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welche die europäischen Großstaaten gegenwärtig unmittelbar nach dem Ab­schluß ihrer Mobilmachung würden verfügen können. Die angeführten Ziffern stellen sich: Deutschland 1,282,500 Mann mit 2996 Geschütze, wo­von die eigentliche Feldarmee 675,000 Mann mit 2040 Feldgeschützen, die Ersatztruppen 246,000 Mann mit 444 Feldgeschützen und Ersatzungs- und Feldreservetruppen 361,500 Mann mit 512 Feldgeschützen; Oesterreich mit Ausschluß seiner Landwehr und eine Million Streiter mit 1604 Geschützen; Frankreich 1,487,300 Mann mit 2892 Feldgeschützen, wovon die unmittel­bar gleich verfügbare Feldarmee 754,000 Mann mit 2622 Geschützen; Italien 920,000 Mann mit 1368 Felo - Geschützen, wovon jedoch höchstens 400,000 Mann mit 800 Geschützen unmittelbar mit dem Eintreten einer Mobilmachung verfügbar gemacht werden können; Rußland endlich 1,604,000 Mann mit 4836 Geschützen, wovon 1,257,800 Mann mit 2982 Geschützen als für einen europäischen Kriegsschauplatz verfügbar zu erachten sind. Die drei verbündeten Mächte Deutschland, Oesterreich und Italien würden im Stande sein, bei Anspannung ihrer ganzen Kraft unmittelbar mit einer Ge- sammtmacht von 1,634,000 Streitern und 4144 Geschützen in eine Kriegs­aktion treten zu können. Zahlen reden!

sind vorgenommen worden. Die Namen der Mörder Sobioleff's sind der Polizei bekannt, und ihre Verhaftung dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Tages -- Neuigkeiten.

2 e st e r r e i ch.

Von dem namenlosen Mörder des Detektivs Blöch ist erwiesen, daß er mehrere Monate in Wien weilte. Mehrere Polizei-Beamte erhielten neuerdings Briefe mit Todtenköpfen, deren Inhalt Todesurtheile waren. Bei der polizeilichen Vernehmung des verhafteten Arbeiters Brüll- mayer wegen Mitwissenschaft um die Ermordüng des Blöch hat sich als­bald die Schuldlosigkeit desselben herausgestellt.

Während des Aufenthalts des Herrn von Giers in Wien wurde von Petersburg aus das Gerücht kategorisch dementirt, daß den österreichischen Juden die Ansiedelung in Rußland verboten war und bereits dort befindlichen aufgetragen sei, etweder russische Nuterthanen zu werden oder auszuwandern Jetzt bestätigt ein Warschauer Amtsblatt die Existenz dieser bisher offiziell geleugneten Verordnung.

Frankreich.

In der Kammer erklärte Ferry, wirthschaftliche Krisen seien das Ergebniß großer Gesetze, die keine Regierungsaktion zu ändern vermöge. Er leugne übrigens, daß eine allgemeine französische Krise herrsche; es gebe nur eine Pariser Krise, herbeigeführt durch den geradezu wahnsinnigen Bau­schwindel der letzten Jahre. Im Baufach stehe eine Katastrophe bevor, wahrscheinlich für 1885; durch Eröffnung von Nationalwerkstätten seb-die Katastrophe nicht zu verhüten; nur zu verzögern Ferry geht die Pariser Industrien der Reihe nach durch und giebt zu, daß Viele leiden, weil ihre Produkte zu theuer seien. Man schlage dagegen den Schutzzoll vor; das sei wahrhaft wahnsinnig. Das sicherste Mittel, die Pariser Industrie vol­lends zu tödten, sei die Grenzsperre. Dasselbe gelte von der Aeußerung, die er zu seinem großen Schmerze von der Kammertribüne gehört, nämlich, daß man die ausländischen Arbeiter aus Frankreich vertreiben müsse. Die Auslassungen Ferry's heben sich von den einseitigen Klagen der übrigen Redner durch klare und ruhige Auffassung der Lage vortheilhaft ab.

Rußland.

Nihilistische Attentate. Aus Charkow wird Londoner Blättern auf indirektem Wege via Gumbinnen unterm 26. ds. gemeldet: Der Gendarmen-Offizier Sobioleff, der von dem verstorbenen Oberst Sudejkin hierher gesandt wurde, um Untersuchungen über die nihilistische Organisation anzustellen, wurde heute Abend durch Dolchstiche ermordet. Durch dieses gräßliche Verbrechen zu größerem Eifer angefeuert, verdoppelte die Polizei ihre Anstrengungen und entdeckte am nämlichen Abend eine geheime Druckerei, in welcher eine Masse von Briefen vorgefunden wurde, die zwischen den Terroristenchefs gewechselt worden. Die Documente offenbarten die That- sache, daß ein Plan für einen allgemeinen Bauernaufstand in Klein-Ruß­land gebildet worden. Die Papiere enthüllten auch ein Complott, einen Angestellten der kaiserlichen Bäckerei zu bewegen, das für die kaiserliche Fa­milie bestimmte Brod mit Strychnin zu vergiften. Zahlreiche Verhaftungen

im

Bezirk Horb, 29. Jan. Je geringer der Vorrath in Hopfen Bezirk geworden ist, desto größer tritt die Nachfrage auf, so daß die einzelnen Posten, welche sich noch in den Händen der Produzenten befinden, zu steigenden Preisen Abnehmer finden. Es ist da vorzugsweise Ursache, daß das letzte Wein- und Mosterträgniß, wenn auch sehr bedeutend, die Bierproduktion mit sammt der erhöhten Malzsteuer nicht herabzudrücken ver­mag, sondern die Brauer bei dein flotten Abgang von Schänkbier zu größerem Einsud veranlaßt werden. Wir haben in einem Bericht vom 18. Novbr. v. Js. darauf hingewiesen, daß Eigner die damaligen Hopfenpreise immer noch erzielen werden und somit bei längerem Hinwarten durchaus nichts ris- kiren. Unsere Ansicht hat sich indessen voll bewahrheitet, denn dem damaligen Preise von 170180 stehen heute Preise von 180190 pr. Ztr. gegenüber. Nur gibt es leider auch noch Einzelne, welchen die Preise für Waare von 1882 mit der Höhe von bis zu 380 nicht hoch genug waren und nun froh sein müssen, wenn sie für den Zentner 7080 erzielen.

Heilbronn. Der Stromer klagt im Allgemeinen nicht über un­freundliche Behandlung, sondern genießt froh und dankbar, was ihm Staat, Gemeinde und Private bieten, hin und wieder aber wird auch einem an­spruchslosen Menschen das Leben langweilig, so bequem es sein mag, wenn es keine Abwechslung bringt. In diesem Falle befanden sich die drei Land­streicher Mattes, Gall und Weber, welche am 29. November v. I. nach vollbrachtem Tagewerk im Gasthaus. zur Linde, der Handwerksburschenher­berge in Backnang eintrafen, um daselbst die Nacht zuzubringen. Nachdem sie durch Speise und Trank des Leibes Nothdurft befriedigt hatten, machte sich bei ihnen das Bedürfniß nach Zerstreuung durch eine Schlägerei oder eine sonstige kleine Unterhaltung dringend geltend, und der erste von ihnen begann damit, daß er ein großes Messer in den Tisch stieß, indem er dabei den anwesenden Gästen in Aussicht stellte, daß Einer von ihnen heute noch hin sein müsse. Dieselben waren hiemit nicht einverstanden, sondern veran- laßten den Wirth, die drei Burschen in ihr Schlafzimmer zu schaffen, was demselben mit Hilfe einiger anwesenden Bürger endlich gelang. Da sie je­doch dort angelangt dem Wirthe erklärten, daß sie während der Nacht Be­leuchtung gewöhnt seien, was den Instruktionen des Herbergwirthes zuwider­lief und von diesem deßhalb verweigert wurde, so brachten sie zunächst dem Wirthe sein unhöfliches Benehmen durch einige kräftige Streiche in das Ge­sicht zum Bewußtsein und einer derselben dem zu Hilfe gerufenen Armen­vater Rupp einen Stich in das Bein bei, der eine mehrtägige Arbeitsun­fähigkeit des Verletzten zur Folge hatte. Der Wirth und Rupp flüchteten sich und die drei Burschen begaben sich wieder in die Wirthschaft hinab, wo sich noch einige Gäste befanden. Einer derselben erregte das Mißfallen des Mattes durch sein theilnahmloses Wesen, weßhalb er ihm einen Mesierschnitt in die Hand beibrachte, der ebenfalls eine Arbeitsunfähigkeit des Beschädigten von einigen Tagen herbeiführte. Als hierauf die Anwesenden sich rasch aus der Wirthschaft entfernten und hiedurch den drei Landstreichern die Gelegen­heit zu weiterer Unterhaltung entzogen, begaben sich diese vor die Wirthschaft, wo einige handliche Bierfäßchen zum Einwerfen der Fenster und Thüren einluden. Dieser Einladung vermochten zwei der Burschen nicht zu wider­stehen, sondern begaben sich sofort an die Arbeit, welche damit endigte, daß ein Fenster sammt dem Laden und die Wirthschaststhüre zertrümmert in das Zimmer stürzten. Durch den verursachten Lärm war die Polizei angezogen worden und so wurden endlich zwei der Burschen festgenommen, während der dritte entkam. Der letztere wurde einige Tage darauf mit einem falschen Reisepässe in Gmünd betreten und dort verhaftet. Am 24. Januar hatten sich die drei Genannten vor der Strafkammer des K. Landgerichts wegen der oben bezeichnten Handlungen zu verantworten, was ihnen offenbar keine besondere Beschwerde verursachte, denn während das Gericht sich zur Be­

ruflich letzten Concerls," sprach er mehr zu sich selbst, als zu der ihn auf­merksam betrachtenden Dame.Wahrhaftig, das sind die ersten Virtuosen, die ihr Versprechen halten, aber meine theure Anna wird tue Ursache sein. Wohin sie gereift sind, kann ich jedenfalls von ihnen erfahren?" fragte er die Wirthin.

Erlauben Sie mir gleichfalls eine Frage: sind Sie vielleicht Herr Werner?"

Der Angeredete bejahte es.

Dann habe ich Ihnen ein Schreiben zu übergeben, welches das Harfenfräulein für Sie hinterlaffen hat. Verzeihen Sie gütigst einen Augenblick!"

Sie verschwand in dem Parterrezimmer des Hauses und kehrte bald mit einem kleinen Billet zurück, das in großer Eile zusammengefaltet schien und mit einer Oblate verschlossen war.

Werner ergriff es in stürmischer Hast und eilte nach kurzem Gruße davon. Nur auf die Adresse warf er im raschen Gehen einen Blick. Sie war äußerst flüchtig geschrieben.

Athemlos langte er in seiner Wohnung an, wo er hastig das Couvert abriß und die nachstehenden Zeilen mit den Augen verschlang:

Edmund! Ihr liebes Schreiben habe ich kurz vor unserer Ab­reise, also noch rechtzeitig erhalten. Es fehlt mir die Zeit, Ihnen ausführlich zu antworten. Nur so viel sage ich Ihnen, es wird mein Bestreben sein, Ihnen das Opfer, welches Sie mir bringen, durch meine unbegrenzte Ergebenheit zu lohnen. Wir reisen von hier in die Provinz. Waltersdorf ist der nächste Ort, den wir besuchen. Kommen Sie dorthin, und wenn ich bitten darf, bringen Sie die uöthigen Papiere mit. Es ist aber nöthig, daß Sie mit größter Vor- sicht zu Werke gehen. Meine Reisegefährten dürfen nichts von dem

Verhältnisse merken, in dem Sie zu mir stehen unter keinen Um­ständen! Beherzigen Sie dieses wohl, wenn nicht Alles schief gehen soll! Meine Erklärung darüber später. Wir werden Waltersdorf heimlich verlassen. Die nächste Stadt, die wir dann erreichen, soll Zeugin unserer Vereinigung für's Leben sein. Wohin Sie dann die Reiseroute dirigiren, wird mir gleich sein. Es wird Ihnen gern und freudig folgen Anna Zriny."

Alle Stimmen seines Herzens jubelten auf bei Lesung dieser Zeilen. Sie liebt mich!" rief er mit sreudegerötheten Wangen, und immer wieder von Neuem überlas er die feinen, zierlichen Schriftzüge die ihm das höchste Glück seines Lebens verkündeten. Der stellenweise dunkle, räthselhafte Inhalt des Schreibens, die bei einen, Mädchen immerhin gewagte Zumuthung, heimlich mit dem neuen Beschützer die Stadt zu verlassen und weiter zu reisen, erregte nicht das geringste Bedenken in ihm. Im Gegentheil lag darin noch ein größerer Reiz für ihn. Sah es doch beinahe wie eine Ent­führung aus, und welcher junge, zwanzigjährige Mann hätte nicht eine der­artige Entführung höchst romantisch gefunden? Zudem war sie ja Künst­lerin. Die Freiheit war ihr Element. Warum sollte sie nicht einmal eine Ausnahme von den herkömmlichen Formen machen, wenn es sich darum han­delte, einen jungen Mann glücklich zu machen?

O, sie ist das edelste, liebenswürdigste Geschöpf!" rief er einmal über das andere aus.Kein Fünkchen Falsches in ihr, und Derjenige lügt, der das Gegentheil behauptet. Sie wird Nichts vor mir geheim halten, sobald wir vereint sein werden, und daß sie mir ihre ganze Seele offenbart, soll meine kleinste Sorge sein. Ah! ich werde dieses reiche, stolze und starke Herz mein nennen. Welches Glück wartet meiner!"

(Fortsetzung folgt.)

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