Donnerstag. 2. Februar 1939

Schwarzwalb-Wacht Seite i

Der Reichsberufswellkampf eröffnet

Keicli8lelter Or. unä kaläur von Lclilracti spraLken

Berlin, 1. Februar. Der Reichsberufswetl- kamps aller schaffenden Deutschen 1SSS wurde am Dienstagabend mit einer großen Kundgebung im Berliner Sportpalast feierlich eröffnet. In Gegen­wart zahlreicher Ehrengäste, an ihrer Spitze der Neichssiihrer ff Himmler und NeichSpostminister Ohnesorge, sowie der Berliner Wettkampfleiter und vor mehr als IS 000 Wettkampsteilnehmern, in der Hauptsache Angehörigen der Werkscharrn, der Hit­ler-Jugend und des BDM.. sprachen Neichs- organisationsleiter Dr. Leh, Baldur von Schirach und Obergebietssührer Axmann über den Sinn dieser großen, einzigartigen Aktion, an der dies­mal fast 3,6 Millionen schassende Deutsche frei­willig teilnehmen.

Die Eröffnung nahm Obergebietsführer Ax- mann vor. Zum diesjährigen Wettkampf haben sich, wie er mitteilte, 3 540 815 Teilnehmer frei­willig gemeldet, und zwar 2 432188 Jugendliche und 1 108 627 Erwachsene. Gegenüber dem Vor­jahr bedeutet das eine Steigerung um nahezu 800 000 Teilnehmer. In diesem Jahre werden zum ersten Male auch Jugendliche der Ostmark erfaßt, außerdem 63 000 Handwerker. Allein in der Wett­kampfgruppe Nährstand beteiligen sich mehr als 400 000 Jugendliche. Zum ersten Male haben sich mit einer Teilnehmerzahl von 2500 auch Deutsche jenseits der Reichsgrenze zur Idee des Reichs« berufswettkampfes bekannt.

Obergebietsführer Axmann verwies darauf, daß nach den Erfahrungen der bisherigen Wettkämptk die Auslese in berufsfachlicher und charakterlicher

insicht absolut zuverlässig ist. Das Wort vom

eine, das sich selbst die Bahn breche, gelte nicht für die Vielzahl von Begabungen und Talenten, die nicht vorwärts gekommen wären, hätten nicht DNF. und HI. über den Neichsberufswettkampf die materiellen Fesseln ihres Aufstieges gesprengt. Er dankte für die Maßnahmen zur Begabtensörde- rung, insbesondere bei der Ne: chsPo st, die die berufliche Begabtenförderung vorbildlich in Angriff genommen habe und sprach auch den zahl­losen ehrenamtlich tätigen Wettkampfleitern und Mitarbeitern seinen Dank für ihre hingebungs­volle Arbeit aus.

Dann nahm der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er begann mit einem Dank an den Leiter des Neichsberufswettkampfes. Obergebietsführer Axmann. Unter dem Jubel der Jungen und Mädel teilte der Reichsjugendführer mit, daß der Führer heute Obergebietsführer Ax­mann für seine Verdienste um den Reichsbcrnfs- wettkampf das Goldene Parteiabzeichen verliehen habe. Der Neichsberufswettkampf sei ein Werk, das heute mit der Geschichte und dem Leben des deut­schen Volkes untrennbar verknüpft sei.

Mussolini Hab« in Berlin einmal gesagt:Ita­lien und Deutschland erziehen ihre junge Gene­ration zur Verachtung eines bequemen Lebens". Den Reichsberusswettkampf könne man geradezu als organisierten Bolksaufstand gegen die Bequemlichkeit bezeichnen. Wenn wir be- quem wären, gäbe es keinen Berusswettkamps. keine Hitler-Jugend und kein Großdeutsches gleich. Der Spießbürger unterscheide sich vom national­sozialistischen Kämpfer dadurch, daß er die Be­quemlichkeit, der andere di« Beharrlichkeit zum Grundsatz seines Wirkens und Daseins gemacht habe. Der Neichsberufswettkampf sei das große Werk der Beharrlichkeit.

Der Neichsberufswettkampf sei nicht nur das größte Werk der Berusserziehung, svndern er fei zugleich einer der bedeutendsten Auslesepro­zesse. die wir in unserem Volke besitzen. Hier kämen durch die Tüchtigkeit des Kopses und der Hände, aber auch durch charakterliche Leistung junge Menschen ans allen Berufen in die Füh­rung der deutschen Nation. Der Neichsjugendfnh- rer wies darauf hin, daß in den bisherigen Be- rnfswettkämpfen jeder zweite Gausieger der Sohn eines Arbeiters sei. 34 v. H. aller Sieger des Bc- rufswettkampfes stammten aus Familien mit vier oder mehr Kindern. 52 v. H. der Gausieger feie» in Familien aufgewachsen, die selbst keinerlei Mit-

tel anfbringen können, um für die berufliche Fortbildung ihrer Kinder etwas zu tun. Sie alle hatten unter den schwierigsten Bedingungen sich aus eigener Kraft in die Spitzenklasse der beruf­lichen Leistungen unseres Volkes emporgcarbeitet nud würden jetzt von der Gemeinschaft gefördert.

Der Neichsjngendführer sprach dann zu der Ber­liner Jugend über die G e s u n d h e i t s p f l i ch t, die ihnen nicht nur die Parole des Jahres 1939 sein svlle. Er hoffe, daß sie für alle kommenden Jahre ihres Lebens Geltung behalte. Die Jugend svlle auf den Führer, aber auch auf Mussolini und Franco schauen, die alle drei Nichtraucher seien und deren Werk mehr bedeute als eineneue Nauchepoche'. Wer mehr als ein Rancher in seinem Leben werden wolle, der solle auf diese Männer schauen. Hier fände er die wahren Ideale seiner Jugend. Was könnte man mit 2>/s Milliar­den, die das deutsche Volk im Jahre für Tabak ansgebe, alles bewirkenl Was könnte Hermann Gvring dafür schaffen!

Neichsorganisationsleiter Dr. Leh stellte in den Mittelpunkt seiner Ausführungen die sich in Deutschland unter dem Zeichen des Nationalsozia­lismus vollziehende gewaltige Volkwerdung. Viele Opfer seien gebracht worden und viel Blut habe fließen müssen, um zu diesem Glück zu gelangen: Ein einiges Volk zu sein. Alle Berufe und Schich­ten des Volkes wetteiferten heute miteinander in der Erfüllung ihrer Pflichten im Dienste des deut­schen Volkes und Reiches. Wir hätten die Auf­gabe, daran zu arbeiten, nicht nur jedem Deutschen

Mit einem Stab von nur sechs Mann arbeitet seit Ende November 1938 Oberst von Schell, Generalbevollmächtigter des Führers, an der Neuordnung der d e u t schen Krastfahrzeugwirt- schast. Die ersten Erfolge dieser Tätigkeit werden auf der bevorstehenden Automobil, ausstellung zu spüren sein. Ueber seine bis­herigen Erfahrungen sprach Oberst v. Schell mit dem Wirtschäftsschriftleiter desMittel, deutschen". Oberst v. Schell ging in seinen Ausführungen von der Tatsache aus. daß es in Deutschland heute noch 52 verschiedene Grundtypen im Personenwagenbau, 113 Lastkraftwagen, und rund 150 verschiedene Motorradtypen gibt. Nach seiner Ansicht können ungefähr die Hälfte der Personen- kraftwagentypen und drei Viertel der Last- kraftwagen- und Kraftradtypen abgestrichen werden. Die hierzu erforderlichen Arbeite» sind abgeschlossen. Die Typenverengung schafft natürlich durch Produktions» Verbilligung auch Preissenkun. gen. Es ist aber noch unmöglich, das Aus- maß zu übersehen.

Auf die Frage, ob damit zu rechnen ist. daß in der Preisklasse von tausend bis zwei, tausend Reichsmark ein Personenkraftwagen mit größerer Leistung als der Volkswagen sherausgebracht werden kann, erwiderte Oberst von Schell, daß der KdF.-Wagen auf Grund seiner Leistung Alleinherrscher in seiner Klasse werden wird.

Wenn es nur 50 Prozent der bisherigen Typen gibt, so wird es auch nur 50 Prozent der bisherigen Zubehörteile geben. Zur Zeit sind darüber hinaus noch Arbeiten im Gange, durch welche durch Vereinheitlichung der Zubehörteile für die noch verbleibenden Typen eine noch weitergehende Vereinfachung herbeigeführt wird.

einen Arbeitsplatz zu geben, sondern ihm dari'ibc- hinaus den Arbeitsplatz zuzuweisen. der seinen Kräften und Fähigkeiten am meisten entspricht.

Die gewaltige Produktionssteigerung in den letzten sechs Jahren sei nicht daS Ergebnis der Technik allein, auch nicht das Ergebnis irgend- welcher Wirtschaftsführer oder Bankiers, sondern letzten Endes die Frucht unserer Weltanschauung, unseres Glaubens, unseres Willen? und unseres Könnens. Wenn der Führer in seiner Reichstags­rede die Zuversicht auf eine lange Friedensperiode ausgesprochen habe, so könne er. Dr. Ley, das von seinem Arbeitsgebiet aus nur unterstreichen. Er glaube, daß der Kampf um die deutsche Freiheit bereits von dem deutschen Arbeiter in der Fabrik gewonnen worden ist.

Das deutsche Volk, so schloß Dr. Ley. gleicht dem Bergsteiger, der eine steile, jäh aufragende Felswand erklimmen will. In den zwei Jahr- tausenden seiner Geschichte suchte Deutschland immer wieder diesen steilen Hang zu erklimmen. Große Männer und stolze Taten künden von die­sem ewigen Kampf, der aber trotz aller Anstren­gungen noch niemals zum Ziele geführt hat. Immer wieder stürzte unser Volk von müblam errungener Höhe in den Abgrund. Nun hat es wieder diesen Weg zur Höhe angetreten, und vor uns marschiert einer, den wir den größten aller Deutschen nennen. Er bahnt uns den Weg in die Zukunft und wie eine einzige Schicksalsgemein- I schaft, gleichsam angeseilt, folgen wir ihm be­dingungslos und treu. Nun gibt es kein Zurück mehr und keine Kompromiße. Diesmal, so schloß Dr. Leh unter tosendem Beifall, werden wir es schaffen! Die Lieder der Nation beschlossen die denkwürdige Kundgebung zur Eröffnung des dies­jährigen Reichsberufswettkampfes.

Auf der bevorstehenden Automobilausstel- luna dom 17. Februar bis 5. März werden die Besucher schon eine erhebliche Verein- fachung erkennen und schon den Umriß der Neuordnung sehen können.

Das Jahr 1939 ist in der Hauptsache der Umstellung innerhalb der Kraftfahrzeug, industrie gewidmet. Infolgedessen ist in diesem Jahre noch nicht mit erheblicher Pro» duktionssteigerung zu rechnen. Mit ganz ge- ringen Ausnahmen wird es auch in der Wehrmacht nur noch Fahrzeuge geben, die auch in der Wirtschaft laufen oder die mit ganz wenigen zusätzlichen Aggregaten sür die

Zwecke der We'.">*>t hergerichtet '..erden

können. Damit aber steht die Motori- sierungderWehrmacht auf der glei. chen Basis wie die wirtschatliche Molor'fle- rung,

Nilkaüenstadt an Sudeten Autobahn

k! l ff e n d e r I e k t «I e r ^8 prerse

ei-A. Eger, 1. Februar. Die R e i ch s a u t o- bahn durch das Sudetenland wächst. Sofort nach dem Nachlaßen des Fro­stes vervielfachte sich der Arbeitereinsatz an der Altreichsgrenze bei Eger. wo Rudolf Heß am 1. Dezember den ersten Spatenstich getan hatte. Eine Barackenstad, für die Ar- beiter ist bei Markhausen aus dem Boden ge. wachsen. Wenn die Frostgefahr ganz schwin­det, soll Tag und Nacht in drei Schichten an dieser bedeutungsvollen Straße des Führers gearbeitet werden. Die sudetendeutsche Bevöl­kerung. die an Sonntagen von weit her zur Besichtigung der Baustellen zusammen- strömt, erhält damit schon am Werden dieser Autobahn einen Eindruck vom Ausbautempo des Dritten Reiches.

SiM StMlen in den Dum drüben

Neuordnung der Krastfahrzeugwirtfchaft

Drei Viertel aller ^astwaZenhkpen können ver8cliwinäen

Ehamberlain besiegt die Opposition!

Va8 en§li8clie Onterliau8 ^en tiet 2 eri 8 ctie ^nivUrke

London, 1. Februar. Das Unterhaus hat kurz vor Mitternacht den Regierungsantrag aus Ver­tagung des Hauses mit 258 gegen 133 Stimmen angenommen. Aus dem Abstimmungsergebnis geht hervor, daß ein großer Teil der Opposition für den Antrag der Negierung gestimmt hat.

Im Anschluß an die Ausführungen Chamber- lains trat das Unterhaus in die außenpoli­tische Aussprache ein. Zunächst sprach der Liberale Sir Archibald Sinclair, der aufs neue, wie alle anderen Redner der Opposition, sein Miß- trauen gegenüber den Absichten der autoritären Staaten und der Außenpolitik Chamberlains zum Ausdruck brachte. Auf seine Bemerkungen über die Lage in Spanien erteilte ihm der konservative Abgeordnete Sir Henry Croft sofort die gebüh- rende Abfuhr. Wer habe denn die ersten Tanks nach Spanien geschickt? so fragte er Sinclair. Wer wisse denn nicht, daß jeder zweite Tank Francos ein eroberter sowjetrusstscher Tank sei? Die Nationalen hätten 1500 Flugzeuge im Laufe des Bürgerkrieges abgeschossen. Sie alle seien nicht spanischer Herkunft gewesen. Dann verwies Croft auf die Tatsache, daß die ganze wehleidige und verlogene Agitation für Rotspanicn von Moskau organisiert sei.

Der Konservative Southby kam aus die Kolo- nialsrage zu sprechen und meinte, früher oder später werde England doch die Zukunft der frühe­ren deutschen Kolonien erörtern müssen. Was auch immer die Zukunft bringen möge, man solle alle offenstehenden Fragen untersuchen und in sried. licher Weise erörtern. Mussolini und Hitler hät­ten erklärt, daß sie den Frieden wünschten. Er bitte daher wieder alle Parteien, den internatio­nalen Stänkereien ein Ende zu setzen, bevor eS zu spät sei.

Abgeordneter Sandman (Konservativ) gab sei­ner Ueberzeugung Ausdruck, daß Recht und Gerech­tigkeit auf seiten FrancoS seien. Er wisse, warum die Presse verzerrte Nachrichten über Spanien

vrlnge. Er habe Untersuchungen angestellt UVV Photographien von Guernica gesehen, die deutlich zeigten, daß die Zerstörung der Stadt durch Sprengungen erfolgt sei. Im Gebiet Franco? herrsche völlige Ruhe, während man genau wisse, wieviele Unschuldige von der sogenannten ...spa­nischen Regierung" in Massen hinaeschlachtet wor- bei. seien.Ihr" so rief er der Opvosition zu sprecht von einer Revolution in Spanien! Ich aber nenne das Ordnung schassen!" Unterstaats­sekretär Butler schloß im Namen der Regierung die Aussprache ab.

EonderbeauMagte Men Sebeim-

Aufzeichnungen über britische Luftfahrt gestohlen

London, 1. Februar. Großes Aufsehen hat am Montagabend das Verschwinden von Ge­heimdokumenten des britischen Luftsahrt- ministeriums aus einem Büro des Militärflug­platzes bei London erregt.

Die Geheimdokumente befanden sich unter an­deren weniger wichtigen Schriftstücken auf einem Schreibtisch. Nur wenige Minuten lang waren diese Schriftstücke allein in dem Büro gelassen worden: das hat aber doch für den bisher un­bekannten Täter genügt, »m sie verschwinden zu lassen.

Sofort nach Feststellung des Tatbestandes haben die Durchsuchungen und Nachforschungen begon­nen. Sämtlichen in den Büroräumen und auf dem Flugplatz anwesenden Personen wurde ver- boten, ihre Posten zu verlassen. Sonderbeauf­tragte des LuftfahrlministeriumS sind inzwischen in Hendon eingetroffen, um die Untersuchung aufzunehmen.

Auffallend ist. daß der Täter die übrigen Doku- mente unberührt gelassen hat. so daß man dar­aus schließt, daß die Geheimdokumente von höch- stem Wert sür daS britische Lustfahrtministerium aewesen fein müssen.

Mandschukuo bestellt sudetendeutschen Stahl

Ulgenberictit <ler I48pre,ze h«. Teplitz-Schönau, 1. Februar. Im Teplitz-Tuxer Industrierevier beginnt sich neues Leben zu regen. Auf mehreren Gru- ben, die bis vor kurzem stillagen wird be- reits jetzt wieder in sechs Schichten gearbeitet. Nach Uebernahme der Kohlenschächte der Böhmischen Handelsgesellschaft in deutschen Besitz, werden auf noch weiteren Schächten die Bergleute gutentlohnte Dauer- arbeit erhalten. Die sei fünf Jahren feiernde Stahlgußhütte in Karbitz. die bisher in jüdischen Händen war. hat jetzt ihre Ar- beiten wieder ausgenommen. Bisher einge­gangene Aufträge, darunter auch von Man- dschukuo. sichern die Beschäftigung des Wer­kes mit zunächst hundert Mann Belegschaft sür die ersten fünf Monate.

Landflucht der Arbeiter wird gestoppt

1 Million für bessere Wohnungen der Ostmark

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sk. Wien, 1. Februar. Der Reichsarbcits- minister hat jetzt eineMillion Reichs, mark zur Bekämpfung der Landflucht von Land, und Waldarbeiter in der Ostmark bereitgestellt. Aus diesen Mitteln sollen in erster Linie bessere Unterkünfte und Wohnungen erbaut werden. Die Arbeiter zahlen je nach Bedürftigkeit 25 bis 80 v. H. der Gesamtkosten.

1Z7 SchutlmasburgM der NSDAP

Berlin, 1. Februar. Die Schulung der Partei dient der immerwährenden Erziehung zur Einheit des deutschen Volkes. Als Mit­tel und Werkzeug stehen der Partei zur Durchführung ihrer großen Aufgaben auf diesem Gebiet 89 Kreisschulungsburgen, 47 Gauschulunasburaen und dieReiebssckmlnnaS.

Sitter bannte die Kriegsfurcht"

Weitere Stimmen zur Führer-Rede

London, 1. Februar. Wie die maßgebenden Blätter anderer Länder befaßt sich auch die englische Presse weiterhin eingehend mit der Rede des Führers vor dem Großdeutscheu Reichstag. Die Londoner Zeitungen messen Tragweite der Führererklärung an oer lebhaften Umsatztätigkeit und an dem rapiden Anziehen der Preise nicht nur an der Lon­doner, sondern auch an der Neuyorker Börse. Man erblickt hierin das sicherste Anzeichen da­für, daß die Rede des Führers in der ganzen Welt eine beruhigende und festi­gende Wirkung ausgelöst und die künst­lich genährte Kriegsfurcht gebannt hat. Weiter widmen die Blätter dem Eindruck der Rede in der Weltpresse großen Raum, wobei beson­ders die begeisterten Artikel der italienischen Presse ausführlich wiedergegeben werden.

An der französischen Presse vom Mittwoch finden auch die Erklärungen Cham­berlains vor dem Unterhaus starke Beachtung. Die Bläircr unterstreichen die Versicherungen Chamberlains, daß er in die Friedenserklä­rungen des Führers und des Duce Vertrauen habe und zu weiteren Verhandlungen mit den totalitären Mächten bereit sei. Ein Teil der Blätter kommt auch erneut auf die Reichstags­rede des Führers zurück und kommt dabei zu Betrachtungen der neuen außenpolitischen Situation.

Das Echo der Führer-Rede faßt daS pol­nische RegierungsblattExpreß Poranny" in den Satz zusammen:Europa ist « rleich- t e r t".Kurjer Poranny" sagt, die Rede sei eine der friedfertigsten Reden gewesen.Kur­ier Polski" nennt die Führer-Rede einen Ver- sirch, die europäische Oeffentlichkeit moralisch abzurüsten. Der Führer habe an die Ideale der Angehörigen der anderen Nationen appelliert.

bürg zur Verfügung. Daneben besitzen die Gliederungen der Partei noch zahlreiche eigene Schulungsstätten. So bestehen inner­halb der Deutschen Arbeitsfront z. B. allein sieben Reichsschulen. 32 Gauschu­len und II Kreisschulen. Außerdem werden Huiiderttausende von Volksgenossen durch das VolkSbtldungswerk erfaßt.

NeWstapS Wahlperiode neu geregelt

Berlin, 1. Februar. Das von Minister Dr. Frick in der Reichstagssitzung schon kurz er­wähnte Gesetz über die Wahl­periode des Reichstages liegt setzt im Rcichsgesetzblatt vor. Danach wird der-, Reichstag auf vier Jahre gewählt. Die Wahl-, Periode beginnt mit dem Wahltage und en»; det vier Jahre nach dem ersten Zusammen-! tritt des Reichstages. Spätestens am 60.s Tage nach Ablauf der Wahlperiode findet! die Neuwahl statt. Neu gegenüber dem bis­herigen Recht ist, daß die Wahlperiode nicht schon vier Jahre nach dem Wahltag, sondern erst vier Jahre nach dem ersten Zusammentritt des Reichstage»! endet.

Ausländsdeutsche Kandlverkerjugen- in der Heimat

sic. Berlin, 2. Februar. Aus allen europäi­schen Ländern trafen am Mittwoch 40 Jun­gen in der Reichshauptstadt ein, die als Söhne im Auslände lebender reichsdeutscher Elter» für die nächsten Jahre bei deutschen Hand­werksmeistern eine gute handwerkliche Lehre durchmachen werden. Nach einer kur- zen Stadtrundfahrt wurden sie im Heim der deutschen Wandergesellen des Deutschen Hand­werks in der DAF. durch den Reichsdienststek- lenleiter Petersen in der deutschen Heimat begrüßt. In den nächsten Wochen werden sie ein Gemeinschaftslager in Rheins­berg beziehen, um sich zunächst einmal einzu- , wöhnen und einen Einblick in das Leben der Heimat zu erhalten.

In nächster Zeit treffen noch weitere sechzig Aungen aus Uebersee ein, so daß im April insgesamt 100 Jungen in deutsche Lehrstellen vermittelt werden. Nach der Lehre werden sie wieder in ihre Wahlheimat ziehen, um hier das deutsche Anseben im Auslande: zu ftärken.

Donau ln einem Auge überbrüLt

Bayerns größte Brücke bei Regensburg

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rb. Regensburg, 1. Februar. Die Funda- mentierung der größten Brücke Bayerns bei Sinzing über die Donau ist bis zum zweiten der sieben Pfeiler gediehen. 200 Ar­beitskräfte sind eingesetzt, damit das gran­diose Bauwerk imnäch st enJahre vol­lend et ist. Die Brücke mißt einschließlich der Widerlager 940 Meter, der Stahlüberbau ist 840 Meter lang. Ihre Breite entspricht der normalen Nutobahnbreite. jedoch ohne die beiden Grünstreifen. 130 Meter beträgt die größte Spannweite zwischen zwei Pfei­lern, mit der die Donau in einem Zuae über, brückt wird. Die Fundamente der bei­den Pfeiler direkt am Donauufer müssen m i t Senkkästen gegründet werden, die man nach und nach in die wasierhaltiaen Kies, schichten absenkt und mit Beton füllt. Im Laufe des Sommers erfolgt die Montage deS Stahlgerüstes über den Strom im freien Vorbau, ein auf einem Pfahlrost stehende» Holzgerüst dient dabei lediglich als Stütze.