Seite 6 Schivarzwald-Wacht

Samstag, den 18. März 1939

ZI Mikkisntn Blüten aus Bernstein

am 28. und 26. März

Zum 6. und damit zum letzten Male in diesem Winterhalbjahr werden am 25. und 26. März die roten Sammelbüchsen des WHW. im Reich klappern. Diesmal werden Blüten und Blätter aus Bern­stein zum Verkauf gelangen. Im Aufträge des Minterhilsswerkes wurden dazu nicht weniger als 31 Millionen Abzeichen angefer- tigt. Die Hersteller dieses hübschen kleinen Vernsteinschmuckz sind die Staatliche Bern­steinmanufaktur in Königsberg und die Bern, steinmanufaktur Danzig.

An dem Beispiel der letzten WHW.-Samm- lung dieses Jahres zeigt sich in besonders deutlicher Weise die große wirtschaftliche und soziale Bedeutung, die dem WHW. neben sei­ner eigentlichen Sammel- und Hilfstätigkeit zukommt. Haben doch Tausende von Fami­lien monatelang mit Hochdruck gearbeitet, um allein diesen einen Auftrag des WHW. zu bewältigen. Auch an diese Tatsache sollte jedermann denken, wenn am übernächsten Wochenende die Bernsteinblüten und -blätter ans den Straßen angeboten werden.

Der letzte Eintopf

Ein ausgezeichnetes Spendcnergrbnis

Die letzte Eintopfsammlung des Wintcrhilss Werks 1938-39 hat, wie uns die Kreisführnn.' des WHW. mitteilt, am vergangenen Sonntcr in unserem Kreis den hohen Spendeertrag von 8176,40 RM. erbracht. Damit haben die Ein­topsspenden des sich imn seinem Ende nähern­den Winterhilfswerks es bringt in diesem Monat noch eine Reichsstraßensammlung einen anerkennenswert guten Abschluß gefun­den, der Spender wie Sammler zu dem stolzen Bewußtsein berechtigt, ihre Pflicht gegenüber der Volksgemeinschaft getan zu haben.

Unfall im Walde

Gestern vormittag ereignete sich in Unter­lengenhardt ein folgenschwerer Unfall. Die Stürme der letzter: Tage hatten beinr Sana­toriumBurghalde" die Telephonleitung zer­stört. Bei der vorgenommenen Wiederinstand­setzung mußten verschiedene Bäurnc gefällt wer­den. Ein >m Geäst hängen gebliebener, unver­sehens abstürzender Ast traf den Landwirt Gottlieb Kraft so unglücklich, daß er in bedenklichem Zustand ins Kreiskrankenhaus Calw gebracht werden mußte. Der Arzt stellte u. a. einen doppelten Schädelbruch fest. Dem Verunglückten und der schwergeprüften Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Pflichtjahr und Frauenarbeitsschule

Tie Verordnung zur Ableistung des weib­lichen Pflichtjahrs erfaßt jetzt fast alle Berufe, ja sie erwartet die Ableistung von jedem deut­schen Mädel. Manchmal wird aber eine Mutter ihre 1415jährige Tochter noch für zu jung oder noch nicht für kräftig genug halten, sie in die Fremde zu geben. Da empfiehlt sich zwischen Schule und Pflichtjahr der Besuch der Frauen- arbeitsschulen.

Sparsame und wirtschaftliche Führung des Haushalts wird heute von jeder Frau verlangt. Gründlick-e Kenntnisse und Fertigkeiten auf dem Gebiet der weiblichen Nadelarbeit werden es jeder Frau erleichtern, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Das in der Schule Gelernte reicht

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..Ich sage es Pai", antwortete die Fron und ging langsam hinaus. Sie kam nicht wieder. Eine Schwester erschien statt ihrer, erklärte, daß sie Soeur Marguerite wäre, aus dem Hospital Saint Joseph, und Spark pfle» gen würde.

Er wollte wissen, was ihm fehlte. Eine schwere Gehirnerschütterung, ein paar sicher sehr schmerzhafte, aber ungefährliche Ab- schürsungen an Kops und Gesichtes hat Sie anscheinend ordentlich gegen die Wand geworfen" und endlich eine Kniever- lekung. über deren Natur man sich erst klar werden könnte, wenn man eine Röntgenauf­nahme gemacht hätte. Kein Fieber, keine Sepsis. Alles in allem so gut wie nichts.

So gut wie nichts", murrte Spark. ..mir reicht's. Schwester."

Soeur Marguerite schüttelte den Kopf. ..Lieber Herr", sagte sie leise,wenn Sie wüßten, wie es bei uns im Krankenhaus auSsieht. wären Sie meiner Meinung. Was da alles in den letzten Stunden eingeliefert worden ist und dabei find wir sicher, daß noch viel schlimmere Fälle gar nicht zu uns kommen, weil nur die wenigsten Verwunde­ten von Tschapeh bis zu uns transportiert werden können."

Wird noch gekämpft, Schwester?"

».Das hört so bald nicht auf", seufzte sie.

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dazu meist nicht aus. Ter Unterricht in den Frauenarbeitsschulen leitet zu selbständigem Zu­schneider« und Arbeiten von Wäsche- und Klei­dungsstücken an, weckt Verständnis für zweck­dienlichen Einkauf, für Form und Material der notwendigen Anschaffungen, die später meist in der Hand der Frau liegen.

Schülerinnen, welche noch keine Hauswirt­schaftsschule besuchten, können 4 Stunden wöchentlich an solchem Unterricht teilnehmen und erwerben sich auch hier Grundlegendes. So vorbereitet wird das Mädel nach einen» Jahr eine tüchtigere Hilfe im Haushalt werden und besonders der kinderreichen Hausfrau nütz­licher sein können. Es geht ja mit dein Pflicht­jahr nicht nur darum, daß das Mädel im frem­den Haushalt lernt, sondern ebenso, daß es dort etwas leistet. l-.k.

^ Modezentrale zeigt neueste Frühjahrs- und Sommermodelle

Am kommenden Dierrstag zeigt dieMode­zentrale des deutschen Damenschneiderhand­werks" im Rahmen der Werkstoffschau in Calw die neuesten Modelle für Frühjahr und Som­mer 1939. Es handelt sich um Schöpfungen erster deutscher Modellhäuser, die ausschließlich aus deutschen Materialien hergestellt wurden. Tie Modezentrale des deutschen Damcnschnei-

Die sonst übliche öffentliche Schluß- eier der Landwirtschaftsschule Calw mußte -euer aus seuchenpolizeilichen Gründen aus- fallen. Im engsten Kreis fand unter Teilnahme er Lehrerschaft die Entlassung der Schüler am letzten Mittwoch im Saal derBrauerei Weiß" statt. Mit dem LiedIch bin ein Bauer, kennst du meine Zeichen" wurde die Schulschlußseier eingeleitet. Die Schüler sprachen sinnige Ge­dichte, die dem bäuerlichen Leben entnommen waren. Ernstes und Heiteres wurde geboten, umrahm« von Berufsliederk» und Liedern der ugend. Den Höhepunkt bildete das von vier chülern gesprochene Bekenntnis:Die Lieder vom Reich!" Der Gesang des LiedesUnter der Fahne schreiten wir" leitete über zur An­sprache des Schulleiters der Landwirtschafts­schule, Landesökonomierat Pfetsch.

In seinem Rückblick über das vergangene Winterhalbjahr stellte er fest, daß die Schüler­zahl diesmal eine erfreulich große gewesen sei. 43 Schüler besuchten den Unterricht. 6 Schüler wohnten am Schulart, 37 fuhren täglich nach Hause. Sie erhielten durch ihre Fachschule die weltanschauliche, charakterliche und berufstheo- retischc Ausbildung. Ein eigener Filmapparat, welcher der Schule von der Kreisbildstelle zur Verfügung gestellt wurde, erwies sich für den Unterricht als sehr wertvoll. Vertreter verschie­dener Tüngerindustrcen hielten außerdem Film­vorträge. Zur Ergänzung der schulischen Aus­bildung wurde teilgenornmen an einer Wald- begehnng in Altbnrg, an der Hauptversamm­lung des Flcckviehzuchtverbandes in Calw und am Reichsbcrufswettkampf. In Monakam wurde ein gutbesuchter Schülerabend veranstaltet. Be­sondere Beobachtung wurde dem Versuchsfeld der Schule geschenkt. Das nunmehr Gelernte soll durch den Besuch einiger Veranstaltungen in der kommenden Zeit gefestigt werden: Mehr als die Hälfte der Schüler besuchen gemeinsam die Reichsnähr standsaus st eilung in Leipzig. In einer Rundfahrt durch unfern

derhandwerks hat sich zur Aufgabe gestellt, die modcschaffenden Kräfte Deutschlands zusam- menzufassen und ihre besten Leistungen zur Schau zu stellen. Der Zweck solcher Veranstal­tungen ist nicht so sehr ein wirtschaftlicher, son­dern vielmehr ein ideeller, nämlich die deut­schen modeschaffenden Kräfte zu eigenen Lei­stungen anzuspornen. Führende Modellschöpfer haben sich am Modeschaffen beteiligt. Die Mo­delinie zeigt unter anderem Weitschivingende Röcke mit Falten, Plissees und Glocken, über­haupt eine Unzahl von Anregungen für den neuen Stil des Frühjahrs 1939. Zu der in­teressanten Veranstaltung sind nicht nur Frauen, sondern auch Herren, die Freude am Modc- schaffen haben, herzlich eingeladen.

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Bor Skitouren wird dringend gewarnt Die Deutsch« Bergwacht. Abteilung Württem­berg, teilt mit: Infolge der anhaltenden Schnee» fall« besteht im Hochgebirge größte Lawi­nengefahr. Bor Skitouren wird daher drin­gend gewarnt. Wo dennoch Touren unternommen werden, mutz mit aller denkbaren Borstcht vorge­gangen werden. Lawinenschnür« sind unbedingt mitzusühreu; ferner empfiehlt «S sich sehr, größe­ren Abstand, als sonst üblich, voneinander zu halten. Lawinengefährliche Häng« find auf alle Fäll« i« meiden.

Kreis werden die Versuche, die Gemeindesaat­gutäcker und das Versucysland besichtigt. Ein ein- bis zweitägiger Lehrausslug führt die ehemaligen Schüler ins Oberland. Der Schul­leiter betonte sodann vor allem die Notwendig­keit der beruflich-praktischen Ausbildung der jungen Landwirte, die in Angriff genommen werden soll. Zwei berufspraktische Kurse werden die diesmal entlassenen Landwirtschafts­schüler in einem elterlichen Betrieb zusammen­führen und sie vor der Heu- und vor der Ge­treideernte praktisch anleiten.

Während viereinhalb Monaten des Winters aben sich die Schüler in fleißiger Arbeit das erufliche Wissen angeeignet, das sie in den Stand setzen soll, als Pionieremoderner Betriebsführung und als Soldaten der Erzeugungsschlacht vorbildlich tätig zu sein. Draußen auf dem Lande wird nur die Umsetzung alles Gelernten in die Praxis gewertet werden, so gilt es zu überzeugen! Aus den Reihen dieser fachlich vorgebildeten Leute müssen die Führer des Dorfes erwachsen, die mithelfen am Aufbau des zu schaffenden Bauernreiches. Daraus erwächst aber auch für jeden einzelnen die Verpflichtung, nie stillzu­stehen, sondern stets weiterzustreben durch das Lesen von Fachzeitschriften und Fachbüchern, durch rege, tätige Anteilnahme an Versammlun­gen, Lehrgängen und Besichtigungen. Denn ge­rade auck auf dem Gebiete der Landwirtschaft erleben wir dank vorbildlicher Versuchsanstalten und großer, bahnbrechender Forschungen in steigendem Maße fortschrittliche Neuerungen. Diese dürien in einem gut geleiteten Betrieb nie außer Acht gelassen werden. Notwendig ist deshalb, daß die besten Jungbauern des Dorfes die Landwirlschaftsschule besuchen.

Die gesamte Arbeit des Bauern erhält aber erst ihre Zielrichtung in der Verpflichtung zu Volk lind Staat. In diesem Augenblick wurde auch unseres herrlichen Führers nnd seines Ein­satzes für das Großdeutsche Reich gedacht. Ihm

Ale Wehrmacht für das WSW

Zum Tag der Wehrmacht schreibt General der Flieger SPerrle: Der heutige Tag, der die gesamte Wehrmacht zum Großeinsatz für das gewaltige Friedenswerk des Führers aufruft, kennzeichnet die Stellung des deutschen Soloaten im Dritten Reich. In denPflichten des deutschen Soldaten" ist das Grundgesetz unseres Handelns niedergelegt: Der Dienst in der Wehrmacht ist Ehrendienst am deutschen Volke!" Wie wir Soldaten zum Schutze des Vaterlandes gegen eine Bedrohung von außen jederzeit einsatzbereit sind, so auch im Kampf gegen Hunger und Kälte.

Wenn heute auf allen Fliegerhorsten und allen Eisernen im Bereich der Luftflotte 3 für das Winterhilfswerk gesammelt wird, so kommt darin das freudige Bekenntnis der engen Verbundenheit der Luftwaffe mit dem ganzen Volke zum Ausdruck. Die junge Luft­waffe, die nach ihrer ersten ruhmreichen Be­währung im großen Kriege, vor wenigen Jah­ren durch den Willen des Führers neu er­standen, durch die restlose Tatkraft ihres Ober­befehlshabers, Generalfeldmarschall Göring, u ihrer heutigen stolzen Größe und unbezwing- ichen Schlagkraft emporwuchs, sie will an die­sem Tage aber auch zeigen, was sie kann.

So ergeht heute der Ruf an alle Volks­genossen, Eltern und Geschwister, und vor allem an unsere Jugend: Kommtzuuns» seid unsere Gäste! Seht euch an, wie eure" Soldaten leben, seht ihre Waffen und Geräte, laßt euch zeigen, wie gut eure Söhne und Brüder damit umzugehen verstehen, über­zeugt euch selbst von dem Geist freudiger Hin­gabe an die stolze Soldatenpflicht und von der selbstlosen Kameradschaft, die uns alle verbin­det. Dann werdet rhr Kameraden des Welt­kriegs und ihr Kämpfer der Bewegung sehen, daß euer Einsatz und euer Opfer nicht umsonst war, daß die ruhmreiche Tradition des alten Heeres und der Geist des Nationalsozialismus die unverrückbare Grundlage sind unseres Seins und Handelns.

Und in euch, ihr Jungen, den Trägern der Zukunft und Soldaten von morgen, wird viel­leicht mit all dem, was ihr heute gesehen und erlebt habt, der Wunsch lebendig, auch einmal eingereiht unter die Männer im blaugrauen Rock, Soldaten zn werden unserer großen stol­zen Luftwaffe.___

zu dienen ist unsere Pflicht und auch die Auf­gabe der fungen Bauernschaft. Ihr galt der Appell, nicht landflüchtig zu werden.

Der Schulleiter sprach den Dank aus an alle Behörden und Amtsstellen, besonders der Minlsterialabteilung für die Fach­schulen und dem Kreisverband Calw, die durch tatkräftige Unterstützung die Belange der Schule gefördert haben. Der Dank galt auch den Mitarbeitern, die als Lehrer der Schule ihre Kraft zur Beifügung stellten. Die Schüler erhielten die gebühreiide Anerkennung für ihren Fleiß, den sie im Laufe des Winters unter Beweis stellten. Mit den besten Wünschen für ihre Zukunft schloß der Schulleiter seine Ausführungen. Sodann wurden die Zeugnisse verteilt. Als Andenken erhielt jeder Schiller das BuchMeilensteine des 3. Reiches" von Berndt. Der Gruß an den Führer und der Gesang der Nationallieder beendeten die Schul­entlassung.

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Jungbauern hatten der Scholle die Treue

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Plötzlich wurde Spark sehr bläh und fiel j ein wenig zusammen. ..Sofort sagen" stöhnte er.wenn Miß Fcrrar da ist" und versank in dunkeln Schlaf.

Als Spark wieder zu sich kam. er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war. sah er neben sich Maud Ferrar sitzen. Das Mädchen war totenblaß; als sie endlich seine Augen er- blickte, strahlte sie. so jäh und stark, daß Soeur Marguerite verwundert die Brauen hochzog. .Gott sei Dank", murmelte Maud inbrünstig und beugte sich über ihn. als wollte sie seine Hand küssen.Gott sei Dank!"

Spark zog die Hand verlegen fort.Es ist ja nichts", murmelte er.nur ein paar Ritzer. Es tut mir leid ich habe Ihnen sicher viel Muhe gemacht. Ich kann mir vor­stellen mit einem bewußtlosen Mann in diesem Höllenbombardement . . ."

Sie schüttelte stumm den Kopf. Während sie für einen Augenblick die Augen schloß, sah sie ihn wieder vor sich liegen, blutend und regungslos. Sie schrie und rüttelte ihn. er rührte sich nicht. Sie riß ihm Nock und Hemd in Fetzen und versuchte die Blutung zu stil­len; es gelang nicht. Sie bettete ihn in einer ein wenig geschützten Ecke und rannte davon. Irgendwo mußte es doch Hilfe geben, einen Verbandsplatz. Krankenträger irgend je­mand! Sie duckte sich manchmal, stürzte, raffte sich auf und zwang sich weiter.

Ihre tierhafte Angst um das eigene Leben war längst zerstoben vor der größeren Furcht um den Mann. In einem Tempelchen pferch­ten sich ein paar hundert Menschen, verrückt vor Angst. Eine Straße weiter waren Ja­paner und Chinesen im Nahkampf. Sie sah, wie eine Handgranate in eine Chinesen­gruppe fiel, daß nur Fetzen von den Män­nern blieben.

Wie ein Rasender stieß ein Kampfflieger ganz dicht herunter, pfefferte aus beiden ge­kuppelten Maschinengewehren zwischen an­rückende Chinesen. Pferde, verwickelt in das Gestränge eines umgestürzten Munitions- Wagens, schrien. Dann verlor sich der uyge- heure Lärm der Straßenschlacht ein wenig; es schien, als ob die Chinesen vom Sutfchou- dach abgedrängt wurden.

Sie wagte sich weiter und suchte einen Of­fizier. Immer noch schossen sie. Endlich fand sie einen jungen japanischen Leutnant. Er gab ihr Träger; sie kamen zu den Trümmern des Labors und fanden Spark noch lebend. Dann nahmen sie ihn auf nnd schleppten ihn fort. Ein stundenlanger Weg. Immer wieder wurden sie beschossen, von wem. wußte sie zuweilen nicht. Als sie die Brücke des Sut- schoubaches querten, als europäische Sol­daten Spark aufnahmen. schien ihr das ganze Leben zwischen diesen ungeheuren und entsetzlichen Dingen zerronnen zu sein.

Sie schlug die Augen auf. riß sich zusam- men und sah in Sparks fragendes, ein wenig bestürztes Gesicht.Ich bin ein bißchen durcheinander. . meinte sie mühsam und lächelte.

Das wundert mich nicht. Ein Wunder ist eher, daß Sie uinhergehen, als wäre nichts geschehen." Er schluckte, streckte langsam seine Hand ans.Für solche Tinge", sagte er leise, kann man nicht danken. . ."

Sie wehrte mit einer leichten Bewegung. Sie werden sofort weniger dankbar fein", antwortete sie.Ich habe die Mappe ver­loren."

Wie denn . . Spark fuhr hoch und starrte sie entsetzt an.

Sie nickte ruhig.Ja", wiederholte sie. ich habe sie verloren. Sie ist nicht mehr da. Ich konnte nur auf eins achten auf Mann

oder Mappe. Und der Mann war mir wich­tiger."

Sie neigte sich zu ihm.Sie werden das alles noch einmal entwerfen, noch einmal zeichnen. Noch größer. Noch besser. Sie wer- den . . ."

Spark umklammerte seine Kehle. Er konnte nicht atmen. Seine Pläne waren jort. Ein­fach fort.Sind sie vernichtet?"

,Hch weiß es nicht."

Aber ichKnuß sie haben!" schrie er auf. Sie müssen, müssen wieder her . . . und wenn ich ganz Schanghai und Tschapeh auf den Kops stellen soll! Weg . . . einfach weg ... sie können verloren sein ... es kann sie einer gestohlen haben ... ja. wissen Sie denn nicht, waS . . . das bedeutet? Kein Mensch kennt sie. kein Mensch! Niemand kann ich beweisen, daß das meine Pläne sind. Wenn sie jemand findet, wenn er sie an Ihre ehemaligen Freunde verkauft ... ich bin er­ledigt, die Leute schlagen mich mit meinen eigenen Ideen. Und das wäre noch nicht das Schlimmste. Aber dann wird man in Nan­king sehen, daß diese Ideen gut sind, man wird sie annehmen. . . wird sie ohne mich falsch, nur zur Hälfte und mißverstanden ausführen, nnd der Strom . .. mein Strom ... der wird bleiben, wie er ist und noch schlimmer werden . .

Sie senkte mit einer sehr müden Gebärde den Kopf.Sie haben recht", sagte sie er- geben.Ich werde sofort..

Er blickte sie an.Sie werden nichts als nach Hause gehen und zu schlafen versuchen. Sie können ,a nicht mehr! Ich werde nach Nanking telephonieren. Diese Sache muß so­fort ganz fest angesaßt werden ... mit allen Mitteln ... sonst finden wir die Mappe nie wieder."

(Fortsetzung folgt)