mann hatte für den Finder 20 Thaler — 10«/g Belohnung ausgesetzt und somit hätte das Kind immer noch einen schönen Finderlohn zu erwarten. Auf die Frage, warum er das Geld an einen solchen Ort versteckt habe, meinte er: „Wenn ich todtgeschlagen werde, so findet der Räuber das Geld nicht und bleibt solches doch wenigstens den Meinigen." —
4V. 6. Stuttgart, 20. Januar. Während gegenwärtig sich verschiedene Stimmen gegen die Naturalverpflegung der reisenden Handwerksburschen und der Stromer sich vernehmen lassen — doch nicht ohne Entgeg- nungen hervorzurufen — hat dem „Hall. Tagbl." zufolge die Amtsversammlung Hall am letzten Donnerstag einstimmig beschlossen, die Naturalverpflegung für arme Reisende in der Weise einzusühren, daß Speise in allen Gemeinden, Nachtquartier nur in einigen Stationen gewährt werden kann.
— Durch die Energie des Stadtvorstandes, Stadtschultheißen N a st von Cannstatt ist in unserer Nachbargemeinde seit den neuesten doppelt betrübenden Vorgängen in Stuttgart und Wien eine so aufmerksame Polizeiaufsicht gegen alle irgend Verdächtige geübt worden, daß dort und in der ganzen Umgebung von Cannstatt die größte Sicherheit herrscht.
— In Heilbronn hat der dortigen Neck.-Ztg. zufolge die Polizei eine Diebsbande von Knaben von 9 bis 13 Jahren entdeckt.
Rottweil, 18. Jan. In Bösingen geriethen 2 ledige Bursche in einer Privatwohnung dermaßen in Streit, daß sie sich schlugen und auf den Boden warfen, auf welchen der eine den Kopf des andern so lange und heftig aufschlug, daß wenige Stunden darauf der Tod erfolgte.
Ulm, 17. Jan. Die „Ulm. Schnpst." schreibt: Jahrhunderte lang haben die Ulmer Schiffer, zu einer fest geschloffenen Zunft vereinigt, den Verkehr von hier nach den österreichischen Landen in der Hand gehabt. Eine ganze Reihe von Familien fand in dem Schiffer-Verein reichlichen Erwerb. Da kam das Zeitalter des Dampfes und das Pfeifen der Lokomotive war für den Verein das Zeichen zum beginnenden Niedergang. Anstatt sich den neuen Verhältnissen anzuschmiegen, hielt man steif auf die alten Frachtsätze und die Bahnen zogen den Transport an sich. Jetzt ruht der Schiffer- Verein nur noch in einer Hand, in der von E. Hailbronnsr und dieser will im Verein mit der Firma C, E. Bühler die Neubelebung der Schifffahrt versuchen. Es wird in Zukunft von Eröffnung der Fahrperiode an pünktlich jede Woche ein Schiff, welche vorläufig etwas kleiner gebaut werden, nach Wien resp. Budapest abgehen, wobei die Hauptzwischenplätze Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Passau, Linz und auf Wunsch auch andere Stationen berührt werden. Die Fahrt bis Wien dauert 8 bis 10 Tage. Die Frachtsätze sind neu festgestellt und betragen ein Drittel bis die Hälfte der Bahnfracht, ebenso ist für die Assekuranz Sorge getragen. Die Güter von auswärtigen Committenten werden nach Ankunft auf der Bahn in Empfang genommen und lagern bis zur Abfahrt des Schiffes spesenfrei in dem Lagerhause auf dem Schmal.
Isni), 17. Jan. Jene unheimliche Person, welche schon seit Monaten die Bewohner des württ. und bayr. Allgäus in Schrecken und Angst versetzt, wurde seit jenem Tage, als sie auf dem Transport der Fesseln sich entledigte und die Flucht ergriff, an verschiedenen Orten erblickt. Eine am Weihnachtsabend unternommene Streife, ausgeführt von 12 Gendarmen, blieb ohne jedes Ergebniß. Auf Anordnung des kgl. Oberamts Wangen wurde nun heute durch alle verfügbare Mannschaft des Landjägerkorps diesseitigen Bezirks eine Razzia nach dem Verbrecher Matth. Breuninger unternommen, denn man hatte in Erfahrung gebracht, derselbe habe in Beuren übernachtet und sei sogar in die Stadt hereingekommen. Die am Abende verbreitete Nachricht, man habe den unheimlichen Vogel in Neutrauchburg ins Garn bekommen, hat sich leider nicht bestätigt.
Opladen (Rheinprovinz), 17. Jan. In Neuenkamp hat heute Mittag ein Mann, Namens Fuchs, ein junges Mädchen, sowie dessen Mutter und Vater ermordet. Als der Mörder den eiligst von hier herbeigeholten Gensdarmen sah, tödtete er sich selbst durch einen Schnitt in den Hals. Die Kln. Z. berichtet ausführlich wie folgt über das Verbrechen:
„Fuchs, früher Maurer, hat sich in der letzten Zeit mit der Anfertigung von Mefferstielen beschäftigt. Durch angestrengten Fleiß hatte er sich früher eme kleine Habe erworben, die jedoch durch eine große Zahl von Kindern und andere Umstände allmählig aufgezehrt war. In diesem Frühjahr sollte sein Häuschen unter den Hammer kommen; die Noth des Lebens, der stete Kampf mit Sorgen und Schulden, dazu der Einfluß seiner Frau, die als ein sehr schlechtes Geschöpf geschildert wird, hatten Fuchs nach und nach verwildert und zu einem der gefährlichsten weil rücksichtslosesten Menschen gemacht. Allmählig setzte sich in seinem Gehirn der Gedanke fest, daß die Einwohner von Neuenkamp seinen Ruin nicht überleben dürften, daß er sie alle in seinen Sturz verwickeln wolle. Ein zufälliger Funke genügte, um den lange angesammelten Zündstoff von Verzweiflung, Haß und Raserei zu Hellen Flammen zu entfachen. Im Laufe des vorigen Jahres hatte Fuchs bereits einen seiner Nachbarn angeschossen, er war dafür zu einigen Wochen Gefängniß verurtheilt worden; am zweiten Weihnachtstage jedoch hatte er sich jedoch einen neuen Revolver gekauft, den er in der vorigen Woche aus ein Mädchen in der Nachbarschaft abschoß. Gestern Morgen nun um 11 Uhr (der Vater des Mädchens Namens Metzler war eben nach dem Polizei« bureau in Höhscheid gegangen, um jenen Mordfall anzuzeigen) kehrte die 20jährige Lotter aus dem Metzler'schen Hause heim; der Weg führte sie an dem Fuchs'schen Hause vorbei. Da stürzte der Unhold dem Mädchen nach, ergriff sie bei den Haaren, warf sie zu Boden und schnitt ihr mit einem Messer den Hals durch. Auf das Geschrei des Mädchens waren die Nachbarn zu Hilfe gekommen. Der Mörder eilte nun in sein Haus, holte seinen Revolver und feuerte 6 Schüsse auf die Familie Metzler ab, von denen einer die Frau Metzler am Arm streifte. Sodann wandte er sich nach der Seite, von woher das betagte Lotter'sche Ehepaar kam. Die beiden Leute ergriffen vor dem Wütherich die Flucht, der ihnen einige Revolverschüffe nachsandte; sie stürzten zusammen, erhoben sich jedoch wieder und flohen weiter. Die Frau eilte in ihr Haus, der Mann suchte sich in der Richtung auf Plattscheid zu retten. Der Mörder heftete sich zunächst der Frau an die Versen, folgte ihr in den Hausflur und streckte sie durch mehrere tiefe tödtliche Stiche in den Rücken zu Boden. Sodann eilte der Unmensch dem Manne, der bereits einige hundert Schritte gemacht hatte, nach, holte ihn ein und ermordete ihn ebenfalls hinterrücks durch Messerstiche. Doch es war des Grauenvollen noch nicht genung; nach vollbrachter Blutarbeit wandte sich Fuchs wieder seinem Hause zu, kam dabei an der Leiche des jungen Mädchens vorbei und steckte derselben seine Pfeife in den bluttriefenden Schlund! Einer der Nachbarn war nach Höscheid geeilt und hatte die Kunde von der Blutthat verbreitet; die Polizei setzte sich in Bewegung; als die Männer sich dem Fuchs'schen Hause näherten, schloß der Mörder seine Hausthür, ging auf den Speicher und schnitt sich den Hals ab. Fuchs hinterläßt 9 halberwachsene Kinder."
Wien, 17. Jan. Zu der Untersuchung gegen die beiden des Raubmordes bei Eifert Beschuldigten Josef Pongratz und. Johann Dürsch - ner ist nichts Neues zu berichten. Die Beiden leugnen hartnäckig. Bezüglich Pongratz' ist konstatirt worden, daß er unter dem Namen Reßler in Stuttgart und München abgeurtheilt wurde, und daß er vor längerer Zeit aus einer Budapester Strafanstalt, wo er unter dem Namen Bukovics eingesperrt war, mit noch 6 Häftlingen entsprang. Bezüglich des gleichfalls verhafteten Ziegeldeckergehilfen Karl Dengg ist nunmehr positiv erwiesen, daß er der Blutthat in der Eisert'schen Wechselstube ferne steht. Indessen ist der Polizei mit der Verhaftung Denggs doch ein guter Fang geglückt, denn er ist einer der verwegensten und gefährlichsten Einbrecher.
— Ueber einen neuen Postdiebstahl in Pest berichtet die N. Fr. Pr.: „Der Pester Mühlenbesitzer Haggenmacher hat am Samstag einen 15,000 fl. enthaltenden Brief bei der Filialpost im Bahnhofe der österreichungarischen Staatsbahn nach Kis-Szallas gesendet, welche Sendung jedoch an dem Bestimmungsort nicht angelangt ist. Es wurde zur Untersuchung des Falles ein Inspektor nach Temesvar entsendet."
— Der zeichnet sich au aus, die den l Der Ca und Namen p lich durch pr den Bedürfnis den, für viele jedem auf W Die l« niedliche Ane< Sie, was ihr Wilddieben h nicht mehr zr glaublich fein -noch nie gefe! graben eine s weiß, Cäsar das Thier e ihm den Wil Kneisenberg Päckchen auf Wild vor. .können. Irr Sie müssen hat Sie ges! avird sich zei Der Halbtod Beschwören in seiner Hc sein!" ruft haben? Ich
Koch, kochen gema
Aust kommt am
Moni
Folgende Li 3 ur
34 a 59 „
20
46
54
23
ft
„Ich hoffe, Sie werden mir nicht zürnen, Herr Wendling!" sagte er in bittendem Tone. „Ich weiß, daß Sie es gut mit mir meinen, allein das Wesentliche von dem, was Sie mir da sagen, habe ich mir bereits mehr als zehnmal wiederholt. Die Sache ist schlimm, allein — ich kann einmal nicht anders, und da Sie nun doch bereits Alles errathen haben, nehme ich keinen Anstand, Ihnen zu sagen, daß ich in der That gesonnen bin, das Fräulein Zriny, die Virtuosin, wie Sie sie ja selbst nennen, zu meiner Frau zu machen. Allerdings ist es eine Leidenschaft, die mich für sie erfaßt, allein ich kann es wohl sagen, eine so tief gehende, reine und edle Leidenschaft, daß mein Leben vollständig in ihr aufgeht. Ich habe die Ueberzeugung, daß ich mit dem Mädchen glücklich sein werde. Sie ist rein und tugendhaft wie ein Engel. Sie hat ein lebhaftes, begeistertes Gefühl für die Kunst, für alles Schöne und Große und ist vor allen Dingen ein Charakter. Ich liebe die Charaktere, Herr Wendling!"
Der Angeredete zuckte mit den Schultern. „Ich die Gemüther!" versetzte er dann ernst.
„Geinüth besitzt sie auch," fuhr Werner fort; ich erwähnte dies erst nicht, weil ich es bei jedem nur einigermaßen häuslich erzogenen weiblichen Wesen voraussetze."
Wieder zuckte der Banquier mit den Schultern. „Ich wünsche Ihnen, daß Sie sich nicht täuschen," sagte er ernst. „Wie die Sache liegt, kann ich nichts zu ihrem Entschluß sagen. Nur machen Sie mir nicht einmal über kurz oder lang den Vorwurf, ich hätte Sie nicht gewarnt. Leid sollte es mir freilich sein, wenn Sie nicht so glücklich würden, als Sie es verdienten denn Sie wissen, Werner, daß Ihr Vater zu meinen besten Freunden zählte und daß er mir die Sorge für Sie, seinen einzigen Sohn, vor seinem Hinscheiden gewissermaßen aus die Seele gebunden hat. Doch — ich lege ihren
weiteren Schritten nicht das geringste Hinderniß in den Weg — würde damit auch nur Oel in's Feuer gießen. Morgen wollen wir zusammen abrechnen. Von heute ab sind Sie frei, werden ja den Kopf voll genug haben. Benachrichtigen Sie Herrn Leopold, daß er bis auf Weiteres Ihre Funktionen im Comptoir versieht, und dann gehen Sie mit Gott. Ich wünsche Ihnen das Beste!"
Er streckte seinem Buchhalter in der herzlichsten Weise die Hand entgegen, in welche dieser nicht ohne Rührung einschlug.
„Meinen besten Dank, Herr Wendling, und ... . leben Sie wohl . . . Schelten Sie mich nicht undankbar. Ich habe leider Ihre Güte wenig genug verdient!"
„Schon gut," unterbrach ihn der Alte, „lassen wir das. Sie thaten stets Ihre Schuldigkeit und haben das Geschäft fördern helfen. Auch ich habe Ihnen Dank zu sagen."
Mit dem Gefühl einer gewissen Leere im Herzen begab sich Werner in das Comptoir, wo er diejenigen Anordnungen traf, die sein Ausscheiden unumgänglich machte. Nach einer Stunde waren sämmtliche Leute mit ihren neuen Funktionen bekannt gemacht, und er konnte nun mit gutem Gewissen daran denken, aus dem Geschäft, in welchem er so manches Jahr treu gewirkt, in welchem er, so zu fagen, groß geworden, zu scheiden. Als er sich von feinen bisherigen Kollegen und Untergebenen in herzlichster Weise verabschiedet hatte und schon den Fuß aus dem Comptoir setzte, um dieses für immer zu verlassen, fiel ihm ein, daß es wohl Schuldigkeit sei sich auch von der Familie seines Prinzipals mit einigen freundlichen Worten zu empfehlen. Er dachte dabei mit einer gewissen Scheu an Emmy.
(Fortsetzung folgt.)
47 r 16 s
18 k
Hol
-erg, Ab! -erg, Abi -er Hirsar Hardt, Ab 192 Ri und Well delhc 2. F,