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58. Jahrgang.
Nro. 9.
Amts- unll Intelligenzbkatt für äen Aezir^.
Srschcint Dienstag, Donnerstag und Samstag.
Die SinrückungSgebühr beträgt 9 ^ für die vier- jpaltige Zeile oder deren Raum.
Dienstag, den 22. Januar L88-L
LbonnemcntSpreiS halbjährlich 1 80 L, durch
die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst in ganz
Württemberg 2 70 L.
Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
— Die kirchenpolitischen Verhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Kurie nehmen erwünschten Fortgang. Die preußische Regierung thut Alles, um dem Vatikan ihre Willfährigkeit zur Beseitigung des Konflikts zu beweisen. — Der „Reichs- Anzeiger veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, welche über die Ausführung des Gesetzes, betr. Abänderung der Gewerbeordnung, nähere Bestimmungen enthält. Die Verordnung trägt das Datum des 31. Dezember 1883 und tritt gleichzeitig mit dem Gesetz vom 30. Juli 1883 über die allgemeine Landesverwaltung in Kraft. — Daß die Reservatrechte der süddeutschen Staaten dochzumanchenDin- gengutsind, davon erleben die bairischen Postbeamten jetzt ein angenehmes Beispiel. Wie nämlich aus München telegraphirt wird, hat die bair. Abgeordnetenkammer den Antrag Gabler, den Po st schalterdien st an Sonn- und Fe st tagen von 8 auf 4 Stunden zu beschränken, angenommen. — In der badischen Kammer ist eine Interpellation eingebracht worden, ob dem Bundesrath der angekündigte Antrag au fAbschaffung der geheimen Abstimmung bei den Reichsta gsw ahlen bereits vorliege und welche Stellung die Regierung zu der Frage ein- Nehme. — Es wurde jüngst gemeldet, der Reichstag werde in seiner bebevorstehenden Session sich auch mit einem Projekt der Reichsregieruna wegen Einführung von Schutzzöllen auf kunstgewerbliche Erzeugnisse zu beschäftigen haben. Wie jetzt verlautet, ist diese Nachricht als verfrüht zu bezeichnen. Die Reichsregierung hat neuerdings dieses Projekt unter Zuziehung der Bun- bxsregierungen bereits einer eingehenden Prüfung unterzogen, ist aber zu einem Entschlüsse in der Sache noch nicht gekommen. Es dürfte durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten gehören, daß man an maßgebender Stelle das Projekt lieber ganz fallen lassen, als sich zur Einführung des für kunstgewerbliche Erzeugnisse nicht zu umgehenden Systems der Werthzölle entschließen wird. Leidet das System der Werthzölle schon im Allgemeinen an der Schwierigkeit der Werthfeststellung, so würde dies bezüglich der kunstgewerblichen Erzeugnisse in noch erhöhtem Grade der Fall sein. Nach den Erfahrungen in allen Ländern, die Werthzölle haben, erwachsen durch dieses System dem legitimen Handel unberechenbare Schwierigkeiten unter dem freien Verkehr, wie der gesunden Concurrenz ernste Schädigungen.
F r a u l r e i ch.
— In Paris hatte eine Arbeiterversammlung stattgefunden, die über Mittel zur Abstellung der allgemeinen Arbeitslosigkeit conferirte. Es haben nun Abgesandte der Veranstalter des Arbeitermeetings im Saale Lövis im Palais Bourbon mit der äußersten Linke verhandelt. Sie erklärten, sie
hätten gesetzliche Wege wandeln wollen, allein die ihrer Bittschrift an die Kammer gewordene Ausnahme überzeuge sie, daß ihnen nur eins übrig bleibe: die Revolution. Im weiteren Gespräche gaben die Abgesandten statistische Auskunft über die Lage der Arbeiter, die sie als äußerst schlecht bezeichnten.
Türkei.
— In einem vom 15. Dezember datirten Berichte des österreichischen Konsuls in Khartum an den Präsidenten des orientalischen Museums in Wien heißt es: Die egyptische Herrschaft in Centralafrika geht in die Brüche. Der Mahdi hat den General Hicks besiegt. Angesichts der düsteren Zukunft hat die Mehrzahl der Fremden, ihr Besitzthum und ihr Geschäft dem Schicksale überlastend, dem Sudan den Rücken gekehrt, und noch dauert die Emigration fort. Unsere Unterthanen wurden auf höheren Befehl amtlich zur Abreise aufgefordert. Die Griechen wollen ihre Käse- und Schnapsläden nicht verlosten. Wenn ich meine eigene Entschließung erwähnen soll, so werde ich wohl der äußersten Gefahr ins Antlitz blicken müssen, bevor ich mein auf 6000 Thaler bewerthetes Anwesen preisgebe, ohne dafür anderwärts einen Ersatz oder eine Existenz erwarten zu können. Ich habe den Gang der Geschichte von vornher durchschaut und den Ausgang vorhergesehen. Sechszig Jahre hat der Terrorismus regiert, bis endlich die Völker sich ermannten, um das drückende Joch abzuschütteln. Wenn der Mahdi seine Chancen auszunützen versteht, so werden nicht zwölf Monate ins Land gehen, bis er seine Proklamation als Herr von Ost-Sudan im Palaste von Khartum besiegeln wird. — Zufolge einer Depesche des „Standard" aus Kairo hat der Konsul ein Telegramm empfangen mit der Meldung, daß alle höheren egyptischen Beamten in El-Objed ermordet wurden. Ein ähnliches Loos droht den Beamten in Khartum.
Tages - Neuigkeiten.
o. Am letzten Dienstag hat ein 68 Jahre alter israelitischer Handelsmann S.-L. von Rexingen in Möttlingen 600 in 6 einhundert Markscheinen eingenommen, sein nächstes Ziel war Althengstett. Zwei Handwerksburschen, die zufällig denselben Weg gingen, veranlaßten den Vorsichtigen, in Simmozheim in der Sonne zu übernachten. Am andern Morgen 6 Uhr ging die Reise weiter, allein die Furcht schien sich bei ihm noch nicht gelegt zu haben, denn der Handelsmann hielt es für praktisch, die Scheine in seinen linken Zugstiefel zwischen Knöchel und die Züge zu stecken. Die Angst beflügelte den eilenden Fuß, nemlich auch den mit den Scheinen, und so kam es, daß in Althengstett angekommen, dieselben nicht mehr zu finden waren. Ein Mädchen in Simmozheim hatte die Scheine in der Nähe der Sonne am selben Morgen auf dem Weg zur Schule gefunden. Die Eltern des Kindes übermittelten das Geld dem Schultheißenamt, allein es waren nur 5 Scheine, wo der 6. geblieben, weiß weder der Verlierer noch der Finder. Der Handels«
(Nachdruck »erboten.)
Leidenschaftliche Kerzen.
Roman von Karl Zastrow.
(Fortsetzung.)
„Es gefällt mir nicht länger in der Residenz," stotterte er ln de ersten Verwirrung, — ich — ich will mich von Neuem auf Reisen begebe
— mir die Welt ein bischen anschen — und mich demnächst in meine Vaterstadt niederlassen."
„Keine Ausflüchte, Werner, seien Sie offen gegen mich," unterbrac ihn der Prinzipal mit Wärme. „Sie sind im Jrrthum, wenn Sie glauber mich alten Fuchs so ohne Weiteres hinter's Licht führen zu können. G< stehen Sie es nur, die Virtuosin im Bendler'schen Kaffeehause hat Ihne den Kopf verdreht, und nun wollen Sie mit ihr durchgehen. Habe ic Recht?"
Werner stand bestürzt, keines Wortes mächtig vor Demjenigen, der ih mit so scharfem Blicke durchschaut hatte. Mühsam rang er nach eine paffenden Antwort.
„Die Virtuosin im Bendler'schen Kaffeehause? Nein, geehrter Herr
— Da sind Sie im Jrrthum!" stotterte er; „an dieses Mädchen denke i< nicht!"
Der Banguier machte eine abwehrende Bewegung mit der Rechten.
„Verstellen Sie sich nicht länger, lieber Werner; es schmerzt mich da mehr, als der große Verlust, den Sie mir durch Ihr Ausscheiden zusügen, jagte er mild. „Auch bin ich es von Ihnen nicht gewohnt. Was ich weif
weiß ich. Ich habe Sie beobachtet und .... wie das so der Welt Lauf ist, es fehlte auch nicht an sogenannten guten Freunden, die sich ein Verdienst daraus machten, Sie zu beobachten und mir ihre Vermuthungen zuzuraunen. Nun, unter solchen Umständen stellt man sich ja wohl bald das Richtige zusammen. Nun bitte ich Sie, lieber Werner, hören Sie auf den Rath eines Mannes, dem Ihr Wohl am Herzen liegt. Schlagen Sie nicht eines Scheinbildes wegen Ihre Zukunft in die Brüche. Sie sind ja, wenn auch ein noch junger Mann, doch immerhin kein Kind mehr, haben doch sonst ein sicheres Urtheil und werden sich sagen können, wohin es führt, wenn man keinen Unterschied macht zwischen dem Phosphor der Leidenschaft und der milden, erwärmenden Flamme einer dauernden Herzensneigung, wie die Poeten sagen. Reißen Sie diese Giftblüte aus Ihrem Herzen, ehe sie Ihren Verstand vollends überwuchert. Wenn es auch anfangs blutet, die Wunde wird wieder vernarben, und ich weiß bestimmt, Sie werden später über Ihre jetzige Schwachheit lächeln."
Er hielt einen Augenblick inne und fuhr dann in freundlichem, vertraulichem Tone fort:
„Ich brauche wohl kaum zu sagen, lieber Werner, welche Aussicht sich Ihnen in meinem Hause bietet. Sie wissen es, ich bin davon überzeugt, und wenn Sie nicht schon längst als ein Glied unserer Familie betrachtet worden sind, so lag die Schuld lediglich an Ihnen. Doch ich will Ihnen keine Vorschriften machen. Handeln Sie, wie es Ihnen gut dünkt; aber zwanzig junge Leute an Ihrer Stelle würden nicht einen Augenblick darüber im Zweifel jein, was Sie zu thun hätten."
Die wohlgemeinten Worte des alten, biederen Geschäftsmannes, hatten Werner sichtlich ergriffen, ihm aber auch sogleich seine gewohnte Festigkeit wieder gegeben.