff Sooprr aus der Schult?

Oukt Looper über «LiiAlsnäs XrieZspläne" / VerbreckeriZoker ^nseblag ZoZen äen k'rieüen Luropas

Warschau, 25. Juli. UeberEnglands Kriegspläne" veröffentlicht derExpreß Po- ranny" Erklärungen eines früheren eng­lischen Ministers und Mitgliedes des Unter­hauses, dessen Name nicht genannt wird. Nach der Charakteristik, die dieses Blatt von diesem Engländer gibt und nach dem Inhalt seiner Ausführungen ist anzunehmen, daß es sich um den früheren Marineminister Duff Cooper handelt. Er ist einer der berüchtigten englischen Kriegshetze« und er­klärte bekanntlichals Protest gegen Mün­chen" seinen Rücktritt. Schon damals be­dauerte er, daß Europa nicht in einen neuen Krieg gestürzt wurde. Dieser Dunkelmann versucht selbstverständlich, jetzt de» Größen­wahnsinn der Polen weiter aufzuputschen, um diesmal denWeltkrieg Rr. 2" zu star­ten.

Duff Cooper erklärte demExpreß Po- ranny", daß im Falleeines deutschen An­griffes auf Danzig" Englands Luft­waffe sofort handeln werde. Ihr erstes Ziel würde das Ruhrgebiet sein. Wäh­rend der Engländer hier schon das Ruhr- gebiet sogleichvernichtet" sieht, bekommt er daNn doch anscheinend Angst vor der deut­schen Verteidigungsstärke und erklärt wei­ter. daß die englischen Flugzeuge, die Polen zu Hilfe geschickt würden, über das Mittel­meer, die Dardanellen und Rumänien nach Polen gelangen würden. Gleichzeitig würde die englische Marine mit derBlockade gegen Deutschland" beginnen. Diese englische Blockade würde sichauch auf die neutralen Staaten erstrecken"^ damit Deutschland nicht mit ihrer Vermittlung sei- neu Ueberseehandel führen könne. Die neu. tralen Staaten würden dann nur so viel Waren aus dem Ausland importieren dür­fen, wie jetzt in Friedenszeiten. Diese rück­sichtslose Knebelung auch der neutralen Staaten, die dieser englische Politiker an­kündigt, illustriert die verlogene Haltung Englands, das sich zum ungebetenenBe­schützer" dieser kleineren Staaten aufwirft.

' Nachdem der englische Sprecher so ,chie Heldentaten" Englands charakterisiert hat, fährt er folgendermaßen fort: Englands schwächster Punkt bilde der S u ez - Ka n a l, die arabische Halbinsel und die Türkei. In diesem Gebiet hätten die Italiener eine starke Armee versammelt. Die Türkei müsse den 'Schutz detz Suez-Kanals übernehmen. Wäh­rend so der Türkei ihre Nolle zugeteilt wird, die neutralen Staaten von der britischen Flotte theoretisch in englische Etappenstatio­nenverwandelt" worden sind, das Ruhr­gebiet in der Phantasievernichtet" ist, wird den Rumänen Angst gemacht.Der ver­lockendste Brocken" für Deutschland seien die vErdölgebiete Rumäniens. Deutschland würde stn Augenblick einer Krise von den Rumänen Erdöl anfordern, das sie mitentwerteter Mark" bezahlen würden. Wenn Rumänien

Ser Führer ln Bayreuth

Auftakt der Bühnenfestspiele 1939

Bayreuth, 25. Juli. In Anwesenheit des Führers wurden am Dienstag die Bay- reuther Bühnenfestspiele 1939 mit einer glanzvollen Neuinszenierung von Richard WagnersFliegenden Holländer" eröffnet.

Bei der Auffahrt zum Festspielhügel wurde der Führer von der die Straßen umsäumen- deu Bevölkerung begeistert begrüßt. Am Portal des Festspielhauses wurde er von Frau Winnifred Wagner empfangen, die neben dem Führer in der Loge Platz nahm- In dem festlichen Haus sah man weiter als Ehrengäste Reichsminister Dr. Goebbels, Neichsorganisatiousleiter Dr. Leh, Neichs- minister Kerrl, Neichsminister Dr. Seyß- Jnquart. Reichspressechef Dr. Dietrich, den bayerischen Ministerpräsidenten Ludwig Sic­kert, Obergruppenführer Brückner, Gruppen­führer Schaub, die Gauleiter Wächtler, Sprenger, Dr. Meyer, Dr. Rainer sowie u. a. den deutschen Botschafter in Rom, von Mackensen.

Schwierigkeiten machen sollte, so würdenso- fort" die deutschen Truppen in Rumänien einmarschieren. Dann aberwürde die eng­lische Flotte sprechen", die über die Dar­danellen ins Schwarze Meer gelangt sei.

Der Weltkrieg Nr. 2 ist also auf dem Papier bereits gewonnen. Die britische Flotte wird sicher auf der Donau zumindest bis nach Wien dampfen und den Stephansdom zusammenschießen. So kindisch dieses Ge­schwätz auch ist. so gefährlich ist es doch denn es wurde von einem Mann, der vor kurzem noch englischer Minister war. zu einem Polen gesagt. Die Polen aber haben schon längst jedes Unterscheidungsvermögen für Phantasie,und Wirklichkeit verloren. Da­her stellen diese Äußerungen einen direkten verbrecherischen Anschlag gegen den Frieden Europas dar. Wenn die­ser englische Politiker dann zum Schluß be­merkt/ daß es nicht zu erwarten sei, daß die Deutschen gleich zu Beginn eines Krieges,

London angreisen würden da Deutschland sich in der Hoffnung wiegen werde, daß Eng­land sich nicht in die Auseinandersetzungen einmischen wird, so ist dies ein ebenso törich­tes Geschwätz wie der vorhergehendeFeld­zugsplan".

Leute vom Schlage eines Duff Cooper haben gründlich dafür gesorgt, daß Deutschland sich in keinerleiHoffnungen mehr wiegt". Wie schrieb doch der ehrbare Blockadeseemann King-Hall: Nach einem neuen Weltkrieg würde Deutschland einen Friedensvertrag aufgezwungen erhalten, gegen den der von Versailles ein Kinderspiel gewesen sei. Wir freuen uns über dieses Eingeständnis und auch die Kriegsphantasien eines Duff Cooper werden hier nur niedriger gehängt: Zur besseren Kenntnis des deutschen Volkes und der Oeffentlichkeit der neutralen Staa­ten über das wahre Gesicht der englischen Friedensfront".

Men ehrt ble Wlkümpser

kunttsr äor LrliobunA / Osäonkslunllo im OaiMnkok

Wien, 25, Juli. Wien stand am Dienstag im Zeichen des Gedenkens an die Erhebung im Juli 1934. Die Unterdrückung der natio­nalen Bevölkerung war unerträglich gewor­den, die Empörung über die Knechtung der Nationalsozialisten aufs höchste gestiegen. Da unternahmen es die Männer der U- Standarte 89 durch einen Handstreich auf das damalige Bundeskanzleramt die Ge­waltherrschaft zu beseitigen. Ein zweiter Trupp besetzte das Gebäude der Ravag. Im ganzen Lande, vom Marchfeld bis in die entlegensten Alpentäler flammte der Wider­stand gegen ein volksfremdes Shstem auf. Noch einmal gelang es damals den volks­fremden Machthabern, die Erhebung des Volkes niederzuwerfen.

Im Galgenhof des Langerichtes versam­melten sich an diesem 5. Jahrestag der Er­hebung die Männer der ^-Standarte 89 zu­sammen mit den Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht, um der Män­ner zu gedenken, die vor fünf Jahren ihren

Einsatz für Volk und Führer mit dem Leben bezahlen mußten. In dem schmalen dreiecki­gen Hof nahmen die Julikämpfer zusammen mit dem Jungsturm 1923Adolf Hitler". München, unter hohen Pylonen Aufstellung und hörten ergriffen den von einem Sprecher vorgelesenen Bericht über das heldenmütige Sterben Holzwebers und Planettas. ^-Oberführer Scharitzer, Oberführer Kaßl und Standartenführer Gl legten hierauf an den von Opfer­feuern gekrönten Pylonen, die die Namen der Wien Helden tragen, Kränze nieder.

In der Straße der jungen Kämpfer wurde im Anschluß an die Gedenkstunde im Galgen- Hof an deni Haus, von dem aus die Juli­kämpfer vor sünf Jahren die Fahrt zum Bundeskanzleramt angetreten hatten, eine Gedenktafel enthüllt. Die ^-Standarte 89 marschierte daraus zum Bundeskanzler­amt, wo Standartenführer Glaß einen Kranz an der Erinnerungstafel niederlegte.

Fapmis Armee wartet Englands Laten ab

Vorerst iveiterkin Kioeksäe in lienlsin

Tientsin, 25. Juli. Der japanische Stan­dortskommandant erklärte Pressevertretern gegenüber, daß das Uebereinkommen von Tokio keinerlei Veranlassung zu Optimismus bilde, da sich seine Wirksamkeit erst bei den kommenden Verhandlungen Herausstellen müsse. Die japanische Armee erwäge daher auch keine Aenderung der Blok- kade Maßnahmen in Tientsin. In mM- tärischen Kreisen wird weiter darauf hin­gewiesen, daß die grundsätzliche Einigung nicht die geringste Bedeutung habe, bis Eng­land die japanischen Forderungen im beson­deren Fall von Tientsin angenommen hat. Die ZeitungBungpao" meint, der Optimis­mus über die Einigung von Tokio würde vielleicht berechtigt sein, wenn der Verl igs- partner nicht das hinterhältige Großbritannien wäre.

Englands Schlappe ln Sernost

Größtes Unbehagen in den USA

Neuyork, 25. Juli. Die britische Anerken­nung der japanischen Sonderinteressen in China wird von der Presse mit dem größten Unbehagen als schlecht verhüllte Kapitulation vor Japan ausgenommen.Herald Tribüne", die stets eine aktivere Politik der Vereinigten Staaten gegen Japan forderte, schiebt die Schuld aus Washington, das England im unklaren darüder gelassen habe, ob es auf die Hilfe Amerikas rechnen könnte, falls es

gezwungen wäre, seine Flotte in Europa zu konzentrieren. (!) Das Blatt hält das Abkom­men für einxn schweren Prestigeverlust Eng­lands. Der Publizist Krock meint in der New Dork Times", nach Ansicht der Gegner der Außenpolitik Roosevelts rechtfertige das Abkommen das Mißtrauen gegen England und Frankreich, Außenminister Hüll beklagte sich, wie aus Washington gemeldet wird, als er über das Abkommen in einer Pressekonferenz gefragt wurde, daß die ame­rikanische Regierung von England nicht unterrichtet worden sei. Die Politik Amerikas bleibe unverändert, man verfolge aber die Entwicklung äußerst interessiert, besonders im Hinblick auf die Haltung, die Japan setzt gegenüber den amerikanischen Interessen in China einnehmen werde.

In der gesamten oberitalienischen Presse werden Chamberlains Unterhauserklä­rungen als ein Eingeständnis der britischen Kapitulation vor Japan gekennzeichnet; die Blätter sprechen vom Zusammenbruch der englischen Machtstellung im Fernen Osten. Auch in der Schweizer und dänischen Presse wird das Zurückweichen Englands vor Japan lebhaft erörtert. Die Schweizer Blätter stellen dabei fest, daß die wiederhol­ten britischen Erklärungen über Ostasten in den letzten zwei Jahren sich nicht in Ein­klang bringen lassen mit der jetzigen Preis­gabe Chinas.

omieollsi'gvoeiiciWMii?

Die britische Diplomatie besitzt ein bemer­kenswertes Geschick darin, jeden politischen Mißerfolg so zu friesieren, daß er in den Angen der eigenen Oeffentlichkeit als ein Erfolg er­scheint. Zwar ist man in London äußerst pein­lich berührt, daß d i e r est l o s e Ka p i t u l a- tion Englands in Tokio von der Welt in zutreffendem Umfange festgestellt und ent­sprechend beurteilt wird. Tatsache ist doch, daß Großbritannien diegegenwärtig vorherrschen­den Bedingungen in China" mit allen Folge­rungen formell anerkannte und alle Handlun­gen zu unterlassen versprach, die für die Japa­ner nachteilig sind und als eine Unterstützung der japanfeindlichen Chinesen betrachtet wer­den müssen. Die praktische Auswirkung und die konkreten Einzelheiten, die sich aus dem eng­lisch-japanischen Memorandum ergeben werden, bleiben freilich abzuwarten. In übertragenem Sinne trifft ledenfalls aber die in Tokio ge- . gebene Deutung zu, daß Großbritannien sich ' aus dem Fernen Osten bis nach Singa- pore zurückgezogen hat.

Aber so erklärt man in London, um diesen gewaltigen Prestigeverlust der überraschten Oeffentlichkeit plausibel zu machen England hat ja nichts anderes getan, als reale Tatsache anzuerkennen und aus den außerordentlichen Umständen" die besten (!) Konsequenzen zu ziehen. In dieser Richtung bewegte sich auch die verlegene Erklärung, die Ministerpräsident Chamberlain im Unterhaus ab«lb. Er hatte zweifellos recht mit der Fest­stellung, daß Verhandlungen über den Tient­sin-Konflikt nicht von dem Hintergrund zu trennen sind, vor dem sich dieser abspielt. Daß es hierbei um die Anerkennung der von' den Japanern geschaffenen Tatsachen geht, ist, ebenso eine Selbstverständlichkeit. Ob Mr. Chamberlain hierin eine De-facto-Anerkennung der japanischen Souveränität in den von den japanischen Truppen kontrollierten chinesischen > Gebieten erblickt oder nicht, kann infolgedessen als eine müßige Frage beurteilt werden.

Dagegen wird man der wiederholten Ver­sicherung des Ministerpräsidenten, daßkeiner- - lei Wechsel rn der britischen Politik gegenüber China" eingetreten sei, größere Bedeutung bei­messen müssen, da sie Zweifel daran auf- kommen läßt, ob England wirklich gewillt ist, sein den Japanern feierlich gegebenes Verspre­chen zu erfüllen. Jedenfalls war diese Erklä­rung Chamberlains offenkundig dazu bestimmt, > die Kritiker der Opposition zum Schweigen zu bringen und den Charakter des Tokioter Me­morandums in einem die britische Oeffentlich­keit täuschenden Licht erscheinen zu lassen. Die Taktik, das verlorene Prestige und den Fehl­schlag einer jahrelang verfochtenen Politik > schamvoll zu verschleiern, ist eine alte Gepflo­genheit der Downing Street. Abessinien und Spanien sind die markantesten Beispiele hier­für. Auch damals waren dieaußeror­dentlichen Umstände" der letzte Strohhalm, an dem sich England aus der Affäre ziehen zu können glaubte. Hier wie dort hatte London trotz allen Würgens keine andere, Wahl, als sich mit den vorhandenen Tatsache»" abzufinden; auch im Fernen Osten blieb ihm jetzt diese Notwendigkett nicht erspart.

Und doch könnten diese Erfahrungen für Eng­land wirklich von Nutzen sein, wenn es einmal. tatsächlich zu einer nüchternen Betrachtung der > Dinge gelangen und daraus die Folgerungen) einer wahren Realpolitik ziehen könnte. Seit zwei Jahrzehnten gehört es zur, sturen Dogmatik der britischen Lebensweisheit, an dem Status von Versailles fcstzuhalten und' selbst seine Trümmer mit unbegreiflicher Zähig­keit zu verteidigen. So hat sich England jeder vernünftigen Neuordnung in der Welt entgegen­gestemmt, ohne ihren Durchbruch jemals ver­hindern zu können.

Trotz des englischen Widerstandes wurde das nationalsozialistische Deutschland zu einer Welt­macht ersten Ranges und begann, auch im Herzen Europas die von der Natur und der Ge­schichte bestimmte Ordnung wiederherzustellen. Das faschtstische Imperium erstand gegen die, britische Opposition. England konnte es nicht verhindern, daß Spanien sich gegen die bolsche- > wistisch-demokratische Front durchsetzt« und zuz einem starken Machtfaktor entwickelte. Die mit dem japanisch-chinesischen Krieg in ihr entschei-. dendes Stadium getretene Neuordnung im Fernen Osten ging jetzt ebenso über das britische Veto und die verzweifelten Ein-

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