Mittwoch, den 8. Februar 1939
Lette S
an die deutsche Jugend, „der Irland bisher kein Begriff war". Gerade aus der völkischen Not. die wir Deutschen in der Nachkriegszeit bis zur Schaffung Großdeutschlands durch die mutige und unerschrockene Staatskunst Adolf Aitlers durch- zumachen hatten, verstehen wir nur zu gut. was es heißt, um seiues Volkstums willen terrorisiert und vergewaltigt zu werden. Und dies hatte das irische Volk fast tausend Jahre durch England zu erdulden. Der Verfasser schildert diese Zeit zwar erschöpfend und objektiv — er wird darob auch in England gerühmt —. legt das Schwergewicht aber aus die positive Frage: „Was will deValera?" Dabei wird die Tatsache erhärtet. daß de Dalera nicht bloß ein großer Revolutionär, sondern auch ein ebenso großer Volksführer ist. der mit gewissen Einschränkungen Irland durch die neue Staats, form die politische und durch seine Autarkiepläne auch die wirtschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit von England erkämpft hat. wenn auch seine größte Sehnsucht die Einbeziehung U l st e r s. also Nordirlands, noch nicht erreicht wurde und wenn auch keine positiven Abmachungen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Landesverteidigung bestehen. Es besteht auch kein Geheimabkommen mit England. Bemerkenswert ist in Dr. Stoyes lesenswer- ter Schrift auch die Feststellung am Schlüsse: „Für Deutschland ist bedeutsam, daß Irland in den letzten Jahren immer wieder für eine Verständigung zwischen England und Deutschland eingetreten ist und wiederholt zum Ausdruck gebracht hat. daß es sich eine Lösung der internationalen Schwierigkeiten nicht ohne Mitarbeit Deutsch, lands vorstellen könne".
Daß im übrigen im Verhältnis Irlands zu England noch manche Fragen der Klärung bedürfen, darauf scheinen die Bombenanschläge doch hinzuweisen. 0. kiril.
Rosenberg lebnt Menstaat ab
(kortsetrullg v»a Seite 1) und Marxismus in allen seinen Formen ist — ob «ingestanden oder nicht — ein europäisches Problem und wächst auch in den Bereinigten Staaten zu einem solchen heran. Der Marxismus in seiner extremen Form als Bolschewismus aber streckt — von Moskau gespeist — seine Arme über den ganzen Erdball aus und bemüht sich, jede irgendwo vorhandene soziale Wunde an einem Volkskörper aufzureißen und die Schwäche eines solchen Volkskörpers dann für die bolschewistische Kulturzerstörung auszuwertrn.
Deutschland war vor die Probleme unmittelbarer als andere Völker gestellt worden, weil es 1918 zusammenbrach und den Weg zu wählen hatte, entweder in einem Blutrausch unterzugehen. oder aber doch noch mit dem Aufruf aller Kraftreserven einen rettenden Gedanken zu ge- bären.
Es fand sich in dieser Schicksalsstunde ein Mann, der der Ration ein neues Ideal schenkte, wert, datz die Besten sich dafür mit allen ihren Kräften einsetzten. Dieses Kampfprogramm wurde „nationalsozialistisch" genannt in der Erkenntnis, datz die beiden grotzen Fronten, die sich bisher todfeindlich gegenüberstanden, nach Entgiftung beider Seiten sehr Wohl durch «in neues, beide umfassendes Lebensgefühl vereinigt werden könnte«.
Alles, was wir mit den Worten: Rastenkunde. Bevölkerungspolitik usw. verbinden, was wir deutsche Rechtsauffaflung und germanisches Ge- meinschaftsbewußtsein nennen, das alles ist nicht etwas, was aus einem gleichsam für alle gültigen Begriff „Nationalsozialismusmus" von selbst und in gleicher Weise für alle Nationen gefolgert wer- den könnte. Vielmehr kann es hier nur einen Weg geben: Datz jede Nation, welche der Anschauung ist. datz viele Gedanken und Daseinsformen von früher den Notwendigkeiten unserer Zeit nicht mehr entsprechen, oder welche einen Weg aus der bolschewistischen Bedrohung sucht, auf ihren eigenen Nationalcharakter und auf ihre eigenen politischen und geistigen Traditionen zurückgreifen mutz.
Das best« Beispiel dafür ist der Faschismus. Er hat, ähnlich dem Nationalsozialismus, den gleichen Zweisrontenkamps geführt, um eine neue Zeit zu gestalten, und hat sich sein« Kraft aus Idealen seiner eigenen italienischen und römischen Geschichte geholt und bildet somit rin« original« Form für die Gestaltung des Lebens, die mit dem 20. Jahrhundert begonnen hat.
Da der Nationalsozialismus eben nicht eine universalistische Lehre ist. die auf alle Völker und Rasten angewandt iverden kann, deshalb erscheint «s uns zweckmäßig, daß die aus menschlich verständlichen. aber auch von uns verschiedenen weltanschaulichen Antrieben entstandenen neuen Bewegungen in anderen Staaten nicht das Wort „Nationalsozialismus" verwenden, sich also eine Bezeichnung wählen, die ihrer eigenen nationalen Geschichte entspricht.
Es erscheint deshalb heute notwendig, zu betonen. daß genau so. wie der italienische Faschis- mus eine originale Antwort des italienischen Volkes an das Schicksal ist. auch der National- sozialismus für sich in Anspruch nehmen kann, die Weltanschauung des deutschen Volkes in unserem Jahrhundert dar- zustellen und die Antwort der deutschen Nation an das Schicksal unserer Epoche. Wer von ande- ren Völkern in sich die Kraft fühlt, eine ähnliche Antwort zu finden, der soll es unter Zurückgrei- fen auf Persönlichkeiten und Ideale seiner eige- nen Vergangenheit tun. oder aber Prägungen fick- den. die diese Nation aus der Gegenwart in die Zukunft ihrer Form weisen.
Wie immer die Dinge aber auch gehen mögen, auf alle Fälle erscheint es notwendig, datz klare Einsichten auch zu logischen Schlüssen führen, die allein geeignet erscheinen. Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen. Möglichkeiten einer jüdi- scheu Gegenarbeit zu verringern und eine wirklich ehrliche Aussprache von Volk zu Volk herbeizufahren."
Die WlSstiliakonferenz ln London eröffnet
Lksmberlain kür einen Zereeklen ^usZIeicii /^.UAenkällige ZeiixvieriZkeilen
London. 8. Februar. Die Palästinakonferenz wurde am Dienstag durch Premierminister Chamberlain im St.-James- Palast eröffnet. Schon die Eröffnungssitzung brachte augenfällig die Schwierigkeiten zum Ausdruck, vor die sich die Konferenz gestellt sieht. Chamberlain mußte, da die arabischen Delegierten die Vertreter der jüdischen Agentur nicht anerkennen und sich geweigert haben, mit ihnen zu verhandeln, vor zwei Eröffnungssitzungen sprechen — der der Arabervcrtreter und der der Juden. Außerdem gingen der Eröffnungssitzung noch Schwierigkeiten innerhalb der Arabcrabord- nung voraus.
Ministerpräsident Chamberlain führte in seiner Begrüßungsansprache u. a. aus: Tic britische Negierung bedaure die unglücklichen Vorkommnisse in P a l ä st i n a und hosfe. daß Friede und Wohlstand bald wieder hergestellt sein würden. Die englische Politik sei eine Friedenspolitik. Seine besondere Methode. den Frieden herzustellen, sei eine wahre Verständigung, und der erste wahre Schritt zu einer solchen Verständigung sei die persönliche Fühlungnahme. Die Aufgabe eines Staatsmannes sei es. so fuhr Chamberlain fort, ein Kompromiß auf derBasis der Gerechtigkeit zu schaffen, sobald er sich einer Krise zwischen zwei Völkern gegenübersehe. Das sei die Aus. gäbe, die vor der Konferenz liege. Sie sei schwierig, übersteige jedoch nicht die Möglichkeiten einer gemeinsamen Kraftanstrengung.
Prinz Mohammed Abd ul Monein. der Führer der ägyptischen Delegation, dankte namens der arabischen Vertreter für den Empfang durch die britische Negierung und brachte die Hoffnung zum Ausdruck. daß die Konferenz zu einer fairen und angemessenen Lösung des Problems führen werde.
Hiermit schloß die Eröffnungder Palästina. Konferenz, soweit die Araber an ihr beteiligt waren. Während die Araber den St. James- Palast verließen, betraten die jüdischen Delegierten, an der Spitze Chaim Waizmann, den Palast durch einen anderen Eingang. Man hatte es peinlichst vermieden, daß selbst beim Hinaus- oder Hineingehen die Delegationen miteinander in Berührung kamen. Chamberlain sprach dann im ähnlichen Sinne zu den Juden.
In Palästina gehl aber der Kampf welker
Am Dienstag wurde bei Durchsuchungsaktionen in den Dörfern Alfaluja lSüdpalä- stina) und Arrama im nördlichen Grenz- bezirk insgesamt 65 Araber sestgenommen. Einer wurde „auf der Flucht" erschossen, bei sechs sollen Feuerwaffen und Munition gefunden worden seinl Auf der Straße Jaffa- Jerusalem ist eine Landmine unter einem Judenlastwagen explodiert. Das Fahrzeug und mit ihm der Fahrer sind verbrannt.
Großaktion gegen Araber mißlungen
Angesichts der beginnenden Verhandlungen in London hat die britische Regierung, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, eine militärische Großaktion gegen die arabischen Freiheitskämpfer in Palästina eingeleitet. Der beabsichtigte große Schlag, der die Londoner Konferenz beeindrucken sollte.
ist aber allem Anschein nach mißlungen. Infolge des Fernbleibens der sogenannten gemäßigten Araber von der Eröffnungssitzung der P a l ä st i u a k o n f e r e n z konnten die ursprünglich beabsichtigten Verhandlungen mit den Arabern am Dienstagnachmittag nicht aufgenommen werden.
London
zittert vor neuen BonibenaMlEn
London. 7. Februar. Das Londoner Stadtviertel Stepney wurde am Dienstag früh durch mehrere Explosionen in dem Elektrizitätswerk des Bezirks in Helle Aufregung versetzt. Gleichzeitig mit der Explosion ging in weiten Teilen der Stadt das Licht aus. Man nahm zunächst an, daß es sich wieder um ein Bombenattentat gehan- delt hätte. Diese Vermutung scheint sich jedoch nicht zu bestätigen. Ein Vertreter des Elektrizitätswerkes erklärte jedenfalls, daß die Explosionen nach den bisherigen Ermittlungen kaum auf Bomben zurückzuführen sein dürften. Während der Nacht ist es der Polizei gelungen, in einem von Iren bewohnten Haus in London eine erhebliche Menge von Munition zu beschlagnahmen. Auch sonst hat die Polizei verschiedene Haussuchungen vorgenommen und dabei wiederum zwei Personen als verdächtig verhaftet. Besondere Vorsichtsmaßnahmen hat man am Dienstag bei Beginn der neuen Gerichtssitzungsperiode in dem Gericht Old Bailh getroffen. Das ganze Gericht wurde von einem starken Polizeiaufgebot in Uniform geschützt. In New Castle hat man auf Grund neuer Informationen die Bewachungen an allen Kraftwerken. Brücken und Munitionsfabriken aus Furcht vor möglichen Bombenattentaten verdoppelt.
In einem Warenhaus im Zentrum Lon- dons brach am Dienstagvormittag einG roß. leuer aus. Sämtliche umliegenden Feuerwehren wurden alarmiert, dennoch wurde das Warenhaus schwer beschädigt, ehe die Feuerwehren das Feuer eindämmten. Ob
8«. Rom. 8. Februar. Die italienische Politik sieht in dem politischen und militärischen Endsieg Francos die einzige Grund- läge für die Neuordnung in Spanien und für die Gesundung der durch die Kämpfe in Spanien verwirrten europäischen Politik. Solange in irgendeiner Form die destruktiven Kräfte, die zur Zeit noch in den rotspanischen Widerstandszentren Valencia und Pris am Werk sind, den Sieg Francos überdauern, ist nach italienischer Ansicht von. einer Liquidierung des Spanienproblems nicht die Rede. Vier Punkte sind es. mit denen offiziöse italienische Stimmen die Notwendigkeiten des Tages kennzeichnen.
1. Die nach Frankreich abgeschobenen mili- tärischen Verbände der Roten müssen voll- ständig demobilisiert und aufgelöst werden, so daß sie in keiner Weise mehr eine Gefahr für Nationalspanien darstellen können.
dieser Brand irgendwie mit den jüngsten Attentaten in London und ganz England in Zusammenhang gebracht werden kann, steht noch nicht fest.
Böswillige Kritiker gewarnt
Amsterdam, 7. Februar. In einer Denkschrift an die Erste Kammer beschäftigt sich der holländische Außenminister Patijn mit den Beziehungen Hollands zum Deutschen Reich. Hierbei warnt der Minister nachdrücklichst alle jene die mehr oder weniger mutwillig die Grenze der Kritik, die nun mal in einer Zeit gegensätzlicher persönlicher Weltanschauungen unvermeidlich sei. überschritten. Diese Kreise richteten mehr Schaden an. als sie vielleicht selbst wüßten. Sie verstießen aufs entschiedenste gegen den Grundsatz kluger Zurückhaltung, dessen Anwendung im Interesse der Herstellung normaler Beziehungen zwischen den Völkern be- sonders geboten sei. Im übrigen wünscht er gute Beziehungen zum Deutschen Reich.
Zwei-MiNionen-Srenze überschritten
Zunahme der Arbeitslosigkeit in England
London. 7. Febr. Die englische Arbeitslosenziffer hat jetzt die Zweimillionen- Grenze überschritten. Aus der amtlichen Mitteilung des Arbeitsministeriums geht hervor, daß am Stichtag des 16. Januar 1939 die Gesamtzahl der britischen Arbeitslosen auf 2 039 026 belief, das heißt 207 654 mehr als am 12. Dezember 1938 bzw. 211419 mehr als am selben Tage des Vorjahres.
Dr. Goebbels
sprach im Reichspropagandaamt
Im Mittelpunkt einer Tagung der Leiter der Neichspropaganda - Aemter in den Räumen des Neichsministeriums sür Volksausklärnng und Propaganda stand eine Rede des Reichsministers Dr. Goebbels über die politische Lage.
Ausschluß von Juden aus der italienischen Wehrmacht
Das römische Amtsblatt veröffentlicht daS Durchführungsgesetz über den sofort in Kraft tre, tenden Ausschluß der jüdischen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften aus der italienischen Wehrmacht und der faschistischen Miliz.
2. Ebenso wie die Beseitigung militärisch wichtiger Kräfte der spanischen Roten aus französischem Boden, wird , die Ausschaltung der politisch aktiven Kräfte verlangt. Das bedeutet eine Verhinderung jeglicher politischer Tätigkeit der rotspanischen Machthaber auf dem Boden Frankreichs.
3. Jegliche Vermittlungsversuche auswärtiger Mächte sollen unterbleiben und die restlichen von Roten besetzten Gebiete sollen bedingungslos kapitulieren.
4. Die Kunst schätze Spaniens ebenso wie die geraubten Ed-elmetallbestände der Bank von Spanien sind an Franco zurückzugeben. so daß eine Verwendung dieser Schätze gegen Spanien von vornherein unmöglich gemacht wird.
Ohne Berücksichtigung dieser Bedingungen, die auf der Erfahrung der italienischen Politik in ihrem Kampf gegen die internationalen Intriganten beruhen, hält Italien ein« Befriedung für ausgeschlossen.
Sieg Nomos - einzige Friedensgrimdlage
Ilalieniselie kediriAiniMN / Vollständige veniodilisntion der Koten
L i z e n b e r i c k t cker tl 8 - ? r e s s e
Arbeitsschutz und MMresvlan sind vordringlich
Oie erste Pasuns der neuen keielisstelle kür ^rkeitsseliutz in Ltiurlottenburg / Leldte und IVlurskeld spruelien
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rck. Berlin, 8. Februar. Das deutsche Arbeitsschutzmuseum in Berlin-Char. lottenburg sah Dienstagvormittag eine Reihe führender Persönlichkeiten aus Partei. Staat und Wirtschaft, die einer Einladung des Neichsarbeitsministers Seldte gefolgt waren. Einer Anordnung Seldtes zufolge führt das deutsche Arbeitsschutzmuseum mit sofortiger Wirkung den Namen „Neichsstelle für Arbeitsschutz", um damit das erweiterte Aufgabengebiet, das dieser Behörde im Nahmen des Vierjahresplanes zufällt, auch nach außen hin sichtbar in die Erscheinung treten zu lasten.
Die Ziele des Vierjahresplanes sind, wie Minister Seldte in seiner Begrüßungsansprache hervorhob, so weit gesteckt, daß sie nur mit der äußer st en Anstrengung aller Kräfte erreicht werden können. Und gerade in solchen Zeiten höchsten Einsatzes müsse aus staatspolitischen und völki- lchen Gesichtspunkten heraus mehr denn je für den Schutz des Lebens und der Gesundheit jedes einzelnen arbeitenden Menschen getan werden. Der Minister wies weiter darauf hin, daß die Umbenennung des Arbeitsschutzmuseums in „Reichsstelle für Arbeitsschutz" den weiteren Arbeiten dieser Behörde Weg und Ziel weisen und sie verpflichten solle, stets die Neichsstelle für Ar- beitsschutz zu bleiben, wie sie sich jeder unter diesem Namen vorstellt. Er kündigte ferner die Bildung eines Beirates an. der eine enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden
der Partei und ihrer Gliederungen, den Be- rufsgenostenschaften sowie der Industrie her- stellen soll.
Nach dem Minister ergriff Ministerialdirektor Dr. Mansfeld das Wort zu dem Thema „Arbeitsschutz und Vierjahresplan". Zwei tiefere Gründe machen den Arbeits- schütz zu einem integrierenden Bestandteil deS Vierjahresplanes, und zwar die Schaf- fung der seelischen Bereitschaft zum Höchsteinsatz durch die Stärkung des Vertrauens und die Erkenntnis der völkischen Notwendigkeit, trotz aller unerläßlichen Anstrengungen jede vermeidbare lieber- beanspruchung zu vermeiden, um ein körperlich starkes, wehrhaftes und gesundes Volk zu erhalten. Er streifte dabei die neue in Kraft getretene Arbeitszeitregelung, die bekanntlich nach wie vor. abgesehen von Ausnahmen, den Achtstundentag vorsteht. Ferner wies er auf das neue Jugendschutz, gesetz hin.
Im weiteren Verlauf feiner Ausführungen streifte der Redner aus der übergroßen Fülle der praktischen Maßnahmen einige Beispiele, so die Vorschriften über die Unterkünfte bei Bauten die Sorge für angemessene Beleuchtung und Lüftung und die Beschaffung von hygienisch einwandfreien Sitzgelegenheiten den Kampf gegen die Gefahren gesundheits- schädlichen Staubes, gegen den Lärm in gewerblichen Betrieben, sowie gegen die Ge- fahren bei der Verarbeitung neuer Werkstoffe. wie z. B. des Magnesiums. Besondere Anerkennung zollte Mansfeld der Deut-
schen Arbeitsfront, die heute viel zu den Erfolgen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes beiträgt.
Der Leiter des Reichsverbandes der gewerblichen Berussgenostenschaft. Dr. Hay- l e r. wandte sich dem Thema „Mensch und Arbeit im Vierjahresplan" zu. Als Teil deS Arbeitsschutzes ging Hayler hierbei auf die Aufgaben der Unfallverhütung ein. Im Jahre 1937 hätten sich allein im Bereich der gewerblichen Wirtschaft 1338 000 Betriebsunfälle. davon mehr als 5 500 tödliche ereignet. Hayler betonte die Notwendigkeit nach engerer Verbindung zwischen den Be- rufsgenostenschaften und Gliederungen der gewerblichen Wirtschaft. Vor allem sei eS aber Aufgabe des Betriebsführers, der Verwirklichung des Unfallschutzes sein Augenmerk zuzuwenden.
Als letzter Redner sprach der Präsident des Neichsgesundheitsamtes. Pros. Dr. Reiter über „Arbeitshygiene und Vierjahresplan". Prof. Reiter stellte vor allem die Tatsache in den Vordergrund, daß der Vierjahresplan ganz neue arbeitshygienische Aufgaben stelle durch die neuartigen Produktionsverfahren sür die Erzeugung von Rohstoffen und durch die Verwendung ganz neuer Werk, und Arbeitsstoffe. Hier seien es spezifische Schädigungen mit deren Entstehen man rechnen muß, die aber durch rechtzeitige exakte arbeitshygienische Forschungen zu vermeiden sein dürften.
Ein eindrucksvoller Rundgang durch die ständige Ausstellung des Avbeitsschutz- museums, rundete das Bild ab.