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Politische Nachrichten.
über den fortschrittlichen Gutsbesitzer Sartorius, welcher es trotz der
Unterstützung der Ultramontanen nur auf 9277 St. brachte. 72 Stimmen fielen auf Dreesbach (Sozialdemokrat.)
Deutsches Reich.
Berlin, 26. Juni. Tie Nordd. Mg. Ztg. erklärt die Mittheilung der Zlat.-Ztg., daß der Reichskanzler auf den Rath Schwenninger's eine Kur unternommen und wieder abgebrochen habe, weil die angewandten Mittel nachtheilig gewesen seien, für unwahr. Der Fürst habe weder Mittel genommen, noch sich einer Kur unterzogen, die gastrische Störungen hätte Hervorrufen können. Eine „schablonenhafte Diät" beim Reichskanzler ist schon deswegen ausgeschlossen, weil seit Monaten alles ärztliche Bemühen darauf gerichtet ist, seine Ernährung im Fortgang zu erhalten und dieser Umstand einen zweckmäßigen Wechsel in der Auswahl der Nahrungsmittel erforderlich macht.
— Das Deutsche Marine-Ministerium hat in Folge der Tonkin-Angelegenheit den Vertrag, weicher zwischen ihm und- der Chinesischen Regierung behufs Ueberführung des „Ting Auen" nach China durch eine Deutsche Marinebesatzung abgeschlossen war, gekündigt und ist dem bereits an Bord des „Ting Auen" befindlichen Theil der Mannschaft vorgestern die Rückberufungsordre zugegangen. Die betreffenden Mannschaften haben gestern bereits die Panzerkovette verlaßen. Der „Ting Auen" wird in etwa 14 Tagen nach China abgehen mit einer von der Chinesischen Regierung geworbenen Besatzung; unter welcher Flagge ist noch unbestimmt.
— Di"e Schießversuche mit neuen Gewehr-Modellen gehen ununterbrochen fort. So wird jetzt in Berlin mit einem vom Fabrikanten Grabe construirten Gewehr geschossen, welches nur drei Griffe erfordert, je einen zum Oeffnen des Verschlusses, ,zum Einlegen der Patronen und zum Schießen und Spannen des Gewehrs.
Ems, 24. Juni. Der Kaiser wohnte heute von der Veranda des Kursaales aus der Regatta bei. Den kaiserlichen Ehrenpreis errang die Frankfurter Rudergefellschaft Germania. Der Kronprinz von Schweden ist nach Rippoldsau abgereist; der Kaiser geleitete ihn zum Bahnhofe. An dem gestrigen Diner bei dein Kaiser nahin der Kronprinz von Schweden Theil.
Landau, 26. Juni. Bei der gestern im Wahlkreise Neustadt - Landau vorgenommenen Ersatzwahl zum Reichstage siegte der «ationalliberale Candidat Rechtsanwalt Mahla mit 9406 Stimmen
Frankreich.
Paris, 24. Juni. Heute Morgen um 11 Uhr kam es in Montmartre zu blutigen Schlägereien zwischen Deutschen und Franzosen. Der Schauplatz des Kampfes war die Bierwirthschaft eines Luxemburgers Micheli in der Rne d'Orsel. 15 Deutsche — Bäckergesellen, welche einen Festtag feierten — und eine größere Anzahl von Franzosen, unter denen auch ein Soldat, waren von 10'/z Uhr in der Wirthschast versanunelt, als uni 11 Uhr die Franzosen es übel aufnahmen, daß die Deutschen laut deutsch zu sprechen wagten. Sie begannen laut über die „Prussiens" zu schimpfen, die sich erlaubten, in Paris breit zu machen. Die deutschen Bäckexgesellen, die sich vollständig in ihrem Rechte glaubten, da Vis jetzt in Frankreich kein Gesetz besteht, das verbietet, deutsch zu reden, blieben die Antwort nicht schuldig, und bald kam es zum Kampf. Als derselbe emst wurde, eilte die Frau des Wirthes (derselbe ist Luxemburger, gilt aber, da er deutsch versteht, für einen „Prussien") zum Polizeiposten, um dort Hülfe zu holen. Die Menge, die sich vor dem Wirthshaus angesammelt, zeigte sich sehr feindlich. Man bewarf die Frau mit Steinen und rief ihr zu: „8»le prussienne! Sale vscko prussivnno! Ungeachtet der Ankunft der Polizei dauerte der Kampf fort. Eine größere Anzahl der Kämpfenden wurde verwundet, darunter ein französischer Metzgerbursche, der einen scharfen Hieb über die Nase erhalten hatte und ziemlich stark blutete. Die Polizei fahndete übrigens nur auf die Deutschen und ließ die Franzosen ungeschoren, obgleich die Menge auf der Straße ein Steinbombardement gegen das Wirthshaus eröffnet«: und alle Fenster desselben zertrümmerte. Die Polizei nahm sechs Deutsche fest und durchsuchte dann das ganze Wirthshaus, um zu sehen, ob sich in demselben nicht noch irgend ein Deutscher versteckt habe. Die Menge fiel über alle her, die sie für Deutsche hielt. Des Abends um 6 Uhr war die Ruhe hergestellt. Die deutschen Bäckergesellen sollen aber noch nicht in Freiheit gesetzt worden sein.
England.
Dublin, 26. Juni. In Outragh machten gestern Abend streitende Soldaten zweier verschiedener Regimenter von den Gewehren Gebrauch
(Nachdruck verboten.)
Der Sohn des ßöerwirths.
Krimmal-Novelle von Karl Zastrow.
(Fortsetzung.)
„Nein!" versicherte der Krämer im bestimmten Tone, „was auf dem Hofe passirt, darum kann ich mich nicht kümmern; aber es ist möglich, daß dem so ist, Me Sie sagen!" —
Er verschränkte die Arme in einander, lehnte sich leicht an die Wand und setzte einen Fuß über den andern, wobei er nachdenklich vor sich hinstarrte.
„Richtig!" fuhr er fort und schnippte mit der rechten Hand durch die Lust. „Ein junger Mann mit ein wenig sonnverbranntem Teint in Schiffer- Aacht ist vor kaum einer Stunde in meinen Laden getreten und hat sich ein Viertelpfund Priemtabak gekauft. Meinen Sie den etwa?"
„Vor kaum einer Stunde," murmelte Sternberg und bohrte seine dunklen Augen in das Antlitz des Sprechers. „Sah der junge Mensch wie em Schiffer aus?" fragte er in beinahe fieberhafter Spannung.
„Das will ich meinen!" lachte das Männlein, wie eine echte Theerjacke von.einem Seehundsfahrer! oh!" fetzte er mit verschmitztem Lächeln hinzu, „auf so etwas versteht man sich, wenn man 20 Jahre lang Priem und «naster verkauft."
Der Beamte wurde stutzig. Sein Gesicht färbt sich um einen Schallen blässer. „Sollte er es nicht sein?" löste es sich stockend von seinen Lippen.
„Der junge Mensch hat wohl dumme Streiche gemacht und Sie sind von der Polizei, nicht wahr?" forschte der Krämer.
Sternberg hatte die Frage überhört. Er wandte sich bereits zum Gehen. Von einem eigenthümlichen Gedanken durchzuckt, blieb er wieder stehen und richtete an den Krämer die Frage:
„Sah der junge Schiffer ängstlich, unsicher, beklommen aus? Lag in seinem Wesen etwas Hastiges, Scheues?"
Der Priemverkäufer lachte so seelenvergnügt, daß die grauen listigen Aeuglein in zwei schmalen Linien verschrumpsten und das eine Ohr. mit dem anderen in Kanalverbindung trat. Es schien ihm eine wahre Seelenfreude, daß er dem „Herrn von der Polizei" nicht die von demselben sehnlichst gewünschte Antwort geben konnte.
„Nein, nein!" kicherte er. „Er sah aus, wie ein richtiger flotter Seemann, der nach sechsmonatlichem Salzwasserschlucken zuin ersten Mal wieder festen Boden unter sich fühlt. Der und unsicher! pah! ein lustiger Bruder ist's, aber kein Spitzbube!"
Sternberg stand bereits in der Thüre. Im gleichgültigen Tone, dem man es anhörte, daß der Sprecher von der Erfolglosigkeit seines Forschens überzeugt war und daß er sich nur keinen Vorwurf machen wolle, als habe er.irgend etwas unversucht gelassen, bat er den Krämer, ihm noch eine Beschreibung der äußeren Persönlichkeit des jungen Schiffers zu geben.
Der Kaufmann that es. Er hatte den Käufer wohl kaum scharf genug in's Auge gefaßt, um eine genaue Schilderung liefern zu können. Nichts-