Seite 4 Lchwarzwald-Wacht
Dienstag, den ü. Juni 1939
JahreStagung des DAZ. in Stuttgart
Oie ersten l'aze im ^eieken äer volksäeutsctien ^uZenäsrbeit
Stuttgart, 4. Juni. Die diesjährige DAJ.» Tagung begann am Samstagvormntag mit einer Begrüßung durch den Leiter deS DAJ.. Dr. Lsaki.
Am bamktagmittag war im Rathaus ein Tmp. fang der Teilnehmer an der Tagung über Volksdeutsche Jugendarbeit. Oberbürgermeister Dr. Strölin begrüßte dabei die 80 Volksdeutschen Jugendführer und die Vertreter der ReichL- jugendführung.
Nach mehreren Einzelvorträgen bildet« die
Feierstunde der Volksdeutschen Jugendführer
den Höhepunkt der Tagung. Eie fand am SamS- tagnachnnttag statt im weißen Saal des Neuen Schlosses. Zahlreiche Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, deS Staates, der Stadt der Auslanddeutschen und der Wehrmacht waren hierzu erschienen. Die Ansprachen in der Feierstunde wurden in festlicher Weise umrahmt von dem ausgezeichnet wiedergegebenen Konzert für Flöte und Orchester von Händel (Orchester des Jungbannes 118) und verschiedenen Liedvorträgen (Pimpfenchor des Jungbannes 119).
In seiner Begrüßungsansprache, bei der Bann- führer Lochmann, der Leiter der Abteilung Grenz- und Ausland des Gebietes Württemberg (20) neben den zahlreichen Ehrengästen auch die Grenz- und Auslandstellenleiter der Gebiete Baden und Württemberg willkommen heißen konnte, wies er auf die vorbildliche Behandlung fremder Volksgruppen im Reich hm. Er bezeich- nete das deutsche Staatsjugendgesetz als Muster für loyale Behandlung fremder Volksgruppen, wie es den Gegebenheiten unserer rassischen Erkenntnis ent- spricht.
gtteder; er bestimmte Dozent Rogier zum La- gungsleiter. Dr. Gottlieb Leibbrandt erstattete Bericht über die innere Organisation des Verbandes. A. Mergenthaler wußte von der ernsten Forschungsarbeit und Sammeltätigkeit der KulturaoteilungoeS DRD. Erfreuliches zu berichten. Auch der Bericht des Hauptschriftleiters L. von Kügelgen zeugte von starkem inneren Leben und kraftvoller Wirkung des VerbandS-
organS der »Deutschen Post auS dem Osten' sowohl im Reich als auch im Ausland, besonders in Uebersee. Gertrud Braun, die Leiterin der Frauenarbeit im Verbände, begeisterte die Versammlung, als sie die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und deS tieferen Verständnisses zwischen den rußlanddeutschen und reichsdeutschen Frauen darlegte.
Die Zweigstellen deS VRD. kamen am Nachmittag des Samstags mit Eigenberichten zu Wort, nachdem in reger Diskussion die Einigkeit im Verbände und wichtige Siedlungsfragen behandelt worden waren. I. Hübschmann-Sofia erzählte als Leiter der Rußlanddeutschen Bulgariens von der Arbeit an den armen sich ins Reich sehnenden Rußlanddeutschen. A. SchmidtIein- Argentinien hatte Erschütterndes von der fortschreitenden Verelendung und Aussaugung der tüchtigen Rußlanddeutschen Argentiniens durch die Juden zu melden. In Brasilien ist wieder, wie E. Burghardt berichtete, über ein kulturell hochstehendes und vielfach blühendes Volk der Vernichtungssturm der Nationalisierunas-
geiepe yeremgebrochen. Dr. Karl Stumpp von der Forschungsstelle des Rußlanddeutschtums berichtete leidenschaftlich werbend über die sippen- kundliche Forschungsarbeit. Den Schluß der Ver- treterversammlung brachte der Sonntag mit einem umfassenden Bericht des Verbandsleiters Adolf Fra sch.
Die Tagung gipfelte in der Feststellung, daß die Rußlanddeutschen selber nicht daran denken, sich aufzugeben, sondern sich zu starker Arbeit rüsten. Eine Rundfahrt durch das Schwabenland mit Stationen in Tübingen. Reutlingen, Bernloch und Blaubeuren ist dazu ange- tan, besonders dank der herzlichen Empfänge durch die Bürgermeister und die Bevölkerung den Gästen aus dem Osten ihre Urheimat lebenSwarm nah zu bringen. — Auch an den Veranstaltungen des Deutschen Ausland-Instituts nehmen die Rußlanddeutschen als Redner und Hörer und als freudig bewegte Gäste regen Anteil.
Ehrung des Gauleiters und Dr. Strölins
Anläßlich der Anwesenheit zahlreicher Volksdeutscher zur JahreStagung d«S Deutschen Ausland-Instituts hat die Führung deS Verbandes der Deutschen Volksgruppen in Europa durch eine Delegation, geführt von Landesobmann Fritz FabritiuS, Rumänien, den Freunden und Förderern der Volksdeutschen Arbeit, Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Oberbürgermeister Dr. Strölin, Ehren-Urkunden als Ausdruck ihres Dankes überreicht. Die Delegation wurde am Samstag von Gauleiter Reichsstatthalter Murr empfangen. Die Ueberreichung der Ehrenurkunde an Oberbürgermeister Dr. Strölin fand im Rahmen einer Feierstunde im „Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland' statt.
Der Gauleiter fördert Langemarck-Studium
^eäem begabten Oeutscken stellt äer >Vex rur ttoctisctiule offen
Nach ihm ergriff Kreisleiter Fischer das Wort. Ausgehend von der besonderen Stellung der Stadt Stuttgart, die als Stadt der Auslanddeutschen ein eigenes Gepräge habe, gab der Kreisleiter seiner Freude über das Erscheinen der Volksdeutschen Jugendführer und-Fahrerinnen zu- sammen mit den mit der Volkstumsarbeit betrau- ten Stellen Ausdruck.
„Die Aufgabe der Hitler-Jugend ist: Nachwuchs und Fortsetzung des zeitlos immer vorhandenen Kämpfertums in unserem Volk zu sein.' Unter diesem Geleitwort stand die Rede von Haupt- bannführcr Stadler. Nur zu oft fehlte der alten Generation die Grundbedingung für das Verständnis sür Volksdeutsche Fragen, da die Idee der Einheit des gesamtdeutschen Volkes den Willen zur Formung einer einheitlichen Gesinnung zunächst beim Neichsvolk voraussetzt.
Die Tagung ver Rußlanddeutschen
800 Rußlanddeutsche sind der Einladung zur Teilnahme an der JahreStagung des Verbandes der Rußlanddeutschen (VRDO gefolgt, die sie in die „Stadt der Auslanddeutschen' im Schwaben- land, der Urheimat der meisten Rußlanddeutschen führte. Auch das Deutsche Ausland-Institut hat feine Jahrestagung ganz ,n das Zeichen des Ruß- landdeutschtums gestellt. Diese deutsche Volksgruppe der 800 000 in der Sowjet-Umon Abgr- schnittenen und der über eine Million in allen Erdteilen verstreuten Weltwanderer ist vielleicht die Eigenartigste unter allen Teilen des Volks- deutfchtums.
Der Festsaal des DAJ. war am Samstag von den Vertretern der Mitglieder des Verbandes der Rußlanddeutschen gut besetzt. Verbandsleiter Adolf Frafch begrüßte die erschienenen Gäste und Mit-
Stuttgart, 4. Juni. Gauleiter Reichsstatthalter Murr hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß er dem Langemarck-Studium der Reichs- studentensührung eine ganz besondere Bedeutung beimißt. Er legt daher Wert darauf, daß das Langemarck-Studium auch in Württemberg durchgeführt wird. So werden am 1. No- vember 1839 in Stuttgart und Tübingen öO junge Volksgenossen auS allen Kreisen des schwäbischen Volkes als Langemarck-Studenten an die Arbeit gehen, um nach IVrjähriger Ausbildung in die Hochschule einzuziehen. Um dem Langemarck-Stu- dium verstärkten Widerhall im ganzen Lande Württemberg zu verleihen, hat sich Gauleiter Reichsstatthalter Murr entschlossen, den Vorsitz im Kuratorium des württ. Lange- marck-Studiums zu übernehmen. Zu diesem Kuratorium gehören die maßgebenden Männer von Partei. Staat, Wirtschaft und Gemeinden, insbesondere diejenigen, die Patenschaften für An- gehörige des Langemarck-Studiums übernehmen.
Gauamtsleiter rufen auf zum Langemarck- Studium!
Mehrere Gauamtsleiter erlassen nachstehenden Aufruf:
Der Weg zum Hochschulstudium stand in der Vergangenheit nur den Söhnen begüterter Eltern offen. Entscheidend waren nicht Begabung und Charakter, sondern in erster Linie die Stellung und der Geldbeutel des Vaters. Mit der gerechten Würdigung jeder schassenden Arbeit, gleichgültig, ob körperlicher oder geistiger Art, hat der Nationalsozialismus ein neues Berufsethos geschaffen. Er kennt als Wertmaßstab keinen Adel des Namens oder des Geldes, sondern nur den Adel der deutschen Arbeit.
Unser Ziel - die Bier-Nanm-Wohnung
Kunäßebuns äes äeutsetien semeinnütrisen ^VolinunASivesens
Stuttgart, 6. Juni. Der Reichsverband des deutschen gemeinnützigen Wohnungswesens e. V. Berlin hält zur Zeit aus Anlaß des 80jährigen Bestehens des Verbandes württembergischer Woh- nungsunternehmen in Stuttgart seinen diesjährigen Verbandstag ab.
Den Höhepunkt der Tagung bildete ein« am Sonntaavormittag im „Universum' veranstaltete große Kundgebung, in deren Mittelpunkt eine grundlegende Rede de? Reichsarbeitsministers Seldt« über Fragen der Wohnungspolitik und des Städtebaues stand.
Oberbürgermeister Dr. Strölin hieß den Reichsarbeitsminister in Stuttgart willkommen und ging dann näher auf die Wohnungsverhält, »isse in der württembergischen Landeshauptstadt rin. Der Tatsache, daß Stuttgart den gemeinnützigen Wohnungsbau so nachdrücklich gefördert habe, sei es wesentlich mit zu verdanken, daß Stuttgart in den Jahren 1933 bis 1937 im Wohnungsbau — im Verhältnis zur Bevölkerungs- zahl — unter den deutschen Großstädten an erster Stelle stand.
Gauleiter Neichsstatthalter Murr, der den Rcichsarbeitsminifter ebenfalls herzlich begrüßte, gab seiner Freude darüber Ausdruck, baß die Männer des gemeinnützigen Wohnungswesens ihr« Tagung hier in Stuttgart abhalten. Der Wohnungsbau habe in Württemberg von jeher aus verschiedene» Gründen besonderes Interesse beansprucht. Einmal sei der Schwabe ein häuslicher Mensch, der auf ausreichenden Wohnraum und auf eine schöne Gestaltung dieses Raumes Wert legt. Man sei daher in Württemberg nicht mit den sonst im Reich üblichen Wohngrößen ausgekommen. Zum anderen schlummere in jedem Schwaben der Wunsch nach einem eigenen Häuschen, und der Spürsinn des schwäbischen Qualitätsarbeiters habe in der Regel nichts anderes zum Ziel, als eben zu einem eigenen, genügend großen Heim zu gelangen. Diesen Besonderheiten des schwäbischen Menschen mäste bei der Bemessung des Wohn raumes Rechnung getragen werden. Mit der Gestaltung eines ausreichenden eigenen HeimeS mache man dem Menschen das Leben erst wirklich lebenswert.
Reichsarbeitsminister Seldt« gab zunächst feiner Freude darüber Ausdruck, daß es nunmehr «elungen sei. «inen großen Sinheitsver»
vand des aemeinnükiaen Wo bnuna8- Wesens zu schassen, in dem 3000 Baugenossenschaften mit 650 000 Mitgliedern, 460 Gesellschaften mit beschränkter Haftung, nahezu 100 Aktiengesellschaften und eine Reih« sonstiger Bauunter- nehm'en zusammengeschlostrn seien. Dadurch sei eine Voraussetzung. für den weiteren Aufschwung des gemeinnützigen Wohnungswesens geschaffen worden, besten Bedeutung seit der Machtüber- nähme von Jahr zu Jahr gewachsen sei. Das Ideal, auf das hingestrebt werde, sei di« Vier- Raum-Wohnung. Aber dieses Ideal laste sich nicht von heute auf morgen verwirklichen. Dr« vorhandenen Baustoffe und Arbeitskräfte zwängen uns zur Zeit noch zu Begrenzungen.
Im Anschluß hieran behandelte ReichsarbeitS- minister Seldte Fragen des Städtebaues und zeigte sodann die Entwicklung unseres Bauernrechts auf. Jetzt sei der Zeitpunkt für «ine abschließende Gesetzgebung gekommen, d. h. für die Schaffung eines einheitlichen Neichsbaurechts. Die Vorarbeiten hierfür seien im Reichsarbeitsmini- sterium im vollen Gange. Der Minister machte dann einige Angaben über diese Gesetzgebung. Als Grundgesetze würde «in Reichsbaugesetz und eine Reichsbauordnung ergehen. Landesrechtliche Regelungen kämen dann nicht mehr in Frage, wohl aber die erforderlichen örtlichen Regelungen. Dringend erforderlich lei weiter, das Anliegerrecht neu zu regeln. In Verbindung damit rverde auch die Frage der sogenannten Straßen- baukassen gelöst. Das gleiche gelte für das so wichtige Anstedlungsrecht und das städtische Um- legungsrecht.
Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtschaft, Generalinspektor Dr. Tobt, der an der Kundgebung teilnehmen wollt«, jedoch dienstlich verhindert war, ließ durch den Schirmherrn der deutschen Bauvereinsbewegung, fs- Oberführer Staatssekretär Hans Dauser, dem Neichsverbandstag guten T^rlauf wünschen und eine Kundgebung mitteilen, in der Dr. Todt daraus hinweist, daß die deutsche Bauwirtschast in den Jahren 1938 und 1939 durch Sondermaßnahmen im Interest« der Landesverteidigung viel« vordringliche Aufgaben zurückstellen mußte, um zunächst einmal di« Grenzen zu sichern, damit hinter diesen die friedliche Aufbauarbeit d«S deutschen Volkes und damit auch der Wohnungsbau ungehindert durchgeführt werden können. Mit einem Treuebekenntnis zum Führer schloß di« eindrucksvoll verlaufen« Kundgebung.
Gleichzeitig mit dieser neuen Wertung der Berufe überhaupt find sür ihre Wahl neue Grundsätze maßgebend geworden. Die Entscheidung deS jungen Deutschen sür seinen Beruf muß heute unabhängig sein von Herkunft und Finanzkraft der Eltern. Sie muß sich allein bestimmen nach der Begabung und nach der persönlichen Haltung besten, der sich seinen Beruf zu wählen hat.
Durch daS Langemarck-Studium, das nunmehr auch in Württemberg als dauernde Einrichtung geschaffen wird, verwirklicht di« Reichsstudentenführung im Aufträge der NSDAP, und des Reichs- erziehungsministers die sozialistische Forderung, die in Punkt 20 des Parteiprogramms erhoben ist. Den tüchtigsten und fähigsten Söhnen aus allen Kreisen unseres Volkes wird daS Hochschulstudium ermöglicht. Gleichzeitig wird da- mit aufs wirksamste dem Nachwuchsmangel gesteuert, der heute in fast allen akademischen Berufen herrscht. Darüber hinaus ver- mittelt das Langemarck-Studium der Hochschule diejenige breite, von Standesbindungen befreite Auslese und Nachwuchsbafis, die sie benötigt, um in ihrer Zusammensetzung überhaupt als nationalsozialistische. d. h. volksgebundene Erziehungs- stätte angesprochen werden zu können. Wir rufen daher auch unsererseits alle Stellen in Staat und Wirtschaft auf, das Langemarck-Studium zu fördern und die Neichsstudcntenführung bei dieser dem gesamten Volke dienenden Aufgabe nach besten Kräften zu unterstützen.
(gez.) Schulz, Gaubobmann der DAF., Reihle, Kauwirtschaftsberater, Huber, Gauamtsleiter sür Erziehung, Schümm, Gauamtsleiter für Beamte, Arnold, Gauamtsleiter für Agrarpolitik, Landes- bauernführer, Bauder, Gaudozentenbundsführer, Thurner, Gauamtsleiter der NSV., Rohroach, Gannmtsleiter Technik, Glück, Gauführer des NS.» Rechtswahrerbundes, Stähle, Gauobmann des NS.-Aerztebundes. Stümpfig, Eauamtsleiter für Kommunalvolitik.
Sm Dienste der Ssimatliebe
Jubiläumsvcrsammlung des Schwäbischen Heimatbundes
Stnttgart, 4. Juni. Am Samstag begann der Schwäbische Heimattag, den der Schwäbische Heimatbund anläßlich seines dreißigjährigen Bestehens vorbereitet hatte. In der festlichen Mitgliederversammlung konnte der Bereinsleitrr, Konrad Graf von Degenfeld-Schonburg, neben sehr vielen um die Heimatpflege hochverdienten Ehrenmitgliedern und Ätitgliedern auch zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht, Gliederungen, Behörden und verwandten Organi- sajlnnpn willkommen beißen.
Der Vorsitzende des Bundes gab dann die Ernennung folgender verdienstvoller Mitglieder zu Ehrenmitgliedern bekannt: Forstmeister Feucht-Stuttgart, Prof. Dr. Grad. mann-Tübing«n, Kunstmaler Hollenberg-Stuttgart, Direktor Dr. Klaiber-Ulm, August Lämmle-Bad Gannstatt, Prof. Dr. Schwenkel- Stuttgart und Oberlebrer G. Wurster-Heidenheim. Fast 40 Mitglieder konnten die Urkunde für 25jährige treue Gefolgschaft und Mitarbeit entgegennehmen.
In Anschluß an die Mitgliederversammlung fand die Eröffnung der im Ausstellungsgebäude des Lanoesgewerbemuseums aufgebauten Gemeinschaftsausstellung des Schwäbischen Heimatbundes und des Landes- gewerbemufeumS statt, die unter dem Leitgedanken „Handwerk und Heimat" Ausschnitte aus der bisherigen Arbeit deS Bundes zeigt und auf die noch zu erstrebenden Ziele hinweist.
Rle-rlgerStrompwls lnWürtlembm
Kommende Aufgaben der Energieversorgung
Stuttgart, 5. Juni. Die Jahrestagung deS Bezirks Württemberg der Wirtschaftsgruppe Elektrizitätsversorgung findet diesesmal am 5. und 6. Juni in Bregenz statt. Sie wurde eröffnet durch den Leiter der Bezirksgruppe, Direktor Kittler (Neckarwerke AG.). Nach Be, grüßung der in großer Zahl erschienenen Teil- nehmer und Gaste aus Württemberg und Vorarlberg, an ihrer Spitze Wirtschafts, und Innenminister Dr. Schmid, bezeichnet«, Direktor Kittler als die für Württemberg wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres auf dem Gebiet der Elektrizitätswirtschaft 1. dem Erlaß der Tarifordnung für elektrische Enev-> gie, 2. die Berufung eines Generalbevollmäch-i tigten für die Energiewirtschaft und 3. me Gründung der Energieversorgung Schwa-, Len AG.
Zu Klagen über erhöhte Strompreise habe! speziell in Württemberg um so weniger Ver»! anlassuna Vorgelegen, als der scharfe Wett-! Lew erb der verschiedenartigsten Werke und. Unternehmerformen bisher schon ein niedri-, geres Preisniveau als in den Nachbarländern' zur Folge hatte. Im neuen Landwirt-, schaftstarif liege nunmehr der monat-, licke Grundpreis für die in Württemberg maß-f gebenden ersten drei Ha. landwirtschaftlich genutzte Fläche im Durchschnitt bei 2,70 Mk.«j wozu noch der Kaufpreis von 8 Pfg. je kwStd., komme; für Stromabnahme während der tariflichen Nachtzeiten würden mit bestimmten Einschränkungen sogar nur noch 4 Pfg. je kwSto. berechnet.
Den meisten Eindruck auch im übrigen Deutschland habe die vor kurzem erfolgte Zusammenlegung von sieben württembergischen Zweckverbänden mit der bisherigen Landes- oesellschast zur Energieversorgung Schwaben AG. gemacht. Diese durch den Reichs« statthalter und Gauleiter Mure eingeleitete Aktion werde als organischer Zusammenschluß von Erzeuger-, Transport- und Verteilerunternehmungen auch in anderen Teilen Deutschlands Nachahmung finden. Gauamtsleiter Rahrbach sprach sodann über die Zielsetzung der württembergischen! Energiewirtschaft.
Kraftwagen Wrt tn Kindergnwve
Zwei Kinder tot, eines schwer verletzt
L! i g e o d e r I c d t äer K8-Pre»»-
Jettenburg, 4. Juni. Ein Verkehrsunglück, welches das Leben zweier Kinder forderte und ein weiteres Kind in Lebensgefahr brachte, hat schweres Leid über drei Familien gebracht. Am Freitagnachmittag kurz vor 7 Uhr fuhr ein Tübinger Kraftwagen von Buchholz her in die Umgehungsstraße bet Jettenburg. Kurz nach der Einmündung in die Umgehungsstraße fuhr vorschriftsmäßig auf der rechten Seite ein Pferdefuhrwerk. daS der Kraftwagen überholte. Wie der Wage« nach dem Ueberholen wieder auf die rechte Fahrbahnseite einschwenkte, kam das Kraftfahrzeug ins Schleudern und der Hintere Teil des Wagens geriet dabei aus das rechtsseitige Bankett. Das Unglück wollte es. daß sich gerade an dieser Stelle auf dem Bankett und zwar dem Felde zu. vier Kinder aufhielten. Bon dem schleudernden Wage« wurde eines der Kinder, der fünf Jahre alte Ernst Steinmaler, ein Kind des Landwirte- Jakob Steinmaier so getroffen, daß der Tod sofort eintrat. Zwei weitere Kinder wurden so schwer verletzt, daß sie sofort in die Chirurgische Klinik nach Tübingen verbracht werden mußten. Tort ist in der verflossenen Nacht der sieben Jahre alte Ernst Mühe, ein Kind des Fabrikarbeiters Ludwig Mühe, den schweren Schädelver- letz ungen erlegen. Das zweite verletzte Kind, der sieben Jahre alte Manfred Gutbrod. ein Sohn des Schlossers Fritz Gutbrod. hosst man am Leben erhalten zu können. Das kleinere Brüderchen des sofort tot aus dem Platz gebliebenen Ernst Steinmaier hatte noch das Glück, wegspringen zu können, sonst wäre etz vielleicht von gleichen Schicksal ereilt worden.
Kurz vor dein Unglück befanden sich etwa zehn Kinder an der UnglückS- stelle. Glücklicherweise waren sie noch vor dein tragischen Vorfall weggegangen. Ter Kraftwagen selbst überschlug sich und kam mit den Nädern nach vven quer über die Straße auf das Dach zu liege«. Ter Fahrer und sein Begleiter erlitten keinen Schaden. Der Unglückswagen selbst ist nur wenig beschädigt.
Komme ms will.wir sind imbsslenbarl
53 Massenversammlungen im Kreis Biberach
Biberach, S. Juni. Die Gaupropagandaleitung der NSDAP. Württemberg-Hohen- zollern gibt bekannt: Den wirkungsvollen Auftakt erhält der Oberschwabentag in Biberach vom S. bis ll. Juni durch die 58 Massenversammlungen der NSDAP., di« am 9. Juni, abends um 8 Uhr in fast allen Gemeinden des Kreises Biberach zur Durchführung gelangen. Ueber diesen Versammlungen steht als Parole das stolze Wort deS Generalfeldmarschalls Göring. das er vor wenigen Tagen bei dem Empfang der Legion Condor in Hamburg aussprach: „Mag kommen was will, wir sind unbesiegbar!'