'Znmsing. den 22. Juli 1939.
Schwarzwald-WaÄt Seite 8
»Deutschlands Wehrmacht ist unerreicht!"
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rg. Preßburg, 21. Juli. „20 000 deutsche Soldaten in Sillein" — „Slowakei — Auf- inarschplatz gegen Polen" — so hießen in den letzten Wochen einige „Drahtmeldungen" der Einkreiser. Der Verteidigungsminister der Slowakei. General Catlos, nahm in einer Unterredung mit unserem Sonderberichterstatter zu diesen Nachrichten Stellung, die er ausländischen Journalisten unbedingt bestätigen sollte. Außerdem gab der General, als hervorragender Kenner der französischen, englischen und polnischen Waffen unserem Sonderberichterstatter ein aufschlußreiches Bild über die Kriegsstärke dieser Mächte.
Die Einkreiser möchten die Slowakei gern mit anderen Kleinstaaten vor ihren Karren, so meint Catlos, spannen. Die Slowakei hat abge- chnt. „Erst die letzten Verhandlungen in Moskau bewiesen wieder, wie bedenkenlos England Kleinstaaten seinen Plänen opfert. Auch das Ge- chenk des Sandschaks durch Frankreich an di« Türkei zeugt nicht gerade für ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Der Führer dagegen hat unser Land, obwohl es in seiner Macht stand, nicht annektiert, sondern ihm bei der Er- ungung seiner Selbständigkeit geholfen und seinen Schutz geschenkt. Man möchte uns nun allzu ,ern suggerieren, daß wir nur «in Vasallenstaat Deutschlands seien und als Aufmarschplatz gegen Polen und Rußland dienen sollen.
Ausländische Journalisten kamen in den vergangenen Wochen häufig in mein Ministerium und wollten meinen Mitarbeitern und mir unbedingt einreden, daß große deutsche Truppenverschiebungen auf slowakischem Gebiet stattfänden. Wir sollten ihnen sogar diese Erfindungen bestätigen. Hätten sie auch nur eine Truppe deutscher Soldaten außerhalb der Mili- tärzon« gesehen, sie wären bestimmt nicht zu uns, sondern auf schnellstem Wege zum nächsten Postamt gelaufen, um ihre „Sensation" in alle Welt zu kabeln.
Daß trotzdem Lügenmeldungen über Truppenverschiebungen in der Auslandspresse erschienen sind, beweist die große „Dringlichkeit" dieser Meldungen. Man wollte anscheinend aus jeden Fall die-stockenden Verhandlungen mit Moskau durch «inen kleinen Hinweis auf die gefährdete russische Ukraine, zu deren Unterwerfung die deutschen Truppen angeblich lchon bereitständen, in Schwung bringen. Ich er- kläre hiermit aber ehrenwörtlich", so erklärt der Minister, „daß außerhalb der Militärzone, weder in Sillein noch in anderen Gebieten deutsche Truppenbewegungen stattgefunden haben."
Ein Fachmann beurteilt die Westmächte
Der General, der auf führendem Posten beim Bau der tschechischen Festungslinien stand und der vielen Besprechungen mit englischen und französischen Militärkommissionen beiwohnte, erhielt so einen ausgezeichneten Einblick in die Bewaffnung der Westmächte. Bei der Erwähnung englischer Meldungen über di« blendende Ausrüstung der britischen Soldaten schüttelt der General leicht den Kopf und erklärt, daß er an ein« überlegene Ausrüstung nicht glauben könne. Die Engländer hatten sonst niemals die tschechische Waffe eindeutig anerkannt und sogar das leichte Maschinengewehr der Tschechen in ihre Armee eingeführt. Auch Frankreich könne nicht mit seiner Ausrüstung überraschen. Die Franzosen hätten in den vergangenen Jahren auf die hervorragend« Ausrüstung des tschccho-slowakischen Heeres größten Wert gelegt. Da aber niemals besondere Waffenlieferungen aus Frankreich nach der Tschecho-Slowakei erfolgt wären, könne die tschechische Ausrüstung nicht schlechter als die französische gewesen sein. Die Kämpfe in Spanien hätten dies« Vermutung bestätigt.
Niemand kann Danzigs Heimkehr verhindern
„Die militärische Lage hat sich", so umreißt Ge- neral Catlos seine Ansicht, „in den letzten zehr Monaten für England und Frankreick verschlechtert. Bis zum Oktober 1S38 bib Sete die Tschecho-Slowakei eine feindliche Riesen- sestung im deutschen Lebensraum. Die Westmächt, fühlten sich aber nicht stark genug, diese Festuns zu verteidigen. Wie könnten sie sich heute stärker wähnen? Deutschland hat seit den geschichtlichen Oktobertagen seine Festungen im Osten unt Westen vollendet. Seine Wehrmacht ist quantitativ und qualitiv noch verbessert worden. Di« Macht steht damit auf der Seite des Reiches Und auch das Recht. Denn Danzig ist ein« deutsche Stadt. Niemand kann ihre Heimkehr ins Reich verhindern. Deutschland will, aber braucht di« Frage nicht im Guten zu lösen. Die ande- ren müssen es. Sie können sonst nur verlieren. Gerade das Empire ist heute, wie dies die lebten
weltpolitischen Ereignisse erneut bewiesen haben, durch einen Krieg bis ins Mark verwundbar."
AuS diesen Betrachtungen ergibt sich für den General der „Wert" einer englischen Hilfe für Polen. „Weder England noch Frankreich könn- ten heute", so betont der Minister, „den Polen rechtzeitig Hilfe bringen."
Kriegskraft der Achse ist weit überlegen
Mit Bewunderung spricht Minister Catlos von der Kriegsstärke der Achsenmächte: „Den 150 Mil- ltonen Deutschen und Italienern, denen sich im Ernstfall noch andere Staaten in Europa anschließen würden, könnten England, Frankreich und Polen mit ihren Verbündeten keine gleich schlagkräftige militärische Macht gegenüberstellen. Marschall Göring hat in seiner Luftwaffe durch Einsatz der hervorragendsten Wissenschaftler und Einführung strengster Disziplin eine Kriegskrast entwickelt, die allen Gegnern weit überlegen sein würde. Die Flak des Reiches gilt seit Jahren als beste der Welt. Zu dieser deutschen Kriegskraft käme noch die hervorragend bewaffnete Armee Italiens"
Nr. Goebbels eröffnet -luil-sliukschmi
Fernseh-Rundfunk Heuer im Vordergrund
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HI. Berlin, 21. Juli. Die 16. Groß« DeutsckieRundsunk-undFernseh-
rundsunk-Ausstellung Berlin 1939. die dom 28. Juli bis zum 6. August auf dem Berliner Messegelände stattfindet, wird traditionsgemäß auch Heuer durch Reichsminister Dr. Goebbels in einem Festakt am Funkturm eröffnet werden. Die große Veranstaltungsfolge steht in diesem Jahr unter der Parole „Freude und Mit erleben". Im Mittelpunkt der vielseitigen Programmfolge, an der auch der Fernsehrundfunk erstmalig entscheidend beteiligt sein wird, steht ein umfassendes Sportprogramm, das unter dem Motto „Sport und Mikrophon" Darbietungen aus allen Sportgebieten enthalten wird. Für die Familie, insbesondere für Mütter und Kinder wird eine Sonderveranstaltung „Klein-Sendingen" durchgeführt, die den Rundfunk in der Welt des Kindes zeigen
Marker Erdstoß am Mlttelrbein
Grundmauern größerer Häuser bebten Koblenz, 21. Juli. Im Mittelrheinaebiei wurde am Freitag der seit Jahrzehnten stärkste Erdstoß bemerkt. Die Erderschütterung, die gegen 14.02 Uhr auftrat, verlier aus etwa südöstlicher in nordwestlicher Richtung, dauerte fast sechs Sekunden und war von einem gurgelartigen unterirdischen Grollen begleitet. Stellenweise bebten sogar die Grundmauern größerer Häuser, und die Zimmerwände wurden deutlich wahrnehmbar erschüttert.
Raubüberfall mit der Mdmaaate
Bahnbeamter schwer verletzt ' Li^enberickt cker tSS-kresz« -A.
"dm. Prag, 21. Juli. Zwei Burschen verübten in den frühen Morgenstunden einen verwegenen Raubüberfall auf dey BahnHof von Mstetitz an der Strecke Präg—CelakoWM Sie drangen mit einer Handgranate bewaffnet, in die Amtsräume ein und verlangten die Herausgabe des Geldes. Als der diensthabende Beamte Widerstand leistete, schleuderten sie die Handgranate gegen die Wand. Durch die Explosion erlitt der Beamte schwere Verletzungen an den Beinen. Der Raum wurde völlig zerstört. Die Tater flüchteten, ohne das Geld mitzunehmen, konnten aber noch ergriffen werden.
Polizei spürte auf
Kriminalbeamte als Lebemänner
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8l. Paris, 21. Juli. In dem französischen Badeort Giens spürte die Polizei von Toulon unter sensationellen Umständen zwei Opiumhöhlen auf. Die eine dieser Höhlen war in einer der vornehmsten Villen am Strande eingerichtet, die von einer Osfizierswitwe be. wohnt wurde. Nachdem die Polizei das Lo, sungswort „Indochin a"in Erfahrung gebracht hatte, das den eingeweihten Gästen den Zutritt zur Villa ermöglichte, begaben sich zwei Polizeiagenten in der Maske von Lebemännern in die Villa. Es gelang ihnen, die harmlosen Gäste zu spielen und schließlich nach Bezahlung eines hohen Preises in ein geheimes Zimmer geführt zu werden. Dieser Raum war nach der Art einer chinesischen Opiumhöhle eingerichtet und mit vielen breiten Divanen ausgestattet. Erst jetzt gaben sich die beiden Beamten zu erkennen und verhafteten die entsetzten Gäste und die Inhaberin der Villa. Die Verhafteten gehörten fast ausschließlich den Kreisen der höchsten Gesellschaft an. Noch am gleichen Tage überraschten die Beamten in demselben Seebad eine weitere Opiumhöhle.
Zwei deutsche Schulen geschlossen
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rp. Warschau, 22. Juli. Der Stadtrat von Chorzow in Oberschlesien beschloß, zwei deutsche Minderheiten-Schulen aufzulösen. Diese Maßnahme wird damit begründet, daß angeblich die Kinderzahl in den -Schulen so weit gesunken sei, daß dtt Erhaltung der Schulen nicht mehr zu rechi- sertigen wäre.
Tibet-Expedition kehrt zurück
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vr. Frankfurt, 21. Juli. Die --- Tibet, expedition Dr. Ernst Schäfer, die auf ihrer Forschungsreise durch Tibet auch länge« Zeit in Hasa und in der Hauptstadt des Pantschn« Lama Schigatse weilte, befindet sich nunmehr auf derNückreise nach Deutschland. Da der Mon» sum außerordentlich früh hereinbrach, mußte der Rückmarsch der Expedition beschleunigt werden» um den Abtransport der wertvollen Sammlungen zu sichern.
Die Expedition hat außerordentlich wertvolle wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu verzeichnen. Rebr« hervorragenden Feststellungen auf dem Gebiet de« geophysikalischen und erdmagnetischen Forschung gelang eine besonders reichhaltige ethnologisch« Sammlung, die neben Kultgegenständen vi«« Gegenstände und Gerätschaften des tägliches Lebens umfaßt. Mit Hilfe des Regenten von Lhasa ist es Dr. Schäfer auch gelungen, den „Kangschur", die 188 Bänd« umfassende Heilige Schrift der Tibeter, die im Transport nenn Tierlasten erfordert, zu erwerben.
Sotvielbomben auf ein Lazarett
Vier Tote und fünf Verwundete , Tokio, ZI. Juli. Die japanische Nachricht«^ En.tur UpM beröffentM in einer MeZ düng einen estvas berspatetzg Bericht. äW dem hervörgeht, daß M letzten Sgnntga neun sowjetrussische SB-Bo MS ber über einem japanischen Feldlazarett in der Nähe der Grenze zwischen Mandschukuo, und der Außenmongolei Bomben abwarferv Verschiedene Geschosse trafen Zelte und <AM bäude. Die Verluste betrugen vier Tote ÜM fünf Veribundetei >
Eine halbe Stunde Hagelschlag l« Kempten
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Kempten im Allgäu, 21. Juli. Ein schweres Unwetter mit Hagelschlag von selten erlebter Heftigkeit ging gestern über Kempten nieder Die Eiskörner Hagelten fast eine Viertelstunde lang auf Häuser und Straßen nieder Die Abzugkanäle konnten die Wassermassen nichi mehr ausnehmen, so daß an dielen Stellen de« Stadt das Wasser in die Häuser eindrang.
lieber dem Kochelsee-Gebiet entlud sich am Donnerstagabend ein Unwetter, das schlimmst« Auswirkungen hatte. Ein außerordentlich heftige, Wolkenbruch ging einem Hagelschlag voraus, de, etwa 25 Minuten dauerte und in solcher Gewalt in dieser Gegend noch nie erlebt wurde.
Am stärksten wütete das Unwetter in der Gegend von Großweil, Schlehdorf und Kochel. Hier wurde die Ernte auf den Feldern zu einem großen Teil vernichte t. Hunderte starker AlleebSume sind von der Gewalt des Sturmes entwurzelt. In den Dörfern wurden sämtlich« Obstbäume völlig entlaubt. Der Telefonverkehr ist in Großweil, Schlehdorf und Urfeld unterbrochen.
Sn den Wellen umgekommen
Oesfnen eines Wehrs verursacht Unglück
kl i 8 e n b e r i e b t äer öS8-kres5e
m. Ulm, 21. Juli. Ein äußerst tragischer Badeunfall, der durch Verkettung unglücklicher Umstände drei junge Menschenleben forderte, ereignete sich oberhalb des Wasserwerks in Ulm am Dormukanal. Die Donau weist dort nur einen niedrigen Wasser-
Llmchill und Saladler nach Moskau!
Das Komitee für den Weltfrieden" tagte
kl i 8 e n b e r i ok t äer öS8-?re»se §1. Paris, 22. Juli. Eine Reihe von französischen Linkspolitikern haben am Freitag eine Kundgebung veranstaltet unter dem Motto „Danzig, der RussenP'akt und die Verteidigung des Friedens". Diese Versammlung, für die das „Komitee für den Weltfrieden" verantwortlich zeichnete, stellte eine Reihe von Forderungen auf und ließ mehrere Redner zu Wort kommen. Der frühere Mnister Paul Boncour führte die gegenwärtige Lage darauf zurück, daß Frankreich für kurze Zeit das bewährte System der kollektiven Sicherheit vernachlässigt habe. Der frühere Außenminister Delbos und der Kriegsteilnehmer Fontenh wandten sich gegen die Formulierung „Sterben für Danzig?" und betonten, es ginge nicht um Danzig allein, sondern ganz allgemein um die Verhinderung der faschisti, schen Weltherrschaft, deren Schrecken
stand aus, der auch Nichtschwimmer nichl gefährdet. Als junge Leute den Flußlanf, dessen Master normalerweise sehr niedrig ist, beim Baden durchwaten wollten, wurde, wie jeden Tag um 14 Uhr, das Wasterwehr in Donaustetten zur Regelung der Stromversorgung in Ulm geöffnet, so daß der Wasserspiegel der Donau durch die vermehrte Wasserzufuhr langsam anstieg, ohne daß das vom Ufer aus bemerkt wurde. Unglücklicherweise ist der neben dem Flußbett verlaufende Donaukanal zur Zeit abgelassen, so daß sich alle gestauten Wasser in die Donau ergossen und so ein Steigen der Master um etwa eine» Meter verursachten. Als eine stärkere Strömung eintrat, wurden mehrere der sungsn Leute mitgerissen, wodurch eine nicht geringe Aufregung entstand, die durch ausgestoßene Hilferufe noch gesteigert wurde. Trotz sofortigem Eingreifen schwimmkundiger Kameraden fandendreijungeLeute im Alter von 23 Jahren den Tod in den Fluten. Ihre Leichen konnten bis jetzt noch nicht geborgen werden.
Nom Nlitz erschlagen
Schalkstetten. Kr. Ulm. 21. Juli. Die sieb- zehnjährige Tochter Anna des Bauern Georg Baur hatte während eines Gewitters unter einem Baum Schutz gesucht. Durch einen an dem Baumstamm hcrimtersahrende,, Blitz wurde das Mädchen aus der Stelle getötet.
der frühere Luftfahrtminister Pierre Cotin den schwärzesten Farben ausmalte, während schon der kommunistische Vizekammerpräsident Duelo 8 die Erfüllung aller Wünsche Sowjetrußlands als -das letzte gangbare Mittel bezeichnet«, forderte Pierre Cot, daß sofort Churchill und Daladier von ihren Regierungen nach Moskau geschickt werden sollten, um die Verhandlungen zu retten.
Paris erzwang neue Anweisungen
In London hat es erhebliches Aufsehen erregt, daß das britische Außenamt am späten Nachmittag des Freitags den britischen Unterhändlern in Moskau neue Anweisungen übermittelt hat, nachdem erst A Stunden zuvor die letzten Anweisungen ergangen waren. Allgemein erblickt man darin einen Erfolg der französischen Regierung, die in den lechten Stunden Men außerordentlich starken Druck aus London ausgeübt hat. Es ist anzünehmen, daß London auf Drängen Bonnets sich zu weiteren Zugeständnissen entschlossen hat, um die Verhandlungen zu retten.
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