Samstag, den 20. Mai 1930

Schwaräivalö-Wacht Seite I-

SA.-Gruppe Giidwest an der Spitze

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Stuttgart, 19. Mai. In den letzten zwei Jahren hat die SA.-Gruppe Südwest unter allen Gruppen den stärksten Zugang an SA.-Wehr- abzeichenträgern auszuweisen. Sie liegt auch, was die Prozentzahl der Nbzeichensträger unter den SA.-Männern anlangt, an erster Stelle. Der Lei­ter der Dienststelle. Standartenführer Lust, der seit 17 Jahren der SA. angehört, gab einem Pressevertreter Auskunft über den fein durchdach­ten Aufbau des Geschäftsbetriebes.

Wettbewerb der Standarten untereinander

Statistiken an den Wänden geben auf den ersten Blick Aufschluß über die Stärke der einzelnen Standarten, über die Anzahl ihrer Männer, die das Abzeichen schon erworben haben, die Anzahl der Männer, die infolge Kriegsverletzung oder vorgeschrittenen Alters als Bewerber nicht in Frage kommen, und zeigen auch die einzelnen Phasen der Entwicklung seit Juli 1937. Der Wettbewerb der Standarten untereinander springt deutlich in die Augen. Welch ein sol­datisch-zäher Wille kommt in den steil aufwärts gerichteten Kurven zum Ausdruck. Einige Standarten haben sogar das Soll über­schritten. da sich ein großer Teil der Kriegs­beschädigten und der älteren Kameraden, obwohl sie dazu nicht verpflichtet find, um das SA.-Wehr- abzeichen mit Erfolg beworben hatten.

Uever die Stärke der SA.-Wehrabzei­chengemeinschaften (SAG.) gibt eine an­dere Statistik Auskunft. In diesen SAG. werden im Durchschnitt 2025 Bewerber, hauptsächlich Zivilpersonen, zusammengefaßt, die sich in 120- ständigem Lehrgang auf die Prüfung vorbereiten. Der Andrang der Bewerber ist stellenweise so groß, daß sie den nächsten oder übernächsten Kurs abwarten müssen. Rund 15 000 Mann, die zum größten Teil ihre Prüfung schon abgelegt haben, wurden im letzten Jahr in den SAG. ausgebil­det. Die Bewerber rekrutieren sich nicht nur aus der Jugend, eine sehr große Anzahl kommt auch aus den Kreisen der Kriegsteilnehmer, die ihren Stolz dareinsetzt, dieses Symbol der Einsatz, und Wehrfreudigkeit neben ihren Kriegs­auszeichnungen zu tragen.

Mit einem Blick kann man von einer weiteren Statistik ablesen, bei welchem Sturm eine SAG. besteht. Weiter wird deutlich die Verteilung der 500 Prüfer und 8500 lehrberechtigten SA.-Führer auf die Stürme innerhalb der Gruppe gezeigt. Standartenführer Luft ist da- durch in der Lage, jederzeit den notwendigen Ausgleich durch entsprechende Beschickung der Kurse an der Gruppenschule für die Lehrberech. tigten oder bei der Obersten SA.-Führung für die Prüfer zu schaffen.

Die meisten Abzeichentrager unter 35 Jahren

Nicht minder interessant ist die Statistik über die Zusammensetzung der Abzeichenträger nach dem Lebensalter. Rund 60 v. H. sin- 18 bis 35 Jahre, rund 25 v. H. 35 bis. 45 und 15 r. H. über 45 Jahre alt.

Hat ein Bewerber seine Hebungen erfüllt, dann geht das Uebungsbuch mit dem Antrag auf Verleihung des Abzeichens über die Gruppe an die Oberste SA.-Führung in München. Äon dort aus kommt die Hälfte der Antragskarte, die wieder nach Besitzzeugnis-Nummer und Name unterteilt ist, an die Gruppe zurück. Hier werden sie nun. nach Namen und Nummer geordnet, in zwei Karteischränken aufbewahrt und ständig auf dem laufenden gehalten. Ein Schrank umfaßt 208 Kästen, von denen jeder wieder 1400 Karten aufnehmen kann. Auch die Lehrscheinin- Haber und Prüfer werden hier in der Kartei aus die gleiche Weise geführt. Zwölf Mann haben monatelang zusätzlich jeden Abend freiwillig an dem Aufbau der Kartei gearbeitet.

Wiederholungsübungen nicht versäumen!

Da das SA.-Wehrabzeichen kein Orden, sondern ein Leistungsabzeichen ist, müssen es die Inhaber durch Wiederholungsübungen immer aufs neue erwerben. Nichtteilnahme hat bekannt­lich die Entziehung des Abzeichens zur Folge. Be­freit sind u. a. die über 40 Jahre alten Inhaber, soweit sie auf das silberne bzw. goldene Wehr­abzeichen verzichten. Nach Ablegung der Wieder- kolungsübuna geht die Teilnehmerkarte unmit­telbar nach München. Dort wird mit Hilfe modern­ster Büromaschinen in kürzester Zeit festgestellt, wer an den Hebungen nicht teilgenommen hat. Die Gruppe wird dann entsprechend unterrichtet. Die Gruppe wieder verständigt die Standarten, die ihren Sachbearbeiter für das SA.-Wehrabzei­chen haben und ebenfalls über eine Kartei für die Abzeichenträger in ihrem Bereich verfügen', zur weiteren Bearbeitung. Jeder melde sich daher zur Wiederholungsübung. ehe eS zu spät istl

Neben diesen Arbeiten laufen ständig bei der Gruppendienststelle noch unzählige Anfragen aus allen Teilen Deutschlands von Männern ein, die im Bereich der Gruppe einmal daS Wehr- abzeichen erworben haben, aus irgend einem Grunde aber nicht mehr im Besitz von Unterlagen sind. Solche Anfragen können auf Grund der Kartei aufs schnellste erledigt werden. In dieser feindurchdachten Maschine greift ein Rad und ein Rädchen ms andere reibungslos über. Es hat

mancher Mühe bedurft, der Gruppe diese achtung­gebietende Stellung zu verschaffen.

Württemberg steht an der Spitze

Vierzehn schwäbische Reichssieger

Stuttgart, 19. Mai. Als Auftakt der Tage des Deutschen Handwerks 1939 in Frankfurt a. Main eröffnet« Reichsorganisationsleiter Dr. Leh die Württemberg konnte hierbei hervorragend abschneiden. Mit 14 Reichssiegern und 159 Pla­ketten steht Württemberg an der Spitze aller E-rue. Die Namen sind im einzelnen:

Aus Stuttgart: Bilderglaser: Geselle Fritz Bender. Roßbergstr. 23; Vergoldermeister: Erich Renz. Rotebühlstr. 25 (zum zweitenmal Reichssieger): Drechslermeister: David Häusler, am Weißenhof 42; Arbeitsgemeinschaft Bandagi- sten: Firma Adolf Geißelmann, Kronprinz- stratze 12; Farbenphotographie: Geselle Albert Wolter, Rosenbergstr. 151; Elektroinstallateur­meister: Georg Hartmann, Uhlandstr. 16a; Arbeitsgemeinschaft Kürschner: Firma Walter Straube, Königstr. 1.

Weiter« Reichssieger im Gau: Stuk­kateurmeister Max Krehl, Weilheim/Teck, Kreis Nürtingen; Böttchermeister Theodor Häm­merle, Schmiden, Kreis Waiblingen; Bürsten- und Pinselmachermeister Josef König. Lützen- Hardt, Kreis Freudenstadt: Möbeltischlermeister Wilhelm Brommer, Baihingen, Kreis Böb­lingen: Bandagistengesell« Peter Pütz, Ravens­burg; Ehirurgiemechanikermeister Hans Warth­mann. Tuttlingen; Blechblasinstrumenten, machermeister Franz Schediwy, Ludwigsburg.

3n der Hochschule des Selbstschutzes

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L ! z e n d e r i c I> t cker dI8-?rease

HI. Berlin, 19. Mai. Generalfeldmarschall G ö- ring wird am 23. Mai die neue Reichs-Lust- schutzichule des RLB. in Berlin-Wannsee einweihen. Ein Mitarbeiter unserer Berliner Schriftleitung hatte Gelegenheit, die Anlagen die­ser neuen Schul« bereits zu besichtigen.

In einem Rundgang durch die neuerrichtete Schule hatten wir Gelegenheit, ihre Aufgabe, Ein- richtung und die Lehrmethoden, nach denen dort die Ausbildung der Lehrgänge aus dem ganzen Reich durchgesührt wird, kennen zu lernen. Zwi- scheu der Havel und dem Großen Wannsee liebt der neue Gebäudekomplex, so eingefügt in die Waldlandschaft, daß sie weder dem Spaziergänger sonderlich auffällt, noch von der Lust aus leicht zu entdecken ist. Die einzelnen Gebäude mit den schwarzgrauen Dächern und die mit braunen Klinkern abgedeckten Fassaden sind als Muster-, beispiel einer Tarnung, der Landschafts., färbe angepaßt und kaum in einem Falle einmal über die Baumwipfel reichend, so daß der Wald auch dem ortskundigen Piloten kaum die Häuser verrät, die von dem dunklen Grün umgeben und bedeckt sind.

Entsprechend den ständig steigenden Ansprüchen, die an die Reichsluftschutzschule gestellt werden sie war früher in der Danziger Straße unterge­bracht hat sich ihr Bild äußerlich wie auch innerlich stark verändert. An Stelle des be­schränkten Raumes, der früher zur Verfügung stand, ist eine Reihe von Einzelgebäuden getreten, in ihrer Gesamtheit Ausdruck einer modernen, neuzeitlichen Einrichtung, einer der Bedeutung der Sache angemessenen Großzügigkeit und auch schon der Leistung, die noch vor ihr steht.

Hochschule des Selbstschutzes! Das bedeutet eine Auslese. Hier werden nur die schon alle praktischen Dinge beherrschenden Amtsträger weitergebildet werden und das Neueste auf allen Ge­bieten des Luftschutzes kennen lernen. Allein schon die Tatsache, daß ein Laboratorium für Luftschubchemie zu der Ausrüstuna der Sckmle

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Der neue DeutWaildfender

Eröffnung durch den Reichspostminister

Herzberg a. d. Elster, 19. Mai. Im Herzen des Großdeutschen Reiches, in Herzberg an der Schwarzen Elster in Sachsen, wurde am Freitaavormittag die neue Anlage deS Deutschlandsenders mit einer Ansprache des Neichspostmlnisters NSKK. - Obergruppen­führer Dr. e. h. Oh ne sorge, feierlich in Dienst gestellt. Dem repräsentativen deut­schen. Sender steht damit eine Anlage zur Verfügung, die es ihm gestattet, allen durch die Neuordnung Mitteleuropas entstehenden Aufgaben voll und ganz gerecht zu werden. Statt mit bisher 60 Kilowatt wird jetzt mit 150 und voraussichlich im März nächsten Jahres mit 200 Kilowatt gesendet werden. Die Anlage besteht aus einem selbstschwin­genden Sendeturm mit einer Höhe von 825 Meter; sie ist zur Zeit das höchste Bau­werk Europas.

Für den Rundsunkhörer im Reich wird sich, wie der Reichspostminister erklärte, die Inbetriebnahme des neuen Deutschlandsen­ders in mehrfacher Hinsicht günstig auswir- ken. Die veränderte Lage und erhöhte Laut­stärke kommt in der Hauptsache Gebieten zu- lugute, die bisher überhaupt keinen Sender fchwundfrei empfangen konnten. Natur­gemäß werden dafür Gegenden, die bisher dem alten Deutschlandsender benachbart oaren, eine gewisse Verringerung der Laut- tärke in Kauf nehmen müssen. Doch werden >iese zugunsten einer befserenGesamt- »ersorgung Deutschlands notwen- digen geringfügigen Opfer leicht getragen

werden können. Als weitere günstige Eigen­schaft des neuen Senders wird der Rund­funkteilnehmer eins Verbesserung der Klanggüte feststellen. !

Schweres Unwetter tm Egerlande

Reichenberg, 19. Mai. Wie aus Karlsbad gemeldet wird, wird das Egerland seit zwei Tac '

gen von schweren Unwettern

. - - heimgesucht.

Ueker Karlsbad selbst ging am Freitagnachnnt-

tag ebenfalls ein H ag e l w e t te r nieder, daS mn einem schweren Gewitter verbunden war; taubeneiergroße Schloßen bedeckten den Boden. Später fomte ein wolkenbruchartiger Regen. Auch das Gebiet von Netschetin wurde vom Hagelschlag betroffen. Am schwersten mitge­nommen wurden die Gemeinden Äreitenstein und Netschetin. Im Böhmerwald hat beson- ders der Ort Pfraumberg stark gelitten. Im ganzen Gebiet waren am Freitag die Tele­phonverbindungen unterbrochen.

Ein Stift verschenkt sooo Parzellen

Volksgemeinschaft erhält Grundbesitz zurück

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eb. Wien, 19. Mai. Die Stiftsherren von Klosterneuburg haben jetzt nach ein- gehenden Verhandlungen ihren gesamten ver­pachteten Besitz an Gauleiter Bürckel über­tragen. Es handelt sich dabei um rund 9000 Parzellen, die in dem Donauraum und am Rande des Wiener Waldes liegen. Der Gau­leiter nahm di« Uebertragung an und ve.r- fügte die sofortige Herabsetzung des Pacht­preises um die Hälfte. Die unerwartete Ver­billigung kommt zum größten Teil ärmeren Pächtern ruaut-

gehört, zeigt, welche Ansorderungen an die Lehr­gangsteilnehmer hier gestellt werden müssen.

Das gesamte Gelände der Reichsluftschutzschule umfaßt rund 65 000 Quadratmeter. Neben dem Schulgebäude sind ein Hörsaalgebäude, ein Ver­waltungsgebäude, ein Wohnhaus für die Stamm- Mannschaft, Ilnterkunfthäuser und ein Gemein- schastshaus errichtet in dem waldigen Hügel­gelände. Daß alle diese Lehrräume und Wohn- räume, die wir sehen, mit Geschmack und dem zweckentsprechenden Stil, der zu ihnen gehört, aus- gestattet sind, daß sie hell und freundlich in dem frühlingsfrischen Grün liegen, daß die technische Ausstattung nichts zu wünschen übrig läßt, war ja bei einem solchen Neubau anzunehmen. Der Be- sucher staunt dann aber doch immer wieder über die zahlreichen Neuerungen, die hier angebracht sind und zeigen, wie weit der deutsche Luftschutz schon auf dem Wege zur möglichen Sicherheit vor­geschritten ist. Brandbombensichere Deckenkonstruk­tion. ein neues und äußerst bequemes System der Verdunkelung durch die Einschaltung von Widerständen verschiedener Stärke in die Be­leuchtung, Gasschleusen zu den Luftschutzräumen, die baulich wiederum so gesichert sind, daß ihnen ein einstürzcnder Gebäudeteil nichts anhaben kann, und viele andere Sicherungen von großer Bedeu­tung, die Vorbild für den Bau von Luftschutzräu- men im ganzen Reich sein können und werden. Durch einen Motor ist. es möglich, ständig ge­nügend filtrierte, atemwarme Lust in den vielleicht verschütteten Luftschutzraum zu pumpen. Für den Fall, daß der Motor aussetzt, kann die ganze Ein­richtung leicht auf Handbetrieb umgestellt werden. Vorbildlich angelegte Notausgänge, Befreiungs­gerät an den Wänden, ein Geräteraum, eine Lehr­mittelschau, ein Raum zur Aufbewahrung von Gasmasken mit ständig gleichbleibender Tempera- tur und gedämpftem rotem Licht zum Schutze des Gummis, ein Luftschutzraum als Kegelbahn ein­gerichtet; man hat den Eindruck, nach der aus­führlichen Besichtigung selbst schon einen Luft­schutzkursus durchgemacht zu haben.

im Münchener Seftzug

Am Tag der Deutschen Kunst

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äv. München, 19. Mai. Der Festzug zum Tag der Deutschen Kunst (14. bis 16. Juli), der im vergangenen Jahre über sechs Kilo­meter lang war, wird diesmal noch größer sein. Eine Reihe neuer Gruppen wird das Werden Großdeutschlands zur Darstel­lung bringen. Großdeutschland wird durch eine große Landkarte mit einem rie­sigen Adler versinnbildlicht. i

Das Sandwerk eine tragende Schicht

Reichsausstellung in Frankfurt a. M. eröffnet

Frankfurt, 19. Mai. In Anwesenheit des Reichsorganisationsleiters Dr. Leh, des Gauleiters Neichsstatthalter Sprenger, des Leiters des deutschen Handwerks in der DAF., Reichsamtsleittzr Sehnert, des Reichs­handwerksmeisters Schramm sowie zahlrei­cher führender Männer aus Partei, Staat und Wehrmacht wurde am Freitag die ReichsausstellungHandwerker-Wett­kampf 1939" im Rahmen des Großdeut­schen Handwerkertages eröffnet. Nach Be­kanntgabe verschiedener Sonderpreise nahm Dr. Leh die Ehrung der 121 Reichssieger vor und sprach hieraus über die Aufgaben des Handwerks. Auch heute noch sei das Hand­werk eine tragende Schicht mit der ihm seit Jahrhunderten innewohnenden Kraft, die einst Staaten und selbst das Reich bildete.' Die Industrie habe nicht etwa das Handwerk abgelöst, wenn das Handwerk seine Aufbabe richtig betreibe, so werde es nicht nur seinen

wrtrupp bil-

Platz behaupten, sondern einen den für die Industrie selbst.

Massenbesuch ^ auf der Reichsgartenfchau '

Erste halbe Million Besucher überschritten

Stuttgart, 19. Mai. Auch am Himmel- fahrtstag waren cs wieder große Besucher- masten, die nach Stuttgart zur Neichsgar- tenschau kamen. Insgesamt trafen acht So n Verzüge ein, und zwar aus Fried­richshafen, Biberach, Ulm. Heilvronn, Reut­lingen, Heidenheim, Giengen und Aalen. Dazu kamen noch mindestens 150 Omni­busse auch aus anderen Gegenden des Reiches, so aus der Saarpfalz, aus dem Rheinland unp dem Odenwaldgebiet. Jns- aesamt wurde am Donnerstag die erste halbe Million von Neisgartenschau- besuchern überschritten. Auch diesmal konnte wieder festgestellt werden, daß sämtliche Be­sucher von dem, was sie aus dem Neichs- gartenschaugelände zu sehen bekamen, voller Begeisterung waren. Besondere Anziehungs- Punkte bildeten dabei die verschiedenen Promenadenkonzerte, sowie die anmutigen Vorführungen der Kinder- und Jugend- gruppe der NS.-Frauenschast am Nachmit­tag im Ehrenhof. ^

Arbeitstagung der WM ^

Stuttgart, 19. Mai. Für Freitagnachmittag hatte das Reichspropagandaamt Württemberg die württembergischen Hauptschriftleiter und Schriftleiter zu einer Pressekonferenz im Halbmondsaal des ehemaligen Landtags­gebäudes geladen, auf der wichtige Tagesfragen besprochen wurden. Nach Begrüßungsworten des Pressereferenten Brenner sprach In­tendant Dr. Bofinger vom Reichssender Stuttgart überDie heutige Funktion des Rundfunks". Er bezeichnet es als besondere Aufgabe des Reichssenders Stuttgart, auch an­dere Gaue mit den schwäbisch-alemannischen Stammeswerten bekannt zu machen und die Leistungen dieses Stammes auf allen Gebieten­entsprechend zur Geltung zu bringen. Landes­bauernführer Arnold verbreitete sich über die Lage und Probleme der Landwirtschaft.

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Dank-d'es rückhaltlosen Einsatzes der Bauern sei im letzten Jahr eine übernormale Ernte zu verzeichnen gewesen. Infolge der Landflucht sei besonders die Bauersfrau außerordentlich überlastet. Es sei Heuer mit einet güten Obst­und Futterernte zu rechnen. Der Leiter des Reichspropagandaamts, Gaupropagandaleiter Mauer warf einen Rückblick auf die politi­schen Ereignisse in den letzten Wochen. Seine Worte klangen in einem Treuegelöbnis zum Führer ans^ ,

Todesstrafe für Kindsmörder

Stuttgart, 19. Mai. Das Schwurgericht ver­urteilte den 48jährigen Eugen Maurer aus Münchingen (Kr. Leonberg) wegen eines Ver­brechens des gemeinsam begangenen Mordes, zumTode und zu dauerndem Ehrverlust, so. wie seine 26jährige Ehefrau Therese zu fünf Jahren Zuchthaus. Maurer ist ein hemmungslos brutaler Triebmensch, der seine erste verstorbene Frau sowohl als deren Nach­folgerin, die Angeklagte, lediglich als sein Lust- und Prügelobjekt betrachtete. Als seine Frau, die zwei Kinder von ihm hat, ein drittes zu er­warten hatte, unternahm sie zunächst vergeb­liche Abtreibungsversuche. Ihr Mann, der auS finanziellen Gründen keinen weiteren Fami­lienzuwachs wünschte, beschloß darauf mit ihrem Einverständnis, das Kind nach der Ge­burt zu töten. In Ausführung dieses Ent­schlusses drückte er dem Kind, unmittelbar nach­dem es den ersten Schrei getan hatte, den Hais solange zu, bis es erstickte. Therese Maurer, eine erblich belastete und beschränkte Person, hatte vom Sachverständigen den Strafmilde- rungsarund erheblich verminderter Zurech­nungsfähigkeit zugebilligt erhalten.

Betrunkene Kraftfahrer ln Saft

Ein Jahr Gefängnis für Verkehrssünder

Stuttgart, 19. Mai. Am 30. April vier Uhr morgens raste der 25jährige verheiratete Wil- Helm Noos aus Bad Cannstatt im Alkohol­dusel mit seinem Kraftwagen mit mindestens 70 Kilometer Stundengeschwindigkeit durch die Neckarstraße. Bei der Schillerstraße über­rannte er die Straßenbahnverkehrsinsel, auf: der ein 32jähriger Mechaniker, der von- der Nachtschicht nach Hanse zurückkehrte und' den tollen Fahrer vorbeilassen wollte, stand< Der Mann wurde von dem Wagen erfaßt und 40 Meter weit nach vorne auf die Straße geschleudert. Die Lichtsäule wurde glatt abrasiert, so daß sie über das Wagendach flog und am Hinteren Nummern­schild hängen blieb. Der Mechaniker erlitt w schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus starb. Er hin­terließ eine Frau, die ein Kind erwartet. In Anbetracht der Schwere dieses Unglückssalles wurde Noos vom Schnellschöffengericht ab­geurteilt, und zwar wurde ihm eine Straf« von einem Jahr Gefängnis auf« erlegt.