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den Unterschied zwischen Schülern, die den Unterricht fleißig und solchen, die ihn theils geschäftshalber, theils aus Mangel an eigenem Antrieb, sel­tener besucht hatten.

Im Ganzen waren die Leistungen zufriedenstellende, und zeigen nament­lich auch die praktischen Arbeiten (Gesellenstücke) durchweg gute Ausnützung der Lehrzeit.

Wir zweifeln nicht, daß die Lehrlingsprüfungen auch hier mehr und mehr in Aufnahme kommen, und daß es jedem Meister eine Genugthuung sein dürste, bei der Prüfung konstatirt zu sehen, daß er seinem Lehrling, neben Anhaltung zu fleißigem Besuch der Fortbildungsschule, beigebracht, was in seinen Kräften stand.

Ueber den in letzter Nummer gemeldeten Unglücksfall ist berich­tigend nachzutragen, daß die Frau B. den Kübel heißen Wassers nicht neben die Hausthüre, sondern neben sich am Candel hingestellt und während sie mit der Mutter des verunglückten Kindes sich unterhielt, das letztere rück­wärts laufend sich in denselben setzte. Zu den bitteren Vorwürfen, die sich die Frau hierüber macht, kam heute Morgen das Unglück, daß ihr eigenes Kind, während sie abwesend war, zum Fenster hinausstürzte, ohne jedoch er­heblichen Schaden zu nehmen.

4V. 6. Stuttgart, 16. April. Gestern Nacht gegen 10 Uhr wurde an der Ehefrau des Metzgers Mammel in der Hauptstätterstraße Nr. 66 in Abwesenheit ihres Mannes ein Raubmord versucht. Die Frau, die mehrere starke Streiche erhielt und schwer verletzt wurde, wehrte sich wacker und rettete sich durch einen Sprung aus den Fenstern in den Hof um Hilfe rufend. Der Unhold erreichte seine Absicht auch in Betreff des Raubes an Geld nicht und entgieng dann durch eine hinten im Hof am Nach­barhause angelegte Leiter. Er ließ jedoch einen Schirm und eine Uhren­tasche zurück, die wohl auf seine Spur führen werden.

^.6. Stuttgart, 17. April. In der Bürger-Gesell­schaft hielt gestern Abend G.-R. Ehni einen sehr intereffanteu und ein­gehenden Vortrag über das Exportmu st erläge r. Dasselbe zählt jetzt 450 Mitglieder und die Geschäfte gehen so gut, daß sie dem Württemberger Land durch diese Einrichtung einen wesentlichen Theil am allgemeinen Welt­verkehr sichern. Direktor Zilling gab noch einen Ueberblick über den Umfang der Geschäfte.

Stuttgart, 17. April. Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr scheute ein vor ein Bernerwägelchen gespanntes Pferd in der Kronprinzenstraße, Ecke der Poststraße, nnd rannte plein oarriero die Kronprinzenstraße entlang, bis zu dem Laden von Keller Söhne, Kanzleistraße. In diesem Augenblick kam die Dienstmagd des Kaufmanns Hochberger mit einem Kinderwagen, in wel­chem 2 Kinder saßen, und einem dreijährigen Knaben an der Hand auf dem Trottoir bei Keller gegangen. Mit Geistesgegenwart gab sie dem Kinder­wagen einen Stoß, sie selbst aber stürzte mit dem Kinde von dem Pferde umgerissen zu Boden. Das Pferd rannte mit der Deichsel in die Füllung des Keller'fchen Ladens, welche zertrümmert wurde, die Wagendeichsel zerbrach. Das Dienstmädchen wurde ohnmächtig aufgehoben, kam aber bald wieder zum Bewußtsein. Das Kind hat eine leichte Verletzung an der Hand davonge­tragen. Das Gefährt gehört dem Bauern D. Trippel von Kornwestheim. Der Vorfall hatte einen großen Auflauf zur Folge.

Stuttgart, 17. April. Die Jubiläumsfeier des hiesigen Ula­nenregiments findet am Sonntag (22.) in folgender Weise statt: Um 8 >/z Uhr Morgens findet auf dem Hofe der Ulanenkaserne eine gottesdienst­liche Feier statt. Hieraus wird das Regiment in Paradeanzug durch die Anlagen, die Cannstatter-, Neckar-, Charlotten-, Olga-, Wilhelms-, Haupt- stätter-, Paulinen-, Post-, Königs-, Kanzlei-, Friedrichs-, Schloßstraße mar- schiren, vor dem Königsbau 11^ Uhr Paradeausstellung nehmen und dann den Parademarsch in Zügen am K. Schloß vorüber machen. Um I V 2 Nach­mittags findet im Kasernenreithause das Festessen der Mannschaften um 4 Uhr das Banket für die geladenen Gäste im Königsbau statt.

Stuttgart, 17. April. Gestern früh wurden einige bedeutende Taschendieb st ähle theils am Bahnhof, theils aus dem Pferdemarkt hier verübt. Bei den sofort eingeleiteten Nachforschungen wurden durch die Fahnd.-Mannschaft 3 aus Ungarn und Böhmen zugereiste Taschendiebe ermittelt und festgenommen. Dieselben sind der That überführt und gehören

zweifellos zu einer größeren Diebsbande, welche zum Zweck des Stehlen» gewöhnlich auf Messen und Märkten herumreist.

Rottweil, 15. April. Der Schulmeister Paul Kümmel von Holzbronn (Calw) hat am 9. Februar d. I. in Bergfelden, OA. Sulz, in der Winterabendschule einem 15jährigen Schüler, welcher im Schreiben seinen Anordnungen nicht Folge leistete eine Ohrfeige, auf besten Ruf: Wie? eine 2. und 3., und als der Schüler sagte: er sage es seinem Vater, noch weitere gegeben. Die Strafkammer verurtheilte den Lehrer zu 10 Mark Geldstrafe.

Marbach, 15. April. Ein aufregender Unglücksfall hat sich gestern Nacht um 10 Uhr hier ereignet. Der schwergeladene Wagen des ^ hiesigen Stadtmüllers gerieth, weil ungenügend gesperrt, bei der Stadtkirche in Schuß und fuhr sausend die Straße zum Schillerhaus hinunter. Unter­halb desselben wurden die 3 Pferde von der Wucht des nachdrängenden Wagens über den Haufen geworfen und bildeten nun ein lebendes Hinderniß für das Weiterrollen des Fuhrwerks. Der Knecht, welcher muthig vorn bei den Pfer­den geblieben war, wurde, als Hilfe kam, todt aufgefunden mit gebrochenen Beinen und einer schweren Kopfwunde. Die Pferde konnten gerettet werden.

Aalen, 16. April. Gestern Abend gegen 8 Uhr erhellte mit Einem- mal eine mächtige Lohe das ganze Thal gegen Unterkochen hin. Es war in dem Wohn- und Oekonomiegebäude des Schäfereibesitzers M., eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, aus bis jetzt nicht erklärte Weise ein Brand ausgebrochen, der sofort das ganze Anwesen ergriff, ehe Hilfe möglich war. Mit Mühe konnte das Vieh gerettet werden. Der Schaden ist ein ziemlich beträchtlicher. Es wird Brandstiftung vermuthet.

Navenburg, 16. April. Vom Ausschuß des oberschwäbischen Turngaus erschien gestern ein warmer Aufruf an die Gaumitglieder und an sämmtliche Freunde der Turnsache, auffordernd zu tüchtiger Pflege des Turnens, zum Eintritt in die 17 Gauvereine, zur Gründung von Männerriegen und zur Förderung des Zöglingsinstituts. Das Gauturnen findet im Juli in Leuikirch statt und die vorbereitende Vorturnerschule am j 6. Mai in Ravensburg. Der heutige Baummarkt war wiederum k reich befahren und der Handel recht lebhaft.

Baden, 14. April. Die Ankunft der deutschen Kaiserin ist noch nicht fest bestimmt, da dieselbe von dem Wetter und von der Abreise des Kaisers nach Wiesbaden abhängt. Da dessen Abreise abermals ver­schoben worden ist, dürfen wir die Kaiserin am 25. wohl hier noch nicht er­warten.

Baden, 16. April. Die Kaiserin von Deutschland wird dem Vernehmen nach am Donnerstag den 19. d. Mts. Abends dahier zum ge- ^ wöhnlichen Kurgebrauch eintreffen. Die Exkönigin von Neapel ist vorgestern dahier angekommen. Der Aufenthalt ist vorerst nur auf 8 Tage bemessen. Die Frequenz läßt nichts zu wünschen übrig.

Im Jahre 1881 wurden nahezu 1500000 Hektoliter Münchener t Bier gebraut und davon 400000 Hektoliter im Werthe von 7 Millionen > Mark ausgeführt. Die Münchener wollen dieses Jahr noch besseres Be«. ? brauen und die Ausfuhr auf 600000 Hektoliter und 10 Millionen Mark steigern.

Berlin, 17. April. Beim Abbruch des ehemaligen Stadttheaters stürzte gestern Abend eine Mauer ein, wodurch sieben Arbeiter verschüttet wurden. Einer ist todt.

Jever, 13 April. Die Jeverl. Nachrichten melden: Die alljährlich von den Getreuen in Jever dem Fürsten Bismarck zu seinem Geburts­tage (1. April) zugesandten 101 Kiebitzeier konnten diesmal infolge des kalten Wetters, welches den Kiebitz am Eierlegen verhinderte, erst gestern zum Versandt kommen. Die dem Geschenke beigelegte Karte trägt folgende Aufschrift:

Dem Fürsten Bismarck.

Fast as de Diek (Deich) üm Jeverland Schlungst Du üm't dütsche Land dat Band.

As üm dat Jeverland den Diek

Schütz Gott den Diekhauptmann van't Riek! ' (vom Reich).

Die Getreuen in Jever.

Eltern an der Qual des Zweifels dahinsiechten, als alle Menschen Mitleid mit ihnen hatten, da war Dein Herz verhärtet und Du gabst ihnen ihr ge­rettetes Kind nicht zurück, das die Mutterliebe doch sofort als das ächte würde erkannt haben. Geh, Lügnerin!" setzte er barsch hinzu,wenn ich Dich bisher angehört habe, so setze nunmehr meine Geduld nicht länger auf die Probe und verlaß das Haus. Geh!"

Gleich, Herr; nur höret noch eines!" sagte die Zigeunerin ruhig und trat einen Schritt näher.Das Kind trug, als ich es rettete, die Spuren des Brandes so deutlich in seinem kleinen Gesicht, daß es vor Wunden und Blasen selbst für das schärfste Mutterauge nicht wäre zu er­kennen gewesen und als nach vielen Wochen das Knäblein sich erholte, da war es so zart und schwächlich und so herabgekommen von den ausgestan­denen Schmerzen, daß seine Mutter in ihm ihren schönen kräftigen Knaben nicht würde wiedergefunden haben. Wäre ich aber gekommen, Herr, und hätte gesagt, das sei der von mir aus dem Feuer gerettete Sohn des Gra­sen , so würde man mich in dem Glauben, ich wollte ein krankes Kind meines eigenen Volkes in ein warmes Nest bringen, davongejagt habe. Das war es, Herr, was mich stets abhielt, mit der Wahrheit hervorzutreten. Ich dachte ja nebenbei auch wohl in meinem Herzen, es dürfte einmal einem armen Kinde das Gtück eines reichen, behaglichen Lebens zufallen. Vielleicht würde der Knabe einmal ein recht guter Herr für seine Unterthanen. Das war es, was mich eigentlich von Anfang an meine That verheimlichen ließ. Später hätte ich sie, zumal als ich den Kummer der Eltern sah, wohl gern eingestanden, allein ich fürchtete die Strafe und zweifelte auch, daß man mir glauben würde, denn der Knabe blieb schwächlich bis in sein Jünglings­alter."

Und aus dem Knaben hast Du einen braven Zigeunerburschen er­zogen. nicht wahr?" bemerkte höhnisch der Graf, der von den letzten Worten nicht ganz überzeugt schien.

Nein, Herr!" rief die Zigeunerin lebhaft;ich ließ ihn erziehen, daß jeder Vater, selbst ein Graf auf einen solchen Sohn stolz sein kann. Ich habe mir's sauer werden lassen, Herr, und manchen Abend habe ich mich niedergelegt, ohne daß ich den ganzen Tag über einen Brocken genossen hatte. Aber ich hielt das für meine Buße und Gott hat das Werk gesegnet Wer weiß, ob der Knabe in reichem Wohlleben sich zu einer solchen Natur § herausgearbeitet hätte. Er hat nie erfahren, woher er stammt und wer für ihn sorgte. Heute dürfte es Zeit sein, ihn in seine Rechte einzusetzen."

Graf Pokolkö war unruhig geworden. Er kannte das alte Weib als ein ehrliches, seinem Hause treu anhängliches Herz, was hätte sie bewegen können, ihm ein solches Märchen aufzubinden? Trotzdem kam sie mit ihrer seltsamen Erzählung so unerwartet, daß der Graf noch immer schwankte, ob er auch nur an die Möglichkeit des Berichteten glauben sollte. Von dem Gewohnten reißt man sich nicht so gern los und er konnte sich den Gatten seiner Tochter nicht anders vorstellen, als er ihn schon seit Jahren sich ge­dacht : In der Gestalt des gegenwärtigen Grafen Jrtvany. Wenn aber ein anderer da war, der ächte, wie die Alte behauptete, so mußte sie ja auch denselben zur Stelle schaffen, damit man sich überzeugen könne, ob nicht ein neuer Betrug dem ersten folgen solle. Er war, während diese Gedanken verworren in ihm aufstiegen, dicht vor die Alte hingetreten und blickte sie an, als wolle er sie an die Stelle bannen, an der sie stand und zugleich in der Tiefe ihrer Seele lesen.

(Fortsetzung folgt.)

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