Montag, den 8. Februar 1939
?4us Stadt und Kreis Calw
Schwarzwald-Wacht Sette 8
Kleiner WHW.-Zoo Wer Sonntag am Mantelaufschtag
In der Tat, man darf wirklich von einem „kleinen Zoo" sprechen! SA., SS., NSKK. und NSFK. sorgten am Samstag und Sonntag mit chrer ganzen Einsatzfreudigkeit dafür, daß jeder Volksgenosse seine Pflicht tat, die wirklich originellen WHW.-Tiere mit den schönen Halbedelsteinaugen erwarb und sie sich an Rock- oder Mantelaufschlag heftete. Die wenigsten begnügten sich natürlich mit dem Kauf eines Abzeichens; der Tiere wurde es mehr und mehr, bis der eingangs erwähnte „Zoo" am Mantelaufschlag des stolzen Besitzers beieinander war. Unseren bisherigen Informationen nach hat auch diese von herrlichem Frühjahrswetter be- günstigle Reichsstraßensammlung in unserem Kreis ein ausgezeichnetes Ergebnis gehabt. Die Kameraden von der SA. und SS. dürfen auf ihre Sammelleistung, über deren Gesamterfolg noch zu berichten sein wird, mit gutem Recht stolz sein!
Kraftwagen auf der Schömberger Steige verunglückt
Samstag nacht gegen 12 Uhr ereignete sich auf der Schömberger Steige ein schweres Autounglück. Ein Schömberger Wagen, der die steile Steige nach Bad Liebenzell herabfuhr, kam in einer vereisten Kurve ins Rutschen und stürzte, nachdem er einen Sicherheitspfosten umgerissen hatte, den dachsteilen Berghang hinunter. Etwa 15 Meter unterhalb der Straße blieb der zertrümmerte Wagen mit den Rädern nach oben an einem Baum hängen. Zwei der Insassen mußten schwerverletzt ins Kreiskrankenhaus Calw verbracht werden; der Fahrer, ein Dentist aus Schömberg, kam mit leichteren Verletzungen davon.
Diehversicherungsverein in Hirsau gegründet
Unter Vorsitz von Bürgermeister Maul- betsch hielt in Hirsau die Milcherzeugervereinigung ihre Jahresmitglieder- versammlung. Das Ergebnis des Jahres 1938 kann wieder als recht befriedigend bezeichnet werden. Es war möglich, wie in den letzten Jahren 0,3 Rpf. für 1 Liter der Jahresmuch- lleferung als Nachzahlung zu verwilligen. Die Milchanlieferung der Viehbesitzer von Hirsau und namentlich des Lützenhardter Hofs ist bedauerlicherweise etwas zurückgegangen, was eine Mehraylieferung von Ottenbronn mit sich brachte. Anschließend erfolgte auf Veranlassung des Ortsvorstehers die Gründung eines Vieh - versichcrungsvereins, welchem sämtliche Biehbesitzer beigetreten sind. Den Grundstock desselben bildet ein namhafter Beitrag der Milcherzeugerbcreinigung aus den Einnahmen von 1938. Die Viehbesitzer haben damit einen erfreulichen Beweis der Volksgemeinschaft gegeben. Die Leitung des Vereins liegt in den Händen des Gartenmeisters Eugen Haas.
NS.-Lehrerbundstagung in Oberhaugstett
Die Mitglieder des NSLB. vom Unterabschnitt Neubulach kamen zu einer Tagung im Gasthaus „zum Löwen" in Oberhaugstett zusammen. Es sprach der Sachbearbeiter für Sippenkunde, Hauptlehrer Essig, Althengstett, über die Bearbeitung der vom NSLB. ausgegebenen Ahnentafeln u. Stammblätter. Haupt
lehrer Werner, Calw, übernahm die Mitglieder der NS.-Erzieherhilfc des bisherigen Bezirkes Calw H, der anläßlich des Wegzuges von Hauptlehrer Hummel, Oberhaugstett, mit dem Bezirk Calw l vereinigt wurde.
Der Hauptteil der Veranstaltung galt dem Abschied des Berufskameraden Hummel und seiner Familie. Der Unterabschnittswalter, Hauptlehrer Neuweiler, Liebelsberg, bedauerte den Weggang des für die Gemeinschaft eifrig tätigen Kameraden, gab einen Rückblick üoer das vergangene Jahrzehnt im Schul- und Lehrerleben und hob dabei besonders das gute Verhältnis der Lehrerschaft der Ogr. Neubulach hervor, die immer in ernster Arbeit in Schule, Dorf und Partei zusammenstand. Der Unterabschnittswalter dankte für die treuen Dienste, die Kam. Hummel lange Zeit als Ver- traueirsmann der NS.-Erzieherhilfe sowie als Sportwart dem Lehrerstand leistete und wünschte ihm in seiner neuen Heimat in Vaihingen a. d. F. gute Geiundheit, erfolgreiche Arbeit und gute Berufskameradschaft. Hauptlehrer Hummel dankte für die Glückwünsche sowie für die Beweise guter Kameradschaft.
Am 30. Januar bezog Hauptlehrer Ungericht, bisher in Neustadt, Kr. Waiblingen, seine neue Dienststelle an der Deutschen Volksschule in Breitenberg. Die Gemeinde bereitete ihm in Gemeinschaft mit dem Vertreter der Bezirks-Schulbehörde und den Mitgliedern des NS.-L,"hrerbundes der Nachbarschaft einen feierlichen Empfang. Die Einwohnerschaft war vor dem geschmückten Schulhaus versammelt. Die Schuljugend grüßte ihren Erzieher mit verpflichtenden deutschen Liedern und Heimatgedichten. Der Bürgermeister hieß den neuen Lehrer herzlich willkommen, versprach die Unterstützung der Gemeinde und bat ihn um Mitarbeit im Dorfleben. Kreisamtsleiter Pg. Schwenk begrüßte den Erzieherkameraden im Namen des Bezirks-Schulamtes sowie des NS.- Lehrerbundes. Der Vorstand des Männerchors, der zur Gestaltung der Feier beitrug, schloß sich mit einem Willkommgruß an. Hauptlehrer Ungericht dankte für den herzlichen Empfang, bat um das Vertrauen der Eltern sowie der Gemeindeverwaltung und versprach seine ganze Kraft in den Dienst der Jugend und Dorfgemeinschaft zu stellen.
31 Millionen Tagewerke ehrenamtlich
Oie aufopfernde Arbeit äer I^ZV.-sMarbeiter
Mit fast elf Millionen Mitgliedern und rund einer Million Mitarbeitern ist die NS.-Volks- wohlfahrt in wenigen Jahren die unbestritten größte Wohlfahrtsorganisation der Welt geworden. Das tragende Fundament der NSV.-Organisationen sind die Block- und Zellenwalter. Im Jahre 1938 bestanden im Altreich rund 446000 Blocks, zusammengefaßt in 83 600 Zellen. Diesen übergeordnet sind fast 22000 Ortswaltungen und selbständige Stützpunkte, die sich auf 678 Kreise und 32 Gaue verteilen. Hierzu ist die neue NSV.-Organisation der Ostmark mit 37822 Blocks, 7434 Zellen, 82 Kreisen und 7 Gauen getreten. Im Suveten- land ist der Aufbau im Gange.
Das Arbeitsgebiet eines Block Walters soll nach dem Organisationsplan 30—40 Haushaltungen, jedoch keinesfalls mehr als 60 Haushaltungen umfassen. Auch in der Ostmark ist der Ausbau des Blocksystems schon soweit gediehen,
daß jeder Blockwalter ein Gebiet von nur 47 Haushaltungen zu betreuen hat. Diese ungeheure Arbeit der Blockwalter und ihrer Helfer, die höchste Anforderungen stellt, wird ohne die geringste Entschädigung geleistet. Wie Reichsamts- leiter Wulff im NS.-Volksdienst" mitteilt, arbeiten 96,1 Prozent der Mitarbeiter der NSV. ehrenamtlich. Die Ortswaltungen werden fast restlos im Ehrenamt geleitet, von den fast 125000 Mitarbeitern sind 96,7 Prozent ehrenamtlich tätig. Restlos ehrenamtlich sind die fast 92 000 Zellenwalter, 485 000 Blockwalter und über 200 000 Stellvertreter.
Die Arbeitsleistung dieser ständigen ehrenamtlichen Mitarbeiter der NSV. ergibt bei täglich durchschnittlich drei Stunden in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis September 1937 über 31 Millionen Tagewerke. Mit dieser Arbeitsleistung könnte ein Reichsautobahnnetz von 5000 Kilometern gebaut werden.
91 Gefechte
beim Fechirc-Mannschastskampf
in der Calwer Turnhalle Florett:
TB. Calw — TB. 1834 Pforzheim 7:9 TB. Calw — Pol-Sportverein Stuttgart 8:1 TB. Pforzheim — Pöl.Sportverein Stuttg. 7:2
Säbel:
Calw — Pforzheim 4 :12
Calw — Stuttgart 7:9
Pforzheim — Stuttgart 10:6
Fechterinnen Florett:
Pforzheim — Stuttgart 7:2
Zu Beginn der gestrigen Fechter-Veranstaltung, die wiederum groß aufgezogen war, hieß Vereinsführer Direktor Wid maier vom TV. Calw die Gäste aus Pforzheim und Stuttgart herzlich willkommen. Dann stieg der erste Kampf imFlorett zwischen Calw und Pforzheim, welchen die Goldstädter mit kleinem Vorsprung gewinnen konnten. Beste Einzelfechter
waren von Pforzheim Beher tztahl, und von Calw Ottg Willi Mitschele und
Eugen Kolb. Gegen die Stuttgarter Polizeisportler siegte Calw überlegen, wobei Wochele und Mitschele je 3 Siege und EMn Kolb 2 Siege landen konnten. Aus dem Mannschaftskampf zwischen Pforzheim und Stuttgart ging Pforzheim ebenfalls siegreich hervor.
Im Säbelfechten erwiesen sich die Vertreter des Turnvereins 1834 Pforzheim als beste Klasse; die großartigen Leistungen von Stahl und Beyer waren nicht zu überbieten. Calw und Stuttgart mußten sich nach erbitterten Kämpfen geschlagen geben. Das letzte Säbeltreffen sah den Pollzeisportverein Stuttgart als knappen Sieger über Calw; hier stellten sich als beste Einzelfechter Georg Kolb vom TB. Calw mit 4 Siegen und Künzcl und Rosenberger, Stuttgart, mit je 3 Siegen heraus.
Der Fechterinnen - Mannschaftskampf brachte schöne und temperamentvolle Gefechte. Auch hier konnte Pforzheim in der Besetzung mit Frl. Sparn und Strack gegen die Fechterinnen Krehl, Bubeck und Schwab aus Stuttgart siegreich bestehen.
Tank der guten Organisation und der von Kreisfechtwart GeorgKolb getroffenen Vor-' Bereitungen konnten die große Anzahl von Gefechten reibungslos abgewickelt werden. Kreisfachwart R e u t t c r - Obertürkheim und die Kampfrichter aus Calw, Pforzheim und Stuttgart, die eine Riesenarbeit zu bewältigen hatten, verdienen Dank und Ane»5cnnung wie alle die, welche an der Durchführung der Veranstaltung tatkräftig mitgeholfen haben. Bedauerlich war der schwache Besuch der interessanten Veranstaltung, die in Anbetracht des Einsatzes der Fechter und Fechterinnen eine größere Beachtung verdient hätte.
Den Dank der Pforzheimer Fechtfreunde übermittelte zum Abschluß Mannschaftsführer Beyer mit dem Wunsche, die langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zum TV. Calw, den Polizeisportverein Stuttgart miteinbezogen, weiter auszubauen und zu festigen.
Für Handwerker, welche den Nachweis der erfolgten Ablegung der Meisterprüfung zu erbringen haben, werden demnächst wieder Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung beginnen. Es ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß der im Gesetz festgelegte Termin (31.12. 39) nicht verlängert wird.
Sie milllSriwe »elterlll«.
Das Wehrkreiskommando teilt mit:
Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sind tue Wehrpflichtigen d. B. neben der polizeilichen Meldepflicht auch der Pflicht unterworfen, sich bei den zuständigen Wehrersatzdien st st eilen ab. und anzumclden. Zu diesen Meldepflichtigen gehören die Inhaber eines Wehrpasses, einer Kriegsbeorderung, einer Wehrpaßnotiz, eines Bereitstellungsscheines oder einer Bescheinigung, daß der Inhaber auch vor dev Aushändigung eines Wehrpasses der militä- rischen Meldepflicht unterworfen ist.
Im einzelnen ist zu melden: jeder Wohnungswechsel, auch innerhalb des gleichen Wohnortes, der Antritt einer Reise über 60 Tage und die Rückkehr, der Antritt einer Wanderschaft, der Eintritt in den Neichs- arbeitsdienst und die Entlassung aus demselben, die Er-^ssnng aus dem aktiven Wehr-
^.enst.
Die für den Wehrpflichtigen d. B. zuständige Wehrersatzdienststelle ist bei der nächsten polizeilichen Melde st elle zu erfahren. Dort werden auch Formulare für diese Meldungen kostenlos ausgegeben. Auf diesen Formularen ist verzeichnet, welche Angaben den Stellen der Wehrmacht bei der Meldung zu machen und welche Papiere beizufügen sind. Die Meldung ist innerhalb einer Woche zu erstatten. Es ist zuständig: für Offiziere z. V. und d. B.. Wehrmachtsbeamte d. B.. Feldwebel oder Wachtmeister d. B.. die zugleich Reserve-Offizier-Anwärter sind, das Wehrbezirkskommando, für Unteroffiziere und Mannschaften das Wehrmeldeamt.
Das Wehrkreiskommando, an daS immer wieder solche und ähnliche Meldungen erstattet werden, hat damit unmittelbar nichts zu tun. Dieser Weg bildet nur eine unnütze Belastung des Wehrkreiskommandos und der Zwischenstellen und bedeutet Zeitverlust. Das Wehr kreis kommando ist die höchste territoriale Behörde und darf mit den Wehrbezirkskommandos nicht verwechselt werden.
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»In drei, vier Tagen", schätzte Dwight und brachte sich vor Sparks Fäusten in Sicherheit. „Ich bleibe über Nacht hier. Wenn Sie mit mir essen wollten — ich würde mich freuen? Es gibt in diesem Nest doch nichts Gescheites für Sie wenn nicht auf der Snipe. Ihre Frau hat's nötig, scheint mir. etwas Vernünftiges in den Magen zu krie- gen. Und jetzt gehe ich zum Telegraphen, amt." Er sah den Mann an, dann die glück, lich erschöpfte Frau. „Morgen früh", meinte er, „fahre ich weiter. In vier, fünf Tagen können Sie auch in Schanghai sein, wenn Sie wollen." Dann ging er^
„Ich Hab' es noch nicht ganz verdaut, daß mi hier bist, Kind", sagte Spark nach einer Weile. Er saß wieder auf der duftenden Kiste und blickt die Frau an, die vor ihm stand, mit glänzenden Augen, deren blaue Ringe noch den Kummer der letzten Tage verrieten.
„Es ist wunderbar, daß du dich bis hier herauf durchgeschlagen hast", sagte Spark. »Aber jetzt — da alles in Ordnung kommt, solltest du doch so bald wie möglich wieder hinunter nach Schanghai. Am besten, du nimmst morgen die Snipe. Wer weiß, wie diele Schiffe in den nächsten Tagen noch den Nuß hinunterkommen — fast alle sind unten und warten, bis es bester wird, ehe sie sich »weder herauftrauen."
„Aber du . . .?"
„Ich muß hierbleiben. In drei, vier Tagen kann ich wieder nach Tungtse."
„Dann bleibe ich auch."
Spark rückte unbehaglich hin und her. „Ich glaube nicht, daß die Herbergen von Schaft für dich ein anständiger Aufenthalt sind. Die Stadt ist zwar nicht ganz so schlimm, wie sie von hier aussieht, aber immer noch schlimm genug. Jnnerchina. weißt du — für dich sind wirklich nur dw Küstenstädte möglich."
„Du bist doch nicht so froh, wie du tust, daß ich hier bin. Sonst könntest du mich nicht sofort wieder fortschicken — nach einem ganzen Jahr, in dem wir nicht beisammen gewesen sind."
Spark nahm ihre Hand. „Wie du das sagst", widersprach er heftig, „wie du das sagst! Als ob ich nicht wüßte, daß von tausend weißen Frauen in Schanghai sich nicht eine hier heraufgewagt hätte. Als ob ich nicht froh wäre, unendlich froh, daß du hier bist in meiner Nähe."
„Du hast keine Ahnung", er dachte flüchtig cm die Nacht auf dem Deich, an das Mäd- chen, „wie froh ich bin. daß du da bist! Aber du mußt doch einsehen. daß ich jetzt nicht meine Arbeit hier oben abbrechen kann. Und daß das hier keine Gegend für dich ist", er wies mit einer iveiten Bewegung auf die Stadt. „Du siehst ja schon, wie es hier ist, Und Tungtse ist noch tausendmal schlimmer als Schaft."
„Wie lebst du denn dort?"
Er grinste. „So", sagte er und streifte seinen Aermel ein wenig hoch, lieber dem Handknöchel waren rote Quaddeln, eine neben der andern.
,LVas ist das?" fragt« ft« erschreckt.
„Wanzen."
„Oh", murmelte sie.
„Ja. Siehst du nun, daß du hier nicht bleiben kannst?"
Sie schwieg.
„Was macht Fridel?" fragte er. „Du hast mir noch kein Wort von ihr gesagt."
„Oh — es geht ihr gut. Es gefällt ihr. Sie wäre begeistert, wenn du nur in Schang- Hai wärst."
„Aber du?" fragte er langsam.
„Ich wollte auch, daß du bei uns wärst."
„Und sonst?"
„Sonst? Ach Gott. . .'
„Sind die fremden Gesichter so schlimm?"
.Ziemlich schlimm."
„Du wirst dich gewöhnen."
„Ich hoff's", gab sie zurück, aber sehr über, zeugend klang es nicht.
„Vielleicht", meinte er nachdenklich, „hätte ich euch erst ein bißchen später kommen lasten sollen. Im Frühjahr, wenn der Strom wie- der steigt und ich dauernd in Schanghai sein werde. Es war dumm von mir. Aber ich wollte nicht, daß du gerade in die.Hitzperwde kommst, und — ich wollte dich so gern in meiner Nähe haben, wenn schon nicht bei mir. Es ist scheußlich, hier ganz allein zu sein, und jeder Brief geht wochenlang.7
„Ja?" fragte ste rasch und begierig. „War es scheußlich? Wolltest du mich gern hier hoben?"
Statt einer Antwort legte er für einen Augenblick seine Hand auf ihren Arm. Durch Mantel und Kleid spürte ste die Wärme seiner Haut und schloß kuH die Augen. „Wo", fragte sie dann leise, „soll ich eigentlich übernachten?"
„Am besten an Bord. Dwight wird dir Hin« Kabine einräumen, nehme ich an. Das
ist sicher der einzige Fleck, den er noch frei hat."
„Und du —?" fragte sie enttäuscht.
„Ach — irgendwo hier herum. Pu wird schon etwas finden. Vielleicht weiß auch der japanische Konsul einen Rat. Einen andern flibt's in dem Kaff nicht. Ich muß mich irgendwie einrichten, muß ja damit rechnen, noch drei bis vier Tage zu bleiben, ehe ich wieder stromaufwärts kann." Er blickte sie an; ihre Lippen waren seinen sehr nahe. „Dwights Kabine", murmelte er endlich betrübt, „ist schließlich kein Hotel, nicht wahr?"
Kapitän Dwight kam vom Telegraphenamt zurück. „Immer noch keine Verbindung", klagte er mürrisch. „Wie ist es. kommen Sie mit? Mein Koch wird mit dem Diner wohl fertig sein."
„Wir kommen gern", sagte Spark.
„Und ich fahre morgen mit Ihnen nach Schanghai weiter, Kapitän", fügte die Frau! halblaut und traurig hinzu. Sie spürte, wie Spark ihren Arm leise drückte, aber sie' vermochte die Bewegung nicht zu erwidern.
„Sie nehmen selbstverständlich meine Kabine", sagte Dwight nach dem Diner, dessen Gespräch er ziemlich allein bestritten halt«., „Keine Widerrede, bitte, gnädige Frau. Jchl bin das so gewöhnt. Das heißt", lachte er/ „wenn Leute aus mein Boot kommen, die mir gefallen. Aber es ist auch gar kein anderer Platz da. Die Snipe ist überfüllt."
„Und wo würden Sie bleiben, wenn ich es annähme?"
„Ich nehme die Koje meines Maschinisten. Und der geht mit seiner Hängematte in den Maschinenraum. Ganz einfach, haben wir schon ost cemccht. Es ist überhaupt die ein-, zige Mögl.chkeit, Sie unterzubringen, gnädige Frau."
^Fortsetzung