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/XUS 8iadt und Kreis Calw

Schmarzwalb-Wacht Seite S

Schonet die Palmkätzchen!

Die Zeit ist da, in der die Palmkätz­chen den Frühling ankündigen. Sie sollen nicht abgerissen und vor allem nicht in grö­ßeren Testen abgeschlitzt werden, wie man es leider so oft sieht. Besonders in der Nähe von Stuttgart sind die Kätzchen der Salweide recht selten geworden. Die Stadtverwaltung von Stuttgart siedelt da und dort wieder Salweiden an, damit sich die Bevölkerung an ihnen erfreuen kann, nicht damit sie aus­geplündert werden.

Auch die Imker, das Technische Landes­amt mit seinen Straßen, und Wasserbau- ümtern und seinen Kulturbauämtern ver­mehren unter Beratung durch den Natur­schutz überall, wo es möglich ist, gerade auch die Salweide als herrlichsten Schmuck der Dorfrühlingslandschaft und als erste über­aus wichtige Bienenweide. Aehnliches gilt für andere Weidenarten, besonders am Was. ser, für die Aspen und die Pappeln über­haupt. sowie für den Haselstrauch.

Der Naturschutz richtet an die Bevölkerung die herzliche Bitte:Schonet alle Kätzchen- blütler, besonders die Palmkätzchen!'

Ferien im KdF.-Wagen

Ein vorbildlicher Betrieb

Tie Küchenmöbelfabrik Eugen Zeyher, Nthengstett, betreut in vorbildlicher Weise ihre Gefolgschaftsmitglieder. Der Betriebsführer, Faorikant Eugen Zeyher, hat in den letzten Tagen mr seinen Betrieb folgende Anordnung erlassen: Wer in meinem Betrieb 5 Jahre tätig ist, hat die Berechtigung, in seinem Urlaub zusammen mit seiner Familie mit einem der Firma ge­hörenden KdF.-Wagen eine 3täqige Autotour zu unternehmen. Ist ein Gefolgschaftsmitglied länger als 5 Jahre im Betrieb, so erhöht sich die Fericnreise jeweils pro Jahr um einen Tag. Be­sitzt ein Gefolgschaftsmitglied den Führerschein nicht, so wird jeweils von mir ein Mann dazu bestimmt, den Wagen zu führen. Wer den Füh­rerschein besitzt, kann den Wagen selbst fahren. Die Reise-Unkosten trägt die Firma. Vor An­tritt der Ferienreise wird das Benzin für rund 200 Kilometer bezahlt. Diese vorbildliche Maß­nahme verdient Anerkennung und Nachahmung.

Die Landjugend des Calwer Waldes beim Berufswetlkampf

Am 15. Februar war das Dörfchen Gaugen­wald von Leben erfüllt. Die Landjugend vom ÄZald wollte hier ihr Können zeigen. Pg. Fritz Wurster hatte mit großem Eifer und mit Sorgfalt die notwendigen Vorbereitungen ge­troffen. Es war keine Kleinigkeit, die Durchfüh­rung im Ort zu ermöglichen, da nur wenig ge­eignete Räume und Küchen zur Verfügung stan­den. Dem Beginn des Kampfes wohnte Bann- sührer Ricdt bei, ferner erschien im Laufe des Tages Kreiswcttkampfleiter Wacker. Eine feierliche Flaggevhissung leitete den Tag ein. Es sprachen dabei Wettkampfleiter Fritz Wurster und der Politische Leiter Pg. Schaible. Letz­terer wies auf die Notwendigkeit hin, dem Lande die Tüchtigen zu erhalten.

In die verschiedensten Gruppen eingeteilt, machte sich die Jugend dann eifrig an die Arbeit. In der kurzen Mittagspause erhielten die Buben in den Häusern ein kräftiges Essen. Die Mädel durften die Proben ihrer Kochkunst verzehren. Die Flaggeneinholung und selbstverständlich eine Photo-Äufnahme beschlossen den arbeitsreichen Lag. Die Prüfer mußten in rascher Zusammen­

arbeit noch die Punktzahlen bestimmen, dann gings hinauf in dieKrone" zum fröhlichen Dorfabend. Die Gäste aus den Nachbarorten Neubulach, Liebelsberg u. a. blieben zum Dorf­abend da und trugen durch ihre Anwesenheit zur Erhöhung der frohen Stimmung bei. Unter Mitwirkung des Gesangvereins wickelte sich ein nettes Programm ab. Jeder Wettkampfteilneh­mer erhielt von der Gemeinde ein ordentliches Vesper.

In einer Ansprache führte Hauptlehrer Nüne­in e l i n aus, daß die verschiedenen Erscheinun­gen wie Unterbewertung der Landarbeit, Land­flucht, Überlastung der Bäuerin, Geburtenrück­gang auf dem Land alle in einem gewissen Zu­sammenhang stehen. Man müsse unter allen Umständen zu einer andern Bewertung der Arbeit des Bauern komnien. Der Reichs­berufswettkampf öffne vielen die Augen über die hohen Anforderungen, die heute an den Bauern gestellt werden. Zwei TheaterstückeA stiller Teilhaber" von R. Bader und's Guglöpfle" rundeten das fröhliche Programm des Abends.

Fasching imCalwer Liederkranz"

Auf Samstag abend hatte derCalwer Lie­derkranz" seine Freunde zu einemAbend in Grinzing" eingeladen. Alle Räume desBadi­schen Hofes" waren phantastisch ausgeschmückt, so daß sich unter dem närrischen Volk in kurzer Zeit bei Mummenschanz und Tanz eine fröh­liche Stimmung verbreitete. Biel Spaß brachte der Festzug unter fliegenden Fahnen ins Wiener Vorortparadies; zahlreiche originelle Masken und Kostüme waren darin zu sehen. Manch schönen Preis brachte die Göttin Fortuna am Glücksrad. Das starke Geschlecht schlug den Lukas, aber nicht immer wollte dieSchelle wackeln,,! Erstaunlich bald mußten die emsigen Mixerinnen ihreBar" schließen; sie waren ausverkauft! Daß in den Scktstuben für Stim­mung gesorgt war, versteht sich am Rande. Ein Hauptverdienst an der Hochstimmung beim när­rischen Treiben dürfen indessen mit Recht die Kapelle Frank und eine Original-Bauernkapelle für sich in Anspruch nehmen; sie spielten un­ermüdlich zum Tanz. Alles in allem: DerLie- derkranz"-Fasching hielt wieder einmal, was er versprochen. Alle Teilnehmer danken hierfür der Vereinsführung mit einem kräftigenNarr- Heil!"

Erster Sportlehrgang NSRL.-Hitlerjugend

Zum ersten Mal kamen am Sonntag die Sportwarte des NSRL. und die Sportwarte der HI. und des DJ. zu einem gemeinsamen Sport­lehrgang des Bannes 401 in Calw zusammen. Zu Beginn führte Scharführer Knöller, Calw, in die Laufschule ein, wie sie richtig be­trieben werden sollte und wie man zu einer Leistungssteigerung im Lauf, hauptsächlich im Kurzstreckenlauf, kommt. Anschließend folgten eine lehrreiche Körperschule und schließlich in einzelnen Riegen Geräteturnen, Boxen, Ringen und Stemmen. Kamerad Keßler aus Calw unterwies im Ringen. In allernächster Zeit ist geplant, die Bannmeistcrschaft im Ringen durch­zuführen. Das Boxen wurde von Kamerad Kling, Hirsau, gezeigt. Lehrgangsleiter L- Stellenleiter Kaupp richtete zum Schluß einen Appell an die Kameraden.

Der Lehrgang hat wieder Neues gebracht für die Arbeit draußen in den Standorten und Ver­einen; am kommenden Sonntag wird ein Lehr­gang in Höfen für die Sportwarte des Enztales abgeh alten.

Landesgürfutterschau in Nagold

Die letzte Woche in Nagold abgehaltene Lan­desgärfutterschau war durch eine Ausstellung über Wiesen- und Weidewirtschaft ergänzt und wurde mit einem Lehrgang über Futtereinsäue­rung verbunden. Von der Landesbauernschaft waren Oberlandwirtschaftsrat Seeger, Land­wirtschaftsrat Rüde, Dipl.-Landwirt Lang­bein u. a. nach Nagold gekommen. Allen Er­schienenen entbot Ökonom Kayser-Talhof einen herzlichen Willkommgruß. Für den er­krankten Okonomierat Harr sprach Ortsbauern­führer und Wirtschaftshilfsberater der Land­wirtschaftsschule V o l z - Rotfelden über die landwirtschaftlichen Betriebsverhältnisse im vor­deren und Hinteren Bezirk. Dipl.-Landwirt Langbein sprach dann über die Ergebnisse der Gärfutteruntersuchungen und des Wett­bewerbs. 4 erste, 11 zweite und 23 dritte Preise wurden ausgegeben; daneben wurden bemer­kenswerte, brauchbare Futterproben eingcsandt. Die Träger der ersten Preise erhielten 8 RM., die der zweiten Preise 6 RM. und die der drit­ten Preise 4 RM. Von den Preisträgern nen­nen wir in unserem Kreis:

2. Preis: Welker, Karl, Ortsbauernführer, Egenhausen (Rübenblätter). 3. Preise: Bürkle, Friedrich, Aichhalden (Rübenblätter, Stoppelklee, Mais). Stockinger, Hertttann, Bürgermeister, Schönbronn (Stoppelklee, Gras). Röhm, Friedrich, Obst, Sulz (Zuckerrüben­blätter). Hammer, Christian, Egenhausen (Rübenblätter). Grieshaber, Hermann, Rohr­dorf (Mais).

Aus dem Schatze'einer reichen Erfahrung schöpfend, sprach dann Landwirtschaftsrat Rüde sachkundig und doch leicht verständlich über Ziel und Technik der Futtereinsäuerung. Der Redner teilte eingangs seiner Ausführungen einige Zah-

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NSG.Kraft durch Freude", Kreisdienststelle Hirsau. Zur Fahrt zur Automobilausstellung nach Berlin, UF. 42 vom 2. bis 6. März können keine Anmeldungen mehr entgegcngenommcn werden.

Betriebsführer, Betriebs-KdF.-Warte, Orts­warte wollen bitte die Bestellungen für das KdF.-MouatshcftUnser Feierabend", Ausgabe März, bis spätestens 21. Februar hicrhcrsenden.

len über die im Bereich der Kreisbauernschaft Schwarzwald-Nord vorhandenen Grünfutter- und Kartoffelsilo-Anlagen und deren Vermeh­rung in letzter Zeit mit und stellte fest, daß hin­sichtlich des Silobaues Wohl viel geschehen ist, daß aber noch mehr geschehen muß. Er erläuterte auch die Gründe, die manchen Bauern vom Silo­bau abhalten, und beantwortete eingehend die Frage:Wo sind Gärbehälter am Platze?" Wo das Schwememästen betrieben wird, sind die Kartoffelsilos eine Notwendigkeit. Wo Weide­wirtschaft vorherrscht, braucht man unbedingt Gärbehälter. Auch wo Zwischenfruchtbau ge­pflegt wird, müssen Gärbehälter entstehen. Evtl, kann man den dritten Schnitt für Einsäuerung verwenden. Einen Großteil seiner Ausführun­gen widmete der Redner dem Thema:Wie oaut man einen Gärbehälter?"

Den zweiten Teil des sehr interessanten Vor­trags bildete die Beantwortung der wichtigen Frage:Wie macht man ein gutes Grüngär­futter?" Das Futter soll bei kühlem Wetter ein­gesäuert werden, es soll in der Regel nicht naß, Wohl aber frisch sein, cs soll in der Nähe des Hofes geschnitten werden, nicht über Nacht stehen bleiben, nicht verschmutzt sein usw. Auch die Hilfsmittel zur Einsäuerung und manches andere waren Gegenstand der Erörterung.

In der Aussprache wurde noch manche Frage geklärt. Insbesondere unterstrich Oberland­wirtschaftsrat Seeger die Wichtigkeit einer intensiven Weidewirtschaft und die Notwendig­keit der Erstellung von Gärbehältern. Den Zwi­schenfruchtbau bezeichnte er als zusätzlichen Ackerbau. Im Schlußwort betonte Ökonom Kay- ser den Willen der Bauern im Nordschwarzwald, dem Gärfutterbau wie allen Neuerungen im Bereiche der Landwirtschaft die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken, doch dürfe man auch die Lage der Landwirtschaft in unserer Gegend und die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämp­fen hat, nicht verkennen. Am Nachmittage wurden Gärbehälter in Monhardt, Egenhausen und Spielberg besichtigt.

Die Schreiner-Pflichtinnung tagte

Anfang letzter Woche hielt die Schreiner- Pflichtinnung des Kreises Calw ihre Frühjahrs­versammlung im Saalbau Weiß in Calw ab. Obermeister Gehringgab einen Rückblick auf das verflossene Jahr und konnte dabei feststellen, daß alle Schreiner gut beschäftigt waren. Dem Obermeister wurde das Vertrauen ausgesprochen und ihm für seine Mühewaltung im verflosse­nen Jahr gedankt. Im März soll eine Wander­ausstellung der neuen Werkstoffe in Calw statt­finden.

Nachmittags wurde ein Umschulungskurs mit Lichtbildervortrag gehalten. Stellv, Reichs»

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Sie auch nicht. Es wird gut sein, wenn Sie mit dem Nachtzug zurückfahren.'

«Sie brauchen mich hier nicht mehr?'

Ich sage Ihnen doch, ich brauche Sie in Schanghai.'

«Gut', meinte sie und senkte den Kopf. Ohne daß er es sah, lächelte sie leise. Er schickte sie weg. Er hatte Angst. Wer Angst hatte, war seiner selbst nicht mehr sicher.

Während sie die Hoteltreppe hinaufrannte, 'im sich umzuziehen, dachte sie fortwährend an den Sinn dieses sinnlosen Auftrags. Mechanisch erledigten ihre Hände indes, was u tun war. Einen Augenblick hielt sie inne, etzte sich und horchte in sich hinein. Sie fpielte, sie sah es selbst sehr deutlich, wie eine der russischen Kokotten, von denen Schanghai voll ist. Hätte sie Spark gewin- neu wollen, um sich an ihm zu bereichern oder um ihn zu heiraten, sie hätte es genau so anfangen müssen.

Aber es gab keinen andern Weg auch für sie nicht, die doch nichts von ihm wollte; nichts, als daß er sie liebte. Keinen Cent und Amen Fetzen Papier. Nichts als ihn selbst, «r sollte keinen Skandal haben ihretwegen, sie wollte nicht neben ihm stehen vor den Menschen. Sie wollte nichts, als daß er zu­weilen, wen'' er überarbeitet war oder müde oder ohne Hoffnung, zu ihr kam und sich t>on ihrer Jugend neue Kraft bolte. Die

Stunde, in der er nicht Otto Spark war, Chief Survey Engineer der Jangtse River Commission, sondern ganz einfach ein Mann, nahe einer Frau, die ihn besinnungslos liebte diese Stunde, die er brauchte, wollte sie ihm geben dürfen. Das Recht dazu oder nein, es war kein Recht diese Gabe des Schicksals erzwingen zu müssen nach solcher Manier, war herb. Aber wenn cs gelang, wenn er kam.

Sie sprang auf. Wie dumm sie doch war; wenn diese Stunde kam, würde alles ver­gessen sein; wozu sich jetzt damit quälen? Sie liebte ihn; er würde sie vielleicht nicht lieben, doch gern haben, sich lieben lasten. Und schon das würde so viel Glück sein, daß man darum ein kleines, augenblickliches Un­behagen sehr gut in Kauf nehmen konnte. Zusammen mit dem Unglück, das kommen würde, sobald er wieder von ihr ging. Doch alles mußte man in barer Münze bezahlen. Und kein Preis der Welt konnte dafür zu hoch sein.

Nach langen Anstrengungen hatte Friede! Spark das fünfte Loch erreicht. Sie richtete sich auf. blickte mit feindseligem Triumph auf den kleinen weißen Ball, der so ent­setzlich schwierig zu behandeln war, und schickte dann einen unterwürfigen Blick zu Mister Naleigh. dem Trainer.

Gewöhnlich', sagte Mister Naleigh trocken, ist man mit Ihrer Anzahl von Schlägen beim achtzehnten Loch."

Fridel ließ den Schläger, den sie noch im­mer in der Haüd gehalten hatte, mutlos ins Gras fallen. Der kleine chinesische Boy. dem ihre Schlägertasche grotesk aus dem Rücken baumelte, länger fast als das ganze Kerl­chen, grinste und hob ihn auf. Diese Szenen am fünften Lock Ware» ibn» bereits bekannt.

Mister Naleigh liebte eS, seine Schüler zu entmutigen.

Ich habe für heute genug, Mister Na­leigh', sagte das Mädchen seufzend,wenn ich bis zum neunten Loch spielen will, kom­men wir in"die Dunkelheit.'

Mister Naleigh sah nach der Sonne.Ja­wohl", murmelte er, berührte den Rand sei­ner Mütze und ging mit langen Schritten quer über das Feld zum Klubhaus. Die bei- den Boys trippelten, die Taschen nach sich schleifend, hinter ihm drein.

Das Mädchen setzte sich, mutterseelenallein, auf eine niedrige begraste Böschung, nicht weit von dem niederträchtigen Kiesabhang, aus dem sie vorhin ihren Ball nicht heraus- bekommen hatte, und ruhte sich aus. In die- sem Augenblick hegte sie gegen Mister Naleigh einen ehrlichen Haß.

Er macht es einem sehr schwer, nicht wahr?" sagte hinter ihr eine vergnügte Stimme.

Fridel sah sich um und entdeckte Maud Ferrar, die halb hinter einem Busch gedeckt hockte und sie lachend anschaute.Sehr schwer", wiederholte sie mechanisch und blickte sich um, als suchte sie Hilfe und Ablenkung. Sie hatte das unklare Gefühl, daß Mand Ferrar an dem offensichtlichen Zerwürfnis ihrer Eltern nicht unschuldig war; und sie hatte keine Lust, sich hineinzerren zu lasten, indem sie weiter mit Maud zusammen war. Freilich, es tat ihr auch ein wenig leid, denn das Mädchen war nett zu ihr gewesen und hatte ihr gefallen. Aber trotzdem

Nur hatte Fridel nicht mit dem Willen Mauds gerechnet, sich mit ihr zu befreunden. Maud rutschte die Böschung herunter und saß mit einem Ruck neben Fridel.Eine Zigarette', fragte sie und hielt ihr das ossene Etui bin. «auf den Kummer!'

Fridel nahm, erhielt Feuer und sah sich also für mindestens fünf Minuten auf den Platz gebannt.

Was macht Vater?' fragte sie, nur um etwas zu sagen.Hat er Aerger in Nanking, oder ist alles in Ordnung?'

Ich weiß nicht. Er hat mich noch am selben Tag wieder hergeschickt." Sie blin­zelte Friede! zu.Was macht Kapitän Niemer?"

Fridel wurde rot.Ich weiß nicht", sagte auch sie.Seit er fort ist. habe ich nichts mehr von ihm gehört."

Keinen Brief? Nicht einmal ein Tele­gramm?"

Nichts. Ich muß die Zeitung lesen, wenn ich wissen will, ob seinem Schiff etwas zu- gestoßen ist oder nicht."

Das ist unrecht von Riemer", antwortete Maud ernsthaft. ..Und unverständlich dazu. Wenn ich er wäre . . ."

Es scheint", Fridel nestelte an ihrem Haars und vermied es. die andere anzusehen,erj kann sich gar nicht vorstellen, wie unruhig! ich sein muß."

So sind Männer", antwortete Maud und seufzte ein wenig.

Vielleicht liegt ihm eben nicht genug an mir . . .'

Das", meinte Maud leise.Pflegt sich) anders zu äußern."

Fridel lachte.Sie sprechen, als ob Sie wüßten wie es ist, wenn sich ein Mädchen aus einem Mann mehr machr. als er 'ich aus ihr. Aber das können Sie ja nicht wissen. Sie doch nicht!"

Ich nicht? Warum?"

(Fortsetzung solgtl^^.