chwarzwalö-Wacht

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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 19. Juli 1939

Nr. 166

Türkische Flugbasis gegenüber Wes

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ge. Rom, 19. Juli. Die türkische Regierung ist daran 'gegangen, den Hafen von Tscheschme an der Kleinasiatischen Küste, der an der Spitze einer Halbinsel gegenüber der Insel Chios liegt, zu einer Flotten- und Flugzeugbasis auszubauen.

Diese Nachricht wird in Nom als der Ver. such bewertet, die italienische Stellung im Dodekanes zu bedrohen. Die faschistischen Zeitungen sehen in dieser Absicht die Machen­schaften der Militärmission der Westmächte, die zur Zeit in der Türkei weilt. Man weist in Nom darauf hin, daß eine derartige Maß­nahme den Status quo im Aegäischen Meer ändern würde und aus diesem Grunde nicht mit den italienisch-britischen Abmachungen im Einklang steht. Die Vorwürfe der Presse richten sich hauptsächlich gegen die Welt­mächte. deren Urheberschaft an diesen Plänen nur zu deutlich erkennbar ist.

Garde, Mach, wandte sich gegen die aus­ländischen Lügenmeldungen über die Slowa­kei und dankte ebenfalls dem Führer für seine großzügige Unterstützung. Die auto­ritäre Staats sührung bedeute für die Slowakei ein Beispiel, dem sie immer fol­gen werde.

Sondereinsatz des Arbeitsdienstes

zur Erntehilfe in Ostpreußen Berlin, 18. Juli. Wie in jedem Jahr ist auch heute wieder der Reichsarbeitsdienst dem deutschen Bauern Helfer für die Einbringung und Sicherung der Ernte. In allen Gauen des Großdeutschen Reiches stehen die Arbeitsmän-

ner und Arbeitsmaiden des Reichs- arbeitsdienstes im Dienste einer Auf­gabe, deren Erfüllung letzthin das Ziel seiner erziehungspolitischen Arbeit ist: Erringung der Brotfreiheit im weitesten Sinne. Der ald gemeine Mangel an Arbeitskräften und der Ausfall der polnischen Landarbeiter macht einen Sondereinsatz des Reichsarbeitsdienstes in Ostpreußen erforderlich. 20 000 Ar- beitsmänner aus verschiedenen Gegen­den des Großdeutschen Reiches werden zusam­men mit den in Ostpreußen liegenden Reichs­arbeitsdienstabteilungen zur Erntehilfe ern- gesetzt. Die Vorkommandos sind eingetroffen, der erste Einsatz ist erfolgt.

Polnischer Chauvinismus noch gesteigert

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Llanos Epanienbesuch beendet

Herzliche Verabschiedung in Malaga

Malaga, 18. Juli. Eine unübersehbare Menschenmenge begleitete den italienischen Außenminister von feinem Eintreffen auf dem Flugplatz in Malaga bis zum Hasen, von wo die Rückreise nach Italien erfolgt. Am Ehren­mal der Gefallenen legte Graf Ciano einen Kra nieder. Nachdem er sich nochmals herzlich von den spanischen Ministern, voran Graf Jordana, verabschiedet hatte, be­stieg er unter Abschiedsrufen der Volksmenge und Salutschüssen der Kriegsmarine die Bar­kasse, die ihn an Bord des KreuzersEugenio di Savoia" brachte, mit dem die Heimfahrt nach Italien erfolgt.

Lratgiosneue Jnstruktionen-

Londoner Presse Pessimistisch

Tokio, 18. Juli. Der hiesige britische Bot­schafter Craigie erhielt am Dienstagmorgen neue Instruktionen" aus London, über deren Inhalt bisher nichts verlautet. Japanische diplomatische Kreise glauben jedoch, daß Lon­don entsprechend oen Erklärungen Chambec- la'.is den Standpunkt vertrete, die Tient­sin-Frage zunächst friedlich zu regeln und weitere Erörterungen im großen Nahmen von der Entwicklung der Tokioter Besprechungen abhängig zu machen. *

Die Londoner Presse betont noch einmal mit Nachdruck, man sei in England gern bereit, wegen der Tientsin-Frage zu ver- handeln. Sollte aber Japan umfassendere Fragen aufwerfen, dann seien allerdings die Aussichten schwarz". Die Stellung- nähme der Blätter läßt eindeutig erkennen, wie sehr man englischeneits befürchtet, daß die Japanermehr als lediglich eine Bereinigung des Tientsin-Zwischenfalles", nämlich die Aufrollung des Gesamtproblems wollen.

Dr. M bankt Adolf Sitter

Die Slowakei ergriff des Führers Hand"

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r§. Pretzburg, 18. Juli. Ministerpräsident Dr. Ti so Übernahm unter großen Feier­lichkeiten den Sommersitz des slowakischen Staatsoberhauptes in Topoltschan. 30 000 Mitglieder der Slowakischen Volkspartei und der Hlinka-Garde fanden sich zu einer Großkundgebung zusammen. Vor ihnen sprach Dr. Tiso über die Gründung des slowakischen Staates. Dabei erklärte er u. a.:Als die Tschechoslowakische Republik am Zusammenbrechen war und der Zeitpunkt gekommen schien, dem slowakischen Volk seine Freiheit und Selbständigkeit zu geben, war es der Führer des großen deut­schen Volkes, der uns hilfreich seine Hand entgegenstreckte und mit dessen Hilfe wir am 14. März unsere Selbständigkeit er­klären konnten/ Diese Worte fanden die begeisterte Zustimmung der 80 000.

Der Propaqandachef der slowakischen Re- gierring und Oberkommandant der Hlinka-

Warschau, 18. Juli. Der am Montag in Warschau eingetroffene Chef der britischen Ueberseestreitkräfte, General Ironside, stattete am Dienstag dem Generalstabschef und dem Kriegsminister sowie Marschall Rhdz- Smigly und Außenminister Beck Be­suche ab.

Die Blätter versuchen, die Tatsache des Be­suches weiter zurNervenstärkung" ihrer be­unruhigten Leser auszunutzen, was ihnen allerdings nicht ganz gelingt. Im übrigen hat der polnische Chauvinismus durch den Besuch des britischen Generals Jronside wieder neuen Auftrieb bekommen. Dies drückt sich deutlich in den Kommentaren der Presse aus, die sia) bemüht, ihre größenwahnsinnige Schreibweise womöglich noch zu steigern, um dadurch den Eindruck zu erwecken, als ob Polen und die polnische Wehrmacht doch noch etwas mehr als lediglich ein Stein im gewissenlosen Einkrei- sungsspiel des englischenBundesgenossen" bedeuten. So meintKurjer Warszawski", das Ergebnis der Warschauer Verhandlungen werde vongewaltiger Bedeutung" sein. General Jronside werde nämlich nicht nur Besprechungen mit dem polnischen General­stab haben, sondern sich auch über die polnische Wehrmacht ins Bild setzen und militärische Anlagen sowie Werke der polnischen Rüstungsindustrie besichtigen.Kur- jer Poranny" glaubt, daß Generäl Jronside im Kriegsfall dasOberkommandoüber die britischen Truppen führen wird, die auf den Kontinent entsandt werden. Darum sei eS gerade für ihn so wichtig, sich mit der polnischen Armee bekannt zu machen.

Mit den Einkreisungsbesprechungen Gene­ral Jronsides in Warschau beschäftigt sich am Dienstagmorgen auch die P a ris e r P re sse. die dabei einen recht scharfmacherischen Ton anschlägt. Polen, so heißt es, empfinde eine große Befriedigung" über den Besuch, zumal Jronside einer der besten britischen Strategen sei. DasJournal" glaubt, daß besonders die "Frage eines Einheitskommandos der französischen, britischen und polnischen Armee in Warschau durchgesprochen würde. Um die Polen noch mehr zu beruhigen, behauptet das Blatt dann, der Tag werde aus jeden Fall noch kommen, wo auch französische militärische Sachverständige, mit General Garnelin an der Spitze, den Weg nach Warschau nehmen würden mit dem Ziel, die Allianz zwischen Frankreich und Polen Weiler zu festigen. Hier­für aber sei es vorerst noch zu früh.

Rom zum Warfchau-NesliK Zronfides

Eine Herausforderung gegenüber Deutschland

gs. Rom, 19. Juli. Der Besuch des briti­schen Generals Jronside in Warschau und di« Begrüßungskommentare der Warschauer Presse werden in Italien als eine Herausforderung gegenüber Deutschland angesehen.Telegraso" schreibt hierzu, London und Paris täten alles, um Polen immer schneller in eine poli­tische, militärische u.ld Wirt- schaftliche Abhängigkeit zu bringen und Warschau zu einer weiteren unversöhn- lichkeit zu treiben. Erst diese dauernde Rücken­stärkung durch die Diplomatie der Westmächte brächte Polen zu den wahnsinnigen Vorstellun. gen von einer mitteleuropäischen Pax Polonica.

Ausnahmegesetz gegen die S N A.

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London, 18. Juli. Di« Londoner Blät­ter melden, daß die britisch« Regierung eine Gesetze svorlage ausgearbeitet habe, die ausschließlich gegen die Aktionen der Irischen Republikanischen Armee gerichtet sei. Man könne damit rechnen, daß die Vorlage im Laufe der nächsten Woche im Unterhaus ein­gebracht werde. Durch das neue Gesetz werde die Regierung größere Vollmachten zum Kamps gegen die irischen Akti­visten bekommen.

Wie der marxistischeDaily Herald" mit­zuteilen weiß, soll die britische Regierung jetzt schlüssige Beweise dafür besitzen, daß eine ungenannte ausländische Macht die Tätigkeit der irisch-republika­nischen Arme« in der letzten Zeit unter­stützt habe. Das Blatt macht keine weiteren Angaben darüber, behauptet aber, daß der Besitz dieser Information die Regierung ver­anlaßt habe, morgen eine besondere Vorlage zur Bekämpfung der J.R.A. anzubringen. Dieses Gesetz werde, so berichtet auch dieses Blatt, die AR A. in Großbritannien ille­gal machen, die Einreise von mutmaßlichen

Terroristen erschweren und der Polizei weit­reichende Vollmachten zur Durchführung von Haussuchungen ohne besonderen Haft, befehl geben.

SuilfnliilWdKoiismnz in Lokis

Tokio, 18. Juli. Auf einer auf Wunsch des Krieasministers am Dienstag einberufenen Fünfminister-Sitzung wurde die jüngste Ent­wicklung der Lage ander Grenze zwi» schenMandschukuoundderÄußen- mongolei erörtert, die durch die sowjet- rustischen Bombenangriffe auf den wichtigen Eilenbahnknotenpunkt Fularai an der inter­nationalen Bahnlinie Charoin Manchuli gekennzeichnet wird. In einer Sonderaus­sprache mit dem Ministerpräsidenten berichtete der Kriegsminister ferner über die Beurteilung der Grenzlage und wies auf die Notwendigkeit hin, der gegenwärtigen Entwicklung mit ge­eigneten Maßnahmen Rechnung zu tragen. In einer vorherigen Kabinettssitzung wurde auch auf die weiteren Maßnahmen Moskaus gegen japanische Unternehmungen in Nordsachatin hingewiesen, gegen die bereits durch Botschafter Togo in Moskau mehr­fach protestiert wurde.

.milisimvsl'mgcktt" polen

Da vier Tage seit dem 15. Juli vergangen sind, ist mit einiger Gewißheit anzunehmen, daß die Polen ihren an diesem Tage fälligen Tannenberg-Rausch inzwischen ausgeschlafen haben. Wir haben ja Verständnis dafür, daß ein Volk, in dessen Geschichte die Ruh­mesblätter nicht allzu üppig gewachsen sind, die Jahrestage seiner wenigen Siege desto kräftiger feiert. Nun hat der Tag der Tan- nenbergschlacht, den man alljährlich in Po­len unter dem NamenGrunwald- sch lacht" feiert, angesichts der heutigen Verfassung des polnischen Geistes die Wir­kung ausgelöst, die man sonst mit einer Oel- kanne bei einem Koksofen erreicht. Sicher hat der Name Grunwald die polnischen Strategen dazu angeregt, erneut über die Einzelheiten der Schlacht bei Berlin nach­zudenken. Auch in Polen Pflegt nämlich der Alkohol nicht nur den Geist, sondern auch den Mut anzuregen, vor allem wenn er in der in Polen üblichenkurzen" Form genos­sen wird, und nicht mit Unrecht schrieb ein­mal ein guter Beobachter als Fazit einer Polenreise in sein Tagebuch: Je weiter man nach Osten kommt, desto größer werden die Schnapsgläser und desto kleiner die Wasch­geschirre . . .

In diesen Tagen hatte der Alkohol in Po­len auch eine andere Pflicht zu erfüllen, die des Vergessenlassens, denn auch in Polen weiß man in stillen Stunden lehr gut, was die große Schlacht von 1410 in Wirk­lichkeit war: sicherlich eine der gewaltigsten Schlachten des Mittelalters, aber nicht ein Kampf zwischen Polen und dem Reiche, son­dern ein Sieg, erfochten von Tataren und Steppenvölkern, von Polen und Litauern jenes großlitauischen Reiches, das bis an das Schwarze Meer reichte, gegen ein schon zah­lenmäßig unterlegenes Nitterheer, hinter dem weder ein geeinter politischer Wille noch die Macht des Reiches stand. Es war der Er­folg der günstigen Verhältnisse. Aber es war nicht Tannenberg, das den deutschen Ordensstaat zerschlug, denn er zerfiel erst später aus sich heraus. Polen seine historische Rolle als Leichenfledderer zuweisend.

Auch die Vergleiche zu der heutigen Lage, wie sie aus allen Gedenkreden in Polen her­ausklingen, sind nicht am Platze. Heute ist weder Ostpreußen noch Danzig ein vom Reich vergessenes staatliches Gebilde, heute streiten nicht wie in dem ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts drei Männer um den Platz am Ruder des Reiches und heute be­steht die deutsche Hilfe für ein bedrängtes deutsches Volkstum nicht in unverbindlichen Sympathieerklärungen. Auf der andern Seite ist das von deutscher Großmut wieder­erweckte, von dem Politischen Ränkespiel in Versailles vergrößerte und jetzt von finan­ziellen und moralischen Korsettstangen made in England in Form gehaltene P o- len von 1939 nicht das Land des genia- len Königs Jagiello. dem sein mächtiger Vetter Witold auf dem litauischen Thron zur Seite stand, ganz zu schweigen von dem heutigen durch ein Warschauer Ultimatum begründeten Verhältnis zwischen den damals Verbündeten Staaten.

Es ist geradezu zum Lachen, die starken Worte und die grotesken Landkarten, die anS Polen kommen, mit den ängstlichen Aeuße- rungen in Frankreich zu vergleichen, wo ein Senator Polen schonals Beute des germa­nischen Triumphmarsches" sieht und die Epoque" sich in nachdenklichen Betrach­tungen ergeht. Schon nützlicher als diese Kassandra-Rufe ist die Hilfe des finanzkräf­tigen Freundes in London. Wenn auch die englischen Reklameslieger sich noch nicht über dik technischen Einzelheiten ihrer Polenslüge im klaren sind man spricht davon, sie wollten über Warschau einen Regenschirm ans Firmament malen so ist doch immerhin schon General Jronside in Warschau eingetrofsen und von einem Be­such Gamelins wird auch schon ge» munkelt.

Während also die britischen Flieger den kleinen Leuten Mut machen sollen wie eS heißt, wird sogar ein Abwerfen der allseitig beliebten Silberzloths mit den dazugehörigen Strümpfen erwogen! übernehmen Game» lin und Jronside die gleiche Aufgabe für die leitenden Männer in Warschau. Auch ihre