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vienstaq, den §8. Februar 1939

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Jerusalem, 27. Februar. Die Nach­richten über weitere blutige Zwischenfälle in Palästina überstürzen sich. Die Zahl der Araber, die dem jüdischen Terror zum Opfer fallen, steigt immer höher. So brachten Ju­den mehrere Minen zur Explosion, durch die zahlreiche Araber schwer verletzt wurden. Einer von ihnen starb später.

Aus dem ganzen Lande treffen laufend Nachrichten über neue jüdische Bluttaten ein. Zu der begreiflichen Erregung der Araber über die Londoner Verhandlungen komm! nun die Empörung über dix jüdischen An­schläge. Jüdisches Gesindel, das sich im Schutze der britischen Soldaten wohlgeborgen fühlt, warf in die dicht gedrängte Menschen- menge auf dem arabischen Gemüsemarkt in Jerusalem eine Bombe. Durch die Ex­plosion wurden mehrere Araber getötet, zahl­reiche Marktbesucher, darunter mehrere Frauen, wurden verletzt.

Nach einer Neutermeldung aus Haifa sind bei der Erplosion zweier Bomben im arabischen Stadtteil Haifas am Montag, so­weit bisher feststeht. 2l Araber getötet und 4l schwer verwundet worden. Unter den Be­troffenen befinden sich zablreiche Frauen und Kinder. Eine dritte Bombe ervlodierte ohne Sckadeu armirichten. Tie K"se-mtmh' der verschiedenen Bombenanschlägen zum Opfer gefallenen Personen betrage 78 davon 26 Tote und 47 Schwerverlebt-'. Mg» befürchtet eine Verschlimmerung der Lage.

Die arabischen Kreise in Del Aviv unter­streichen. dast die ertremistischrn iüd'schen Elemente setzt wegen ihrer Enttäus^unia über die Londoner Paläsiina-Ver- Handlungen zu G"was»aktion?n schre'ten. Die Vorfälle w"rden die Halkuna der Ara­ber nur versteifen, da jetit der Beweis ae- liefert sei dast ein Zusammenl-ben der Ara­ber mit den Juden in Palästina unmöglich sei. Man hält es durchaus für mönlirh d--st der arabische Freiheitskamns der wen"» de, Konferenz zurückhaltend ae'Nhrt worden sei einen neuen Auftrieb erfahre.

Kolonialminister MacDonald in Verlegenheit

Während die jüdischen Vertretungen m London bereits der Presse Erklärungen über­mittelt haben, dast sie die britischen Negie­rungsvorschläge ablehnten, bemühte sich Ko- lonialminister Malcolm MacDonald im Unterhaus darzulegen dast sich noch ..alles in der Schwebe" befinde. Der Minister machte dann die angeblich unvollständige und irreführende Presseberichterstattung über die britischen Vorschläge für die schweren Zwischenfälle in Palästina verantwort­lich, die bekanntlich durch jüdische Terroristen verschuldet wurden, und appellierte an das Haus, mit einer Beurteilung zurückzuhalten, bis eine amtliche Erklärung abgegeben wer­den könne. Als Attlee darauf wie nicht

Statttmlter Stalins schwer verletzt

Anschlag auf den Bolschewistenchef der Ukraine

ktißenberi'cdl .V 8 Presse

rp. Warschau. 28. Februar. Ein auf­sehenerregendes Politisches Attentat ereignete sich aus dem Hauptbahnhos der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Nach So- tvjet-Zeitungen warf ein junger ukrainischer Nationalist aus nächster Nähe auf den ersten Sekretär der Kommunistischen Partei Chruschtschow eine Bombe, die zwei Männer aus dem Gefolge des Bolschewisten und den Attentäter selbst in Stücke ritz. Chruschtschow wurde schwer verletzt. Schon vor einiger Zeit hatte ein junger Mann auf den führende« Kommunisten der Sowjet­ukraine eine Bombe geworfen, der von Stalin vor einem Jahr zur Säuberung der Ukraine nach Kiew entsandt war. Chruschtschow hatte sich seiner Aufgabe durch Hinrichtung und Verbannung vonetwa lüvvü Ukrainern entledigt. Die Identität deS Attentäters konnte noch nicht erbracht derben.

anders zu erwarten für die jüdischen In­teressen eintrat, erklärte MacDonald. er könne keinerlei Erklärungen über Erörterun­gen abgeben, die gegenwärtig nocki immer im Fluß seien.

Verlassen die Juden die Konferenz?

Wie von zuverlässiger Seite verlautet, hat der jüdische Konferenz-Ausschuß sich dem ge­strigen Beschluß des zionistischen Vollzugs- ausschusses angeschlossen und die briti­schen Palästina-Vorschläge ebenfalls abgelehnt. Die Lage hat sich jetzt so zugespitzt, dast bereits die Mög­lichkeit erwogen wird, daß die Juden die Konferenz verlassen. Die jüdische Delegation

Brüssel, 27. Februar. Die Regierung Pierlot, die erst am Dienstag vergange­ner Woche nach einer langwierigen Minister­krise zustande kam, ist am Montag wieder znriickgetrcten. Das Kabinett ist an der Hal­tung der sozialdemokratischen Minister geschei­tert. die in einem Ministerrat am Montag­nachmittag erklärten, daß sie ihre Mitarbeit in der Negierung nicht mehr sortsetzen könnten.

Der Rücktr'tt des Kab'netts erfolgte nach einer Sondersi'uing des Kabinetts, auf der noch einmal die Me nungsverschiedenheiten zwischen der Negierung und der sozialdemo­kratischen Partei über die zukünftigen Finanz- plane besprochen wurden. Der sozialdemokra­tische Parteirat hatte am Montagmorgen be­schlossen, seine Ablehnung der geplanten 5pro- 'entmen Kür-nng aller Staatsaehälter und Pensionen sow'e der sonstigen Verwaltungs- nn^aben aufrecht ni erhalten. Die Reg'erung bl-eb auf dem Standpunkt bestehen, dast die Kürninaen w-gcn der Sanierung der belgi­schen Finanzlage unvermeidlich seien; die sv'wldeinokratischen Minister teilten darauf mit. dast sie ihre M tarbe't im Kab'nett nicht mehr fortsetzen könnten. Infolgedessen haste die Nea'-rnng Pierlot ihre Gesamtdemission 'ingereicht.

BrstonilKe Wlsnorntskn aktiv

kl! g e n d e r i c t> t <t e r »8 Presse

pl. Paris, 28. Februar. Am Montagmorgen hat sich in der Präfektur des Departements Finisterre in Quimper eine Explosion er­eignet, hervorgerufen durch ein neues Spreng- stöffattentat, das auf bre tonische A u t o- nomisten zurückniführen sein soll. Die Explosion ereignete sich im Kellergeschoß, wo

ng. Halle. 27. Februar. Aus einer Arbeits- guna des Neichskolonialbundes in Halle wirs Neichsverbaudsredner Fühler aus die unschätzbare Bedeutung unserer ehemaligen Kolonien für die Volkswirtschaft hin. Ter Kameruner Urwald z. B. könnte das ganze Holz liefern, das wir gegenwärtig über die Eigenerzeugung hinaus aus dem Auslande beziehen müssen. Deutsch-Oftafrika erzeugt 8» 000 Tonnen Sisal, das sind 80 v. H. mehr, als wir im Reich überhaupt anFaserstos- sen benötigen. Wir brauchten mit dem Kaffee auch nicht Haushalten. Tenn der Anbau des Kaffeestrauches hat in Deutsch- Ost eine große Zukunft, das gleiche gilt-für die Baumwolle. Ganz gewaltig sind die Düngemittel-Vorräte der Südsee. insel Nauru, die von Sachverständigen allein auf einen Wert von 22 Milliarden RM. ge­schätzt worden sind. Tie schon jetzt beträcht, liche Buttererzeugung der deutschen Farmer in Deutsch-Lstasrika. die zur Zeit noch der Südafrikanischen Union geht, könnte aus Kühlschissen ihren Weg nach dem Reich

wird der britischen Regierung im Laufe des Nachmittags eine Mitteilung zukommen las­sen. in der sie erklärt, daß die britischen Vorschläge in den grundsätzlichen Fragen keine Grundlage für weitere Besprechungen abgeben. Innerhalb des jüdischen Konferenz- Ausschusses soll es bei der Beratung über die britischen Vorschläge zu einer Spaltung gekommen sei.

Die britische Delegation hatte am Montag mit dem arabischen Delegierten eine formelle Besprechung, in der den Ara­bern die britischen Vorschläge mitgeteilt wurden.

in den Heizungsräumen ein Brand hervor- gerufen wurde.' Ein« Untersuchung ergab, daß Neste eines Melinit-Sprengkörpers aufgefun­den wurden, der vermutlich durch eines der Kellerfenster in das Gebäude hineingeworfen wurde. Zahlreiche Fensterscheiben in der Um­gebung sind zertrümmert worden.

Die Anlage des Attentats läßt darauf schlie­ßen daß es sich in der Tat um einen neuen De m o n st r a-t i o n s a k t der bretonischen Autonomisten handelt, die stets auch bei ihren früheren Akten alles darauf angelegt haben, keine größeren Gebäude zu zerstören, sondern nur die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf sich zu lenken.

Frankreich fürchtet um fein Smverium

k^izenbesickt <t e r k18presse

pl. Paris, 28. Februar. Ministerpräsident Daladier empfing Montag nachmittag den Generalresidenten von Französisch-Marokko, General Nogues, mit dem er eine lange Besprechung hatte, die sich um die gesamten nordafrikanischen Fragen gedreht haben dürfte. General Nogues kommt unmittelbar von Alg er, wo er den wichtigen Generalbespre­chungen über die Gesamtleitung der französi­schen Streitkräfte in Nordafrika beigewohnt hatte.

Aus Dschibuti wird" gemeldet, daß neues französisches Kriegsmaterial und weitere Verstärkungen dort ein­getroffen sind. Kolonialminister Mandel hat die Anordnung zur sofortigen Inangriff­nahme des Baues einer Flugzeugfabrik in Jndochina getroffen, die jährlich 150 Militär-Apparate und 400 Motoren Herstel­len soll.

nehmen. Ebenso verhält es sich mit den tro­pischen Pflanzenfetten.

Auf Grund der gewaltigen Leistungen, die das deutsche Volk zu allen Zeiten vollbracht hat und die es gegenwärtig in die vorderste Reihe der Weltmächte stellen, sei es nicht zu viel gesagt, wenn wir aus den Kolonien, die heute unter der Mandatsverwaltung brachliegen, Mustcräcker eines neuen Zeitalters machen werden.

Die Mltve Lenins gestorben

rp. Warschau, 28. Februar. Sowjetamtlich wird bekanntgegeben, daß am Montag die Witwe Lenins,' Nadjesda Krupskaja, einem Herzschlag erlegen ist. Die berüchtigte Bolsche­wistin war vor einiger Zeit wegen doktrinärer Gegensätze bei Stalin in Ungnade ge­fallen. Sie h«tte gegen die Ermordung von Dinowjevs und Kamenew protestiert. Zu ihrem 70. Geburtstag am Sonntag jedoch wurde sie großartig rehabilitiert, gefeiert und mit einem Orden geschmückt. Stalin selbst be­suchte sie. Ihr plötzlicher Tod gibt den Sowjet- Organen wirkungsvoll Anlaß, sie als Sowjet­heldin zu feiern.

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Echo« wieder belgische Kabinettskrise

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Butter und Kaffee warten in Afrika

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Spat kommt ihr_

Die demokratische Welt «st soeben im Be­griffe. einen Schlußstrich unter eines der vielen Kapitel ihrer zahlreichen Jrrtümer zu setzen. Nach mehr als 2'/rjcthriger Dauer des spanischen Bürgerkrieges haben sich Fr a n k- reich und England entschlossen, die Re­gierung des Generals Franco anzuerkennen. Das WortRebellen" ist in den Spalten der sogenannten demokratischen Weltpresse ge­strichen. Nachdem man allzu lange die natio­nalen Güter, für die das spanische Volk zunr Kampf angetreten ist. besudelt und beschmutzt hatte, ist nunmehr der Augenblick gekom­men, noch rechtzeitigin das spanische Ge­schäft" einzusteioen. So denkt man sich of­fenbar auf dem Throne demokratischet Ueber- heblichkeit und Anmaßung den weiteren Gang der Dinge.

Es ist ein demokratisches Vorrecht, zu Er­kenntnissen immer zu spät zu kommen. Es ist beinahe zu einem Prinzip in den Haupt­städten der großen demokratischen Welt­mächte geworden, sich immer erst durch die Tatsachenüberzeugen" zu lassen. Die ganze Nachkriegsentwicklung, und vor allem der Gang der Dinge seit 1938 war ein einziger Beweis dafür. Wo ein rechtzeitiges Einsehen und wo ein vernünftiges Einlenken allen zum Segen gereicht hätte, blieb die demokratische Engstirnigkeit und Verranntheit der dann allerdings zu spät ein plötzliches Erwachen folgte jeweils der letzte Sieger. Alle dies? Jrrtümer. die von der Nichteinlösung deS Abrüstungsversprechens angelangen, über den Zusammenbruch der Genfer Jdeoloqie bis zur notwendigen radikalen Lösung der tschechischen Frage führten, sind aus dem Konto demokratischer Unlogik und Enastir- nigkeit zu »erblicken.

Aber sie unterschieden sich doch von den Ereignissen in Spanien insofern, als sie bis­her dank der Entschlossenheit und Energie auf der Gegenseite ohne größere B'"w"'er der Völker selbst korrigiert werden konnten. Das ist in Spanien anders. Zweieinhalb Jahre Unterstützung des Bolschewismus auf spanischem Boden bedeuten Hunderttausend? gemordeter Menschen. Zweieinhalb Jabre offene und unableuabare Parteinahme kür die Sache des Weltfeindes Nr. I und ^ür die arößten Brandstifter der Weltaeschichke: das sind zweieinhalb Jahre unermeßlichen Elends und arößter Not für das spanische Volk.

Unermeßliche Kulturgüter sind im spani­schen Bürgerkrieg durch die gleichen Horden, denen die demokratischen Schützer aller Kul­tur und Zivilisation zur Seite standen, ver­nichtet worden. Hunderte von Urteilen fran­zösischer Gerichte allein ans den letzten Wo­chen nach dem katalanischen Zusammenbruch liegen vor. die besagen, daß die überwiegende Mehrzahl der höheren rotsvanischenOffi­ziere" nicht mehr entwaffnet zu werden brauchten, weil es ihnen unmöglich war. ne­ben der Last der von ihnen geraubten golde­nen Kirchenkelche. Monstranzen und Kruzi­fixe noch irgendeine Waffe zu tragen.

Heute ist der Brandherd aus spanischer Erde emgedämmt und io gut wie zum Ver­löschen gebracht und es ist daher in der Tat der Augenblick gekommen, einige Konse­quenzen aus den Lehren der Ver­gangenheit zu ziehen: Diese Bergan- genheit aber hat unermeßliche Opfer erfor­dert! Sie hat Opfer an Blut und Leben und Opfer an höchster Einsatzbereitschaft ver­langt. Sie hat damit in Wahrheit den Ein- satz der höchsten menschlichen und männ­lichen Tugenden erfordert, dem sich das spa- nisck>e Volk in seinen gesunden und lebens­bejahenden Teilen bedingungslos unter­worfen hat.

Die jetzige Stunde ist deshalb die Stunde des Siegers. Es ist die Stunde deS Sieges iür dieses andere Spa­nien. das diesen Sieg gegen 'ein entfesseltes Untermenschentnm »nd darüber hinaus ge­gen die llnterstütziing großer Weltmächte er­kämpfte. Diese Stunde des großen SieaeS ist nicht die Stunde des Verhan­deln s oder ö S Kompromisses und noch viel weniger die Stunde von City-Anleihen und ihrer Bedingungen. Es ist die Stunde, in der jeder Spanier seinen Nacken hoch trägt in dem Bewußtsein, eine Welt von Gegnern an der Seite entschlossener Freunde in diesem Ringen um die Um­gestaltung Europas in die Knie gezwungen zu haben.