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Calw im Schwarzwald

Montag, den 17. Aull 1939

Nr. 164

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Glanzvolle Festtage in München

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München, 16. Juli. Die Hauptstadt der Deutschen Kunst und ihre Gäste aus dem Reich und allen Ländern erlebten am Sonn­tag als dem dritten Tag des großen Festes der Deutschen Kunst mit der feierlichen Er­öffnung der Dritten Großen Deutschen Kunst­ausstellung durch den Führer am Vormittag den wundervollen Festzug2VÜV Jahre Deutsche Kunst", am Nachmittag und der Feftnacht der Künstler eine dreifache Krönung der glanzvollen Tage und zugleich ihren Ab­schluß.

Führer, die Ehrengäste des In- und Aus- lcrndes und die deutschen Künstler.

Der Führer spricht

Eindrucksvoll erlebten nunmehr die Fest­gäste in der Ehrenhalle, die vielen Tausende draußen in der Prinzregentenstraße und die Millionen am Lautsprecher durch das Wort des Führers den Geist, der Volk und Kunst in den letzten sechs Jahren zu neuem zukunftssrohen Schaffen aufgerufen hat. Nach der mit stürmischem Beifall aufgenommenen l Rode Adolf Hitlers, die wir an anderer Stelle veröffentlichen, schloß Präsident von!

Finck diese der Kunst geweihte Feststunde mit dem Heil auf den Schöpfer und Förderer der deutschen Kunst.

Im Anschluß an den Festakt besichtig­ten der Führer und die Ehrengäste die Große Deutsche Kunstausstellung 1939, die ein beglückendes. Zeugnis ablegt von der Schaffensfreude und der Kraft deutschen Künstlertums und die zugleich die Richtung auszeigt, in der sich die Weiterentwicklung der bildenden Kunst vollziehen wird.

Als Adolf Hitler das Haus der Deutschen Kunst verließ, grüßte die jubelnde

Menge in ihm den Mann, der die Rein­heit und Lauterkeit der deutschen Kunst und Kultur in seinen Schutz nahm, sie Pflegt und fördert.

Der Führer am Grabe von Prof. Troofi

Vor der feierlichen Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung 1939 legte der Führer am Grabe des unvergeßlichen Schöp­fers des neuen Hauses der Deutschen Kunst, Professor Paul Ludwig Troost, auf dem Münchener Nordfriedhof einen mit der Füh­rerstandarte geschmückten Lorbeer kr anz nieder.

Das strahlende, geradezu ideale Wetter gab dem Tag schon von Anfang an die schönste Vorbedingung. Zu Hunderttausenden ver­sammelten sich in den Anfahrtsstraßen des Führers nnd an dem Wege, den der Festzug nahm, schon stundenlang vorher die Volks­genossen. Flntcndes Leben wogte in der gan­zen Stadt.

Gegen 10 Uhr marschierten vor dem Haus der Deutschen Kunst Ehrenkompanien des Heeres uns der Luftwaffe, Ehrenforma­tionen der SA. und ^ und der Schutzpolizei auf nnd die Fahnen nahmen am rechten Flü­gel in langer Front Aufstellung. Zwischen den wuchtigen Säulen des Hauses der Deut­schen Kunst fügten sich 700 Standarten und Stander der Gliedern>Mn der Bewegung ein. Bald fuhren die Wagen vor mit den führenden Persönlichkeiten des Reiches und der Länder, hohen Offiziere und bekannten Vertretern der deutschen Künstkerfchaft. Um 10.30 Uhr erdröhnten Salutschüße:

Der Führer kommt

Die Hände recken sich zum Gruß. Freude nnd Jubel erfüllen die Straße und schmet- ternd fällt der Musikzug der Wehrmacht mit dem Präsentiermarsch ein. In Begleitung des Kommandierenden Generals des 7. Ar­meekorps, General der Infanterie Ritter von Schobert. deS Chefs der Luftflotte 3 und Be­fehlshaber West, General der Flieger Sperrle, des Kommandeurs des Luftgaues 7. General, major Zenetti, und des Neichsftthrers ^ Himmler schreitet der Führer die Ehrenkom­panien ab. Vor dem Portal des Hanses der Deutschen Kunst empfing ihn Gauleiter Staatsminister Wagner zusammen mit dem Präsidenten vonFinck, ferner Reichs­statthalter General Ritter von Epp und Ministerpräsident Siebert.

Dann begrüßte Präsident v o n F i n ck den "Führer mit herzlichen Willkomineusworten, in denen er dem Wunsche Ausdruck gab. daß es den deutschen Künstlern vergönnt sein möge, das hohe Ziel waudelloser Schönheit artgebundener Kunst zu erreichen, das der Führer ihnen gegeben habe.

In der Ehrenhalle des herrlichen Ausstel- lungsgebäudes konnte man in dieser weihe­vollen Stunde jene Männer sehen, deren Namen und Klang von Bedeutung im natio­nalsozialistischen Staat sind, »o den Stell­vertreter des Führers, Rudolf Heß. und den Reichsprotektor von Böhmen und Mähren. Freiherr von Neurath. Unter den Gästen sah man viele Angehörige des Diplo­matischen Korps, sowie den italienischen Mi­nister für Volkskultnr, Alfieri, und eine .große Anzahl deutscher Künstler.

Als der Führer die Ehrenhalle betrat, er­klang die vom Städtischen Singchor Augs­burg gesungene hoheitsvolle Musik des Proemionis" unter der Leitung seines Mchöpfers Otto Joch um. Dann intonierten die Wiener Philharmoniker Beethovens Weihe des Hauses" unter der Stabführung von Professor Hermann Abendrot h. Gauleiter Staatsminister Wagner be­grüßte hierauf in einer kurzen Ansprache den

Erstes Ziel -es neuen Kunstschaffens erreicht

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München, 16. Juli. Die Rede des Füh- rers zur Eröffnung der dritten Großen Deutschen Kunstausstellung 1939 im Haus der Deutschen Kunst hat folgenden Wortlaut:

So großartig und bezwinjgmd die historischen Ereignisse einst waren, die 1870 und 1871 zur Neugründung des Deutschen Reiches führten, so »»befriedigend blieb das Ergebnis dieses geschicht­lichen Prozesses in kultureller Hinsicht. Nicht daß alles, »ras in diesem Zeitraum künstlerisch geschaf­fen worden war, als schlecht bezeichnet werden könnt«, im Gegenteils vielleicht nähern wir uns schon jenem geschichtlichen Abstand, der es gestat­tet, viele der damalige» Werke in ihrer Schönheit »nd Größe objektiver za betrachten und zu würdigen. Allein aus dem Zusammen­wirken der verschiedenen Künste ergab sich kein ansprechendes geschlossenes Bild, auf jeden Fall aber kein genügend markantes. Neben einer Fülle glanzvoller Einzelleistungen vermissen wir den Gesamtausdruck einer wahrhaft repräsen­tativen Haltung, di« der sonstigen Größe dieser Zeit entsprochen haben würde.

Den Zeitgenossen freilich ist dies selbst kaum bewußt geworden. Nus aber, die wir dem Ein­druck der damals so gewaltig ans die Menschen eimvirkenden politischen Geschehnisse etwas mehr entrückt sind, bleiben dis Schwächen der Gesamt-

haltiing dieser Zeit nicht verborgen. Ich möchte mich dabei keineswegs dem Urteil jener anschlie­ßen, die den Stab über das künstlerische Schassen der zweiten Hälft« des IS. Jahrhunderts einfach deshalb brechen, weil st« in ihm das mehr oder weniger übersättigt« Spiegelbild der Stile zahlreicher vergangener Epochen er- blickt. Denn ich glaube nicht, daß sich dies jemals ganz vermeiden läßt und ich glaiibe daher auch nicht, daß dies von Schaden sein muß.

Der kulturgeschichtlichen Herkunst gerecht

So wie sich unser allgemeines Wissen auf den Erfahrungen und Erkenntnissen vieler Jahrhunderte ausbaut und diese zur Grundlage deS eigenen Weiterstrebens macht, so kann auch die kulturelle Fortentwicklung nicht die Gel, mtsumme der Lei­stungen vergangener Generationen einfach über­sehen oder gar verleugne». Gewollt oder ungewollt werden diese Zeitepochen mitsprechen und besonders dann in Erscheinung treten, wenn, wie in der Architektur der Zweck des Bauwerkes kein erfundener., sondern ein auch schon früher vor­handen gewesener ist und mithin schon damals seine bestimmte bauliche Erfüllung gefunden hat.

Wir wissen, daß z. B. Semper diese stilistische Bindung an bestimmte Leistungen der Vergangen­heit nicht nur als keine künstlerische Vorbelastung, sondern als etwas Verständliches, ja geradezu Nor-

Dolle Soli-arttSt Spaniens mit -er Achse

VsrisulbsniNA über 6isnor

San Sebastian, 16. Juli. Während eines Banketts imMonte Jgueldo" bei San Se­bastian gab Innenminister Serrano Suner die amtliche Verlautbarung über die Bespre­chungen des italienischen Außenministers Graf Ciano mit der spanischen Regierung be­kannt. Die amtliche Mitteilung besagt: ..Während der Unterhaltungen, die der ita­lienische Gast. Außenminister Graf Ciano. mit dem Caudillo und der spanischen Negie- r»na kührte. wurden sämtliche Probleme überprüft, die beide Länder direkt anaehen. Tie Besprechungen fanden im Geiste abso­luter Offenheit »nd des Einverständnisses statt und bestätigten dievölligeUeber- e i n st i m m u n g beider Länder, die zusam­men mit Deutschland dem gemeinsamen Feind die Stirn boten und besiegten. Erneut bestätigt wurden die freundschaftlichen Be­ziehungen. die ihren sprechenden Ausdruck fanden in der freundlichen Begrüßung des Grafen Ciano in Spanien und in der völli­gen Nebereinstimmung der Gesichtspunkte. Beide Länder beschlossen die Förderung der Zusammenarbeit, damit ihre Freundschaft untereinander, die eine Tat­sache ist. den beabsichtigten Zwecken entspre­chen möge zum Wöhle beider Nationen und darüber hinaus der europäischen Zivilisa­tion."

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Am Samstagmittag traf der italienirische Außenminister Graf Ciano im Flugzeug in Ma drid ein. wo er offiziell und feierlich begrüßt wurde. Die Fahrt durch die festlich geschmückte Stadt zum Regierungspräsidium, wo der Reglernngsvizepräfldent ein Essen gab, gestaltete sich zu einem wahren Triumph- zng.

Außenminister Graf Ciano, der am Sams­tag in Toledo im Landhaus Lunavista, das seinerzeit auch den deutschen Freiwilligen als Quartier gedient hatte, Wohnung genommen hatte, besichtigte am Sonntag den Alcazar; Innenminister Serrano Suner und der hel­denhafte Verteidiger des Alcazar, General Moscardo, begleiteten ihn. Bei seiner Abreise nach Sevilla bereitete die Bevölkerung dem italienischen Außenminister ebenso wie bei sei­ner Ankunft begeisterte Huldigungen. Gras Ciano, der zusammen mit Serrano Suner am Sonntagnachmittag in Sevilla eintraf, wohnt dort im ehemaligen Schloß.

In der italienischen Presse wird die volle Solidarität Nationalspaniens mit Italien und der Achse unterstrichen. Beson­derer Nachdruck wird aus die Tatsache gelegt daß die amtliche Verlautbarung jedeHoss- nungderFranzosen undEnglän- der Spanien von seinem natürlichen Weg an der Seite der Achsenmächte in die neue europäische Ordnung abzubringen. zunichte mache.

wendiges empfand und dies dementsprechend auch lehrte. Es kann ja auch nicht bestritten werde», daß beispielsweise die Architektur eines Theaters uns noch am ehesten dann anspricht, wenn sie di« Formensprache redet, die der kultur­geschichtlichen Herkunft dieser Institution, die ja keine neue Erfindung ist. mehr oder weniger ge­recht wird. Man kann sich eben aus diesem Grunde wohl gotische Kirchen, aber unter keinen Umständen ein gotisches Theater vorstellen, es sei denn, man wolle die historisch bedingte, stilistisch, geschichtliche Empfindung der Besucher von vorn- herein abstoßen und diese damit am Ende ver­wirren.

Dies gilt aber nicht nur für die Baukunst. Auch in de» anderen Künsten leben die vergangenen Zeitalter mit. Ihre Leistungen gehören nicht nur zum vorhandenen gesamten Kulturschatz eines Volkes als eine Art kostbarer Erbmasse, sondern darüber hinaus auch zum Bildungsgut. aus dem heraus und mittels dem weitergeschaffe« und fortentwickelt wird.

Kunst im Dienst der herrschenden Ideale

Das, was nun der ersten Gründungszeit deS neuen Reiches den für uns so unbefriedigenden Eharakterzug gab, liegt daher weniger in der Vielgestaltigkeit der damaligen künstlerischen Pro­duktionen, als in dem ersichtlichen Unvermögen, der neuen geschichtlichen Großtat einen ebenso großen kulturellen zusätzlichen eigenen Aus­druck zu geben, d. h. also, außer oder trotz de« zum Teil hervorragenden Einzelarbeiten auch noch die Kraft zu einer Gesamtleistung zu finde», die der Würde eines so großen Zeitalters ent­sprochen hätte.

Der tiefste Grund lag damals wohl in der Tatsache, daß ein« ganze Anzahl Geschichte machender Männer, ich will nicht sagen amusisch veranlagt, aber zumindest n ft l«r i sch mehr oder weniger desinteressiert ivareu. Dies ging soweit, daß sich die erfolgreichen Staatsmänner, größten Feldherren und unsterb­lichen Künstler dieser sonst so großen Zeit in unserem Volke zum Beispiel meist überhaupt nicht einmal persönlich kannten. Ein« eigentlich doch ebenso beschämende wie erschüt- terndr Tatsache!

Es ist aber nun so, daß geschlossene und damit befriedigende künstlerische Leistungen dann ent­stehen können, wenn sie zu tiefst aus der ein» Zeit beherrschenden Gedankenwelt aujgehen. In Epo­chen einer langsamen Auswirkung sieghafter poli­tischer. weltanschaulicher oder religiöser Gedan­ken ist es natürlich, daß sich im Lause der Zeiten die künstlerische Produktion von selbst schon aus Gründen der Marktfähigkeit in den Dienst der herrschenden Ideale mehr und mehr zu stellen pflegt. In Zeiten schneller revolutionärer Entwicklungen kann eine solche Anpassung nur durch einen ordentlichen und lei­tenden Eingrisf von oben geschehen.

Die Träger der politischen »der lveltanschau» lichen Formen der Völker müssen es versuchen, die künstlerischen Kräfte selbst ans die Gefahr schwerster Eingriffe hin im Sinne der allge­meinen weltanschaulichen Tendenzen und Erso» dernisse aaszurichten. Nur so kann verhindert werden, daß sich di» zurLckbleibeode Luvst »E