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Hell leuchtende Wintersvuue liegt über Mittcn- wald. Das stattliche, zufriedene Alpendorf mit fei­nen enggemundenen Häuserfronten und der far­benfrohen Barockkirche liegt behaglich eingebettet zwischen den Steingiganten des Karwendels und der Wetlerstein-Vorberge. Durch das lebenersüllte Tal schlängelt sich das blaugrüne Band der Isar hinaus ins freie Vorland. An seinem Ostuser, nahe dem Ortsausgang, sind sozusagenüber Nacht' die neuen Kasernen der Gebirgstruppen aus der steinigen Erde gewachsen. Der Wanders­mann sieht sie von der Landstraße aus, jenseits des Lachbetts, in ihrem einfachen, freundlichen Bau­stil unaufdringlich in der Landschaft stehen. Ge- birgsjäger und Pioniere teilen sich in die Kaser- nenstadt. die eigentlich so gar nichts mit den Kasernen zu tun hat. die wir aus eigener An- schauung von einstens kennen. Es könnten ebenso aneinander gereihte Erholungsheime sein, denn sie sügen sich vollkommen in das harmonische Bild der heimischen Bauweise ein.

Aus dem Kasernentor marschiert eine Abteilung Gebirgsjäger über die breite Jsarbrücke

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und dann bergauswärts nach dem hochgelegenen Lager Luttensee. Es ist eine verstärkte Kom­panie. die neben den drei Jäger-Zügen noch durch «ine MG.-Truppe und einen Jnfanterie-Geschütz- Zug ergänzt ist. Die schweren Waffen, Munition und Gepäck werden durch Mulis mitgeführt, die Zugführer sind aus Bergpferden beritten. Nach einer kurzen Rast in dem Hochlager rückt die Kompanie gefechtsmäßig weiter auf den über 1300 Meter hohen Kranzberg. Als Zivilisten stapfen mir mühsam zwischen der langausgezoge­nen Kolonne und versuchen vergebens, Gleich­schritt mit den Feldgrauen und ihren dampfen­den Mulis zu halten. Es sind lauter kräftige, seh­nige Gestalten, denen die freudige Hingabe an ihre stolze Masse aus den Gesichtern leuchtet. Diese Tage haben uns den Freuden und Leiden der Gebirgstruppen nähergebracht. Ungleich här­ter ist der Dienst der Männer mit dem grünen Kragen als der ihrer Kameraden aus demFlach­land'. Neben der erhöhten körperlichen Leistung trügt der einzelne Mann eine viel größere Verantwortung. Gleichgültig, ob Gebirgsjäger, Pionier oder Artillerist, der persönliche Einsatz des Mannes ist hier entscheidend. So ist auch verständlicherweise die Ausbildung der Mannschaften noch sorgsamer als bei anderen Waffengattungen. Alpinisten und Schifahrer er­halten bei der Einstellung den Vorzug. Es ist des- halb kein Wunder, daß wir neben dem vorherr­schendenbayerischen Element' auch sehr viele Schwaben antreffen. Die sportgeübten Mann­schaften müssen alle Meister ihrer Wafsen

sein, denn im Ernstfälle ist nicht nur der feind­liche Angreifer zu überwinden, es ist auch den Na t u r ge w a l t e n mit ihren vielgestaltigen Tücken zu trotzen. Wir beneiden diese wehrhafte Jugend trotzdem, die sich zwar eine gefahrvolle, den ganzen persönlichen Einsatz erfordernde Waffe ausmählte, die aber gleichzeitig die Schön­heiten der herrlichen Alpenwelt erleben darf.

Diese Gedanken erfüllen uns. als wir der Kompanie folgend, in Begleitung des Komman­deurs des Gebirgsjägerregiments 98, dem Pour- le-mörite-Träger Oberstleutnant Schörner, den ..Kriegsschauplatz' erklimmen. Weit unten im Tal liege» die Häuser Mittenwalds. Ein leich­tes Schneetreiben hat eingesetzt. daS die Kontu- ren der Menschen und der Bergtannen verwischt. Nur unklar können wir jetzt einen Schispäh- trupp erkennen, der durch Schneehemden ge­tarnt gegen die feindliche Höhe vorgeht, um auf- zuklären, in welcher Höhe und Stärke der Feind angesetzt ist. Den Spähern schlägt schwaches MG.- und Schützenfeuer entgegen, das aber genügt, um deren Stellungen einzusehen. Der Kompanie- sührer seht nun Infanteriegeschütze und Granatwerfer ein. In einem gewaltigen Feuerschlag wird der Gegner niedergehalten. In- zwischen arbeiten sich Jäger unter dem Schutz ihrer MG.s vor und rollen die feindliche Stel­lung auf . . .

Wir seben ausgezeichnete Leistun- gen an Waffenbeherrschung besonders der Geschützbedienungen und eine tadellose Haltung der Jäger. Zum Abschluß führen Offziere und Mannschaften an einem benachbarten Steilhang schneidige Absahrts-Torläufe vor.

In einem niederen Gehölz rechts der Isar zei- gen anschließend die G« b i r g s p i o n i e re ihr erstaunliches Können. In ihrem Führer. Oberstleutnant Zimmer, erkennen wir übri­gens einen alten Stuttgarter Bekannten. An den schneeverwehten Ufern der Isar erleben wir in wenigen Minuten den Bau eines Schwei- zersteg 8. wie er für die Ueberquerung von Ge- birgsbächcn mit einer doppelten Laufbahn ver- wendet wird. Unteroffiziere und Mannschaften alles kräftige Handwerker, legen zugleich Hand an. Im eiskalten Wasser stehen die Pioniere und noch sind wir vyn dem gemeinsamen Einsatz der Männer befangen, da traben auch schon die ersten Tragtiere mit ihren Jägern über die Bretter des Laufsteges.

Auf einer kleinen Anhöhe, nahe des Bachbetts, haben die Pioniere eine n e u e A u f g a b e zu be­wältigen. Hinter einem Stacheldrahtgehege be­findet sich ein feindlicher Schartenstand, der durch schwere MG.s gesichert ist. Als Zuschauer halten wir uns in vorsichtiger Entfernung. Das war gut. denn schon nach dem ersten vorbereitenden MG.-Feuer hat ein Stoßtrupp der Pioniere eine Sprengladung unter dem Drahtverhau ange- bracht, eine ohrenbetäubende Detona­tion und noch während wir uns die Augen ausreiben, stürmt ein Stoßtrupp der Pioniere seitlich gegen den feindlichen Bunker, eine neue Sprengladung und eine Explosion hat die Bun­ker-Besatzung ausgcschaltet. Im Nahkampf wer­den die MG.-Nester gestürmt und der Feind zieht sich über einen waghalsigen Gebirgssteg zurück. Unsere Pioniere drängen nach, da zerstört eine vorbereitete Sprengladung den Steg der Kamps ist zu Ende.

Wir sind stolz auf die Leistungen der Pioniere und ihren mutigen, persönlichen Einsatz, der auch bei diesem Kriegsspiel nicht ganz gefahrlos war.

Wenig später fahren wir zurück nach Garmisch- Partenkirchen und mit der Seilbahn auf die schneebedeckten Höhen des Kreuzjochs. Dort tummeln sich angesichts der majestätischen Zacken der Zugspitze in der warmen Wintersonne Männ­lein und Weiblein in buntem Schikostüm. Unser Weg geht weiter zur Barbara-Hütte, dem Stand­quartier der Geb.-Artillerie. An einem schwin­delerregenden Felsenhang führen die Kanoniere den Steilaufzug vor. An dem Stamm einer rasch gefällten Tanne werden Seile befestigt, an denen nun die MannschaftenVerwundete und Munitionskörbe' aus- und abtransportieren, als wäre es die einfachste Angelegenheit der Welt. Wir sehen dann weiter Ausschnitte aus der Aus­bildung im Stegbau und Feldbefestigun- gen. Anschließend werden in einer gefechtsmäßi- gen Vorführung Gcbirgsgeschütze in erstaunlicher Geschwindigkeit in Stellung gebracht. Wir erleben

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wieder das ernste Spiel der Späher und der Schützen und eines anschließenden Feuerüber- salles.

Wir haben in diesem Rahmen eine Fort- setzung folgt später nicht die Möglichkeit, bis ms einzelne alle die bewundernswerten Leistungen und Einrichtungen unserer Gebirgstruppen zu be- schreiben. Aber wir denken voll Stolz und Freude an jene kurzen Tage zurück, in denen wir best« deutsche Jugend unter dem Befehl be­währter Offiziere aus den Schneefeldern der Alpen im kämpferischen Einsatz bewundern konnten. Die junge deutsche Wehrmacht besitzt in

ihren Gebirgstruppen eine schlagkräftige Waffe, denn sie hat die reichen Erfahrungen ihrer ruhmreichen Vorgänger aus dem Welt­kriege sich bestens zunutze gemacht.

Unser Dank gilt dem Kommandierenden Gene­ral des VII. Armeekorps, Ritter von Schobert, General Blümm und seinen Offizieren. Reichs- Hauptamtsleiter Dr. Dresler und dem Leiter des Gaupresseamts München-Oberbayern, Ober­leutnant d. R. Dr. Werner. die sich in liebens. würdiger Weise um die Männer der deutschen Presse annahmen.

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