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und schwarze Trauben hiesiger Markung, vollkommen reif und außerordentlich süß, zum Verkauf ausgeboten.
— Eßlingen, 11. Bug. Heute wurden die ersten reisenTrauben von der Kammer; des Küblers G. am Markt zum Verkauf ausgeboten; es Waren Klevner und Zibeben.
— Sulz a. N., 7. Aug. Täglich führen die Landleute aus der Umgegend und die Eisenbahn ganze Wagenladungen Hall. Erde in das Land hinaus. um sie, ein unentbehrlich gewordenes Düngmittel. für die Landwirthschaft auf Aeckern und Wiesen zu verwenden Die Hall-Erde gehört der Alchydritsormation an; sie wird hier vom östlichen bis zum westlichen Ende der Stadt und weiter auswärts im Neckarthal in bis zum 123 m langen und bis auf die Thalsohle niedergehenden Stollen von der K. Salinenverwaltung bergmännisch gewonnen, in einem Pochwerke zerkleinert und fast zum Selbstkostenpreis an die Landwirthe abgegeben. 50 -60,000 Kübel dieses Düngmittels gehen jährlich in die Oberämter Freudenstadt, Herren- cherg, Nagold und Calw, zumal es von den Kennern den künstlichen Düngern sogar vorgezogen wird. Für unsere Gegend ist diese Industrie eine reiche Quelle des Verdienstes für die ärmere Bevölkerung, und mit im Interesse dieser war es wohl, daß die K StaatSregierung das Aufsuchen eines neuen Hallerdt-Lagers bet Holzhausen veranlaßte, als die längst benützten Stollen ausgebeutet waren.
Der Stand der Viehseuchen in der Schweiz am 1. August ist folgender: Bern zählt auf acht Weiden Maul- und Klauenseuche, Luzern in zwei Ställen. Solothurn auf einer Weide. Gcaubünden in 556 Ställen und auf 88 Weiden, Waadt in 9 Ställen und auf 65 Weiden. Wallis 2 Ställe und 4 Weiden, Neuenburg 1 Stall Maul- und Klauenseuche. Seuchenfrei sind die Kantone Zürich Uri Schwyz, Ob- und Nidwalden. Glarus. Zug, Freiburg, beide Basel. Schaffhausen, beide Appenzell, St. Gallen. Aagrau, Thurgau. Tessin, Genf. Ueber die verseuchten Thalschasten des Kantons Graubünden ist eine vollständige Sperre verhängt worden.
Wolokolamsk. Aus dem Kreise Wolokolamrk meldet man der »Rufs. Zkg.". daß in 19 Dörfern, die von der Viehseuche heimgesuckt sind, kein einziges gesundes Stück Vieh mehr zu finden ist. Von 3019 Stück sind 1488 bereits gefallen, der Rest von 1531 Stück ist krank. Die Bevölkerung ist in Verzweiflung.
Brandfälle.
Am 8 brannte in Spaichingen ein Wohnhaus sammt einem mit . Frucht, Futter uns Holz gefüllten Anbau ad. Es wird,! wie bei früheren BMidsällen abermals Braodstistuna vermuthet.
mtiiche Kekanntmachungen.
DiebstahLsanzcige und Steckbrief.
Am 8. d. MtS. wurde dem Schuhmacher Michael Rentschler von Oberreichendach aus seiner unver- schiossenenen Wohnstube eine Cylinder- Uhr mit röthlichem Zifferblatt, römischen Ziffern, stählernen Minuten- und Sekundenzeiger, sowie daran befestigter silberner dreifacher Kette mit goldenem Schieber im Gesammlwerth von 20 »kL entwendet.
Dieses Diebstahls dringend verdächtig ist der Schuhmacher Wilhelm Martin von Wurmlingen OA. Tuttlingen.
Gegen denselben ergeht hiemit auf Gruno Hastbesehls
Steckbrief und wird unter gleichzeitiger Bitte um Fahndung nach Uhr und Kette ersucht, denselben im Betretungsfalle in das hiesige Amtsgerichtsgesängniß einzulikfern.
rc. Martin hat röthlichs Haare und Schnurrbart, soll zwischen 40 und 50 Jahre alt. gut gekleidet und ziemlich groß sein.
Calw, den 13. August 1881.
K. Amtsgericht.
D e ck i n g e r.
66,»6 Fm.;
sodann wiedsrholt aus Hummelberg, Unt. Löhneck, Oberer Tannberg und Find Hag :
731 Stück Langholz mit 580,43 Fm , 119 Baüstangen mit 21,65 Fm , 146St. Sägholz mit 112,39 Fm., Ferner Beugholz aus Frohn- wasen, Ob. Monakamerberg und vom Scheidholz der Distrikte Haugstetter- walo und Bieselsberg:
1 Rm birkene Prügel, 3 Rm. Nadelholz-Scheiter , 40 Rm. dto. Prügel, 134 Rm. dto. Abfall und 130 Rm. tannene Rinde; sodann wiederholt: 17 Rm. Nadelholz-Abfall vom Scheidholz des Distrikts Kohlberg.
Revier Liebenrell.
Streu-Verkauf.
Am Donnerstag, den 18. d. Mts.. Morgens 8'/e Uhr, werden im StaatSw. All- mand beiUnter- haugstett 45 Rm . Heidestreu von Wegen und Abtheilungslinien flächenweise im Ausstreich verkauft. Zusammenkunft beim Birkhau.
K. Revieramt.
Calw.
Revier Liebenzell.
Stamm- und Brennholz-Verkauf
Montag, den 22 August, Vormittags 9 Uhr, auf dem Rathhaus in Liebenzell aus Oberer Monakamerberg und vom Scheidholz der Distrikte Bieselsberg und Kohlberg:
198 StückLangholz mit 215,18Fm.. und 68 Stück Sägholz mit
Hans- uud Warten- Verkauf.
Au« dem Nachlaß der Frau Carl S ch i e l e's Wittwe von hier, kommt am
Montag, den 22. August d. I., Vormittag« 11 Uhr. auf dem hiesigen Rathhau» zur Versteigerung :
1 » 5 l qm ein zweistockigte» Wohnhaus,
Brandvers.-Anschlag 8920 «kt
Gechingen.
Nachdem die Anstrengung der letzten Tage mir wieder gestattet, die Feder zu führen sei es. um allen Aufopferungen, Selbstverleugnungen, und Beweisen ausrichtiger Theilnahme den tiefgefühltesten Dank zu zollen
E» wäre Unrecht wollte ich einzelne, wenn auch wirklich staunenswerthe Leistungen, hervorheben, Jeder hat seine Pflicht mit Einsetzung aller seiner Kräfte erfüllt. Selbstverständlich ist die erste Hilfe die Beste und darin hat Dachtel, Feuerwehr und besonders die weibliche Bevölkerung und dann Stammheim und Althengstett großartiges geleistet. Den Feuerwehren von Ostelsheim. Deufringen. Aidtlingen. Calw, Deckenpfronn herzlichen Dank, besonderer Dank aber der Feuerwehr von Weil der Stadt die einzig der geröthete Himmel aufforderte, ihrer Nächstenliebe in so wirksamer Weise Ausdruck zu geben. Ader auch herzlichen Dank der hiesigen Einwohnerschaft, die trotzdem daß auch nicht ein einziges Zimmer im Ort zu vermrethen war es ohne amtliche Hilfe zu Stande brachte. 197 Einwohnern, 131 Stück Rindvieh und 11 Pferden Obdach für die nächste Zeit zu gewähren. Ueber Einzelheiten werden Freundes Hände berichten, auch sprechen die noch stehenden Gebäude mehr als Alles für die Thaten Aller, nur ein Moment bleibt mir zu schildern übrig, es ist die wirklich staunenswerthe Rettung des obern Dorfes, da war die Hitze so groß, daß die dort beschäftigten Leute alle paar Minuten mit Wasfir überschüttet werden mußten, um nicht weichen zu müssen, da Gebäude 3—4 mal zu brennen begannen.
Die Wucht des Sturmes, unterstützt von den Flammen, war so groß, daß von einem Gebäude dessen Giebel noch 40—50 hoch stand, die Flammen aus dem Innern buchstäblich zu Boden getrieben wurden, auf dem Boden eines Nachbarbofes in seiner ganzen Breite 4—6' hoch focltrieben und in einem Augenblick den Inhalt des Hofer wegiegte und zumal 2 Scheuern und ein großes Wohnhaus in lichteclohen Brand steckte.
Wie aber die Nächstenhiife uns zu Theil wird läßt sich nickt aussprechen, vor Allem ist es Calw dessen Bewohner durch staunenswerthe Gaben ihren sprichwörtlich gewordenen Wohlthäligkeitösinn bekunden, Deufringen und Deckenpfronn die das tägliche Brod, das in unserem sonst gesegneten Orte nicht mehr zu finken war, in ganzen Fuhren noch während des Brandes brachten, ein Private aus Aivtiingen fuhr mit einem Wagen stärkenden Trunkes an. das den Abgebrannten jeden Morgen gereicht wird rm ihre Feldarbeiten vollbringen zu können, kurz alles vereinigt sich um die Roth zu lindern, und auch Allen sei nochmals herzlicher Dank gesagt. verbunden mit dem innigen Wunsche die Vorsehung möge sie vor solchen Schrecken bewahren.
Den 13. Aug. 1881. _ Schultheiß Ziegler.
15 u 33 qm Gemüse und Gras- und Baumgarten beim Haus,
1 ka 11 a 39 qm Gras- u. Bauw- garten in den Schloßwiesen.
Das Wohnhaus enthält 2 Küchen und 10 Wohnzimmer, gewölbten Keller, Waschküche, und ist in gutem baulichem Zustand. Dasselbe wurde seit einer Reihe von Jahren als Sommer- aufenthait an Fremde vermiethel und zwar mir gutem Erfolg, da die schöne freie Lage in der Nähe der Waldungen viel Anziehendes bietet.
Ralhsschreiberei.
H a s f n e r.
Calw.
Vorläufige Miltheilung über die an die Abgebrannten in Gechingen abgeschickten Unterstützungen.
Von den hiesigen Einwohnern wurden für die schwer heimgesuchten Abgebrannten in Gechingen die Liebesgaben in so rascher und reichlicher Werse übergeben, daß schon am Freitag und Samstag 3 Wagen mit'.Lebensmitteln , Kleidungs- und Bettstücken, Bettladen und alles mögliche nöthige und nützliche Hausgeräthr dahin ab- geschickl werden konnten; so daß anzunehmen ist, daß vorerst für die dringendsten Bedürfnisse daselbst gesorgt ist
An Geld wurden mir übergeben und abgeschicki von Schlaffer Heldmaier, alt. 2 -M., Buchbinder Bub 10 »kL, Caroline Bub 2 »kL (neben Kleidungsstücken) von einem Schüler Steup 50 I Hammer's Wittwe 1 »kL, Professor Hertteist neben einer Parthie Kleivuagsstücken 2 »kt, Friedr. Kleinbubd. ä.. 2 »kt. Friederike Steimle 1 »kt. Schwanenw. Bnckhardl 3 »kt, Zeuzschmied Kahler d. L. Haushaltung» geaenstände und 3 »kt. N. N. 8 »kt. N. N. 1 »kt, zus. 34 »kt 5o L.
Von mehr als 4 )0 Familien kamen Fahrnißgsgenstände in so großer
Anzayl em. daß sie Zusammenlegen
3700 Stücke beiragen und einen Werth von mindestens 1500/3000 »kt reprä- senliren. Auf dem Rathhause wird eine Liste über die eingelausenen Gaben zur öffentlichen Einfichl aufgelegt, weil eine Veröffentlichung mittelst Druck zuviel kosten würde.
Nach der Mittheilung des Herrn Schultheißen Z i e g l e r in Gechingen ist vorerst iür die dringendsten Bedürfnisse daselbst gesorgt und haben die Verunglückten die Liebesgaben mit großer Freude herzlichem Dank und großer Rührung m Empfang genommen. ich aber spreche den lieben guten Caiwern, welche dießmal wieder in gewohnter Weise ihre wohlwollenden Gesinnungen durch ebenso rasche als reiche Hilfe in der großen Roth unserer Nachbarn bethäiigr haben, den herzlichsten Dank und ein aufrichtige» „BergeltS Gott" aus.
Am 15 August 1881.
Stadlschultheiß S ch u l d t.
Simmozheim.
Schasweide- Verpachzung.
Am Samstag, den 20. d. M.. Nachmittags 3Uhr, findet dahier die Verpachtung der Sommerschafweide, die vom 1. März bi» Martini jeden Jahr» mit 250 Schafen worunter aber mindestens 100 Gölf- schafe sein müssen, befahren werden darf, auf weitere 3 Jahre statt.
Liebhaber wollen fich hiezu mit gemeinderäthlichen Vermögenszeugnis» sen einfinden.
Am 6. August 1881.
Gemeinderalh.
Vorstand Siegel.