Mittwoch, den 8. Februar 1939
Schwarzwalü-Wacht Seite 3
Reichsarbeitsminister zur Wohnungsfrage
äen näctisten 20 ^kren 2 Wiiionen metir ^LUZtialtunZsn
Berlin, 7. Februar. Reichsarbeitsminister Seldte nimmt in „Siedlung und Wirtschaft" zum Wohnbaujahr l939 Stellung. Wenn das Reichsverteidigungsinteresse und die Stärkung der inneren Volkskraft so ge- bieterifch. wie es bei uns>der Fall war. im Vordergründe stellen, dann müßten alle an- deren, wenn auch noch so wichtigen Lebensnotwendigkeiten zurücktreten. Folglich llabc sich auch die Wohnungswirtschafj dem anpassen müssen. Ter Minister dankt den Männern in der vordersten Linie des Wohnungsbaues für die hierbei bewiesene Disziplin. Die Bauwirtschaft dürfe überzeugt sein, daß er alles daransetzen werde, die von der Praxis gewünschten Vereinfachungen her- beizuführen. sobald es irgend angeht.
Leider erscheine mit Rücksicht auf den allgemeinen Baumarkt der Zeitpunkt hierfür noch nicht gekommen. Es habe sich jedoch die bedauerliche Tatsache ergeben, daß aus dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungsbauez bereits gewisse Rückschläge-eintraten. Bedenk- lich werde diese Erscheinung dann, wenn auch der soziale Wohnungsbau, in erster Linie der Arbeiterwohn st ättenbau. über Gebühr betroffen wird. Es bestehe die begrün- dete Hoffnung, daß durch die erfolgte Berufung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen Tr. To dt zum Bevollmäch- tigten iür die Bauwirtschaft eine Entspann ungaufdemgesam ten Bau- markt und damit zugleich auch auf dem Gebiet des Wohnungsbau, und Siedlunas- wesens eintritt.
Professor Dr. Friedrich Burgdörfer, Direktor beim Statistischen Reichsamt. zeigt an der gleichen Stelle die bevölkerungspoli- tische, Grundlage für den künftigen Wohnungsbedarf auf. Nach den neuesten Berech- nungen des Statistischen Reichsamtes ist. trotz der für die bloße Bestandserhaltung der Bolkszahl auch heute noch nicht ausreichenden Geburtenzahl, für das Großdeutsche Reich im Lause der nächsten 20 Jahre mit einer Erhöhung des Gesamtbestandes an Haus-
Haltungen um mehr als 2 Millionen aus 24 075 000 Haushaltungen zu rechnen. Man müsse für das Gesamtreich für die nächsten 10 Jahre mit einem zusätzlichen Be- darf von etwa 5,4 Millionen Wohnungen, also durchschnittlich jährlich etwa 540 000 Wohnungen rechnen. Mit einer solchen Bau- leistung wäre es möglich, nicht nur den Wohnungsbedarf der zuwachsenden Haushaltungen zu decken, sondern auch die vorhandene Wohnungsüberfüllung zu beheben.
Schafft Lagerraum für «etreide!
Berlin, 7. Februar. Zur Bergung der deut- schen Getreideernte wird jeder dafür nur irgendwie geeignete, über 150 Quadratmeter große Lagerraum benötigt. Jeder Volks, genösse wird gebeten, soweit er noch über derartigen Lagerraum verfügt, diesen unter Angabe der Grundfläche in Quadratmetern und der Höhe in Metern der Neichsstelle für Getreide, Futtermittel und sonstige landwirt- schaftliche Erzeugnisse Geschästsabteilung Ber. lin-Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 3, zu melden.
Sorst-WeW-Elmlimal wird gewelkt
SA. marschiert am 26. Februar vor Lutze
Ligeoir-rickt der kl8-?re,,e
v. Hameln, 7. Februar. Auf dem Süntel rüstet man zu einer großen Feierstunde. Am 26. Februar wird Stabschef Lutze das Hör st-Wessel-Ehrenmal weihen, das gegenüber dem Bückeberg als riesiges Hakenkreuz auf steinerner Säule in den Himmel ragt. Der hohe, schöne Stein wurde einst in der Hoffnung erbaut, daß sich an dieser Stelle später einmal das Neichsehren- mal der Bewegung für den Freiheitskämpfer und Freiheitssänger erheben werde. Aus technischen Gründen mußte man die für den 9. Oktober des vergangenen Jahres vorgesehene Einweihungsfeier verschieben. Die Feierstunde am 26. Februar ist mit einem großen SA.-Aufmarsch verbunden.
W2W
WWW
MWU-
Krsiiniisisvkv Verstärkungen gegen die rote Hut uns 8pnn1vn. ^ngesickts der Kasssnünclit der roten ilrweo in lintslonien bat die krnnrösisoks Ksgisrnag ssklrsieko miiitäriscks Verstärkungen un die spnniscke Orcnrs entsandt, um 2 U Vorländern, duü die roten Kordon rm einer Ooks.br kür dio krsnsösiseko Ksvöikerung worden. (8obvrI-6iIderdionst-K.)
Selkönig'
ruht unter Mecklenburgs Elchen
Die letzte Ruhestätte Sir Henry Deterdings
kl i g e n b e r i c k t der K8-Presse
V. 8ck. Schwerin, 7. Februar. Mecklenburg, das Land der Seen und Wälder, hatte der in St. Moritz im Alter von 72 Jahren überraschend einem Herzschlag erlegene Sir HenryDeterding der holländische Oel- könig und aufrichtige Deutschenfreund, vor zwei Jahren zum Alters-Wohnsitz gewählt. Und in Mecklenburg wird man ihn nach seinem eigenen Willen nun auch zum letzten Schlaf betten.
Es entsprach durchaus seiner Art, wenn er es ablehnte, in Dobbin in dem sogenannten Schloß zu wohnen. Seit seinem Einzug 1937 bewohnte er das umgestaltete Kavaliershaus. Auf einem besonderen Ehrenplatz stehen in seinem schlichten Arbeitszimmer die Bilder des Führers und Görings mit eigenhändigen Unterschriften. Vom Wohnzimmer fällt der Blick über Rosen- kulturen und Blumenrabatten auf den Park mit seinen herrlichen alten Eichen und weiten Rasenflächen, die den Uebergang bilden zu dem Wald, der dem Jäger Deterdina all-
jährlich weidmännisches Betätigungsfeld war. Auch eine Schwimmanlage und Tennisplätze fügen sich in die Landschaft; auf ihnen sah man den 70jährigen im Sommer tagtäg- lich beim Sport. Ferner besaß er einen Marstall und daneben eine Reitbahn. Ob Sckinmer oder Winter — Morgen für Morgen ritt der Hochbetagte aus.
Mit Deterting ist nicht nur einer der führenden Oelmagnaten der Welt gestorben, sondern auch ein Mann, der mehr als einmal — auch in kritischen Zeiten — allen Anfeindungen zum Trotz seine Sympathie für das deutsche Volk bewiesen hat. Seine Kinder haben eine deutsche Erziehung genossen. Deterding hat sich aus kleinsten An. sängen heraus vom Bankangestellten zum Leiter eines weltumspannenden Oeltrustes, der „Royal Dutch Oil-Company" empor- gearbeitet. Durch große wohltätige Stiftungen für deutsche Notstandsgebiete und durch persönliche Kundgebungen seiner freundlichen Gesinnung hat er nach dem Kriege gegenüber dem deutschen Volk eine Haltung eingenommen, deren wir uns bei der Nachricht vom Tode dieses ungekrönten Oelkönigs dankbar erin nern. _
.leck« k'ainiliv Mitglied ckvr dl8V.
Der Weg zum Wekrbauer
Reue Richtlinien für den Landdienst der HI
Berlin, 7. Februar. Der Landdienst der Hitler - Iugend hat in den letzten vier Jahren steigende Bedeutung für die Arbeit auf dem Lande erlangt. 50 000 Jungen und Mädel sind bisher erfaßt. War der Großbetrieb Ausgangspunkt für den Landdicnst. so ist das Ziel die Einordnung und die bäuer- liche Dorfgemeinschaft. Im Jahre 1938 umfaßte der Torfeinsatz des Landdienstes bereits 78 Prozent des Gesamteinsatzes. Während früher Arbeitsverträge bis zur Höchstdauer von neun Monaten geschlossen wurden, sind für das Jahr 1938/1939 bereits über 60 Pro- zent der Jahresverträge zustandcgekommen. Das liegt im Interesse der Seßhaftmachung. denn der Landdienstler muß den ganzen Jahresablauf der Arbeit auf dem Bauernhof erleben.
Das Ergebnis der bisherigen Landdiensb- arbcit ist. daß die Zahl derer, die beruflich auf dem Lande bleiben wollen, steigt; sie ist von 1937/38 von 10 auf 20 Prozent angewachsen. Von 74 Landdienstgruppenführern, die kürzlich zu einem Lehrgang zusammen- gefaßt waren, haben 38 den festen Entschluß bekanntgegeben. Bauer auf eigenem GrundundBodenzu werden. Die Zeit ist damit reif für einen weiteren Ausbau geworden. Am Ende der nächsten vier Jahre des Landdienstes sollen seine ersten Gemeinschaftssiedlungen stehen. Den Auftakt für eine Neuregelung der Landdienstarbeit bildete die Vereinbarung^zwischen dem Reichsführer U und dem Neichsjugendführer über die Erziehung zum Wehrbauer. Die sozialpolitische Zeitschrift der Hitler-Jugend „Das jung« Deutschland" veröffentlicht die Richtlinien, die ab 1939 für die Landdienstarbeit maßgebend sind.
Dr. Goebbels
verpflichtete neue Sleichöre-ner
Berlin, 7. Februar. Dienstagvormittag verpflichtete Reichspropagandaleiter Reichs, minister Dr. Goebbels im Stuck-Saal des Neichspropogandaministeriums in Berlin durch Handschlag 47 neue Reichs, und Stoßtruppredner der NSDAP., die durchweg schon jahrelang im Dienst der Par. tei und ihrer Gliederungen als alte Parteigenossen rednerisch tätig waren und zum größten Teil bereits in den Kampfversammlungen vor der Machtübernahme für die Idee des Nationalsozialismus warben.
Polizei sammelte s ,5 Millionen
Das vorläufige Sammelergebnis vom 29. Jan.
Berlin, 7. Febr. Das vorläufige Gesamter- gebnis des „Tages der deutschen Polizei" vom 29. Januar 1939 ist festgestellt worden. Alle Erwartungen wurden weit übertroffen. Die deutsche Polizei konnte den Betrag von 9,5 Millionen andasWinterhilfs. Werk des deutschen Volkes abfüh- ren. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 5 250 000 Mark durch Verkauf der Verkehrs- abzeichen, 1550 000 Mark Sonderspende der Polizei und der ihr angeschlossenen Hilfsforma- tionen Technische Nothilfe und Feuerwehr aus eigenen Mitteln neben den sonstigen laufenden WHW.-Spenden und 2 650 000 Mark Sonder- spende der Bevölkerung als Dank für den Einsatz der Polizei. Außerdem gab die Polizei 132 000 Essensportionen aus und verteilte 107 000 Kilogramm Lebensmittelpakete.
In Württemberg betrug das Gesamtergebnis 67448 RM. Außerdem wurde am
Hinter dem Westwall liegt die Kuktverteidi- gnnxsrone. ln der „Wskrinnckt" ersokien soeben ein ^.uksstri von Ksnerallentnsnt Litsin- ger, dem Kskeblsksber der Kiiktverteidignugs- rons West, über diese neue 2ons, dis das Reick vor einem KuktsinksII aus dem Westen sickert. 6is eu 60 km piek sind dis vsrsckisdeneu 8tsl- lnngen gcstskkclt. Onrck raklrsicke leickte und sckwsrs pinkgesckütss, Lcksinwsrksrbattsrisn und I-uktspsrrverbände aus Lpsrrbalionso ist kisr eins einzigartige 8icksrung gesckskkcn worden. ^Ilo Anlagen der Kuktvcrteidignngs- rons West stöben unter pariser und Kisenbstoa und gsken den Verteidigern jeden erdsnklickcn Lckutr.
" 2sicknung Keincks — 8cksrl-5l.)
Tage der Deutschen Polizei eine Kinderspei- sung für 220 Kinder durchgeführt. Die diM erforderlichen Mittel in Höhe von 182,16 RM. wurden durch die Angehörigen der Polizei aufgebracht, so daß sich ein Gesamtspendenergebnis von 67 630,22 RM. ergibt.
3« so« Mark
«eldltrase für Preissteigerung
ek. Wien, 7. Februar. Die Preisüberwachungsstelle des Polizeipräsidiums hat eine Firma, die ihre Verkaufspreise für Futterstoff und Schneider- zubehör erhöht hatte, mit einer Geldstrafe von 30 000 Mark belegt. "
Mussoljnl über bas neue Kriegsrecht
Rom, 7. Februar. Unter dem Vorsitz des Duc« trat am Montag zum erstenmal der Beratend« Ausschuß für das Kriegsrecht zusammen, der durch königliches Dekret vom Dezember v. I. eingesetzt worden ist.
Mussolini wies in einer Ansprache darauf hin. eS könne nicht außer acht bleiben, daß die internationalen Vereinbarungen über das Kriegsrecht durch die von der Luftwaffe geschaffenen neuen Aufgabengebiete überholt seien.
Ein im Jahre 1935 eingesetzter Ausschuß habe in Italien die Grundlagen für das neue KriegS- recht geschaffen und kürzlich Vorschläge für Einzel- fragen unterbreitet.
Englands Geheimdienst
Oie „vierte >V3tie" äer ^snäeLverteiäl^ung
L i g eu d s ri c d t der I48-?resse
dg Brüssel, 7. Februar. „Het Handelsblad van Antwerpen" beschäftigt sich in einem Spezialartikel mit Aufbau und Tätigkeit des britischen Geheimdienstes der nach Heer. Flotte. Fliegerkorps, „vierten Waffe" der englischen Landesverteidigung. Auf eine Anfrage im Unterhaus, die sich auf den „Se- cret Service" bezog, entgegnete der damalige Ministerpräsident Balfour seinerzeit mit dem klassischen Satz: „Der erste Grundsatz des Geheimdienstes ist, zu schweigen." Welche Be- deutung die Regierung dem Geheimdienst beimißt, kann man daran erkennen, daß für die Zwecke des „Secret Service" in diesem Jahr nicht weniger als 500000 Pfund zur Verfügung gestellt wurden. Das ist das Dreifache des Budgets vor fünf Jahren und etwa sechsmal so viel als vor dem Kriege. Die Verwendung dieses Geldes erfolgt nach völlig freiem Ermessen des Geheimdienstes und nicht einmal der Ministerpräsident ist berechtigt, Rechenschaft zu fordern. Nur zwei Männer im ganzen Empire sind über alle Einzelheiten des „Secret Service" unterrichtet: Sir Robert Vanfittard und Sir Warren
Fisher. Auch sie vertreten den Geheimdienst nur nach außen hin. Ueber ihnen steht noch ein Vorgesetzter, dessen Namen jedoch so unbekannt bleibt wie der des letzten Mitarbeiters. Englands Geheimdienst ist älter als seine Flotte.
Die Zahl der während des Weltkrieges für den „Secret Service" beschäftigten Agenten wird aus rund 10000 geschätzt. Heute setzt sich der „Secret Service" aus einer Abteilung des Foreign Office, dem „Intelligence Service", den verschiedenen Nachrichtenabteilungen der Wehrmacht und bestimm, ten Ausschüssen der Post, des Zollwesens, der Steuerbehörden und der Polizei zusammen. Der interessanteste Zweig des „Secret Service" ist zweifellos die sogenannte Spionageabteilung. Die Mittel, deren sich ein moderner Geheimdienst bedient, haben sich gegen früher gründlich geändert. Im Vordergrund aller Arbeit stehen die Spezialisten: Chemiker. Ingenieure, Sprachwissenschaftler usw. Für die Entdeckung „unsichtbarer" Schriften steht ein eigenes „Krypto- graphisches Büro" zur Verfügung.
Der köstliche Hauch von Reinheit und Frische, wie ihn perfit-gepflegte
Wäsche besitzt, ist dem modernen Kulturmenschen Bedürfnis!