ÄHümtzwalö-Macht

Ansesgenvrei»: Die «inlvaMae MiMmelerzett« 7 Ros».. Lerttetl-Mtllimeter IS Rot. Bet Wteberbolung ober Mengen- abichlutz wird entsvrechender Rabatt gewährt. GLlub der Anreisen- a»uabi»e vormittags 7.S0 Uhr. Für sernmündliS aufgegebene Anreisen kann keine Gewähr übernommen werben. Erfüllungs­ort: Calw Geschäftsstelle der Schwarrwald-Wacht. Leberstrabe SS.

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Lalw im Schworzwald

Dienstaq, den 7. Zebruar 1939

Nr. 32

Das EM brr roten ..Armee" Kataloniens

Zerlumpte UeusckensekIunMn übersekreiten die krun2Ö8i8eke Orenre / Internierung in k'runicreiek

Barcelona, K. Februar. Die nationa­len Truppen setzten am Montag ihren Vor­marsch in Katalonien auf der ganzen Front­linie weiter fort und drangen im Durchschnitt sechs Kilometer tief und stellenweise noch dar­über hinaus vor. Am linken Flügel stehen sie bereits mitten in den Hochphrenäen, die zur Zeit völlig verschneit sind. Nur ein schma­ler Streifen Gebirgsland harrt noch der Be­freiung.

Die französischen Behörden haben nun­mehr die Grenzsperren an der französisch- katalanischen Grenze vollständig geöffnet, die bis zu diesem Zeitpunkt die Masse der kata- lanikchen Flüchtlinge von der französischen Grenze sernhielt. Ein w a h r e r M e n s ch e n- ström ergoß sich, wie der Havas-Bcricht- erstatter in Perthus meldet ununterbrochen auf französisches Territorium durch die kleine alte Stadt PerthuS hindurch. Manchmal kam dieser Strom für einige Minuten lang ins Stocken um Wagen und Vehikel aller Art passieren zu lasten. Dann setzte sich d i e N i e. lenschlangewiederinBewegung. Immer häufiger kann man unter den von langen Gebirgsmärschen und der Nachtkälte ermüdeten bunt durchemandergewürselten Menschen die zerlumpten Militäruniformen aller bolschewistischen Formationen erkennen. Die in heilloser Angst flüchtenden Noten sich- ren als einziges Gepäckstück oft nur einen kleinen Sack, ein Bündel oder ein Köfferchen mit sich.

Dem Sonderberichterstatter der Havas- Agentur gelang es 5 Kilometer weit über die Grenze bis nach La Iunauera vor- zudringen. Noch bei Tageslicht ko berichtet er habe man in dem langgestreckten Tal­kessel Hunderte von Lagerfeuern brennen gesehen, an denen sich der frierende Menschenhaufen während der Nacht wärmte. Bor der Grenze seien alle Straßen­gräben bis au den Nand hin gefüllt mit Ma- schinengewehren. Maschinenpistolen Hand­granaten und vielen anderen irgendwie sicht, baren Wafferr die die Flüchtlinge vor ihrer Ankunst an der französischen Grenzkontrolle hier abgeworken haben.

Nach Aussage verschiedener Bewohner von La Iunauera soll sich dieser ungeheure Men- schenstrom bis zur Brücke von Malens 5 Kilometer hinter Figueras erstrecken. Dort direkt anschließend sollen sich die rotspanischen Truppen immer noch gegen die nationale Vorhut kämpfend ebenfalls langsam in Rich­tung auk die Grenze zurückziehen.

Die Flucht der Bonzen

Der sogenannte ..Präsident" der ehemali- gen katalanischen Generalidad Com­panys. hat keine in Paris lebenden Freunde telephonisch verständigt daß er im Laufe des Dienstag in der französischen Hauptstadt eintresten werde. Dem Intran- sigeant" zufolge wird sich der rotspanische Staatspräsident" Azana" von Bonlou nahe der Pyrenäengrenze im Flugzeug nach Paris begeben. Der ehemalige Chef der ka­talanischen Armee" General Sarabia der schon am Sonntag zusammen mit ver- 'chiedenen Mitgliedern der rotspanischen Ne- gierung" die französische Grenze überschrit­ten hatte hat sich nach Marseille begeben, lim 6.Z0 Uhr stüh sind zwei weitere Mitglie- der der rotspanischen Regierung" in Per- thus eingetrofsen und zwar der ..Minister" ohne Portefeiiille de los Nios sowie der .Mi­nister" für öffentliche Arbeiten Belas Lunte. Kurz vor 4 Uhr sei .Ministerpräsident" Ne- grin in Begleitung der .Kabinettsmitglie- ^r" Hospitale. Blanco Gonsalez, Pena und vnulino Ganez in Perthus eingetroUen. Die ^spanischen .Minister" hätten sich in acht Mweren amerikanischen Kraftwagen befun­den die mit Matratzen als Kugel- 'chutz umgeben waren. Ter ..Präsident" der ^genannten baSkischen Regierung" ist am ?onntagvormittag in Paris eingetroOen und Mt sich in die rotspanischeBotschaft" be­leben.

franco verlangt Jnkernierung

Halbamtlich verlautet, daß die gesamte iowzetspanische Luftwaffe aus Katalo­

nien geflüchtet ist. Ein Teil der Flotte hat sich nach Frankreich, ein anderer Teil nach Madrid gewandt. Tie zuständigen national- spanischen Stellen geben der Erwartung Ausdruck, daß die französische Negierung die sowjetspanischen Flugzeuge nach dem gelten­den Recht internieren wird. Die Flug­zeuge dürfen weder an Sowjetspanien zu­rückerstattet noch an das Ausland weiterver­kauft werden, weil ihr rechtmäßiger Besitzer einzig und allein der spanische Staat ist. An diesem Besitzverhältnis wird auch durch die Tatsache nichts geändert, daß die sowjetspa­nischen Flugzeuge zum großen Teil von so­wjetrussischen Piloten gesteuert werden.

Dreißig rote Jagdflugzeuge vernichtet

Von amtlicher italienischer Seite wird ein neuer glänzender Erfolg der Legionär­fliegerin Spanien gemeldet. An der kata­lanischen Front ist es zwei Kampfstasfeln und einer Jagdstaffel gelungen, auf den Flughäfen von Figueras und Vilajuiga zahl­reiche feindliche Flugzeuge zu überraschen und insgesamt dreißig rote Jagdflugzeuge und zwei rote Bomber zu vernichten. Die Legionärsfliegcr haben trotz der Flug­zeugabwehr der Noten keine Verluste erlitten.

Durch reichen Flaggenschmuck feiert Gerona die Befreiung der letzten katalanischen Pro­vinzhauptstadt Gerona. Die sowjetspani­schen Söldnerhaufen fliehen in Richtung der französischen Grenze und haben nach umfang­reichen Herstörungen die halbe Stadt an gezündet. Die Flammen und Rauch­schwaden sind kilometerweit sichtbar. Die ge­quälte Bevölkerung der Stadt bereitete ihren Befreiern einen begeisterten Empfang. Die Beute ist unermeßlich, die letzten großen Be­stände von Bekleidung und Lebensmitteln der Noten in Katalonien fielen in die Hände der Nationalen. Sämtliche Kirchen und Fabriken sind in Gerona ausgebrannt.

4000 Flüchtlinge zurückgekehrk

4000 Flüchtlinge aus der rotspanischen Zone, darunter zahlreiche Milizsoldaten, die nach Nationalspanien befördert zu werden Wünsch­ten, trafen an der internationalen Brücke in Jrun ein. Sie wurden in Gruppen zu je 100 Mann auf nationalspanisches Ge­biet gelassen. Die Flüchtlinge wurden bis zu ihrem Weitertrynspori ins Innere des Landes vorläufig in Jrun untergebracht. Man erwartet in Jrun das Eintreffen weiterer Flüchtlingsgruppen.

Wandel im Arbeitseinsatz

1V Fadresberlebl Ner Keiedsaoslall ärbeltsvermIllIooK onN

Die Entwicklung vollzieht sich heute bei uns in einem Tempo, daß wir kaum Zeit zu einer ruhigen Betrachtung finden, so sehr nimmt uns der Augenblick gefangen. Und doch haben wir allen Anlaß, auch einmal Rückschau zu halten, um dieLeistungen und Erfolge der deutschen Wie­derausbauarbeit in ihrem Umfang und ihrer Größe richtig zu begreifen. Will- kommenen Anlaß dazu gibt uns der soeben erschienene lO. Jahresbericht der Relchsan- stalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits­losenversicherung, der zwar im wesentlichen die Zeit vom I. April 1937 bis zum 31. März 1933 umfaßt, jedoch in seiner Darstellung darüber hinaus einen großen Teil der Ent­wicklung des vergangenen Jahres behandelt.

Kaum ein anderes Gebiet ist so sehr in der Lage, die Entwicklung der deutschen Wieder- ausbanarbeit klar und deutlich zu spiegeln wie gerade der Arbeitseinsatz. Wenn wir rückblickend noch einmal das trostlose Erbe überschauen das der Nationalsozialis- mus bei der Machtübernahme Vorsand, so muß der inzwischen eingetretene totale Wan. del im Arbeitseinsatz auch unsere größten ausländischen Gegner davon überzeugen, daß Deutschland nicht nur mit dem Problem der Beseitigung einer Massenarbeitslosigkeit von rund 7 Millionen fertig geworden ist. son­dern daß der deutsche Wiederaufbau darüber hinaus weitere Millionen von Ar­beitskräften notwendig machte, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Kenn­zeichen dieses großen Wandels im Arbeits­einsatz sind neben der Beseitigung der Rest­arbeitslosigkeit ein weiterer starker Anstieg der Beschäftigung und eine immer fühlbarer gewordene Verknappung an Arbeitskräften.

Wichtig ist. sestzuhalten. daß das Ausmaß nicht nur des Rückganges der Arbeitslosig­keit. sondern auch der Zunahme der Zahl der beschäftigten Arbeiter und Angestellten wiederum stärker war als im Vorjahr: ein Zeichen dafür, wie sehr sich bereits die Aus­wirkungen des neuen Vierjahresplanes be> merkbar gemacht haben. Nicht mehr die Ent­wicklung der Arbeitslosigkeit, sondern der Verlaus der Deschästigtenzisfer ist zum Grad­messer der allgemeinen Entwicklung gewor­den. Wie günstig die Entwicklung verlaufen ist. mag daraus entnommen werden, daß die Zahl der im Monatsdurchschnitt beschäf­tigten Arbeiter und Angestellten im Altreich im Jahre 1937/38 mit rund 18.7 Millionen um über l Million rößer war als der Stand der Höchst» eschästigung der Borkrifenzeit im Jahre 1929. Und wenn man die Entwicklung bis zum Höchststand der Beschäftigung im Jahre 1938 weiter verfolgt, dann zeigt sich daß wir Ende September 1938 sogar bei einer Ge- samtbeschäftiaung von 20 V< Millionen Ar­beitern und Angestellten angelangt sind und damit das Jahr der höchsten Scheinkonjunk­tur >929 weit überflügelt haben.

Aufschlußreich sind auch die Angaben, die über die gebietliche Entwicklung gemacht werden: lasten sie doch nicht nur er­kennen. welche Bezirke den größten Auf­schwung genommen haben, sondern auch die Bezirke, welche hinter der allgemeinen Ent­wicklung mehr oder weniger stark zurückge- blieben sind. Dieie Licht, und Schattenseiten im Arbeitseinsatz sind kür die künftige Pla­nung unentbehrlich. Um hier noch besseres Material als bisher z» besitzen, ist bekannt­lich im Jahre I93K das Arbeitsbuch ein. geführt worden, das uns schon heute ein um­fassendes Strukturbild des deutschen Arbeits. einsatzes vermittelt und das künftig die Grundlage der staatlichen Arbeitseinsatzpoli. tik abgeben wird.

Die Gliederung der damals noch vorhan­denen N e st a r b ? i t 8 l o s e n nach Ge­schlecht. Alter. Beruf uno Einsatzfähiakeit läßt erkennen, daß nennenswerte Reserven für den Arbeitseinsatz aus diesem Kreise der deutschen Volksgenossen nicht mehr zur Ver­fügung standen. Trotzdem sind die Bemühun­gen der Arbeitsämter immer wieder darauf gerichtet gewesen, auch hier jede irgendwie noch brauchbare Arbeitskraft herauszuholen. Eine Fülle neuer Arbeitseinsatzprobleme wurden dabei ausgelöst, deren Dringlichkeit von einer verantwortungsbewußten Arbeits. Verwaltung entschlossenes Handeln forderte.

Alisen-.kehrehejinaufsLan-r

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Berlin. 6. Februar. Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, erläßt folgenden Aufruf an die Ostern ins Berufsleben eintretende Jugend:

Mit dem Landdienst leistet die Hitler-Jugend einen wesentlichen Beitrag zur Be­hebung der für unser Volk so gefährlichen Landflucht. Eine im besten Sinne des Wor­tes tatbereite und idealistische Jugend hat hier den Weg von der Stadt zurück auf das Land gefunden. Dieser Einsatz in der Landwirtschaft muß heute mehr denn je von der ganzen deutschen Jugend und ihren Führern aktiv gefördert werden. Im Bauerntum liegen die Wurzeln unserer Kraft. Im bäuerlichen Beruf soll die junge Generation wie­der ihr schönstes Lebensziel sehen. Der Landdienst bietet der ins Berufsleben tretenden Jugend die beste Einsatzmöglichkeit und die gesicherte Zukunft auf dem Lande. Darum: Heim aufs Land! Kommt zum Landdienst der HI.!"

Rote Stöniligsverfllche an -er Grenze

kr3N2Ü8i80k6 Iruppen ZsZsn renitente Wli-en

Paris, 6. Februar. Die Flucht der rot­panischen Milizen auf französischen Boden >at den Montag über keine Unterbrechung rfahren. Der Sonderberichterstatter des .Temps" in Perpignan schreibt hierzu, der >om rotspanischen Generalstab angekündigte nustergttltige Aufmarsch der bolschewistischen truppen und ihr geordneter Nebertritt über äe Grenze sei in Wirklichkeit eine unbe- chreiblich wilde Flucht. In dem örenzort Las Ilias tra? eine Gruppe von 30 Milizen ein die sich w e i g e r t e n. s i ch ntwaffnen zu lassen. Tie kranzösi- chen Behörden setzten sofort ein Infanterie- Bataillon an Ort und Stelle ein. um sie am lebertrit^zu hindern. In Perthus traf in der iacht auch der französische kommunistische lbgeordnete Marty ein. der in Albacete ie Rekrutierung und Ausbildung der Mili­en leitete und sich den Beinamen der Schlächter von Albacete" verdient hatte legen der unmenschlichen Behandlung, die r den Soldaten zuteil werden ließ. Marty cug eine Kopfbinde, so daß man annehmen nitz. daß er im letzten Auaenblick doch noch er prügelt worden ist. In Perpignan ersuchten die Kommunisten die Atmosphäre iiszunilhen und Unruhe zu stiften. h",r heute abend hatten sie eine große Kund, ebung geplant, die aber vom Präfekten des >epartements verboten wurde.

Slallens Freiwillige bleiben

Rom, 6. Februar. Der Londoner Vertreter des Giornale d'Jtalia" fragt ob die Be- tonung der englisch-tranzösischen Interessen- gemeinschaft durch die Times" bedeuten solle daß England alaube. Italien bade das Reckt

verloren, seine Rechtsansprüche in Betracht gezogen zu iehen. In diesem Zusammenhang gilt das besondere Interesse nach wie vor der Haltung Frankreichs in der spansschen Frage wobei man übereinstimmend betont daß die italienischen Freiwilligen bis zum end­gültigen Sieg Francos in Spanien bleiben. Der militärische Sieg Francos käme wie der Pariser Vertreter des Lavoro Fas- cista unterstreicht nicht zu keiner Auswir­kung wenn er nicht vom vollen politischen Sieg ergänzt würde. Eine nicht geringe Ge- kahr iür die gesamte Entwicklung bilde der Ausenthalt großer Teile der rotkpa Ni­schen Miliz'in Frankreich deren sich Paris gegebenenfalls aegen Nationalspanien bedienen könnte falls Franco eine mit den französischen Interessen nicht überelnstim- mende Politik treiben sollte.

8« vvü Rote

narb Frankreich geflüchtet

Unterbringung in Internierungslagern gl. Paris, 7. Februar. Nach den aus Südfrankreich vorliegenden Berichten haben bis Montagnachmittag insgesamt KO 000 ManndcicRoten. .Armee" diePyre- näengrenze überschritten. Die Flüchtlinge, deren Rückzug sich in einem unbe­schreiblichen Durcheinander vollzog, sollen in Internierungslagern im Innern Frankreichs untergebracht werden.Präsident der spani­schen Republik" Azana ist am Montagabend um 18 Uhr in Colonges am Salöve in Hoch­savoyen unmittelbar an der Schweizer Grenz« eingetroffen. Er ist auf der Reise zu seinem Schwager Rivas Chtriv, dem frühe­ren kvanikcken Generalkonsul in Genf.