Montag, den 24. Juli 1939

Aus 8ladt und Kreis Calw

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Schwarzwäld-Wachi Seite 8

Sitzen auf Erntewagen

tz Eine gefährliche Unsitte

Seit Beginn der Ernte lausen bei der Land­wirtschaftlichen Berussgenossenschaft in erfchrek- kend großer Zahl Meldungen von Unfällen durch Sturz von den Erntewagen ein. Die Ab­stürze haben in der Regel schwerste Verletzun­gen im Gefolge, sehr häufig Schädelbrüche, Oberschenkelbrüche und Wirbelsäulenverletzun­gen. Dre Mehrzahl der Geschädigten sind Frauen und Kinder. Frauen und Kinder haben auf Erntewagen nichts zu suchen, das Sitzen auf den Erntewagen während der Heimfahrt ist eine ge­fährliche Unsitte!

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Kartoffelkäfer an einem Löwenzahn

Als in Calmbach ein 13jähriger Schüler heimwärts zur Leimenäckersiedlung ging, beach­tete er den Wegrand und bemerkte auf einem Löwenzahn einen Käfer, der sich bei näherem Zusehen als ein Kartoffelkäfer entpuppte. Er erstattete Meldung, worauf sofort die notwen­digen Maßnahmen getroffen wurden.

Fünf Hirsche rasen durchs Dorf

In nicht geringe Aufregung wurden am ver­gangenen Donnerstag mittag die Einwohner und Kurgäste Würzbachs versetzt. Von Hei- delbeersuchern aufgescheucht, kamen fünf Hirsche, ein starker Geweihhirsch, ein Alttier mit zwei Kitzen und ein Schmaltier, in die Ortschaft her­ein. In ihrer Aufregung sprangen die Tiere über 114214 Meter hohe Gartenzäune, die von den beiden Alttieren überwunden werden konnten, jedoch nicht ohne ernstliche Gefährdun­gen und Verletzungen. Der Geweihhirsch ver­fing sich im Zaun und brach eine noch im Bast befindliche Geweihstange vom Kopfe ab. Die

cler Legierter gepliegter lAenseden

beiden Kitzen blieben an den ersten Hinder­nissen stecken und wurden von Einwohnern zu­rechtgeleitet. Das Alttier, das die Umzäunungen zum Teil umging, kam etwas besser davon. Das Schmaltier blieb infolge Überanstrengung und durch die schweren Verletzungen denn es durchraunte mit dem Kopf Drahtzäune er­schöpft liegen und mußte getötet werden. Die Jäger nahmen die Verfolgung der schwerver­letzten Tiere mit Schweißhunden auf-

^ Die Kirschfliege bekämpfen!

Kaum sind die ersten Frühkirschen abgeerntet, kann man schon wieder beobachten, daß die Kir­schen nicht restlos von den Bäumen abgenom­men sind, ferner liegen viele schlechte Früchte umher. Es muß deshalb an alle Baumbesitzer die dringende Mahnung gerichtet werden, die Kirschen restlos abzuernten und die abgefalle­nen aufzulesen und zu vernichten, damit der Kirschfruchtfliege, welche bis heute mittelst Spritzmittel noch nicht wirksam bekämpft wer­den kann, auf natürlichem Wege Einhalt ge­boten wird.

Am schlimmsten ist dies bei der sogenannten Wildkirsche (Vogelkirsche), die in der Hauptsache Brcnnzwecken dient. Hier ist absolut keine Ge­währ dafür vorhanden, daß diese Kirschen voll­kommen abgeerntet werden. Das Pflanzenschutz­gesetz verlangt deshalb hier mit Recht, daß über 10 Meter hohe Kirschbäume in Zukunft zu ent-

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fernen sind, da die Kirschfliege sich aus diesen sehr stark weiterverbreitet.

Bekanntlich dürfen wurmige Früchte nicht mehr als Tafelkirschen in den Handel gebracht werden, es sollten deshalb die Heckenkirschen ent­fernt werden, damit auch von dort aus der Schädling sich nicht weiterverbreiten kann. Als ein weiteres wirksames Mittel gilt das Um­pfropfen der Wildkirschen mit frühreisenden Tafelkirschen; das starke sachgemäße Verjüngen der großen Kirschbäume ermöglicht weiter ein restloses und viel billigeres Abernten, Wobei gleichzeitig auch eine viel bessere Qualität an Früchten erzielt wird.

Da wir heute die Süßkirsche als köstliche Ein­machfrucht nicht mehr entbehren können, ist es Pflicht aller Kirschenanbauer, in ihrem Teil da­zu beizutragen, daß unsere Kirschen gesund blei­ben; denn bei Nichtbeachtung obiger Ratschläge

hat keiner mehr das Recht, über Absatzschwierig­keiten bei Kirschen zu klagen.

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Wetterbericht deS RetchswetterdlensteS Stuttgart lÄusgegcben am 28. Juli. 21.8g Uür.)

Bei lebhaften Winden aus West hält di« Zufuhr feuchter, kühlerer Luftmassen an, so» daß der unbeständige zu Regenschauern nei­gende Witterungscharakter bestehen bleibt.

Voraussichtliche Witterung für Württem­berg, Baden und Hohenzollern bis Montag­abend: Wolkig bis bedeckt, zeitweise Regen­schauer. Bei lebhaften Winden um West ver­hältnismäßig kühl.

Voraussichtliche Witterung für Württem­berg, Baden und Hohenzollern bis Dienstag­abend: Stark bewölkt, kühl und nicht nieder­schlagsreich,

SV JahreLiederkranz Attburg"

KreisZruppenIieäel'tllA <ie8 KniebiZ-I^AZolä Krei8S5

Der Liederkranz Altburg konnte am gestri-

en Sonntag sein 50jähriges Bestehen feiern.

in halbes Jahrhundert Arbeit und Einsatz für das deutsche Lied, oft unter widrigen Umstän­den, verdient schon Lob und Anerkennung. Mit besonderer Freude darf festgestellt werden, daß in diesen 50 Jahren der Liederkranz Altburg auch in das Gemeinschaftsleben des Dorfes hin­eingewachsen ist, und so nahm die ganze Ge­meinde an dem Jubelfest des Liederkranzes herz­lichen Anteil, zumal auch der Kreisgruppen­liedertag des Kniebis-Nagold-Kreises, verbunden mit dem ersten Wertungssingen in unserem Kreis nach den Richtlinien des Deutschen Sän­gerbundes, mit dem Jubiläum zusammen­gelegt war.

Dem Wertungssingen voraus ging eine An­sprache des Kreisführers Henkel, Freuden­stadt, der ausführte, daß die Steigerung der eige­nen Leistungen durch eine vorbildliche Wieder­gabe des gesungenen Liedes, durch den Vergleich mit anderen Vereinen und durch eine beratende und befruchtende Wertung seitens berufener Fachmänner Sinn und Zweck solcher Wertungs­singen sei. 14 Vereine stellten sich dem Wer­tungsgericht: Kreischorleiter Bregenzer, Freudenstadt, Kreischorleiter Kuhn, Maul­bronn und Musiklehrer Kühnle, Stuttgart. Unter diesen 14 Vereinen Waken zwei Gech- ingen und Neuhengstett die sich voriges Jahr benn großen Wersungssingen anläßlich des Schwäbischen Liederfestes dem bei einem schwä­bischen Liederfest besonders strengen Urteil des Wertungsgerichtes unterwarfen. Nach dem Ur­teil der Wertungsrichter hat das Singen der Ver­eine mehr gebracht als erwartet wurde, beson­ders groß sei der Unterschied zwischen einfachem und gehobenem Bolksgesang gewesen, während der Unterschied zwischen Kunstgesang und ge­hobenem Bolksgesang nicht so deutlich aus­gefallen sei.

Nach Beendigung des Wertungssingens sprach noch Kreischorleiter Kuhn, Maulbronn, zu den Sängern und betonte, daß das in einiger Zeit den Vereinen zugehende Wertungsurteil von rein sachlichen Gesichtspunkten ausgehe und nur dazu diene, dem Verein in seiner Arbeit weiter­zuhelfen. Weiter äußerte er sich anerkennend über die mit wenigen Ausnahmen gut getrof­fene Chorwahl, wenn auch manche Vereine ihre Leistungsfähigkeit nicht überschätzen dürften. Nach der anschließend abgehaltenen Chorprobe

er

zu den Massenchören am Nachmittag stellte sich nach einer Mittagspause der von einer großen Zahl von Vereinen gestellte Festzug auf. T schneidigen Festmusik folgten die NSDA Ortsgruppe Altburg, Schwarzwaldverein AI bürg, Turnverein und Kriegerkameradschaft Alt­burg und die Gesangvereine Hirsau, Holzbronn, Monakam, Neuhengstett, Oberkollbach, Pfron­dorf, Weltenschwann, Speßhardt, Emmingen, Stammheim, Unterreichenbach, Calw, Gechin- gen, Althengstett, Breitenberg, Bieselsberg, Oberschwandorf, Wildberg, Walddorf und der sestgebende Verein Liederkranz Altburg.

Nach dem unter Leitung des Kreischorleiters Bregenzer vorgetragenen Wahlspruch des Kniebis-Nagoldkreises folgten verschiedene An­sprachen. Vereinsführer Starzmann be­grüßte im Namen des Liederkranzes mit herz­lichen Worten all die anwesenden Gäste von nah und fern. Bürgermeister Walz verband mit seinen Begrüßungsworten namens der Ge­meindeverwaltung den herzlichen Dank der Ge­meinde für das stete Eintreten des Vereins bei allen größeren Gelegenheiten des dörflichen Lebens. Kreisführer Henkel- Freudenstadt be­glückwünschte mit herzlichen Worten den Lieder­kranz zu seinem Jubiläum und konnte ihm im Auftrag des Bundes das Diplom für 50jährige treue Arbeit im Dienste des deutschen Aedes überreichen. Pst besonderer Eillormglichkeit sprgch der Kreisführet Her die verpflichtenden Aufgaben des deutschen Sängers, sich stets ur§> ganz für Ustfe? Volk einrusekA Md sich bewußt zu sein, nicht nur gefälliger Unterhalter zu sein, sondern Künder und Vorkämpfer einer neuen Zukunft. Ortsgruppenleitex Braun brachte zum Ausdruck, daß der diesem Feste innewoh­nende Grundgedanke Zeichen eines Einsatzberei­ten Willens sei, rastlos an der Erringung und Vertiefung deutscher Kultur zu arbeiten, edelstes Volksgut zu Pflegen und damit unser aller Aus­gabe zu dienen: Deutschland!

Kreischorleiter Bregenzer sammelte nun seine Scharen zu den wirkungsvoll vorgetrage­nen Massenchören. Sie kündeten von der Frei­heit deutschen Volkes und deutscher Seele, von dem Einmaligen und Bleibenden deutscher Hei- mät und pon der mitreißenden Macht des deut­schen Liedes. Die anschließenden Liedvorträge der Chorgemeinschaft Hagenbucher und der Gastvereine fanden reichen Beifall. Ein frohes Kameradschaftserleben der großen Festgemeinde

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DHDRP- Ortsgruppe Calw. D^r Orts- grüppenleiter. Ich bitte sämtliche Zellen­leiter, am kommenden Dienstag, den 25. Juli, 20.30 Uhr auf das Dienstzimmer der Orts­gruppe.

Kartsrämrar mit betreuter»

NS.-Frauenschaft. Kreiskindergrup­penleiterin. Bitte um ausführliche allmonatliche Tätigkeitsberichte, die spätestens bis 2. des nächsten Monats eingehen müssen. Jedes Mal die Mitgliederzahl und die Durch­schnittszahl der Erschienenen angeben. Beruhte an Frau Luise Held, Höfen/Enz.

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SA. Pi.-Sturm 414. SAG. 17/39 Ba- Teinach. Am Dienstag, de« 25. Juli, 20.30 Uhr. Antreten der SAG. in Bad Teinach am Schul» Haus. Sport ist mitzubringen.

und ein wohlgelungenes, auch vqm Wetter unterstütztes Sängerfest, dem am heutigen Tag

Note

Note

Vereine einen wohlgelungenen Abschluß.

Die Ergebnisse des Wertungssingens Einfacher Volksgesang Sehr gut:

Liederkranz Hirsau Eintracht Monakam Liederkranz Oberkollbach Liederkranz Walddorf.

Gu't:

Liederkranz Holzbronn Eintracht Neuhengstett Liederkranz Pfrondorf

' Waldlust Weltenschwann-Speßhardt. Gehobener Volksgesang Note Sehrgut:

Liederkranz Emmingen Freundschaft Unterreichenbach.

Note Gut:

- Liederkranz Stammbe'»»

---.^Einfacher Kunstgefang Note Sehrgut:

Calwer Liederkranz Liederkranz Gechingen.

- Gemischter Chor

Note Sehr gütk -T Calwer Liederkranz.

Die erste Dienstprüfung für das Lehramt ny Volksschulen hat Irmgard Fick aus Höfen mit Erfolg abgelegt und damit die Befähigung zgr Versetzung unständiger Lehrstellen an Volks­schulen nachgewiesen.

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Ob ich auch glücklich bin, spielt keine Nolle, denn mein Leben gehört meinem Kinde, das ich vergöttere.

Wie danke ,ch Ihnen, daß Sie in die Nacht mernes erkrankten Gemütes diesen Funken geworfen haben. Wie froh bin ich daß vor mehr als zweitausend Jahren ein gewisser Hrppokrates gelebt hat, der ein so großer Menschenkenner war, und wie glücklich bin ich, in Ihnen seinen berühmte» Nachfolger kennen gelernt zu haben.

Jetzt, wo mir mein Leben lebenswert scheint, werde ich wieder zur Kunst zurück- kehren, denn die Kunst und mein Kind blei- den die Pole meines Lebens.

Ihnen aber, teuerster Professor, gehört Meine ganze Dankbarkeit, und wenn ich je- mals imstande sein könnte. Ihnen einen Be- wers dieser tiefen Dankbarkeit zu geben, ich Ware glücklich darüber. Und wenn Sie die Gute haben sollten, von der Erkenntlichkeit Gebrauch zu machen, die Ihnen eine schwache Frau zeitlebens bewahren wird verfügen Sie darüber.

Immer die Ihrige

, Cl6o von Buet."

glückliche Mutter eines reiz Mädchens, hatte nicht nur ihre voll sundhert wiedergefunden, sondern am

Kraft, von neuem ihren Beruf auszuüben. Neue Erfolge reihten sich an die alten, sie blühte auf in vollkommener Schönheit und Grazie, ihr Reichtum wuchs und ganz Paris huldigte ihr.

Als ob das Schicksal die Qualen wieder gutmachen wollte, mit denen es Cl6o einst bestraft hatte, so schüttete es nunmehr ein Füllhorn des Glüoks über sie aus. Gesund­heit, Kraft, ein entzückendes Kind, Erfolg und Reichtum machten sie vergessen, was hinter ihr lag.

Sie wohnte in einem kleinen Schlößchen in St. Cloud, das ihr Eigentum war. Ihr Sekretär, Verwalter ihres Vermögens und Vertrauensmann wgr Herx Uercier, den six sich aus dem Küro dH verstorbenen Anwalts Jourdain geholt hatte. Und Mercier beriet sie so vorzüglich, daß sie ihn zum Vormund ihres Kindes machte, eine Würde, die ihn mit Stolz und Freude erfüllte.

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Die bisherige Schilderung lehnt sich ge­treu an dre zu Beginn dieses Berichtes er- wähnte Selbstbiographie der Künstlerin, die seinerzeit, knapp vor Ausbruch des großen Krieges, in Paris veröffentlicht wurt« und ziemliches Aufsehen erregte.

So außergewöhnlich jedoch das Schicksal des Fräulein von Buet gewesen ist die Ereignisse, die sie in ihrem Buche berichtet, sind nur die Einleitung einer Tragödie, die aufzuspüren dem Polizeikommissar Jean Dupuis Vorbehalten blieb. Es ist das Ver­dienst dieses ausgezeichneten Detektivs, eine der seltsamsten Episoden des großen Krieges erforscht und der Nachwelt erhalten zu haben.

Mit der Mitteilung von der Geburt ihres Töchterchens hatte die Künstlerin ihre Bio- graphie beendet. Darüber waren dann einige

Jahre vergangen. Weder Fräulein von Buet noch irgendeine der Personen, die der Leser inzwischen kennen gelernt hat, konnte ahnen, welch verhängnisvolle Fortsetzung ihr Ge­schick finden würde. Diese Fortsetzung der Vergessenheit entrissen zu haben, ist das Verdienst des französischen Kommissars.

Der große Krieg brach im August 1914 aus. Bis zum 9. September 1914 dauerte der Vormarsch des deutschen Heeres in Frankreich. Seit Wochen zogen sich die Fran» zosen zurück, gefolgt von den deutschen Ar­meen. Schon streiften deutsche Kavallerie­patrouillen wenige Kilometer von Paris, Agr h. September vermerkte General Gal- liöni in seinem Tagebuch:Paris ist jeder Deckung beraubt, die Hauptstadt ist Preis­gegeben." .

Der Höchstkommandierende der französi­schen Truppen, General Joffre, hatte befoh- len, die gesamten Streitkräfte bis hinter Paris zurückzunehmen: die Stadt schien ver­loren. Die Regierung hatte sich nach Bor­deaux geflüchtet.

Man vergegenwärtige sich die kritische Situation dieser ersten Septembertage des Jahres 1914, die ausschlaggebend wurden für das Schicksal der Völker.

Wie eine gigantische, ungeheure Wetter­wolke standen die deutschen Armeen vor der Hauptstadt Frankreichs. Es war. als ob die Welt den Atem anhielte ob der unerhörten Wucht dieses Vordringens.

Diese Tatsachen hier kurz anzuführen, ist notwendig, denn sie sind wichtig zum Ver- tändnis für die folgende tragische Episode, die sich fern vom Schlachtfelde zutrug, eine Episode vergessenen Heldentums, in der zwei unge deutsche Herzen sich in flammender Vaterlandsliebe vereinigten, in d«r Absicht,

der Heimat einen unschätzbaren Dienst zu erweisen.

Der Schauplatz dieses Ereignisses war das Sanatorium des Barons Horace de Villers in der Nähe von Meaux an der Marne. Während die reicheren Bewohner des Städt­chens Meaux längst geflohen waren, die Villen der wohlhabenden Rentner leer stan­den, blieb das Sanatorium des Professors von der allgemeinen Fluchtpsychose ver­schont. Nach wie vor behandelte er seine Patientinnen, seine Aerzte taten Dienst wie immer, Wärterinnen und Diener blieben aus ihrem Posten. .

Das ^atte seinen Grund.

Der Barons ein Freund des Ol>erstleut- nants Leföbre, des Adjutanten des Kom­mandierenden Generals von Paris, Galliönt, hatte sich gleich nach Kriegsausbruch der Nachrichtenabteilung des Kriegsministeriums zur Verfügung gestellt. Da ferne Anstalt im Kampfgebiet vor Paris lag. verblieb er als behandelnder Arzt in seinem Sanatoriums um unauffällig beobachten zu können.

Die bisherigen Patientinnen wurden bald weggeschickt. Dafür stellte ihm die Nachrichten­abteilung eine Anzahl junger Damen zur Vevil, fügung, oie die Rolle kranker Kurgäste zu über­nehmen hatten. Man rechnete damit, daß durch. sie wichtige Informationen zu erlangen wären« falls die Deutschen sich einquartierten.

Indes war keine einzige der Damen so hübsch, daß der Baron viel Hoffnung gehabt hätte, ihre Schönheit werde einen deutschen Offizier betören.

Da war ihm Fräulein von Buet eingefallen- Wenn durch die Schönheit einer Frau jemand zu gewinnen war, dann war niemand geeigne­ter als Fräulein von Auet.

(Fortsetzung kokgü