in Althengstett, Bekl. Rückforderung wegen ungerechtfertigter Bereicherung betr.'

4) Wilhelm Waidmann, Landwirth in Knielingen, Klr. und R. BLtzner in Hirsau, Bekl. Pserdskausschilling betr.

Vormittags 9 Uhr:

5) Engelbert Markstein, Landwirth in Neuhausen, Klr. und Christian und Barbara Daucher in Möttlingeu, Bekl. Darlehensforderung betr.

6) Jakob Spöhr, led. Liauer in Althengstett, Klr. und Friedrich Schneider, GutSpSchler zu Georzenau, Gmde. Möttlingen, Bekl. Forderung aus Dienstmicthc betr.

Vormittags 10 Uhr:

7) Morch Hirsch, Weinhandlung in Stuttgart, Klr. und Michael Herrmann, Hirsch- wirth in Ottenbronn, Bekl. Forderung für Maaren betr.

8) Schullehrer Frech in Althengstett, Klr. und Caspar Braun, Wundarzt daselbst, Bekl. Verdienstforderung betr.

Tages-Neuigkeiten.

Calw, 21. Sept. Gestern Abend hielt der Gewsrbsverein nach längerer Pause wieder eine allgemeine Versammlung Den Vorsitz führte in Abwesenheit des Vorstandes Hr. C. W. Heiler, der zuerst eine ge- drännte Ueberficht üb:r die Thäiigkeit des Gewerbeoereinö und seines Aus­schusses im letzten Jahre gab und dann einen ausführlichen Bericht über die Wanderversammlung der württ. Gewerbevereine erstattete, welche am :3 Sept. in Crailsheim tagte und zu der er als Delegirter des hiesigen Vereins abgeschickt worden war. Dis hauptsächlichsten Resultate dieser Versammlung waren, daß beschlossen wurde, die Regierung zu bitten, bald­möglichst Schritte zur Wiedereinführung der obligatorischen Lehr­lingsprüfungen zu rhun; daß ferner bezüglich der Hausirge- werdesteuer ein Antrag auf die Einsührung einer Körperschaftssteuer und auf Erhöhung der Staatsgewerbesteuer angenommen wurde, und ebenso ein Antrag auf Einschränkung des Detailverkaufs der Gesävg- nißarbeit und Vergebung der an Großindustrielle abzuliefernden Ge- fängnißarbeiten im Submisstonswege. Endlich sprach sich die Versamm­lung ohne Debatte ge g en die Beschränkung der Wechselfähigkeit aus und nahm in Betreff der Mängel des neuen Gerichtsver­fahrens die auf Revision des Gerichtskostengesetz s. sowie die Umänder­ung des Zustellungswesens und die Ermäßigung der Gerichtsvollzieherge- bühren gerichteten Anträge des Res. an. Als Ort der nächstjährigen Ver­sammlung wurde in der Conkurrenz mit Backnang Stuttgart gewählt, wobei die im nächsten Jahre dort stattfindende LandeSgewerbeaurstellung den Ausschlag gab. Em auf diesen Bericht folgender Vortrag des Hrn. P. Zil Irrig über die Bestimmungen des Gesetzes in Betreff der Maße und Gewichte fand äußerst aufmerksame Zuhörer; derselbe wie« nament­lich aus die Gefahren hin, denen die Besitzer von unrichtigen, namentlich durch den Gebrauch unrichtig gewordenen Maßen und Gewichten ausge­setzt seien und ermahnte zu deren Richtigstellung vorüber in nächster Zeit bevorstehenden Visitation unter Hinweis auf die im OA. Böblingen ver­hängten starken Strafen. Schließlich wurde noch ein Antrag angenom­men, daß der Gew.-Verein sich bei der städtischen Behörde dafür ver­wenden solle, daß aus dem Wochenmarkte sämmtliche Viktualien, insbeson­dere zunächst die Eier, nur noch dem Gewicht verkauft werden dürfen. In norddeutschen Städten wird dafür stark und mit Erfolg agitirt; warum sollte cs nicht auch bei uns durchführbar sein?

Calw, 22. Sept. Die Vorbereitungen zu dem landw. Feste des X. Gauverbands, das a« nächsten Samstag hier gefeiert wird. sind in vollem Gange und wenn die Witterung nicht ungünstig ist. läßt sich eine sehr große Betheiligung erwarten. Auch die K. Centralstelle für Lanl- wirthschaft wird einen Vertreter absenden. Vielversprechend ist die Aus­stellung der um die ansehnlichen Preise konkurrirenden Thiere. von denen jm Ganzen ca. 90 St. bei der Vormusterung für konkurrenzfähig erklärt worden sind. Ganz besonders interessant wird aber die Ausstellung von Allgäuer Vieh sein, die aus den im vorigen Jahre gekauften Thieren, aus deren Nachzucht und aus den am 21. und 22. September in Thusis und Chur in Graubünden frisch gekünsten Kölbeln bestehen wird. Uebsr den Nntzungswerth dieser Race berichtet ein Besitzer einer im vorigen Jahr

seliges Lächeln, wirr und feucht lagen die schönen blonden Haare über dem holden Antlitz, in der geschloffenen rechten Hand hielt sie das Me­daillon, welche« ich ihr einst geschenkt.-

Ihr langer Brief bestätigte meine Vermuthungm.

Jener Schurke Bradwell halte mit teuflischer List sein Opfer umgarnt. Gegenüber ihrem Hause hatte er seine Wohnung genommen und sich mit Stine's Hülfe genähert, durch Schmeicheleien und Geschenke, die sie nicht zurückgewiesen, hatte er das thörichte, gefallsüchtige Kind zu bestechen gewußt; er hatte ihr erzählt, wie ich mich im Freundeskreise lustig über sie mache; dann hatte er der Unerfahrenen von seiner glühen­den Leidenschaft gesprochen, und i« ersten Schmerz über ihre vermeintliche Täuschung war sie seinen Einflüsterungen gefolgt; endlich hatte er sie zu heimlicher Flucht beredet, ihre Bedenken beschwichtigt. und sie hatte sich täuschen lassen. Erst in Bremen, wohin er mit ihr reiste, war sie zum Bewußtsein gekommen. Doch es war schon zu spät. Hier halte sie den Tod ihrer Mutter erfahren. Hülflos jenem Betrüger preisgegeben, hatte sie bald die Maske, die Jener nun nicht mehr vorzunehmen für nöthig hielt, durchschaut. Vor Schmerz und Scham, als Jener durch die Polizei bei der Ausgabe falscher Wechsel ertappt, sich als Kellner eines Londoner Hotels entpuppt hatte und seine wohlverdiente Strafe auf dem Zuchthause abzubüßen verurtheilt war, hatte sie, jede Rückkehr sich abge- schnitten wähnend, den ersten besten Vorschlag angenommen; sie war Sängerin geworden und von dem Direktor, dem sie mit ihrem Gesangs­talent, ihrem vollendeten Harfenspiel eine gute Akquisition gewesen, ziemlich sorgsam behandelt worden. Doch alle Huldigungen, die ihr wurden, der laute Beifall, den sie stets erregte, konnten die Leere ihres zerrissenen Herzens nicht ausfüllen. Stets hatte sie in Furcht geschwebt, mir wieder zu begegnen. Als sie gestern mich erkannt und ihren Namen von mir gehört, sei plötzlich das erdrückende Gefühl der unauslöschlichen Schande

gekauften Kalbel, die ein leb. Gewicht von 8 Ctr. hat, daß dar Kalb, da» jetzt V« 9- alt ist 410 Pfd. wiegt, und daß der Mlchertrag bet dürrem Futter, bestehend in 10 Pfd. Heu, 8 Pfd. Oehmd, 10 Psd. Stroh. 10 Pfd. Runkelrüben und 20 Gramm Salz täglich 12 I., bei grü­nem Futter, bestehend in 100 Pfd. Klee, 10 Pfd. Stroh. 10 Gramm Salz 1t I täglich war. Aus jenen 12 l. wurden 350 §r., aus 11 1. 320 ssr. Butter gewonnen, und erklärt sich der geringere Erlrag bei grünem Futter dadurch, daß die Kuh jetzt wieder 20 Wochen trächtig ist. Der Hauptnutzen tritt aber bekanntlich erst beim 2tcn und 3ten Kalbe ein und ist im Verhältniß zum Körpergewichtbei dieser Race stets ein ungewöhnlich großer. Es dürste sich deßhalb mancher Lanvwirth zum Ankauf bestimmen lassen, um so mehr, als die Kommission diesesmal darauf bedacht ist, weniger auf Körpergewicht als auf die Nutzungseigenschaften zu sehen, die sich bei der kleineren und feineren Race vorzugsweise auigepiägt finden. Gegen­über den vorjährigen Preisen wird der diesmalige Ankaufs- und Verkaufs­preis namhaft geringer sein und wird es dadurch auch kleineren Landwirthen, für deren Bedürfniß eben durch die Einführung dieser Race gesorgt werden soll, möglich sein, sich an der Versteigerung zu betheiligen.

Ein freundliches Bild bei dem Feste wird der Festzug geben, zu dem bereits eine hübsche Zahl junger Leute vom Lande in ihren Original­trachten angemeldet sind. Auch die Feuerwehr wird der an sie ergangenen Einladung in freundlicher Weise Folge geben, und sich in einigen Abtheil­ungen betheiligen. Der Zug wird in folgender Weise arrangirt werden:

1) Trommler, 2) Feuerwehr. 3) Musik, 4) Costümirte Landleute, 5) Ehren­gäste und die bürgerlichen Collegien, 6) die landw. Vereine von Salw, Nagold. Neuenbürg, und Freudenstadt, 7) Feuerwehr.

Stuttgart, 20. Sept. Gestern Abend 8 Uhr fiel in der Wohn­ung des Taglöhners Böhringer, Sköckachstraße Nr. 4, 3 Tr., eine Erdöl­lampe um, wodurch das 5 Jahre alte Töchlerchen Bertha lebensgefährlich und das 2 Jahre alte Söhnchen Rudolph sehr starke Brandwunden erlit­ten Das Mädchen ist in verflossener Nacht 2 Uhr seinen Brandwunden erlegen

Heilbronn, 18. Sept. Jm April d. I. wurden dem Handeismann Kahn dahier württembergische Staatsobligationen im Werthe von über 10,000 mit noch anderen Werthgegenständen entwendet. Der Thäter blieb unermittelt bis zum 15. d. Mts., an welchem Tage ein M^ger Specht von Untergruppenbach bei einem Stuttgarter Bankhaus« eine der gestohlenen Obligationen, nachdem er zuvor die Nummer derselben durch Abänderung einer Ziffer verfälscht hatte, umzusetzen suchte. Bald wurde erhoben, daß derselbe Bursche unter anderem Namen den Verkauf einiger andern der entwendeten Obligationen vorher schon zweimal in Stuttgart unter der gleichen Manipulation der Verfälschung bewerkstelligt hatte; es scheint sonach, daß man den Rechten erwischt hat. Eine von der hiesigen Staalranwattschaft am 10. September in Unlergruppenbach vorg-nommene Hausdurchsuchung führte zur Festnahme noch einer weiteren Person, des Metzgers Wieland daselbst, dessen Tochter an den Specht verhsiralhet ist.

Reutlingen, 17. Sept. In Eningen wurde lautKceis-Ztg.", in letzter Zeit ein I9jähriger Bursche verhaftet, welcher seit Pfingsten einem 83jährigen Onkel allmälig gegen 300 M. gestohlen und zum großen Theil mit Kameraden verjubelt halte. Der große Geldverbrauch des jungen Menschen, der oft Zechen mit 1012 M. bezahlte, siel auf; man schöpfte Verdacht, schließlich wurde er verhaftet und an das Amtsgericht abge- liesert. Um weiteren Anhalt zu bekommen, wurde durch einen Landjäger im Hause des Verhafteten Haussuchung vorgenommen, jedoch vergeblich; als dieselbe jedoch durch den Stationslommandanten wiederholt wurde, ergab sich ein günstigeres Resultat. Mit Hilfe des Amtsdieners und zweier Taglöhner wurde eine im Stalle befindliche Holzbeuge entfernt und bald fand sich ein Beutel mit 20 M., eine halbe Stunde später eine Rolle mit 50 M. und ein zweiter Beutel mit Geld, welche dem Gerichte über­geben wurden.

über sie gekommen. Sie könne mir nicht mehr in's Auge sehen, deß­halb ziehe sie es vor zu sterben. um endlich die ersehnte Ruhe zu finden. -

Das war der Inhalt jener dichtgedrängten, durch Thränen vielfach verwischten Zeilen, in denen sie mich um meine Verzeihung anfleht.-

Zwei Tage darauf saß ich neben dem schweigsamen Müllerknecht auf dem langsam durch den Sand auf dem Wege nach Kellinghusen mahlenden Wagen. Aus dem Wagenstroh hinter uns ragte der schwarze Deckel eines Sarges hervor, auf den als einzigen Schmuck bei unserer i Abfahrt die Müllerin von Springhoe einen grünen Fichtenkranz gelegt hatte.-

Auf dem Kirchhofe in Kellinghus-n haben wir sie begraben. Dort steht in einer Ecke ein schmuckloses Kreuz und darauf der Name: .Angelika' I"-

Robert hatte geendet.

Stumm, mit Thränen des Mitgefühls in den Augen, drückte ich meinem unglücklichen Freunde die Hanv.

Es war nahe an Mitternacht, als wir uns Lebewohl sagten.

Früh am folgenden Morgen marschirte ich weiter, der gel'.ebten Hei- math zu. Wir überschritten die Grenze; jubelnd wurden wir begrüßt von den Theuren daheim. Mitten in dem Jubel der Festlichkeiten, die zu unserem Empfange bereitet waren, erhielt ich eine schmerzliche Trauerbot­schaft. Robert war am Typhus, den er sich in treuer Pflichterfüllung in den Lazarethen Böhmens zugezogen, nach auf fremdem Boden ge­storben.

Roberts Schwester, welche mir die Mittheilung machte, hatte, einen letzten Wunsch des Bruders erfüllend, zwei Photographien dem Briese bei­gefügt die letzten Bilder aus der letzten Seite in meinem Album.'