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ÄchMiHwalö-Wacht

A»»elae»vrrtS: Dt« elnsvaltta« Millimeter»«»« 7 Stvk».. Terttell-MUlimeter 1V Not. Bet Wiederholung ober Meuaen- abschlutz wird entsvrechender Rabatt gewährt. Schluß der Anzeige». »»nähme vormittags 7.80 Uhr. Kür fernmündlich ausgegebcne Anreise» kann keine Gewähr übernommen werden. LrfüllnngS- orti Galm, Geschäftsstelle der Schwarrwald-Wacht. Loderitrabe.

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veiNgSoretS: Ausgabe L durch Träger monatlich RM. ick» und Ui Sink, mit Beilage ^Schwäbische SonntagSvolt" letnschliehl. 20 Rvk. Lrägrrlohnl. Ausgabe S durch Träger monatlich RM. l.S0 einschl. 20 Rvf. Lrägerlohn. Bet Vostberug Ausgabe 8 RM. 1.80 einschlieblich 18 Rvk. SeUungSgebühr »uzüglich SS Rot. Bestellgeld. AnSaabed IS Rvf. mehr. Postscheckkonto Amt Stuttgart Nr. 184 47

Lalw im Schwarzwald

Donnerstag, den 20. Juli 1939

Nr. 167

England verstärkt die Polizei in Palästina

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Damaskus, 19. Juli. Rach Meldungen, die in Damaskus cintrafen, sollen die eng - lisch en und jüdischen Polizei- streitkräfte Palästinas wesent­lich verstärkt werden. Der Polizeihaus­halt für das laufende Rechnungsjahr ist be­reits ans 2 Millionen Pfund erhöht worden, also aus ein Drittel des Gesamthaushaltes. Dazu kommen noch die hohen Kosten für die Unterhaltung des britischen Militärs, die di­rekt und indirekt die Bevölkerung zu tragen hat. Es ist klar, das; die Auswirkungen die­ser gewaltigen Maßnahmen auf die Wirt­schaft des Landes, die schon längst schwer darniederliegt, katastrophale Folgen haben mus;.

Die jüdische Presse Palästinas versteigt sich zn der Behauptung, die Polizeiverstärkung sei a. auch für den Kampf gegen die ille­gale Jndeneinwanderung vorgesehen. Die Begründung ist um so zweifelhafter, als alle Meldungen übereinstimmend betonen, daß auch das jüdische Polizeikontingent neben dem englischen verstärkt werde. In arabi­schen Kreisen gibt man sich keinem Zweifel darüber hin, daß auch diese Maßnahme nur dem weiteren Kampf gegen die arabische Freiheitsbewegung dienen soll, Zu dem lächerlichen Hinweis für die Unterbindung der illegalen Juden, einwanderung wird erklärt, daß diese Be­hauptung nicht mehr stichhaltig sei, nachdem die Zahl der illegalen Einwanderung heute bei weitem die Quote der legalen Einwande­rung überschreite. Das sei eine Tatsache, die Kolonialminister Macdonald im Unterhaus bekanntlich selbst angeführt habe.

Die vorübergehende Einstellung der lega­len Einwanderung sei, so betont man in ara­bischen Kreisen, nur ein neuer Trick der Engländer, um den Arabern ein wich­tiges Beweismittel zu nehmen, nachdem die brutale Waffengewalt gegen sie versagt habe. Die Behandlung dieser Einwanderungsfrage und die neue Verstärkung der Polizeitruppe beweise nur, daß England nicht ge­willt sei, das Palästina-Problem zu lose», Indern daß es nur den jüdischen Wünschen Rechnung trage. Es gehe dabei in bereits bekannter Manier vor, unterstütze das Anwachsen großer Unruheherde und leite dann daraus die militärische Berech- tigungzu seinen bekannten Befriedigungs- .iktionen ab.

Britisch- und Französisch-Guanana

Preis für USA-Kriegsmateriallieferungen

Paris, 19. Juli. Die Nachrichtenagentur Fournier meldet aus Neuyork im Zusam­menhang mit im Senat vorgebrachten An­

regungen zum strategischen Schutz des Pa­nama-Kanals, daß von Senator Lundlee vorgeschlagen worden sei, die britischen und französischen Besitzungen auf den Antillen und in Südamerika, insbesondere aber Bri­tisch- und Französisch-Guayana anzu kaufen. Tiefe Gebiete könnten, so habe Lundlee erklärt, als Teilbezahlung der Kriegsschulden an die Vereinigten Staaten angerechnet werden oder als Gegenwert für zukünftige militärische Rohstofflieferungen. Der amerikanische Senator habe die Ansicht vertreten, daß diese Besitzungen Englands und Frankreichs die Vereinigten Staaten leicht in einen europäischen Krieg hineinziehen könnten, falls sie von eineran­deren ausländischen Macht' in Besitz genom­men werden sollten. (I)

Aus Moskau md Srrnost nichts Neues

London, 19. Juli. Ueber den Stand der englisch-sowjetrussischen Ver­handlungen gab Chamberlain im Unterhaus am Mittwoch wieder eine seiner üblichen kurzen Antworten. Er sagte, der Bericht der Botschaft über die letzten Bespre­

chungen in Moskau werde zusammen mit der französischen Negierung geprüft. Als der Labour-Abgeordnete Äalton fragte, ob man jetzt nach den vielen neuen Instruktio­nen und Anweisungen' näher sei als vor einer Woche, gab Chamberlain die gewun­dene Antwort:Wir haben bis jetzt noch kein Abkommen erreicht."

Ferner äußerte sich Chamberlain im Unter­haus in nichtssagenden Worten über den Gang der englisch-japanischen Ver­handlungen. Der Konservative Sir Al­fred Knox fragte ihn ohne besonderen Er­folg, ob er nicht irgend welche Schritte an­läßlich des Verfahrens gegen den von den Japanern verhafteten britischen Militär- attachä tun wolle. Ein weiterer Konservati­ver forderte angesichts der japanischen Maß» nahmen gegen britische Handelsinteressen m China sofortige Maßnahmen gegen Japan.

Chamberlain gab außerdem im Unterhaus bekannt, daß die zur Zeit in London mit P o- len geführten Anleihe-Verhandlun­gen zu einem Abkommen führen könnten, zu dessen Abschluß ein gesetzgeberischer Akt notwendig sein würde.

Spanien hat feinen Matz gewöhlt

krsundscffuit mit der / Liefen dsmostrut^cke OsvormundunZ

Ll i g e o d e r i c k t äer dl8-?resse

8«. Rom, 20. Juli. Mit berechtigtem Stolz konnte das nationale Spanien den dritten Jahrestag seiner Erhebung feiern. Die Kundgebungen, die in allen spanischen Städ­ten und Dörfern stattfanden, waren ein grandioses Zeugnis des unbeugsamen und einsatzbereiten Geistes, den Franco in seinem Volke erweckte, um es zu befreien und einem neuen Ausstieg zuzuführen, der seiner Geschichte, seiner Größe und seiner inneren Stärke entspricht. Wenn auch der äußere Feind auf den Schlachtfeldern bezwungen wurde, so umlauert er doch heute noch die Grenzen Spaniens um den Aufbau eines ge­einten und mächtigen Staates zu hemmen und den verloren gegangenen Einfluß wie­derzugewinnen. Die Politische und diploma­tische Unwissenheit, die die Demokratien mit ihrer Unterstützung der spanischen Bol­schewisten beweisen, kennzeichnet auch ihren jetzigen Versuch, plötzlichSympathien für den einstigenRebellen" Franco zu Heu. cheln und ihm natürlich gegenGaran­tien" wirtschaftliche und finanzielle Hilfe anzubieten.

RatWas aus Barls: Sollanr besetzen!

Oie ^ek86 Osnde und in der Ou!t unbedingt überlegen

^8-k>re85e

Oeuvre" schreibt

eizenberiedi äer gl. Paris, 20. Juli. Im der frühere Lustfahrtminister Pierre C o t einen Artikel, in dem er die militärischen Möglichkeiten der europäischen Großmächte ' unter dem Gesichtspunkt der Einkreisung un­tersucht. Die Folgerung, die der frühere Luftfahrtminister aus den Kräfteverhält­nissen zieht, sind sehr interessant. .

Da heißt es u. a.: Frankreich müsse auf jeden Fall damit rechnen, den ersten Ansturm der Achsenmächte allein auszuhalten, denn die englische Armee habe nur geringe Be­deutung, Polen verfüge nur über 30 Divisio­nen und die Sowjctrnssen seien zu weit ent­fernt. Frankreich müsse sich also Rechenschaft darüber geben, ob es für diese außerordent­lich schwere Aufgabe stark genug sei. Die jahrelange Vernachlässigung der französischen Luftrüstungen und die starke Unterlegenheit der fran­zösischen Rüstungsindustrie gegenüber der deutschen gebe den Mächten der Achse zu Lande und in der Luft eine unbedingte Uebcr- legenheit. Als Positivum für Frankreich führt

Cot den gut organisierten französischen Ge­neralstab und die kolonialen Hilfsquellen an. Vor allen Dingen wird in dem Artikel immer wieder hervorgehobcn, Frankreich müsse dar­aus bedacht sein, den Krieg möglichst in die Länge zn ziehen, um dadurch seine Situation zu verbessern. Das Interessanteste an dem Artikel ist die Andeutung, England werde im Kriegsfall sofort Holland b-'set- z e n, um einem angeblichen Einfall der deut­schen Truppen zuvorzukommen. (II)

MkWe AbsiKten auf Dodekanes?

8igenderjobt äsr dl 8-Presse

gs. Rom, 20. Juli. Wie die italienische Presse aus Istanbul berichtet, hat sich der aggressive Ton der türkischen Presse weiter, hin verschärft. Es werden sogar Stim­men laut, die von türkischen Absichten auf die italienischen Inseln des Dodekanes spre­chen. Hierzu erklärt das römische Regierungs­blatt, daß diese Mitteilungen dieitalieni- schenVorsichtsmaßnahmen aus den Inseln im Ostmittelmeer nur rechtfertigen könnten.

Es mag sein, daß es über das Begriffsver­mögen des britischen Krämergeistes geht, wenn ein anderer Staat die Entschlossenheit besitzt, sich sein zukünftiges Schicksal aus eige­ner Kraft und nach eigenem Willen zu gestalten. Der Sieg, den der Caudillo mi­litärisch erfocht, ist aber auch auf dem Poli­tischen Feld schon entschieden. Spanien hat gewählt. Sein Beitritt zum Anti-Komintern- Pakt und sein Austritt aus der Genfer Liga waren bereits wie die offiziöseJnfor- matione Diplomatica" in einer Verlaut­barung zu dem erfolgreichen Besuch des Grafen Ciano in Spanien feststellt zwei Marksteine auf dem Weg, der es an die Seite der Achse führte. Die Soli­darität und Freundschaft, die Deutschland, Italien und Spanien verbindet und die ge­rade in diesen Tagen eine erneute Bestäti­gung erfuhr, bildet trotz aller demokratischer Anfeindungen das unzerstörbare Fundament, aus dem sich der weitere Neuaufbau Europas vollziehen wird.

Limo Mattete dem Dme Bericht

Römische Presse über den Spanienbesuch

Rom, 19. Juli. Außenminister Graf Ciano ist am Mittwochvormittag an Bord des PanzerkreuzersEugenio di Savoia" im Hafen von Gaeta eingetroffen und hat von dort sofort seine Reise im Flugzeug fort­gesetzt. Nach seinem Eintreffen auf dem Flug­hafen von Ostia begab er sich unter stürmi­schen Kundgebungen im Wagen nach Rom, wo er sofort im Palazzo Venezia vom Duce empfangen wurde, um ihm Bericht zu er­statten.

Zum Abschluß der Spanienreise des ita­lienischen Außenministers stellt die römische Presse die hochoffiziöse Verlautbarung der Jnsormazione Diplomatica" und die Kom­mentare der deutschen Presse dem Echo aus London und Paris gegenüber; sie betont, daß nunmehr die letzten Jllussionen derEinkreisungsmächtezersch la­gen seien. Die Bestürzung in Paris und das schmerzende Eingeständnis Londons, daß die italienisch - spanische Freundschaft das dominierende Element im Mittelmeer sei, be­stätigte hinreichend, daß das Spanien Fran- cos nicht im Lager der Gegner, der sogenann­ten großen Demokratien, stehe. Die Auf­baupolitik der Achse' könne also, wie dies auch die öffentliche Meinung unter­strichen habe, einen neuen unbestreit­baren Erfolg buchen.

«Ins Ns« - ISIS

Bei manchem Frontsoldaten mag die Nachricht von denprivaten" Briefen des Mister King-Hall Erinnerungen an die letz­ten Wochen der Front geweckt haben. Da­mals fiel aus den englischen Flug­zeugen jener neue Kampfstoff hernieder, der nur aus Papier bestand und doch so ge­fährlich war, weil er wie ein schleichendes Gift hinter der Front umging und daran mithalf, jene defaitistische Stim­mung zu verbreiten, die dem Gegner in die Hand arbeitete. Es waren die berüchtig­ten Flugblätter des britischen Propaganda­chefs Lord Northcliffe, dessenHerbst­liche Blätter" um so gefährlicher waren, als ihre zermürbende Tendenz gut getarnt war. Viele Tausende kleiner Handzettel und grö­ßerer Flugblätter flatterten damals über den deutschen Reihen und sie trugen die UeberschriftBy baloon" (vom Blugzeug ab- geworfen).

Die Methoden der britischen Propaganda haben sich seitdem kaum geändert. Und im Rang als Waffe des Politischen Krieges steht heute wie damals die Propa­ganda dem englischen Pfund gleich, das heute wieder im Dienste der Einkreisung an die Front geht. Nur insofern unterscheidet sich die heurige Wirksamkeit hinter der deutschen Front von der Lage während des Weltkrie­ges, als im heutigen Deutschland nicht mehr jene Unzahl von Parteien und Zeitungen, Oppositionspolitikern und Deser­teuren geduldet wird, deren Veröffentlichun- gen dem Feinde die Bälle zuwarfen. Gerade dieses aus Deutschland stammende Material erleichterte der gegnerischen Propaganda da­mals ihre verderbliche Minieraroeit und gab ihr die Möglichkeit, ihre Ziele um so rascher zu erreichen.

Vor uns liegen Flugblätter aus dem Jahre 1918, die ihren Stoff aus deutschen Quellen schöpfen, aus der rotenLeipziger Volkszeitung", aus derWiener Arbeiter­zeitung" oder anderen Blättern, die in Deutschland ungehindert erscheinen durften. Andere Flugblätter verbreiteten einen Aufruf der Unabhängigen Sozialdemokratischen Pai> tei, dessen Veröffentlichung in Deutschland verboten war. Kommentarlos druckten die Engländer diese Aufrufe nach, denn selbst die Versprechungen- der Landesfeinde konnten nicht die Wirkung erreichen, wie die landesverräterischen Aufrufe aus dem deut­schen Hinterland. Auf dem gleichen Wege kamen Reichstagsreden pazifistischer Politiker an die Front und Aufrufe republikanischer Organisationen, ob sie im Reich oder im Ausland saßen.

Zum großen Schmerz der Verantwortlichen Männer in London find diese Hilfstruppen aus Deutschland, die ihnen am Ende des Weltkrieges so ausgezeichnet in die Hand ar­beiteten, heute nicht mehr da. Aber sonst sind die Beweismittel der britischen Agi­tation die gleichen wie auch ihre Ziele die gleichen geblieben sind. Damals wie heute war es der Kern ihrer Bemühungen, die deutsche Front dadurch moralisch zu zer­brechen, daß im Volke ein schleichendes Miß­trauen gegen die politische Führung geweckt und ein Keilzwischen Führerschaft undHeerzu treiben versucht wurde. Diese Absicht erkennt man bei King-Hall, der von denganz unmöglichen" Männern in der Führung des Reiches spricht, ebenso wie aus dem Text eines Flugblattes der letzten Kriegs­monate, in dem der unsichtbare Feind dem deutschen Soldaten zuruft:

Du kämpfst zum Ruhme Hindenburgs, zur Be- reicherung Krupps, Du kämpfst, um den Kaiser und die Junker und die Großen des deutschen Mi­litärs, welche den Krieg verursachten, vor dem Zorn des Volkes zu retten."

Und klingen nicht King.Halls Worte von derschandbaren Art" der deutschen Außen­politik, die allein die Engländer hindert, die lieben Deutschen mit Wohltaten zu über­schütten, in den Sätzen eines Flugblattes an, das eine Rede des britischen Premierministers über die Kriegsziele der Alliierten 1918 über den Gräben der Westfront abwarf:

Wir führen keinen Angriffskrieg gegen das deutsche Volk. Es wurde von seinen Führern zu überzeugen gesucht, daß es einen Krieg der Selbst- Verteidigung gegen eine Vereinigung neidischer Nationen, die Deutschlands Zerstörung bezweckten, führe. Dem ist aber nicht so."

Die Zerstörung oder Zergliederung Deutsch­lands oder des deutschen Volkes ist niemals unser