Freitag, den 21. Juli 1939.

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Lieber ein neues München als Krieg!

kran!creicli8 Vollc^Lkullelirer für den Frieden .

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sl- Paris, 21. Juli. Der Kongreß der fran. zosischen Volksschullehrer, der am Donnerstag abgeschlossen wurde, hat in Frankreich deshalb größtes Aufsehen erregt, weil er mit scharfen Worten Stellung gegen das Ein- ! rersungssystem und gegen die Kriegs- Politik nahm. Der Generalsekretär des Syndi- kats erklärte, der Krieg könne und müsse vermieden werden. Er be- kannte sich rückhaltlos zu München, eine Aeußerung, die in diesen Tagen in Paris fast so schwer wiegt wie Hochverrat. Mit 857 gegen 233 Stimmen billigte das Syndikat die poli- tische Haltung seiner Zeitung, die am besten durch den Satz des Delegierten des Seine- Departements charakterisiert wird:Wenn wir zu wählen hätten zwischen Krieg und einem neuen München, so würden wir wieder ein neues München wählen!"

Tatsachen gegen dummes Serede

Daily Expreß" zur Danziger Frage

London, 20. Juli. Zur Danziger Frage schreibtDaily Expreß", man solle endlich die Tatsachen sehen, wie sie seien. Gewisse Leute erklärten, daß es zu einem europäischen Krieg wegen Danzig kommen werde, zu einem Konflikt wegen des Einschlusses dieser deut­schen Stadt von 400 000 Einwohnern ins Deutsche Reich. Die britische Oefsent. lichkeit werde das aber nicht glauben. Die Welt von heutzutage wisse allzu genau, was Krieg bedeute. Dann gäbe es auch Leute, die erklärten, daß der Anlaß völlig gleich sei, denn ein Krieg müsse über kurz oder lang doch kommen. Auch diesen Leuten werde man in England nicht glauben, denn indem man einen Krieg für unvermeidlich halte, habe man die letzten Hoffnungen der Menschheit auf Frieden aufgegeben.

Danziger Srenzbeamter angegriffen

Danzig, 20. Juli. Ein Danziger Zoll- beamter stieß in der Richtung der Grenz­station Postelau bei einem Patrouillen­gang auf einen polnischen Beamten, von dem er angegriffen wurde. Der polnische Beamte legte vom polnischen Boden aus aus den Danziger Beamten ohne vorherigen An­ruf das Gewehr an. Ter Danziger Zoll­beamte wurde dadurch gezwungen, seiner­seits von der Waffe Gebrauch zu machen und hat in der Notwehr auf den pol­nischen Beamten geschossen. Der Danziger Beamte begab sich sofort zu dem polnischen Beamten, der offenbar verletzt war. um ihm zu helfen. Im gleichen Augen- blick näherten sich zwei weitere polnische Grenzbeamte. Um weitere Zusammenstöße zu verhindern, zog sich darauf der Danziger Beamte wieder zurück und machte sofort Mel- düng von dem Vorfall. Die Untersuchung ist im Gange.

in Freiheit gefetzt!

Kattowitz, 20. Juli. Der berüchtigte Pol- nische Bandenführer Korfanty ist am Donnerstagmittag aus dem Warschauer Ge­fängnis entlassen worden. Korfanty hat be­kanntlich seit 1936 in der Tschecho-Slowakei und später in Frankreich als politischer Emi- grant gelebt. Am 28. April kehrte er reumütig nach Polen zurück. Hier wurde er verhaf­tet, da er wegen politischer und steuerlicher Vergehen von den polnischen Behörden steck­brieflick aesuckt worden war. Die volnischen

Behörden haben es jetzt für angebracht gehak­ten, diesen gefährlichen Bandenführer nach dreimonatiger Untersuchungshaft wieder auf freien Fuß zu setzen.

Dmmye meuzer na« der Tüttel

Rach Propagandaflügen Seedemonstrationen

gs. Rom. 21. Juli. Wie aus Istanbul be- kannt wird, haben die britischen Militär­behörden den Besuch englischer

KriegsschiffeintürkischenHäfen angekündigt. Wahrscheinlich werden schon Anfang August einige britische Kriegsschiffe, die von dem Admiral der Home-Fleet befeh­ligt werden, die Häfen Istanbul und Smyrna anlaufen. In Rom beurteilt man diesen Flottenbesuch in der gleichen Weise, wie die Flüge der britischen Luftwaffe nach Frankreich und die Reisen britischer Militär« nach Warschau und Ankara.

2« PfUNd

für die Befestigung der Dardanellen London, 20. Juli. Wie der Korrespondent desEvening Standard" meldet, hat Groß­britannien sich in dem englisch-türki­schen Abkommen dazu verpflichtet, der Türkei bei der Befestigung der Dardanellen zu helfen. Der Korrespondent will aus zu­verlässiger Quelle erfahren haben, daß Eng­land der Türkei eine neue Anleihe von 20 Millionen zum Kauf der für die Befesti­gung notwendigen Kriegsmaterialien gewäh- ren werde.

Vorbereitungen" Englands ln Schanghai

zur »Verstärkung" der britischen Truppen

Schanghai, 20. Juli. Das englische Gene- ralkonsulat fordert alle in Schanghai leben­den w affenfähigen Engländer zur Emtragung in eine besondere Liste auf. Bei der Meldung soll angegeben werden, ob man militärisch bereits ausgebildet ist und ob man im Falle einerdrohenden Ge- fahr" bereit ist, in Schanghai oderaus- wärts" Waffendienste zu leisten. Die über den Rahmen des englichen Wehrgesetzes hlnausgehende Anordnung wird als eine Maßnahme zur Verstärkung der dort und in Hongkong stehenden englischen Truppe» an­gesehen.

Razzia im Amsterdamer Sudenviertel

Fünf Edelmetallschieber verhastet Ligeoderlekt äer N8-krs,»e äe. Amsterdam, 20. Juli. Die Kriminal- Polizei führte auf dem Rembrandtplern rm Herzen der Stadt eine umfassende Razzia durch» die sich gegen jüdischeGold-und S r 1- berschmuggler und betrügerische Edel- metallhandler richtete und guten Erfolg hatte. Es wurden fünf Personen festgenommen, in deren Besitz Werte von Hunderttausenden von Gulden angetroffen und beschlagnahmt wur- den, ungemünzte Edelmetalle, Uhren, Brosch«!, Ringe, Armbänder und andere Zierate. Es handelt sich um unverzollt eingeführtes Mate- rial, mit dem umfangreiche Schiebungen be­trieben wurden, an denen vor allem jüdr- sche Emigranten einen großen Anten hatten.

^laelirielrteir aus aller Welt

Vater und Tochter ertrunken

Vor den Augen der Frau in die Tiefe gerissen

Feldkirch (Vorarlberg), 20. Juli. Unterhalb von Meiningen, beim Einfluß der Frutz in den Rhein, nahm der Müller Leander Tanzler mit seiner Tochter ein Bad, wäh­rend die Frau des Müllers zusah Obwohl die Tochter eine gute Schwimmerin war, ge­riet sie in einen Strudel. Der Vater, der seiner Tochter zu Hilfe kam, wurde von dem Mädchen fest umklammert und vor den Augen der Frau mit in die Tiefe gezogen. Obwohl es den sofort herbeigeholten Bewoh­nern von Meiningen gelang, die beiden zu vergen, waren die Wiederbelebungsversuche erfolglos.

SieHelgoland" braucht keln Steuer

Jungfernfahrt eines neue» Hapag-Schiffes

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bt. Hamburg, 20. Juli. Das neuerbaute Mo to rsch i ffH e lgo l a n d" des Hapag- Seebäderdienstes trat seine Jungfernfahrt nach Hörnum-Sylt an. Rund 1600 Reisende nahmen an dieser ersten Fahrt teil. Die Helgoland" ist das größte deutsche Handels­schiff mit dem neuartigen Voit H-S chnei- der-Propellerantrieb. eine neue Erfindung, durch die das Schiff nicht nur vorwärtsgetrieben, sondern gleichzeitig auch gesteuert werden kann. Durch diese Erfin­dung ist es dem Schiff möglich, auf der Stelle zu drehen.

Das neue Schiff ist mit allem Komfort ein­gerichtet, der für die kurze Seereise an die Nordseebäder notwendig ist: Bootsdcck mit herrlicher freier Aussicht über das Meer. Salons und Bars. Nauckitube.

Polnische Wirtschaft" mitangeklagt

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Danzig, 20. Juli. Der Hauprangeklagte der Katastrophe bei der Polnischen Eisenbahn aus dem Danziger Hauptbahnhof am Himmel­sahrstage, der 49jährige Lokomotivführer Paul Luszaj, ist nunmehr aus dem Kran, kenhaus entlasse« und in Danzig in Unter­suchungshaft genommen worden. Luszaj hat bei dem Unfall den rechten Arm ver­loren. Vor dem Untersuchungsrichter gab der Lokomotivführer an, er habe bisher nur Güterzüge geführt und sei an dem Tage der Eisenbahnkatastrophe zum ersten Male mit der Führung eines V-Zuges beauftragt wor­den. Man habe ihm kerne Anweisun­gen gegeben, wie er die Geschwindigkeit des Zuges insbesondere bei der Durchfahrt auf dem Danziger Hauptbahnhof einrichten sollte.

Der Tachometerstreifen gibt bekanntlich eindeutig Auskunft über dre Geschwin. dinkeit, die der Zug bei der Fahrt durch den Danziger Bahnhof hatte. Kurz vor dem Bahnhof ist der Zug mit einer Geschwindig­keit von mehr als 80 Kilometer in der Stunde gefahren und noch mit 75 Kilometerstunden fuhr der V-Zug in das Gleisgewirr des Hauptbahnhofes ein. Die Geschwindigkeit stieg sogar bis kurz vor der Katastrophe er­neut auf 78 Kilometerstunden, obwohl eine starke Kurve den Lokomotivführer zu beson­derer Vorsicht hätte ermahnen müssen. Vor­aussetzung wäre natürlich die Kenntnis des Danziger Eisenbahngelän- des gewesen, dre der Beschuldigte jedoch ent­schieden abstreitet.

Aus jeden Fall scheint nicht nur subjektives

Verschulden des Lokomotivführers vorzulie­gen, vielmehr dürfte nach Aussagen des be­schuldigten Beamten der Hauptgrund für die Katastrophe in mangelhafter Ausbil- düng und vor allem im Mangel an ge­eigneten Anweisungen von seiten der pol­nischen Eisenbahnverwaltung liegen. Gegen den Lokomotivführer ist Haftbefehl we­gen fahrlässiger Transportgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung erlaßen worden. Die Hauptverhandlung wird genaue Klar­heit erbringen. Mitangeklagt ist aber die berüchtigtepolnische Wirtschaft", die einen Güterzuglokomotivsührer ohne Anwei­sung und Warnung mit einem V-Zug durch den Danziger Hauptbahnkiof brausen läßt.

Schweizer Flugzeug verunglückt

Konstanz, 20. Juli. Donnerstag gegen 17 Uhr verunglückte das Planmäßige Schweizer Verkehrsflugzeug 86 IX^ der Strecke WienZürich in der unmittelbaren Nähe des Flughafens, als es eine Notl^rn< düng vornehmen wollte. Die aus kapitän Ackermann und Flugmaschinist hart bestehende Besatzung sowie vier Fluggäste kamen dabei ums Leben. Dieser Unfall trifft die Schweizer Luftfahrt ganz besonders hart da die Suisseair in FlugkapitänAckermann einen ihrer bewährtesten Pioniere verliert. Ackermann war nicht nur einer der bekanntesten Der- kehrsflieger, sondern hat sich auch als Schrift­steller durch eine Reihe viel beachteter und erfolgreicher Bücher einen Namen gemacht.

Speisesaal und einer modernen elektrischen Küche, die für gute Verpflegung sorgen kann. Für größere Reisen stehen 42 Kabinen mit 105 Betten zur Verfügung.

SroßfeuerDanik in London

Zwei Brände Bahnverkehr lahmgelegt

London, 20. Juli. In der Nacht zum Don­nerstag brach in der großen Halle des Londoner Gemüsemarktes ein Feuer aus, das sich schnell zu einem Nie- senbrand entwickelte. Die Flammen durch­brachen die Decke der Halle und beschädigten die Starkstromleitungen der nach Süden gehenden Londoner Vorortbahn. Der gesamte nerreyr wurve unterbrochen. Lau­sende von Londoner Theater- und Kino­besucher mußten in der Stadt bleiben. Mehr

Sie Aufgaben der ReWgaue

Finanzen, Kultur, Gesundheit, Wirtschaft ^

'Berlin, 20. Juli. Zie für Deutschland neue .Gebietsgliederung des Reichsgaues, wie sie durch das Ostmark- und das Sudetengauoesetz eingeführt wurde, hat auch offentlirm Auf­gaben in ihrer Eigenschaft qls Sesbstver- waltung'skörperschaft zu lösen, HiM soeben ergangene Verordnung des Reichsinnen­ministers sagt hierzu, was solche öffent­liche Aufgaben sind: Verwaltung des Vermögens des Reichsgaues und Bewirtschaf­tung seiner Einnahmen und Ausgaben, Aus­gaben der Kultur- und Gemeinschaftspflege wre Förderung der Denkmals- und Museums­pflege, des Natur- und Heimatschutzes, der Heimatpflege, des Volksbüchereiwesens, der Landeskunde, Aufgaben der Förderung von Kunst und Wissenschaft, soweit alle diese Auf­gaben überörtlicheBedeutung haben. Das gleiche gilt für Aufgaben des Gesund­heitswesens und der Leibesübungen, der Be­kämpfung .von Volkskrankheiten wie Tuber­kulose und Krebs, auch für das Hebammen­wesen. Auch in der öffentlichen Fürsorge der Jugendwohlfahrt und Jugendpflege, in der Wirtschaft und Ernährung, Forderung der Aufgaben von Verkehr, Landwirtschaft, Han­del und Gewerbe, der Energieversorgung, des Bank- und Versicherungswesens, des Hoch­baues und Straßenbaues sowie des PlanungS- wesenS haben die Reichsgaue mitzuwirken.

als 20 Feuerwehrzüge wurden eingesetzt, um den Brand zu bekämpfen, der aeaen 3 Ukir morgens gelöscht werden konnte. Zehn Feuerwehrleute sind durch herabstür­zende Mauerteile leicht verletzt worden.

Dieses Großfeuer hat in der Oeffentlichkeit eine außerordentlich starke Beachtung gesun­den. denn e« handelt sich hierbei immerhin um das vierte Großfeuer, das innerhalb einer kurzen Zeit in der Londoner City aus­gebrochen ist. Feuerwehr und Polizei arbei­ten zur Zeit nochfieberhaft" daran, die Gründe dieser neuen Feuersbrunst zu klären. Ob es sich auch hier um einen Anschlag han­delt, steht zur Zeit noch nicht fest. Im Laufe

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der Nacht brach noch ein zweites Feuer unter einemEisenbahnbogen aus, das zwar schnell gelöscht werden konnte, das aber doch immerhin den Eisenbahnverkehr eine Zeit stillegte.

Württemberg

Hai die besten Kandtverker

Stuttgart, 20. Juli. Der Gauobmann der DAF, Schulz, hatte die 14 württembergischen Neichssieger aus dem Handwerkerwettkampf 1939 zu einem Kameradschaftsabend in das Freizertheim in Feuerbach eingeladen, um diese Handwerksmeister und Gesellen persön­lich kennen zu lernen. Gauobmann Schulz und Gauhandwerkswalter Bae'tzner wür­digten dabei in ihren Ansprachen die Tüch­tigkeit und die handwerklichen Kenntnisse der anwesenden Nerchssieger und hoben gleichzei­tig hervor, daß das württembergische Hand­werk auf Grund seiner großen Fähigkeiten bei der Neichsausscheidung in Frankfurt-M. wiederum die meisten Sieger-Auszeichnungen von allen anderen Gauen erhalten konnte.

Am August M Hsgartenbautag

Stuttgart, 20. Juli. Der Reichsgartenbau, tag, der anläßlich der Neichsgartenschau vom 11. bis 15. August in Stuttgart durchgesührt wird, sieht nach dem vorläufigen Programm eine Reihe wichtiger Tagungen vor. Außer einer großen Anzahl von Aus­schuß- und Berratssitzungen, die zu Beginn der Tagung abgehalten werden, veranstalten die Fachgruppen ,Mumen- und Zierpflan- zenbau" undGartenaussührung und Fried- Hofgärtnerei* öffentliche Tagungen. Ern Blu- ^ menfest wird diesen Tag beschließen. Die, Haupttagung findet am Sonntag, dem , 13. August, um 10.30 Uhr statt. Ferner trrtt! die Studiengesellschaft für Technik im Gar-! tenbau mit einer Versammlung vor dre! Oeffentlichkeit. Am Montag tagen die Fach-, gruppen Baumschulen, Gemüsebau und Obst, bau. Eine größere Anzahl von Lehrfahrten wird während der Tagung durchgeführt.

Zwei Ander ertrunken

Bietigheim, 20. Juli. Der 15 Monate alte Hans Scholl fiel in einem unbewachten Augenblick in ein im Garten eingegra. benes Faß das mit Wasser gefüllt war. Bis der Unfall entdeckt wurde, war es schon zu spät und die anyestellten Wiederbelebungs­versuche blieben leider erfolglos.

Der 10 Jahre alte Walter Stückle aus Wannweil. Kreis Tübingen, das einzige Kind seiner Eltern, hatte sich mit verschiede­nen Altersgenossen an den Neckar begeben, um in der Nähe eines Baggersees zu baden. Plötzlich wurde der Junge von seinen, Kameraden vermißt. Allem Anschein nach ist er in ein Baggerloch geraten und ertrunken.

Tödliche Verbrühung durch Kaffee

Nürtingen, 20. Juli. In einem unbewach­ten Augenblick zog ein dreijähriges Kind an einem Gasherd, wodurch eine Kaffeekanne, die auf dem Herd stand, sich ent­leerte. Ein bis eineinhalb Liter des heißen Getränks ergossen sich über Gesicht und Brust des Kindes. An den erlittenen Verbrühungen ist es inzwischen Morben.

sageWlag auch ln mach

Lixeuderickt äer A8-Presse

le. Urach, 20. Juli. Zu den vielen Unwei­termeldungen aus dem ganzen Land gesellt sich nun auch die Kunde, daß die Stadt Urach) sowie die Gegend zwischen Urach und Dettin­gen von einem schweren Hagelwetter heim­gesucht wurde. Die Hagelkörner fielen etwa 10 Minuten lang, bis zu Walnusaröße, so daß Straße» und Felder schnee­weiß waren.

Nerbrecherjagd auf dem Bodensee

Friedrichshafen, 20. Juli. Der wegen Naubmordversuchs gesuchte und seit einiger» Wochen flüchtige 29jährige Fritz Winz aus München wurde von der Wasserschutzpolizet auf dem Bodensee nahe der Schweizer Grenze unter dramatischen Umständen fest­genommen. Winz und seine Frau wollten in einem gemieteten Kahn in die Schweiz flüchten. Etwa einen Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, sah das Ehepaar Plötzlich ein Boot der Wasserschutzpolizei auf» tauchen. Die beiden sprangen aus dem Kahn kopfüber ins Wasser, um der Fest­nahme zu entgehen. Sie wurden jedoch von der Wasserschutzpolizei den Fluten entriss m und ins Gefängnis nach Friedrichshafen ge­bracht.

Die Straftat, wegen der der Verbrecher verfolgt wurde, liegt bereits über sechs Jahre zurück. Winz war in der Nacht zum 10. Juni 1933 in Neuharlaching auf einer Lei­ter zum ersten Stock eines Anwesens empor­gestiegen und in das Schlafzimmer eines Ehepaares eingedrungen. Den wachgewordenen Eheleuten rief Winz mit voraehaltener Pistole zuRuhig seitt oder ich schieße!" Der Ehemann nahm seine Selbstladepistole aus dem Nachtkästchen, wor-

der mit einer Schußverletzung am Arm dann die Flucht ergriffen hatte.