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38. Jahrgang.
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Donnerstag, den 19. April L88L
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Politische Nachrichten.
Deutsches Reich.
Berlin, 17. April. An die Beantwortung der kais. Botschaft durch eine Adresse des Reichstags ist, trotz der ursprünglichen Neigung der Linksliberalen dafür, nicht zu denken. Die thatsächliche Beantwortung wird durch die Diskussion im Reichstage bei der Berathung des Kranken« kaffengesetzes erfolgen. Man zweifelt nicht an der Durchberathung des Etats 1884/85 in diesem Frühjahr, wenn auch vielleicht die 3. Lesung dez. die Schlußabstimmung bis Herbst verschoben wird.
Berlin, 17. April. Zur Beisetzung der Leiche des Großher- zogs von Mecklenburg-Schwerin wird der Kronprinz sich nach Schwerin begeben.
— Nach den nun endgiltig festgesetzten Dispositionen wird die Abreise des Kaisers nach Wiesbaden am 16. April mittelst Extrazuges erfolgen und Zwar Abends 10>/z Uhr. Ein officieller Empfang findet unterwegs nicht statt. Der Aufenthalt des Kaisers in Wiesbaden ist auf ca. 14 Tage bemessen.
— In der Briefmarkenfrage ist im Bundesrathe «ine wichtige Entscheidung getroffen worden. Es handelt sich um die Eingaben, betreffend die Einführung der Reichspostwerthzeichen für das ganze Reich. Man beschloß den Eingaben keine Folge zu geben und an dem Bayerisch-Württembergischen Standpunkte festzuhalten, wonach es also bei dem jetzigen Abkommen über Beförderung der Postkarten sein Bewenden haben soll.
— Die Anklagen wegen falschen Eides vermehren sich in erschreckender Weise. Auch in den maßgebenden Kreisen wird anerkannt, daß die Eidesleistungen vielfach mit jener Gleichgültigkeit erfolgen, mit welcher man sich Verrichtungen des alltäglichen Lebens unterzieht. Es verdient deßhalb hervorgehoben zu werden, daß der preußische Justizminister in neuerer Zeit den Richtern an's Herz gelegt hat, in den Akt der Eidesabnahme so viel Feierlichkeit zu legen, wie irgend mit dem Gesetz vereinbar ist, und daß er wegen der ungeheuren Zunahme in einer Provinz sich mit dem Cultus- minister in Verbindung gesetzt und bei diesem angefragt hat, ob nicht Seitens der Organe der Schule und Kirche auf eine Verbindung der Meineide hingewirkt werden könne.
Schwerin, 15. April, Vorm. 11 Uhr. Der Großherzog ist heute Vormittag nach V2II Uhr sanft entschlafen.
Schwerin, 16. April. Das Ableben des Großherzogs war um so unerwarteter, als noch am Abend vorher ein ziemlich beruhigendes Bulletin erschienen war. Allein gestern früh wurde dann folgende Kundmachung ausgegeben : „Die Krankheitserscheinungeu haben seit gestern Abend einen bedrohlichen Charakter angenommen und denselben trotz einer vorübergehenden Wendung zum Bessern, die gegen Morgen eintrat, bis jetzt beibehalten. Dr. Met- tenheimer. Dr. Thierfelder. Dr. Winternitz." — In der letzten Nacht hat der Großherzog noch das h. Abendmahl genommen.
England.
London, 17. April. (Dep. d. F. I.) Verflossene Nacht ist in der City im Paternostersquare, ein großes Feuer ausgebrochen, 12 Häuser auf beiden Seiten der Rosestraße sind niedergebrannt. Die Flammen brachen an mehreren Stellen zu gleicher Zeit hervor. Die große Verlagsbuchhandlung von Kegan Paul, Trench L Co. ist vernichtet. Die Bewältigung des Feuers bot große Schwierigkeiten. Man vermuthet Brandstiftung durch die i r,i s ch en Verschwörer.
— Als Vertreter Englands bei der Zarenkrönung ist General W 0 lseler> gewählt worden.
Stuttgart, 17. April.
22. Sitzung der Kammer der Abgeordneten. Frhr. v. Gültlin gen erstattet den Bericht der Legitimationskommission über die Wahl des Oberamtsbezirks Ludwigsburg, wo bekanntlich der Stadtökonomieverwalter Schnaidt zum Abgeordneten gewählt wurde. Me Wahl wurde zwar vom ständischen Ausschuß für legitimirt erklärt. Da jedoch der Gemeinderath der Stadt Ludwigsburg dem Gewählten als städtischem Beamten den Urlaub verweigerte, so entstanden staatsrechtliche Bedenken, und es wurde die Wahl zur weiteren Berichterstattung an die Legitimationskommission verwiesen, welche ebenfalls Antrag auf Legitimation des inzwischen in die Kammer eingetretenen Abg. Schnaidt stellt, da kein Grund zu irgend welcher Beanstandung vorliege. Probst, ist mit dem Kommissionsantrag einverstanden, behält sich aber den Antrag vor, die h. Kammer wolle sich daher aussprechen, daß es sich in Uebereinstimmung mit den Bestimmungen oer Reichsverfafsung nach den Bestimmungen der Württ. Verfassungs-Urkunde von selbst verstehe, daß einem Gemeindebeamten ebensowenig wie einem Staatsbeamten der Urlaub verweigert werden könne. Der Berichterstatter Frhr. v. Gültlingen begnügte sich mit dem Antrag, daß die Wahl nicht zu beanstanden sei, fand sich aber nicht veranlaßt, über Weiteres sich auszusprechen. Schwarz bemerkt, daß die Urlaubsverweigerung großes Aufsehen erregt habe. Er sucht persönliche und politische Gründe dahinter beim Gemeinderath oder dem Oberbürgermeister. Der Kommissionsantrag findet keinen Widerspruch. — Als weiterer Gegenstand der Tagesordnung wird nach längerer übrigens unwesentlicher Debatte die Exigenz des Justizdepartements für Wohnungen für die Aufseher des Zuchthauses in Ludwigsburg mit 56 gegen 27 Stimmen verwilligt. Nächste Sitzung Donnerstag. Tages.-Ordn.: F 0 r st e t a t.
Tages - Neuigkeiten.
Calw, 17. April. Gestern fand im Zeichnungssaale des George- näums die Prüfung der Gewerbelehrlinge statt, an welcher 13 junge Leute theilgenommen hatten.
Die Prüfung in Fächern der Fortbildungsschule zeigte ganz deutlich
Feuikteton.
(Nachdruck verboten.)
Irma.
Erzählung aus Ungarn
von Wilhelm Braunau. (Fortsetzung.)
Die Zigeunerin hatte lebhaft, fast feierlich gesprochen und ihre Worte klangen so klar, so wahr, so eindringlich und überzeugend, daß Graf Potolkö, das Haupt nachdenklich gesenkt und mit der Seite gegen den Pfosten des Schreibtisches gelehnt sinnend zu Boden starrte. Er kannte die Geschichte jenes Brandes, er hatte selbst zu jener Zeit den Grasen Jrtvany, seinen besten Jugendfreund besucht und getröstet, er hatte selbst, freilich nur flüchtig, die auffallende Veränderung, welche mit dem Kinde vorgegangen war, gesehen, aber damals keinen Werth darauf gelegt, denn er selbst war noch unver- heirathet und wer merkt da viel auf kleine Kinder und ihr Aussehen! Er erinnerte sich des ohne sichtbaren Grund so rasch erfolgten Dahinsiechens seines Freundes.. Allerdings war auch die Gräfin Jrtvany sehr schnell gealtert und der junge Graf hatte, das wußte Graf Potolkö auch, manchen dummen Streich begangen, der sich eigentlich für das Blut eines Edelmanns wenig ziemte. War es Wahrheit was die Zigeunerin sprach? Und wenn es so gewesen und er hätte seine Tochter einem Menschen gegeben, der aus der niedrigsten Hefe des Volkes stammte! Der riesige Körper des Mannes zitterte heftig bei diesem Gedanken, sein ganzer Stolz empörte sich bei der Möglichkeit einer solchen schandbaren Erniedrigung. Allein so ohne weiteres
durfte er der Zigeunerin doch nicht Glauben schenken, man konnte ja nicht wissen, was die Alte mit ihrer Erzählung beabsichtigte. Er hob deshalb das Haupt wieder und blickte Torzsika durchbohrend an.
„Meinst Du, Du könntest mir weis machen, was alle Leute im Dorfe gewußt, sei verschwiegen geblieben und man habe dem Grafen nicht den Betrug offenbart? Geh mit Deinen Märchen, das ist so unwahrscheinlich als eines! Ich glaube Dir nicht."
„Herr!" fiel Torzsika mit Wärme ein, „Ihr wisset, wie beliebt Graf Jrtvany bei seinen Untergebenen war; Ihr wisset wie es die gnädige Gräfin noch ist. Wer von all' den armen Menschen hätte den Muth haben sollen, den Betrug aufzudecken und den armen Eltern den Stachel der Verzweiflung in die Brust zu stoßen? Sie alle haben es gewußt, daß der Sohn der Amme auf dem Schloß erzogen werde, aber sie alle haben geschwiegen, ja, haben es zu verheimlichen gesucht, um dem guten Herrn den Schmerz zu ersparen, zu wissen, daß er ein fremdes Kind statt des seinigen aufzog. Daß das ächte Kind gerettet war, wußte außer mir ja kein Mensch."
Der Graf hatte die Alte von neuem finster angeblickt. „Und Du sagst," versetzte er mit grollender Stimme, daß Du dem ächten Kind selbst das Leben rettetest?"
„So ist es, Herr! Ich war der Amme auf ihrem Wege zum Dorfe begegnet. Ich wußte, daß das Kind allein lag, ich ahnte, daß es in der ersten Bestürzung könnte vergessen werden und ich rettete es noch zu rechter Zeit aus den Flammen."
„So!" dehnte der Graf mit höhnischem Ton, „Du warft mitleidig genug, das Kind aus den Flammen zu retten. Aber als Du sähest, wie die