FchmarZWalö-Macht

ÄnzelaenvretS: Die einlvaltise Millimeterzelle 7 Rota.. Lertteil-Millimeter IS Nvi. Bei Wiederholung oder Menaen- ablchluh wird entsvrelbender Rabatt gewährt. Tchluh der Anzeigen» annabme vormittags 7.80 Uhr. Für fernmündlich aufgegcbene Anzeigen kann keine Gewähr übernommen werden. Erfüllungs­ort: Calw. Geschäftsstelle der Schwarzwald-Wacht. Lederktratze 26.

/-'rrmu/IVr. 2S7

QeFrLucket 7 §26

dsl>ver H lagblstt

BezngSvretS: Ausgabe L Lurch Träger monatlich RM. 1.60 und 16 Ros. mit Beilage .-Schwäbisch« Sountagsvost" leinschliebl. 20 Rvf. Trägerlohn). Ausgabe 8 durch Träger monatlich RM. 16V einschl. 20 Rvf. Trägerlohn. Bei Postbezug Ausgabe 8 RM. 16V einschließlich 18 Rvf. LeitungSgebübr zuzüglich 8S Rvf. Bestellgeld. AuSaabeL 16 Rvf- webr. Postscheck-Konto Amt Stuttgart Nr. 184 47

A»lL0i>»l80Li«H8li8vI»vL»AesLv!1»i»s untl ^Ll»l8l»Iatt 8»»»tLL«I»er 6ei»eLi»^eI»ei»ärckei» li«8 Lreise8 kalv

Calw im Schwarzwald

Dienstag, den 18. Juli 1939

Nr. 165

Der Mm empfing Minister Alsieri

I-3NA6I6 ^U88prnek6 mit 6sm i1slieiii8e1ieli Oa8l in IMnckan / ^äolk liitler 6krt 86IN6N?i6unä Lenito lVIu 880 lini

M ünchen, 17. Juli. Der Führer gab am Montag zu Ehren des italienischen Mini­sters für Volkskultur, Dino Alsieri, zum Abschluß seines Besuches zum Tag der Deut­schen Kunst in München in seiner Privat­wohnung ein Frühstück, an dem neben dem italienischen Generalkonsul in München, Mi­nister Pittakis, Neichsminister Dr. Goebbels, die Reichslciter Dr. Leh, Bouhler, Dietrich, Bormann und Neichsstatthalter General Rit­ter von Epp sowie Gauleiter - latsminister Wagner, Staatssekretär Hanke und Ober­gruppenführer Brückner teilnahmen. Im Anschluß daran hatte der Führer eine län­gere Aussprache mit Minister Alsieri.

Der F ü hrer hat dein italienischen Mini­ster sür Volkskultur, Dino Alsieri, anläßlich der Eröffnung derGroßen Deutschen Kunst­ausstellung 1939" mitgetcilt, daß in der Nähe des bisherigen BahnhofesHeerstraße" in Berlin, auf dem auch der Duce zu seinem Besuch eintraf, ein neuer repräsentativer An- kuujts- und Abfahrtsbahnhof der Reichs­hauptstadt für alle hohen Staatsbesuche er­stehen soll. Dieser neue Bahnhof soll den NamenMussolini-Bahnhof" tra- gen. Der Straßcnzug zwischen ihm und dem bisherigen Adolf-Hitler-Platz soll inM n s. solini-Straße" und der Adolf-Hitler- Platz inMussolini-Platz" umbenannt werden. Mit der gesamten baulichen Neu­gestaltung hat der Führer den Architekten Albert Speer beauftragt.

Tie gesamte italienische Presse er­blickt in der Ehrung Mussolinis eine beson­dere Auszeichnung des Führers für seine« persönlichen Freund, den Verbündeten Gr^ß" Deutschlands und den Duce des faschistischen Imperiums.

Besprechungen Dr. GoebbelsAlsieri

Ter Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, und der italienische Minister für Volkskultur, Dino Alsieri, haben die Besprechungen, die vor etwa einem Monat in Wien, stattfanden, in München fortgesetzt. Dabei wurde eine Reihe von Vereinbarungen besprochen, die die Be­ziehungen und die Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Propngandaministe- riuin und dem italienischen Volkskultur-- miinsterium noch enger und sachdienlicher gestalten werden als bisher. Insbesondere sind eine Reihe von Maßnahmen auf dem Gebiete der Presse, des Theaters und des Films vorgesehen. Die Dessentl'ichkeit wird besonders interessieren, daß in Italien ein P r e i 8 a u s sch r e i b e n D c u t sch l a n d" in Höhe von 190 000 Lir? und in Deutsch­

land ein entsprechendesPreisaus­schreiben Italien" denjenigen Schrift­steller mit einem Preis bedenken soll, der durch ein Werk erzählenden, beschreibenden oder historischen Inhalts am meisten dazu beiträgt, im eigenen Land die Kenntnis der befreundeten' Nation, ihrer Geschichte und ihrer Geisteswelt zu vertiefen. Die Bespre­chungen zwischen den beiden Ministern wer­den im August in Venedig fortgesetzt werden.

Graf Llano berichtet dem Dme

Alle Ziele der Spanicnreise erreicht

b! i g e n b e r i o d 1 der H 8 - ? r e » s e

gs. Rom, 18. Juli. Graf Ciano, der nach einem Besuch in Sevilla am Montag die Heimreise nach Italien antrat, wird unmittel­bar nach seiner Rückkehr vom Duce empfan­gen werden und über seine Gespräche mit General Franco Bericht erstatten.Giornale

d'Jtalia" schreibt zu dem Ergebnis der Spa­nien-Reise:Die Ergebnisse ' der Reise sind für die spanisch-italienischen Beziehungen wie. für die Beziehungen zwischen Spanien und der Achse ebenso wichtig wie für die innere Kräfteverteilung in Europa." Die dem Außen­ministerium nahestehenden Kreise betonen, daß alle Ziele der Spanien-Reise erreicht seien und daß eine völlige Uebereinstimmung der Ansichten das wichtige Ergebnis des Besuches sei. Man betont in Rom, erst die kommenden Ereignisse würden die Wirksam­keit dieser Uebereinstimmung ganz ermessen lassen.

Dem Grafen Ciano wurden bei seiner Ab­reise von Sevilla begeisterte Kundgebun­gen dargebracht. In Malaga überbrachte der Generalsekretär der Falange, Landwirt- schastsminister Fernandez Cuesta, dem ita­lienischen Gast vor der Einschiffung die herz­lichsten Abschiedswünsche Spaniens.

Der s. Bittgang ln den Kreml

Nololoiv empfing Z68lern (sie Ilnlertiünäler 6er Linkrewsr Moskau,

Juli. Der

Außenkommissar Molotow empfing Montag um 16 Uhr i

sowjetrussische

im Kreml den'englischen und den französischen Botschafter sowie den britischen Unterhändler Strang. Mau nimmt an, daß die Unterhändler gemäß den aus London und Paris erhaltenen Instruktio­nenneue Paktvorschläge" der Sowjetregierung unterbreitet haben. Seit der Ankunft Strangs in Moskau am 15. Juni ist, wie man hier feststellt, bereits schon mehr als ein Monat vergangen, ohne daß sich bis jetzt konkrete Ergebnisse am Horizont der Verhand­lungen abzeichneten. Die Zusammenkunft am Montag ist bereits die nennte seit Strangs Ankunft.

Nach einer Meldung des PariserOeuvre" scheint nun der Dauerzustand der Moskauer Ergebnislosigkeit den geschäftstüchtigen Tür­ken auf die Nerven zu gehen. Das Blatt schreibt, man behaupte in London, daß die türkische Regierung sich weigere, mit.dem nach Ankara entsandten britischen General zum Abschluß des englisch-türkischen Mi- l i t a r a b k o m m e n s in Verbindung' zu treten, solange nicht England ein gleiches Ab­kommen mit Moskau habe. In gut unterrich­teten Londoner und Pariser Kreisen glaube man zu wissen, daß der militärische Teil des Sowjetabkommens noch nicht habe geregelt werden können, da die Sowjetrufsen versuch­ten, auf dem Gebiet der militärischen Ab-

Neuer fowjekrulllWer Bombeuansrttl

IVlobilmkidlniNAimOrs! iinci Wju(iiivo8to!(/86tiZrf6r?rot68<Mgn68c1mkuo8

Hsinking, 17. Juli. S o w j c l r u s j i s >h e Bomber führten am Sonntagnachmiüag einen Angriff auf KhaIon A r s ch a n. dem Endpunkt der Solun-Eisenbahn, durch, die von Hsinking in nordwestlicher Richtung bis nayr an die Grenze heranführt. Die Flugzeuge war­fen eine große Anzahl von Bomben ab. durch die vier Lastwagen zerstört und das Postamt beschädigt wurden. Vier Personen würben verletzt. Im Abschnitt von K o m cnkhan wird das Wiederaufleben der Kämpfe in ausgedehnterem Maße crwariet, da man japanischerscit's anninuui daß jcit 1. Juli im ganzen Ural und Wladiwostok die Mobilmachung eingeleitei worden ist.

Das Ziel des sowjetrussischen B omben - angriffs auf Fulargi war die Zer­störung der Eisenbahnbrücke über den Nonni- fluß, um die Eisenbahnverbindung zwischen Chardin und dem Kampfgebiet an der außen- inongolisch-sowjetruß'isch-mandschurischen Ecke zu unterbinden. Die abgeworfenen Bomben verfehlten jedoch die Brücke und richteten, wie gemeldet, verhältnismäßig nur geringen Schaden an. Dieser Zwischenfall wird viel ernster beurteilt als alle früheren sowjei- russischen Uebergriffe, da er sich so viele hun­

dert Kilometer im Innern Mandschu- kuos abspielte. Man betont, daß die Pro­testnote, die Mandschnkuo an die Außen­mongolei abgesandt hat, sehr viel schärfer ist als frühere Noten und daß die Lage sehr viel ernster ist.

BMsO'knseri ln Tokio erst r - ^en

Tokio, 17. Juli. Die für Montag anoesagte Unterredung zwischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigic wurde nach einer Mitteilung des japanischen Außenamtes ans Mittwoch verscho­ben, da Craigie bisher keine neuen Instruk­tionen von London erhalten habe und infolge­dessen zu dem von Arita am Samstag vor- geschlagenen Verhandlungsprogranim noch nicht Stellung nehmen könne.

Zu den Samstag-Besprechungen bemüht sich die L o n d o n e r P r e s s e hervorzuheben, daß es sich lediglich um einevorbereitende Kon­ferenz" gehandelt habe. Die Blätter bestätigen außerdem die japanischen Meldungen, daß bis­her noch keine Einigung erzielt worden sei, worüber überhaupt verhandelt werden soll, nämlich über den Tientsin-Fall oder gaiiz all­gemein Englands Haltung im Fernen Osten.

machungen das zu erreichen, Sias sie auf dem Gebiet der diplomatischen Abkommen nicht er­reichen könnten.

Will Roosevelk sich einschalten?

Die hoffnungslose Verfahrenheit der Mos­kauer Verhandlungen hat jetzt anscheinend auch den offensichtlich um den Erfolg der Einkrei- sunaspolitik besorgten Präsidenten Roofe- Veit auf den Plan gerufen. Das polnische BlattKurjer Warszawski" will erfahren haben, daß der Washingtoner Sowjetgesandte Umanski nach Moskau kommen wird, um Stalin diepersönlichen Wünsche Roosevelts für einen glücklichen Verlauf" der englisch-fran- zösisch-sowietrussischen Verhandlungen zu über­bringen (!).

Wie von unterrichteter Seite erklärt wirk», hat sich aus den Besprechungen Molotows mit den englisch-französischen Unterhändlern, die eindreivierkel Stunden dauerte, keine Veränderung der bisherigen Lage ergeben.

Molotvtv geht in Urlaub!

Große Bestürzung in Paris

ktigenberickt der H8-?resss

ul. Paris, 18. Juli. In Paris hat die Mit­teilung große Bestürzung erregt, daß Molo« t o w seinen eigenen Erklärungen zufolge in den nächsten Tagen einen mehrwöchigen Urlaub antreten werde. Nach franMscher Ansicht müßten die Gespräche, die am Montag wieder ausgenommen wurden, schon aus dem Grund die Entscheidung bringen, weil Molo­tow nachher nicht mehr in Moskau sei. Diese Besprechung soll auch darüber entscheiden, ob Paris einen französischen Generalstäbler nach Moskau schickt oder nicht.

General Zrvnsi-e in Warschau

Kommt auch Gamelin nach Polen?

Warschau, 17. Juli. Am Montag traf der Inspekteur der britischen Ueberseekräfte, General Sir Edmund Jronside, über Kopenhagen kommend, im Flugzeug in Zivil in der. polnischen Hauptstadt ein. General Jronside, den von London aus der dortige polnische Militärattache begleitet hatte, soll vier Tage in Warschau bleiben und während dieser Zeit Besprechungen mit dem polnischen General st ab haben.

Nach Warschauer Meldungen der Pariser Presse erwartet man in Polen demnächst auch den französischen Generalissükms Ga­me l i n, der eine Besichtigung der Polnischen Westbesestigungen vornehmen und Bespre­chungen mit militärischen Stellen und Ser polnischen Rüstungsindustrie führen wolle. In den Kreisen des französischen Außenmini­steriums werden diese Nachrichten alszu­mindest verfrüht" bezeichnet.

osi» llewuri an 8 Men

prsnkreieks Slsnd»t8goIMIi sm Pranger

Die italienische Negierung hat ihren nach­drücklichen Protest gegen die Verschache- rung des Sands chaks von Alcxan- drette an die Türkei eingelegt. Dieser Betrug an Syrien war der Kaufpreis für den Bei. tritt der türkischen Negierung zu dem Ring der Einkreisungsmächte.

Das Problem des Sandschaks ist so alt wie das syrische und dies ist auch wieder ein unlöslicher Bestandteil des arabischen Gesamtproble m's. Jahrhundertelang unterstanden alle arabischen Länder Asiens und Afrikas dein türkischen Sultan. Schon im Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde aber diese türkische Nerrschaftsstellung, deren Hauptbindeglied der Islam war, mehr und mehr erschüttert. Dabei war es vor allem Frankreich, das im Nahen Osten als Schutzmacht aller Christen" einen wachsen­den Einfluß gewann. Zugleich förderten aber auch alle diese Einmischungen in die innere Lage des Sultanreiches die arabischen Selb- ständigkeitsbestrebungen. Dabei wurde Sy­rien, das geschichtlich und geographisch auch das heute abgetrennte Gebiet von Palästina umsaßt, zum Mittelpunkt einer na» tionalarabischen Strömung, die Mohammedaner und Christen in gleicher Weise erfaßte.

In die große Politik aber trat Syrien mit einem Schlage bei Beginn des Weltkrie­ges. Der Sultan proklamierte denHeili­gen Krieg" des Islams gegen seine Unter­drücker. Aber das religiöse Motiv war nicht mehr stark genug, um die arabische Abnei­gung gegen die türkische Herrschaft zu be» ^ seitigen. Auch in Syrien blieb der Ausruf' ohne jede Wirkung. Aber dieses Gebiet wurde doch zur Aufmarschbasis der deutsch-türkischen Streitkräfte gegen den Suezkanal. Hätten sich die Araber damals in Marsch gesetzt, so wäre die Hauptschlagader des britischen Impe­riums in kürzester Frist durchschnitten wor­den. Es gelang aber den Engländern durch ihren sagenhaften Oberst Lawrence, die Araber gegen die Mittelmächte in Bewegung zu setzen. Der Siegespreis sollte dabei das freie große arabische Reich sein.

Zugleich aber zeigte sich in dieser Zeit die ganze Gemeinheit, mit der England Völker für sich bluten läßt und sie hinter ihrem Rücken sofort skrupellos betrügt. Im Mai 1916 wurde das berüchtigte Sykes-Picot-Ab» kommen abgeschlossen, in dem das erst zu er­richtende arabische Großreich schon wieder zwischen England und Frankreich aufgeteilt wurde. Frankreich erhielt den nördlichen Teil Syriens zugewiesen, England den südlichen, das heutige Palästina, das die Flankendeckung für den Suezkanal ab­geben sollte. Im November 1917 verscha­cherte dann bekanntlich England auch dieses nochmals an das Weltjndentum.

Jedenfalls ahnten die Araber nichts von diesen Geheimverträgen und kämpften gegen die Türken in der Hoffnung, so für die Frei­heit ihres eigenen zukünftigen Reiches zu streiten. Und als es in Paris an die Ver­teilung der Beute ging, waren die Araber natürlich längst vergessen.

Die Geburt der Mandate war dann das Grab derarabischen Freiheit. Die­ser Mandatsbegriff wurde eigens für die ehe­mals türkischen Gebiete erfunden. Syrien lehnte mit überwältigender Einheitlichkeit Frankreich als Mandatar ab, aber die Mckcht der Poilus ging vor das arabische Recht. So erhielt denn sie Pariser Regierung am 23. April 1920 in San Remo das Mandat über Syrien übertragen. Auch Italien Unterzeichnete diese Abmachung und ist daher heute berechtigt, gegen die klare Verletzung der Mondatarpflichten durch Frankreich Einspruch zv erheben.

Mit Hilfe des Mandats errichtete Frankreich in Syrien nun eine unbeschränkte Militärdiktatur. Jeder Versuch eines syrischen Widerstandswillens wurde im arabi­schen Blut und unter den Trümmern von Damaskus erstickt. Während das ursprüngliche Mandatsgebiet 178 000 Quadratkilometer um­faßte und 3 350 000 Einwohner hatte, bestand die hauptsächliche Tätigkeit der Franzosen in der Aufteilung Syriens in verschiedene kleine und lebensunfähige Staatswesen. Dazu gehört auch der Sandscha k. Er ist 4700 Quadrat-