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zum Stillehalten gebracht werden konnte. — Die beiden überlebenden Opfer seine« Verbrechens befinden sich, wie wir hören, dauernd auf dem Wege der Besserung.
— Rottweil. 19. Jan. Der einzige Sohn eines hiesigen Bürgers, des ParadieSwirths Mauck, der vor zehn Tagen in Konstanz in einen Kessel siedenden Biers fiel, ist. nachdem zuerst Hoffnung zur Rettung seines Lebens vorhanden war, gestern nun doch noch gestorben. Ter Jammer der Eltern ist -roß.
— Saulgau. 18. Januar. In einer hiesigen Käserei fand dieser Tage amtliche Milchuntersuchung statt, welche dazu führte, daß sich ein angesehener hiesiger Emwodner wegen Milchwässerung vor dem Amtsgerichte wird zu verantworten haben.
— Von der Tauber. 19. Jan. In Nöttingen hat ein Bauer ein Pferd mit kranktw Bein, für welches der Thierarzt eine Salbe zum Einreiben verordnet«. Der Knecht dieses Bauern, der eine Geschwulst an seinem Fuße hatte, dachte: Was dem Pferde nützen soll, kann mir nichts schaden, und rieb seinen Fuß mit jener Salbe em. Jetzt ist er derart erkrankt, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird.
— Ettlingen, 19. Jan. Eine unangenehme Ueberraschung wurde gestern dem noch im Amte befindlichen bisherigen Gemeinderechner, jetzigen Bürger Meister in Spessart zu Theil. Als derselbe ouS dem Nachmillagsgotiesdienste nach Hause zuruckkehrle, fand er die Gemeindekaffe ausgeleert, da während der Vesper die Gemeindegelder in Höhe von circa 3500 M. ihm gestohlen worden waren. Hoffentlich gelingt es, des Thäters habhaft zu werden.
— Frerburg, 17. Jan. Nach einem soeben erfolgten Anschläge am schwarzen Brette der Universität treibt sich gegenwärtig auch in Süddeutschland immer noch jener jugendliche Gauner herum, der unter der Führung verschiedener sehr guter Familiennamen und unter Vorgabe, ein mittelloser Student zu sein, auch schon viele badische Studenten und deren Angehörige um namhafte Summen geprellt hat. Hoffentlich gelingt es der Justiz bald, des Betrügers habhaft zu werden
— Nürnberg. 17. Jan. Gestern wurde wiederum ein in enormem Grade von Trichinen durchsetztes Schwein von dem zustehenden Mikcoskopiker be« schlagnahmt. Es handelt sich in diesem Falle um ein Schwein, da» in Nürnberg selbst aufgezogen würde. Nach genauer Untersuchung fanden sich in einem Stückchen Fleisch, das 0,21 Gramm wog. 927 Trichinen, das macht auf das Pfund ca. 2,250,OoO.
— Jena, 16. Jan. Die theologische Fakultät der hiesigen Universität hat Prof. Dr. Julius Grill in Maulbronn aus Grund einer ernyereichten Abhandlung über einen Gegenstand aus der alttestamentlichen Theologie zum Lizentiaten der Theologie prömovirt.
— Berlin, 18. Jan, Dem Minister ,für die landwrithschaftlichen Angelegenheiten rc. sind vor einigen Tagen in Kleinballhausen, seinem Gute, 13,000 in Geld und Papieren gestohlen worden.
— Berlin, 18 Junuar. Nach einer vom kaiserlichen statistischen Amt ausgegebenen Zmammenstellung sind im Jahr 1d78 im deutsche» Reiche 2t Dampfkeffelexplosionen vorgekommen; davon betrafen 18 eigentliche Dampfkessel, Dampferzeuger und 3 Dampfkochapparate. Durch dietelben wurden rin Ganzen 10 Personen geködtet, 3 schwer und 17 leicht verwundet, gegen 21 Todesfälle und 37 Verwundungen im Jahr 1877. Der verhängnißoollste Fall kam in einem schlesischen Hüttenwerk vor, wo die Explosion eines Dampf- kefsels den eines zweiten daneben liegenden herbeifüh te und 3 Menschen ge- tödtet, 3 verwundet wurden. In Württemberg sind .3 Kessel explodirt und glücklicherweise keine Menschenleben zu beklagen. Bei den 400 Kesseln des würtlembergischen Dampfkesselrcvisionsvercins ist keine Explosion vorgekommen.
— Berlin, 18. Jan. Wie man Reklame für die einfachsten Dinge macht, kann man aus folgender, in den Zeitungen stehender Annonce ersehen:
„Die Berliner Gerichtszeilung berichtete kürzlich:
„Durch die bei der jungen Damenwelt jetzt wieder eingeführte geschmackvolle Mode, das Haar i» frei herunterhäng enden Flechten zu tragen, „sieht man hier jetzt vielfach auf der Promenade, in Theatern und. „Konzerten junge Damen mit außergewöhnlich schönen und — allem „Anschein nach — ächten Zöpfen Wie man sagt, sollen viele dieser
„jungen Damen ihr schönes Haar der fleißigen Anwendung der William „Laffon'schen Haartinktur verdanken."
Danach schiene es, als ob es doch endlich gelungen wäre, ein sich wirklich bewährendes Mittel zur Beförderung und Stärkung des Haarwuchses herzustellen." (Wie Viele werden da wieder aus den Leim gehen?)
Am 10. Januar traten in Helsingfors zwei junge Leute in die Wohnung des lutherische» Pfarrers Lindquist und verlangten von ihm 7000 Mark Der Pastor hatte vorher von dem Exelutivkomitö der revolutionären Liga einen Drohbrief erhalten und sich in Folge dessen mit einem Revolver bewaffnet. Als er sich nun weigerte, da« Geld zu zahlen, feuerte einer der Besucher aus ihn einen Schuß ab, welcher in den Kragen seines Rockes drang. Der Pastor schoß nun seinerseits, allein die beiden Eindringlinge entkamen unverletzt. Das Somit«; harte Lindquist auch aufgefordert, seine Predigten gegen revolutionäre Doktrinen einzustellen.
Londo n, 16. Jan. Bei Platt'S Bridge auf der Lancashire- und Jork- hire Eisenbahn rannte gestern Abend ein von Liverpool kommender Schnellzug gegen einen durch falsche Weichenst'llung aus dem nämlichen Geleise befindlichen, in entgegengesetzter Richtung fahrenden Personenzug. Der Zusammenstoß war gewaltig. Mehrere Wagen wurden vollständig zertrümmert. Lokomotivführer, Heizer uno Schaffner-des Liverpools Zuges sind getödtet, 30 Passagiere mehr oder minder schwer verletzt. Vier von den Reisenden sind bereits ihren Wunden erlegen.
(Eine prinzlicheLaune.) Die Söhne des Prinzen von Wales, Viktor uns Georg, machen ein« Reise an Bord der Korvette Bacchantin. Sie bemerkten, daß die meisten Matrosen sich einen Anker, ein Kreuz oder ihre Initialen eintätowirten, und um dieses Beispiel nachzuahmen, tälowirlen sie sich gegenseitig einen Anker — aus d'e Nase Der Prinz von Wales soll nicht sehr erbaut darüber sein, daß seine Söhne Zeitlebens den seltsamen Schmuck im Gesichte tragen werden. (?)
Madrid, 15. Jan. In der Provinz Albacete hat ein Bergsturz da» Dorf Tlcalä del Jucar zerstört Fünfzig Familien sind obdachlos, viele Menschen wurden verletzt au» den Trümmern heroorgezögen, mehrere sind unis Leben gekommen.
Handel und Verkehr.
— LandeSprodukrenbörse Stuttgart. Börsenbericht vom 19. Jan. An den auswärtigen Plätzen war die Tendenz im Getreidegeschäft fast durch- weg matt und der Verkehr blieb zum größten Theil auf den ohnedieß schwachen Konsum beschränkt. Unsere heutige Börse war von diesen Berichten ebenfalls beeinflußt und dieselbe verkehrte bei mäßigen Umsätzen in ruhiger Haltung. Wir noliren per 100 Kilogr.: Waizen, ruff. 26 M. 5-- Pfg. bis 26 M. 75 Psg., Waizen, bayr. 25 M. bis 25 M. 50 Pfg., Waizen, amerik. 26 M. 50 Psg. bis 26 M. 75 Pfg., Kernen 25 M. bis 25 M. 25 ,Psg. Dinkel 16 M bis 16 M. 40 Psg., Hafer 15 M. bis 15 M. 75 Psg. Mehlpreise pro 100 Kilogr. inkl. Sack. Mehl Nr. 1: 38 M. 50 Pfg. tnS 39 M. 50 Pfg.; Mehl Nr. 2: 35 M. 50 Pfg. bis 36 M SO Pfg.; Mehl Nr. 3: 31 M bis 32 M; Mehl Nr. 4: 27 M. bis 28 M.
— Stuttgart, 19. Jan. Im Hopsengeschäste ist in der abgelauseuen Woche eme Besserung nicht ringetreten; es ist eben, wie überall, ein kaum nennenSwerther Verkehr und der Begehr ein geringer. Wenn nun heute einerseits die Nachfrage eine lebhaftere war, so haben eben andererseits in Folge des Druckes, der auf dem Artikel lastet, nur zu niederen Preisen Abschlüsse an Brauer stattgefunden mit einem Erlös von 110—150 vtL pr. Ztr. je Aach Qualität. Die Händler hielten sich heute ganz reservirt und wollen, wie cs den Anschein hat, unter dem Einfluß de» letzten Nürnberger Marktes vorläufig nur zu ganz niederen Preisen kausin, zu welchen die Eigner aber noch nicht abgeben
— Rottenburg, 19. Jan. Der heuiige Viehmarkt war trotz der grimmigen Kälte (16 Grad) ziemlich stark befahren. Da viele Händler, besonders Israeliten, auf dem Platze waren, wurde stark gehandelt, besonders in Ochsen und Fetlvieh. Die Preise haben gegenüber einiger früheren Märkte etwas anciezoaen. Einen Aufschlag merken sicd untere Metzger sofort,
Feuilleton.
Eine Jugendsünde.
Roman von Ponson du Terra! l.
Freie deutsche Bearbeitung von Hermann Roskoschny.
(Fortsetzung.)
„Es ist die Gräfin Marika, meine Landsmännin", antwortete der Fürst. „Ich glaubte sie sei noch in Petersburg."
Und er grüßte die Gräfin, die seinen Gruß höhnisch erwiderte.
„Ich ahne, um was es sich handelt", rief Bertrand de Morlux.
„Diese Da«e war eine Nebenbuhlerin des Fräulein» de Valbvnne."
„Gedulde Dich doch, mein Freund 1" erwiderte Olivier BeauchSne. „Du scheinst sehr begierig, den Schluß zu erfahren."
Dann fuhr er fort:
„Die Gräfin Marika betrachtete während der Vorstellung Fräulein de Valbonne wiederholt mit großer Aufmerksamkeit. Endlich erhob sie sich, kurz vor dem letzten Act. und verließ ihre Loge."
„Fräulein Mölanie dr Valbonne kam sehr zerstreut nach Hause. Der Kürst hatte in der Vorhalle de« Theater» von ihr Abschied genommen mieden Worten: Auf Wiedersehen morgen I"
„Er sollte nicht mehr zu ihr kommen."
„Da« Palai« de« Herrn de Valbonne liegt in der Rue d'Astorg und ist mit einem großen Garten in Verbindung, dem die Fenster der von Fräulein de Valbonne bewohnten Zimmer zugekehrt sind."
„Di« junge Dame war im Begriff, sich zu entkleiden. Sie hatte ihre Kammerfrau fortgeschickt und war allein u» Zimmer, als plötzlich — Mitter-
nach« war schon vorüber — die Thüre sich öffnete und eine Frau aus der Schwelle
erschien. Es war die Russin aus der italienischen Oper, die Gräfin Marika."
„Die Ueberraschung und der Schrecken der jungen Dame waren so groß, i daß sie sich nicht von der Stelle bewegen konnte. Sie vermochte nicht einmal Hilfe zu rufen. Die Gräfin verschloß die Thüre und näherte sich dann Fräulein de Valbonne.
„Mein Fräulein", sagte sie. indem sie den Finger an die Lippen legte, „ich habe Ihre Dienerschaft bestochen, um zu Ihnen gelangen zu können, denn e» war unumgänglich nothwendig, daß ich Sie noch heule Nacht sah. Fürchten Sie aber nichts. Ich bin keine Abenteuerin "
„Währeod sie ,o sprach, hatie sich Gräfin Marika auf dem Sopha neben Mölanie de Valbonne niedergelassen."
„Mölanie war noch immer unfähig, zu sprechen."
„Die Gräfin ergriff ihre Hand und sprach:
„Sie wollen den Fürsten Kannoff heirathen. Lieben Sie ihn?"
„Ja", antwortete Mälanie. „Aber mit welchem Recht stillen Sie diese Frage. Madame?"
„Sie lieben ihn", fuhr die Gräfin fort, „weil Sie glaubtN, daß er Ihrer Liebe werth sei."
„Das >st er auch!" rief die junae Dame mit Würde.
Melanie hatte ihre Ruhe und Geistesgegenwart wiedergewonnen.
„Sie mögen selbst nrtheileu", sagte die Gräfin. Hören Sie mich an! Mein Name ist Gräfin Marika. Ich bin die Gattin eine» General«, der i« Kaukasus kommandi«. Der Fürst Karinoff war fein Adjutant «nd hat sein« Stellung benützt, mich zu verführen. Ich wurde von meinem Gemahl, al« er entdeckte, daß ich einen Anderen liebte, verstoßen. Die Petersburger Salon« waren mir fortan verschlossen. Der Fürst aber, dem ich alle» geopfert, verließ «ich schon «ach einem Zahr."
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