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DaS A»kw«r Ko<ö«»- Statt erscheint am Pienstag,Donnerstag u. Samstag. Abvu- nementSpreiS halb­jährlich 1 80 L

durch die Post bezo­gen im Bezirk 2 »L 30 L , sonst in ganz Württemberg 2 -4L 70

Ämt8^ unä Intekkigenzökatt ^ür äen Aezir^.

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Für Lakw abonnirt man bei der Redak­tion, auswärts bei den Boten oder der nächstgelegenen Poststelle.

Die EinrückungS- gebühr beträgt 9 L für die vierspaltige Zeile oder deren Raum.

Nro. 111.

Donnerstag, den 23. September L88V.

55. Jahrgang.

intaäung zum Abonnement aus ä«8

Calwee Mockenökatt."

Mit dem I. Oktober beginnt wieder ein neues vierteljährliches Abonnement auf dasCalwer Wochenblatt", zu welchem wir hiemit fceund- lichst einladen mit dem Ersuchen, die Bestellungen in möglichster Bälde zu machen, damit der rechtzeitige Empfang gesichert ist. Abonnementspreis: für hie: (ohne Trägerlohn) 90 Pfg., im Bezirk (sammt Lieferungsgebühr) 1 Mark 15 Pfg., sonst in ganz Württemberg 1 Mark 35 Pfg. Für hier abonnirt man bei der Unterzeichneten, für auswärts bei den Postboten oder dem nächstgelegenen Postamt, resp. Postexpedition.

Die Redaktion und Expedition desCalwer Wochenblatts."

Politische Nachrichten.

Deutsches Reich.

Düsseldorf, 20. Sept. Der vierte Kongreß des Centralverbandes deutscher Industrieller nadm einstimmig eine Resolution an, welche sich für den Zollanschluß Hamburg« und Bremens unier der Voraussetzung auk- sprichi, daß die im Interesse einer geordneten Verwaltung erjordeiiichea Zollkontrolen auf das möglichst niedrige Maß beschränkt würden und dis Reichsregierung Alles aufbiete um die beiden HandelSemporien im wahren Sinne des Wortes zu nationalen Häsen umzugestallen und mit allen Handelshäfen England« und des Kontinents tonkurrenzsähig zu machen.

Tie Hamburger Nachrichten sind in den Stand gesetzt, nachstehendes,

von Seiten des Finanzminisier Bitter an den Vorsitzenden des Allonaer Vereins gegen den Zollanschluß Altonas gerichtetes Schreiben dem Wort­laut nach mitzutheilen:Dem Vorstand des Vereins gegen den Zollanschluß von Altona erwidere ich aus die Eingabe vom 21. v. M., daß ich zur Zeit nicht in der Lage bin, Lutkunsl über den Termin des Anschlusses von Altona an deutschen Zollverein zu ertheilen, daß dies jedoch seiner Zeit geschehen wird, sobald die sonst erforderlichen Vorbereitungen beendet sein werden. Der Finanzminister Bitter.

Frankreich.

Paris, 18. Sept. Der Ministerralh ist heute Vormittag um 10 Uhr wieder zusammengetreten, die Beralhung führte jedoch zu keinem Beschluß Nach der Sitzung reichten die Minister des Innern, der Justiz und des Kriegs ihre Demission ein. Mittags um 3 Uhr fand unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik, der seine Abreise auf morgen verschoben hat, wiederum ein Ministerrath statt, welcher bis 5>/z Uhr dauerte. Alle Minister, selbst diejenigen, weiche dcmissionirten, wohnten demselben bei. Cs wurde eine Verständigung erzielt.

Paris, 19. Sept. Dis Krisis ist heule Vormittags wieder auSge- Lrochen in Folge von Meinungsverschiedenheit zwischen Frey ein et und

Constans über die Ausführung der Dekrete. Freycinet richtete in Folge dessen heute Vormittag ein Schreiben an Grövy, in welchem er um seine Entlassung bat.

Paris, 19 Sept., Abends. Die Demission Freycinet ist ange­nommen. F e r r y ist mit Bildung des neuen Kabinels beauftragt. Die Krisis bezieht sich nur auf innere Fragen.

Parts. 20. Sept. DosJournal offizsil" veröffentlicht folgendes Schreiben Grövy 's an Freycinet:Herr Präsiden!: Ich bedaure, daß Sie auf dem Entschlüsse zu demisfioniren beharren und werde die Dienste nicht vergessen. welche Sie der Regierung geleistet haben. Ich bewahre Ihnen meine Zuneigung und Sympathie".

Türkei.

Konstantinopel. 18. Sept. Die türkische Regierung verlangte den Mächten gegenüber für die Uedergabe Dulcigno's die Sicherstellung der Rechte der Einwohner Dulcigno's und das Fallenlaffcn jeder weiteren Flottendemonstration nach der Uedergabe und die Annahme vcr von der Türkei gezogenen Grenzlinie nördlich des See's von Skutari. wodurch Gruda und Linosch und das dazwischen gelegene Feld der Türkei ver­blieben. Inzwischen heißt es. Dulcigno sei von mehreren 1000 Mann Albanesen besetzt worden. (Auch eine Nachricht der Agence Havas aus Ragusa meldet: 8000 Albanesin besetzten Stadt und Zitadelle Dulcigno und vertrieben 2 Bataillone der Garnison. Riza Pascha, welcher keinen Befehl hatte, Widerstand zu leisten, zog sich nach Goritza zurück.)

Ragusa, 18. Sept. Die von den Admiralen tes vereinigten Ge­schwaders für das Verlassen Dujcignos Seitens der fremden Unierthanm gestellte Frist läuft a>p 22, Sept. ab.

Tagesordnung

des K. Amtsgerichts Calw in den öffentlichen Verhandlungen

I. am Donnerstag, den 23. September 1880, Vormittags 9 Uhr: Eidesabnahme in der RS. zwischm Louise Schmid, Icd. Dicnflmagd von Licbrnzcll, z.Z. in Stuttgart, Klin. und Christoph Ergczinger, Obergärlner in Stuttgart, Bckl. Ancikennung von Eigeuthum betr.

. Strafsache gegen:

1) Karl Breitling, Bauern von Gechingen, wegen erschwerter Körpeiverlchung.

2) Anna Maria Calmbach, Bauers Ehefrau von Hornberg, wegen Diebstahls.

Nachmittags 3 Uhr:

Privaiklagesache deS

3) Johannes Oss. GoldarbeilcrS von Unterreichenbach, Privatkls. gegen die Goldar­beiter Martin Raisch und Christian Kustcrer in Pforzheim, Angekl. wegen Be­leidigung.

4) Friedrich Lörcher, Bäcker in Liebenzell, Privatkl. gegen Christian Lörchee, Go.dar- bciler daselbst, wegen Beleidigung.

ll. am Frei tag, den 24. September, Vormittags 8 Uhr:

Rechtssache zwischen:

1) Tobias Bäuerle, Zimmermann in Althengstett, Klr. und Georg Luz, Taglöhner in Gechingen, Bckl. SchadenScrsatzforderung betr.

2) Christian Schnaufer, Viehhändler in Unlcrietlingcn, Klr. und Gottlob Hölderlin, Hirschwirih in Deckrnpsronn, Bell. MandatSvcrlrag betr.

3) CH. Geigle, Samenhandlung i.r Nagold, Klr. und Tobias Bäuerle, Zimmcrmann

Feuilleton.

Verloren.

Novelle aus dem Soldalenleben von Max AVenzd.

(Schluß.)

Als ich das Innere der heute kahl und öde aussehenden Bretter­bude betrat, begegnete mir der Direktor, die kleine gedrungene Gestalt bis an den Hals, aus welchem ein äußerst unsauberer Hemdkragen hervorblickte, in einen engen buntgeflickten Schiasrock geknöpft. Er schien übler Laune zu sein, denn mürrisch fragte er, hastige Züge aus der schmutzigen Pfeife mir in's Gesicht qualmend, nach meinem Begehren.

Als ich ihm den Grund meines Besuches mitgetheilt und Angelika zu sprechen verlangte, erwiederte er mit höhnischem Lachen:

.Wenn Sie die holen wollen, da kommen Sie zu spät; die ist heute Nacht schon von selber davon gegangen.' Dann fuhr er fort, über den Verlust zu jammern, den er dadurch haben werde:

,Sie war die Einzige, die mir immer ein volles Haus machte; mit der ganzen anderen Gesellschaft' und dabei deutete er mit dem Pfeifen- > stummel nach dem zu einer Wohnung improvisirten Anbau hinüber I »locke ich keinen Hund aus dem Ofen!' !

"Bestürzt fragte ich nach den näheren Umständen. Jener behauptete, weiter zu wissen. Sie hatte gestern nach dem Zufall in der Vorstellung ihn gebeten, sie nicht mehr auftreten zu lassen. Das war Alles.

»Von der Frau des Direktors, welche neugierig hinzukam, erfuhr ich, daß sie heftig geweint habe, dann habe sie lange geschrieben; am Morgen habe man ihr Bett unberührt gefunden, sie selbst war verschwunden.

Die Frau erbot sich, mich in Angelika's Zimmer zu führen." Durch

die mit dem dunklen Vorhangs verhüllte Thür trat ich in einen größeren Raum, in welchem die mir vom gestrigen Tage bekannten Künstler in pri­mitivster Toilette um den in der Mitte stehenden Tisch beim Kaffsetrinken beschäftigt schienen. Neben diesem, durch eine Bretterwand getrennt, be­fand sich ein kleiner Verschlag. von der Frau mit dem stolzen Namen .Zimmer' bezeichnet. Ein kleiner Koffer in der Ecke, ein Stuhl, ein Tisch, auf welchem ein herabgebranntes Licht stand, ein handgroß r Spiegel an der Wand und das niedrige Strohlager bildeten das ännlichs Ameuble­ment. Der Schlüffe! steckte im Koffer; ich öffnete denselben, aus einigen alten Notenheften, einem Bündel Wäsche und jämmerlichem Flitterkram lag ein versiegelter Brief, auf welchem ich bestürzt meinen Namen als Auf­schrift lese.

Eben bin ich im Begriff, das Siegel zu erbrechen, als ich im Zim­mer nebenan die Stimme des Direktors höre:

.Sie haben sie gefunden; ersäuft hat sich das dumme Frauen­zimmer!

Verstört raffe ich den Brief zusammen, ich stürze hinaus.

Draußen steht, der Ueberbringer der Unglücksbotschafr. jener junge Dragoneroffizier, welcher vorhin bei mir vorbeigeritten war.

In dem Mühlteich an der Springhoer Mühle, der Kavilleriekränke, hatten sie die Dragoner gefunden und aus dem Wasser gezogen. Er hatte gleich die blonde Miß wieder erkannt und war schnell hierher geritten, um dem Direktor die Mittheilung zu machen

-Doch was soll ich von jenen Qualen sprechen, die ich

an jenem Tage erduldete.

Ich war hingeeilt nach der Unglücksstätte.» Ich ah sie liegen, auf den frischen Rasen gebettet. die schlanke Gestalt, au« der nun das Leben entwichen war. Sie lag da, al« ob nur ein kurz:, Schlumnirr die müden Augen geschloffen, um die erstarrten Lip-ien spulte jetzt