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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 8. Hedruar igzg

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NÜ886N >v6lt3N8ekLutiek6 Kämpfe 8i3Mlicke ?einct8ekaften et^ederr?

Berlin, 7. Februar. Auf einem Empfang für die Diplomaten nnd die ausländische Presse sprach Reichslerter Alfred Rosenberg über das Thema: Müssen weltanschauliche Kämpfe staatliche Feindschaften ergeben? Einleitend betonte Reichslerter Alfred Rosenbcrg, daß es eigentlich Nicht notwendig sein oürfte, über ein derartiges Thema zu sprechen. Jede Nation löse die Probleme auf ihre Art und gestalte damit nur ihr eigenes Schicksal, ohne Anspruch darauf zu erheben, durch diese Entscheidungen andere Staaten unmittelbar beeinflussen zu wollen.

Nun erleben wir eben die entscheidendsten An- und Uebergrifse der Gedanken der einen Staats­form auf das Schicksal einer anderen Nation und begreifen heute mehr als je, daß auch Staats- gedanken, die nur ganz allgemein von Freiheit und Recht sprechen, von entscheidenden inneren weltanschaulichen Kämpfen getragen sind, von entscheidenden Charakter­wenden, die sich, an einer Stelle durchgesetzt, mit dem Wohlbefinden und der Schicksalsordnung der ganzen Menschen identisizieren. Der deutschen Nation zum Beispiel wurde 1818/19 eine Staats- form ausgezwungeu, die offenbar dem Charakter des Deutschen nicht angemessen war. Wenn heute in einstimmiger, sich immer wiederholender Weise aus Moskau von logenanntenAggressoren"' gesprochen wird und man diesen Ausdruck auch Vielfach in anderen Staaten wiederholt, so mutzte Man gerechterweise heute zugeben, dah man 1919 in aggresivster Form alles das verdammte, was die eigentlichen Formkräste des Deutschen Rei­ches seit tausend Jahren ausgemacht hat: dah man ohne jede Rücksicht aus den historischen Werdegang des deutschen Menschen ihm eine Form als allein selig machend aufzwang und jeden Versuch des Widerstandes als dem Geiste einer wahrhaften Zivilisation nicht entsprechend bezeichnet?. Wenn heute wieder eine weitaus­schweifende Propaganda vom Schuh einer lo­genannten Freiheit und für einen End­sieg der sogenannten Toleranz redet, so haben gerade die Träger dieser Propaganda in einer weltgeschichtlich noch nie dagewesenen Intoleranz eine Mißachtung des deutschen Volkes unter­stützt.

Wenn man von der bewußten Bösartigkeit be­stimmter Politiker absieht, so zeigt dies eine Tat­sache, wie wenig bedacht so manche Denker, aber auch so viele aktiv Handelnde der Weltpolitik sich über die tieferen Zusammenhänge ihre eigenen Taten Rechenschaft ablegen.

Am 14. Juli 1939 begeht Frankreich den 150. Ge- -burtstag der Französischen Revolution. Es ist anzunehmen. daß dieser Tag in allen sich heute demokratisch nennenden Staaten große Feiern auslüsen wird für die Grundsätze des demokratischen Staatsaufbaues, aber auch für die Gedanken, die damals zum ersten Siege kamen. Auch für uns, die mir in Deutschland diese Epoche als historisch abgeschlossen betrachten können, wird

dieser Tag ein Tag historischer Besinnung werden können.

Neichsleiter Nosenberg wies weiter darauf hin. baß der Nationalsozialismus immer bereit sei. Tradition und Wesen anderer Böl- ker zn begreifen, und gar nicht die Absicht habe, wenn er in Ruhe gelassen werde, fremde Staatsmäner und andere Staaten mit einer nega­tiven Kritik und Propaganda zu verfolgen. An einer Stelle aber zeige sich heute besonders deutlich, wie sehr über Staatsformen und Traditionen hin­aus die Meinungen dank einer weltanschaulichen Zöendc auseinandergingen: In der Juden- frage.

^Vokin mit cten 15 Milionen lucien?

Der Neichsleiter behandelte anschließend die Ent­wicklung der Judenfrage und betonte, daß für den Nationalsozialismus die Judenfrage in Deutsch­land erst dann gelöst sein werde. wenn der letzte Jude- das Territorium des Deutscl-eu Reiches ver- lassen habe. Die Mische Politik kenne keine Gren­zen für ihre zerstörende Wirksamkeit. Das habe schließlich der neue Mord in Paris der gaiizen Welt gezeigt.

Die Maßnahmen d«S Deutsche» Reiches zwecks Ausschaltung des Judentums aus dcni gesamten deutsche» Leben habe nunmehr die noch vorhanden gewesenen Hoffnungen zerstreut und eine Welt­hetze aller Juden und der von ihnen Abhängigen ist die Antwort auf diese Selbstverteidigung der deutschen Ration. Damit ist die Frage einer ent­scheidenden Auswanderung wieder z» einem weltpolitischen Problem aktuellster Art geworden.

Die Konferenz von Evian im Sommer 1938 hatte zwar einen Mammutausschuß gezeitigt, der in Londonarbeitet", jedoch bisher keinerlei wirklich positive Vorschläge gemacht hat.

Das kleine Palästina kommt für «ine weit- sclmuende Nusmandererpolitik nicht in Frage. Be­reits die heutige Zahl der Juden hat zu dem ara- bisckfen Freiheitsaufstand geführt und hat gezeigt, daß dank der jüdischen Ansprüche England zn kei­nem Nebereinkommen mit den Arabern kommen kann. Der sogenannte zionistische Staat, der erstrebt wird, hat ja gar nicht zum Ziele, das

Demokratische GelbsaSvolitlk soll starten

liMnen des Zpsniseken Zeklaetilfeldes melden sieli in ?3r>8 und London

jüdische Volk in Palästina unterzubringcn, son­dern nur ein alljüdisches Machtzen trum im nahen Osten zu schassen. Ein jüdischer Staat soll dem Weltjudentum die Möglichkeit geueu. gleichsam legal in allen Staaten seine Ge­sandtschaften einzurichten. seine biplomatisclzen Vertreter überall hin zu entsenden, ohne dabei die jüdische Zahl und Macht in den Demokratien irgendwie zu beeinträchtigen.

Dieser Jndenstaat hätte zweitens die Aufgabe, amtlich für die sogenannten jüdischen Minderhei- ten in allen Ländern einzutreten. Drittens ist er gedacht als ein Zentrum zur wirtschaftlichen Be­herrschung des nahen Ostens. Viertens hätte ein solckzer Judenstaat die Ausgabe, den verdächtigen Jude» aus aller Welt ein unantastbares Asizl zu verschaffen. Dort würde man alle diese Jude» mit neuen Photographien, neuen Namen und Pässen ausftatten und sie jeweils dann in jene Länder entsenden, wo sie noch nicht waren.

Das heißt, wir hätten hier ein Wcltzentrum zur Beherbergung des Hochstaplertums der ganzen Welt zu erwarten, «inen Zustand, den Europa, lvcnn es überhaupt noch etwas auf sich halten will, aus di» Dauer nicht hinnehinen könnte.

Daß Alaska mit seinem herben nördlichen Klima kür die Juden zu schabe wäre, liegt auf der Hand. Es schließt sich dabei unmittelbar an hoffnungs­volle Landstriche Kanadas, darüber hinweg der Vereinigten Staaten und würde somit eine ähn­liche rassische Gefahr herausbekchwören wie eine Ansiedlung aus der englischen Insel oder in Australien. Da die beiden anderen Vorschläge Guayana und Madaqaskar. bereits amt­lich besprochen worden sind, verengt sich alio das gesamte Problem nach Ausschaltung unmöglicher Propaganda auf diese beiden Gebiete.

London, 7. Februar. Der völlige Zu­sammenbruch der rotspanischen Armee in Katalonien findet in der Presse starken Widerhall. Der Wunsch, dass der aussichts­lose Widerstand der Roten nun ein Ende sin­ken und der Frieden in Sdanien hergestellt werden möge, tritt dabei immer stärker in den Vordergrund. Die meisten Blätter berich­ten daher von Bemühungen, die von briti­scher und französischer Seite für einen Waf­fenstillstand sy im Gange oder geplant seien.

Times" befaßt sich vor allem mit den Flüchtlingen, die von Spanien nach Frank­reich strömen. Sie bezeichnet eS als unsinnig, daß soviele Tausende ihre Heimat verlassen. Tie einst unter roter Herrschaft stehenden Bewohner Spaniens, so betont das Blatt würden von Franco verpflegt, und es gebe von seiten der Nationalen, wie der amtliche britische Vertreter in Barcelona bezeuge, keine Vergeltungsmaßnahmen, vielmehr herrsche überall Ruhe und Ordnung. Zu den Berichten, wonach die britische und franzö- fische Negierung bereits Vorschläge für einen Waffenstillstand erhalten hätten, schreibt Daily Telegraph", es sei vielleicht etwas verfrüht, von einem solchen Schritt zu reden, da die britische Negierung immer noch keine Mitteilung darüber erhalten habe, welche Politik die sowjetspanischen Machthaber nach dem Zusammenbruch in Katalonien verfolgen wollen. Es sei jedoch wahrscheinlich, daß sowohl London wie Paris >n den kommenden Tagen in BurgoS aktiv sein würden. Beide Regierungen könnten Franco, gestützt auf ihren konkurrenz­losen Geld sack, sehr wertvolle Dienste anbieten.

Die .Hpoque" inPart» meint, nun müsse »an das Recht der Kriegführung der ein­

zigen de facto in Spanien existierenden Macht zuerkennen, nämlich der Regierung von Bur- gos. Negrin. der sich in der Nacht zum Montag aus französisches Gebiet begeben habe, bringe Frankreich in eine heikle Lage. Tie Friedensverhandlungen dauerten an. Zwischen del Vayo und dem französischen und dem britischen Botschafter habe gestern nachmittag in Perthus eine erneute Zusam­menkunft stattgefunden. Es handle sich nicht mehr um Friedensbedingungen, sondern lediglich um eine Einstellung deS Kampfes und die Art und Weife, in der die von General Franco geforderte Kapitu­lation erfolgen solle. Fe eher, desto besser meint das Blatt denn das Schicksal des Krieges ist nun entschieden. »

Aehnliche geschäftstüchtige Erwägungen wer­den demnach auch bereits inP aris angestellt. Es melden sich die Hyänen des Schlachtfeldes zum Wort. Es stehen sich hier demokratische Gekdsackpolitik und dort Opfermut einer neuen Zeit gegenüber. Laß General Franco sich nach solch eincm unendlich opferreichen Kampf zu einem Kuhhandel bereit finden könnte, zu dieser mehr als naiven Aussassung kann man anscheinend nur in den Temo- kratien kommen. Nein, Franco, wird bis zur endgültigen Niederwerfung der bolschewisti­schen Mordbanditen kämpien. Ter ganze Sieg wird bald ihm gehören. Man weiß das frei­lich auch in London und Paris, erhofft sich aber von einem fgulen Frieden doch wenig­stens etwas. Es werden trügerische Hoffnun- gen bleiben.

Inzwischen geht die restliche Befreiung Ka- talonienz weiter, gebt auch der Massenüber- tritt von roten Milizen und Flüchtlingen über die französische Grenze weiter, und wächst die Verwirrung und Unordnung.

Wenn sich Millionen Juden ansiedeln, so grbie- tet di« primitivste Menschenfreundlichkeit dem In- dentum gegenüber. eS nicht, sich selbst zu über- lassen sondern jede größere Kolonie unter die Oberaufsicht einer polizeilich gut durchgeb ldeten Verwaltung zu stellen und diele Distriktpolizei. behörden wieder unter einen Gouverneur oder einen Völkerbund der dieses jüdische Reser­vat im Austrug der Demokratien zu beauffich- tigen hätte. Falls man sich zu einer derartigen Lösung nicht entschließen sollte, sondern die Ju­den selbst in einem Staat von zwölf bis fünfzehn Millionen sich einrichten lasten wollte, so würde das zu einer gegenseit'gen Ausplünderung und zu einem gegenseitigen Massaker führen.

Wir haben im Laus unseres Kampfes und auch in den letzten Jahren immer wieder betont, daß viele der Probleme, die dem deutschen Volke un­mittelbar vom Schicksal gestellt worden waren, zugleich auch Probleme für andere Nationen dar­stellen. Der Kamps zwischen Nationalismus

(k'orlsetrniiz »ul Sette 2 )

Erklärung Sarrmrts im Senat

Frankreich gestattet kein rotspanischeS Negieren" vom französischen Boden aus

Paris, 7. Februar. Im Senat begann am Dienstag die Aussprache über die vor­liegenden außenpolitischen Interpellationen, bei der der Innenminister erklärte, daß es dem rotspanischenRegierungsausschnß" nicht gestattet werde von Frankreich aus weiter zu regieren. Os verstehe sich, daß die sranzöstsche Regierung einerverstorbenen oder bestehenden^spanischen Regierung" nicht gestatten könne, sich auf französischem Boden einzurichten, um hier ihre politische Aktivität fortzusehen oder militärische Operationen zu leiten. Die französische Regierung habe Maß. nahmen ergriffen, die diese Grundsätze der Nichtei nm ischung respektier, ten.

Sr/arr-s Lreiheiiskampf

England wird zur Zeit in eine begreifliche Aufregung versetzt durch die zahlreichen B om- be nansch läge. Anfangs stand man vor einem Rätsel. Man brachte die Anschläge des­halb auch in Zusammenhang mit den Arbeits­losendemonstrationen und Rotspamen und da­mit auch mit dem Kommunismus, der auf die­sem Umweg England doch noch in ein kriege­risches Abenteuer zu stürzen versuchte. Man glaubt jetzt aber bestimmte Anhaltspunkte da­für zu haben, daß es sich bei diesen Bomben­anschlägen um Aktionen einer irischen Ter- rororganisation handeln muß. Man will auch schon entsprechende Dokumente in Händen haben. Der Grund der Terrorakte scheint ein politischer zu sein, weil das Bestreben der Ak­teure dahin geht, zunächst nur recht deutlich, aber aggressiv zu demonstrieren, Men­schenleben aber zu schonen.

Wogegen wird aber mit so fürchterlichen Mitteln demonstriert? In britischen poli- tischen Kreisen vermutet man aus zwei Gründen, einmal um endlich zu erreichen, daß die britischen Truppen auf Grund des Handelsabkommens zwischen Eng­land und Irland vom 25. April 1938 mit- Wirkung vom 31. Dezember 1938 aus Ir- land zurückgezogen werden, was an­scheinend noch nicht geschehen ist und daß Irlands Verteidigungsanlagen von Irland verwaltet werden; zum anderen wohl aus Protest dagegen, daß auch in Irland für Englands freiwilligen Natio­nal d i e n st geworben wird. Wurden doch in der nordirischen Grafschaft Londonderry Tausende von Flugzetteln auf den Straßen, die dafür aufriesen, verbrannt. Die B'-b -n- nung der Flugzettel ist nämlich aus eine Er- klärung des Führers der nord.rischen Na o- nalistenpartei. Pairir Maxwell, znrückzusüh. reu. der seine Anhänger aufforderte, sich ie-, der Dienstleistung für das britische Vertcidi- gungsprogramm zu widersetzen. Diese Hal­tung ist um so bemerkenswerter, da England in seinen jahrhundertelangen BeeinslussiingS- lind Unterdrückungsmethoden gegenüber dem Gcsamtirland in Ulster mitunter emen weniger starken Widerstand fand.

Deshalb wird der erbitterte Freihelt 8. kamps Irlands erneut in das geschicht­liche Blickfeld gerückt. Es ist ja ein Völker­streit von wahrhaft welthistorischer Bedeu- tung: er nahm im Jahre N69 mit dem er­sten Eindringen der Engländer über den schmalen Seestreisen aus Irland seinen An­fang und erreichte noch in diesem Jahrhun- dert eine Erbitterung, wie ste nicht schlim­mer erdacht werden konnte. Wenn dieser mörderische Kamps im letzten Jahre endlich zu einem gewissen Abschluß gekommen ist, so durch die kluge Verhandtungstaktck von Ir­lands großem Revolutionär und Erneuerer deBalera. der erst im April 1937 seinem Volke eine neue Verfassung und damit auch eine neue Staatssorm zu geben vermochte. In seiner Eigenschaft als Ministerpräsident hat de Dalera dann im April v. I. die V e r- söhnungmit England doch Herberge» führt, weil er entgegen einer mich noch jetzt »n Opposition befindlichen irischen Minder­heit zu der durch Irlands geographische Lage Eingangspforte zum Weltmeer und Tor­hüter des Großen Ozeans bedingten zwangsläufigen Erkenntnis kam. daß ein starkes England auch Irlands beste Vertei- diaung sei und was ihm dann auch die be­stimmte Zusicherung an England geben ließ, daß seine die irische Negierung n i e- mals erlauben werde, daß iri­sches Gebiet als Angrifssbasis gegen England benützt wird.

Just zur rechten Zeit ist im Schwarzhäup- ter-Verlag in Leipzig ein schmales, aber be­deutsames Buch von dem bekannten Ver­fasser mehrerer stark beachteter völkerkund­licher Werke Dr. Johannes Stoye un- ter dem Titel .Irland frei von Eng- land" erschienen, das einen zusammensasien. den' geschichtlichen Rückblick über die Ent­stehung und Entwicklung des irischen Volkes gibt, die unabhängig von der Englands vor sich ging, nicht zuletzt durch den beide Län- der trennenden schmalen Seestreifen, wobei Englands Entsaltung zur Weltmacht für Ir­land. daS seinen eigenwilligen iberisch-kelti» schen Charakter bis auf den heutigen Lag wahrte, zum Verhängnis wurde. Mit dieser Schrift wendet sich der Verfasser mit Recht an alle deutschen Volksgenossen, vor allen»