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Man muß in der Geschielte weit zurück- ael)en. »m eine Zeit anzutressen. in der ein so einheitlicher und dem Ewigen zugewandter Baustil das Gesicht der deutschen Landschaft und seiner Städte bestimmte, wie er sich in der zweiten großen Architekturausstellung im Hause der Deutschen Kunst in München ausprägt. Zeiten der Ohnmacht der Schwäche, der inneren Zerrissenheit, schufen noch nie eine große Architektur. Sie ist. ob wir an die Aegtzpter. an die Griechen oder an das deutsche Mittelalter denken, stets der Ausdruck eines Volkes in der Hoch-Zeit seiner Kraft seines Wollend und Könnens.
Der überwältigende Eindruck dieser Ausstellung lieg, nicht so sehr in der Vielzahl der verschiedenartigsten Bauten, die überall im Reich entstehen, als in dem inneren und sor- umle» Gleichklang der gesamten Architektur, in der Ausprägung eines einheit.
ahmiing klassische Bausormen übernimmt, sondern sie umwandelt und iimformt. bis sie Ausdruck einer neuen Geistigkeit, eines neuen Gestaltungswillens werden, der ohne den dentschen Menschen und die deutsche Land- schast nicht denkbar ist.
Was in der Baukunst des Tritten Reiches als klassisch empfunden wird, das entspringt nicht einem verlegenen Zurückgreisen aus be. währte Vorbilder, sondern ist Ausdruck einer inneren Verwandtschaft, die alle großen Ban. epochen rassisch verwandter Völker verbindet. Daß man sich im Deutschland Adolf Hitlers wieder aus die Grundelemente eines wahr, haften großen Baustiles besann, daß man ein blutsfremdes expressionistisches Experimen. tieren ablehnte und ebensowenig in den Fehler der Jugendstilzeit verfiel, die den Bau» kdrper vom Ornament her bestimmen wollte, das ist das Zeichen einer großen Gesundung,
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ltchen und beherrschenden Stil, willens, in dem das Wirken eines überragenden Schöpfergeistes und die seelische Haltung der ganzen Nation zeitüberdauernde Gestalt gewonnen hat.
Ein französischer Journalist, dem der Führer eine Unterredung über die Sinngebung unserer großen Bauten gewährte, schilderte seine Eindrücke mit folgenden Worten:
..Für Adolf Hitler sind das Nützliche und das Angenehme, das Zweckmäßige und das Schöne keine Gegensätze, sondern gehören untrennbar zusammen. Der Führer beabsichtig:, seine städtebaulichen Bestrebungen aus das gesamte Reichsgebiet auszudehnen. So wirkt er dezentralisierend. So schasst er überall eine Atmosphäre der Kultur. Und gerade dadurch hebt er das Niveau des gesamten deutschen Volkes. Und eben darin liegt tue soziale Ausgabe der Städteplanung, ihre recht eigentliche Aufgabe. Sie ist nicht mehr lediglich Schmuck des Lebens; sie ist selber Leben. Sie lehrt, sie erzieht, sie bessert den Menschen, sie hebt ihn über sich selbst hinaus und vermittelt ihm einen neuen Sinn für Würde."
Diese Stimme eines Ausländers ist um so bemerkenswerter, als es manche Kritiker außerhalb der Reichsgrenzen gibt, die dazu neigen, den Baustil des Dritten Reiches als ..klassizistisch" im Sinne von ..reaktionär" abzutun. ihm also das Recht abzusprechen, ein vollgültiger Ausdruck des neuen völkischen Lebens, seiner geistigen Haltung und Zielsetzung zu sein. Eine solche rein kunsthisto- rische Betrachtungsweise ist ebenso billig wie oberflächlich und einseitig. Man mutz die Brille der historischen Betrachtung ablegen. um als ursprünglich empfindender Mensch die Seele dieser Bauorganismen erfühlen zu können. Dann wird man nämlich gewahr, daß dieser Baustil nicht in ungeistiger Nach-
die alle Möglichkeiten einer kraftvollen organischen Entfaltung in sich birgt. Die Bau. kunst des Tritten Reiches ist klassisch im Sinne jenes Kunstideals, das in diesem Be- griss das vollkommene Gleichge. wicht von Inhalt und Form ver- steht.
Das wird besonders deutlich, wenn man die verschiedenartigen Modelle und Großvhows auf die Einheitlichkeit ihres Stiles hm betrachtet. Ob es sich um die machtvollen, re- präsentatwen Bauten der Partei handelt, um die Neugestalung unserer Großstädte, um Gebäude der Theaterkunst, um Baukomplexe der Wehrmacht, um Ordensburgen oder um Jugendherbergen der Hitler-Jugend in allen wirkt trotz der Verschiedenart der Zl-ecke derselbe architektonische Geist. Das Lebensgefühl. aus dem heraus diese Bauten entstehen, ist nicht ein starrer Formalismus, sondern ein durchaus orgamscher Gestaltungswille. der es versteht, die Architektur mit feinem Empfinden aus der Eigenart der jeweiligen Landschaft oder des Gesamtbildes einer Stadt herauswachsen zu lassen.
Bei einem Rundgang durch dieAus- stellung begegnen wir in Saal 1 den Großbauten der Partei in München, den Bauten des Königlichen Platzes mit Braunem Haus und Führerbau. sowie dem Erweiterungsbau der Alten Pinakothek. Den Saal 2 beherrschen Großmodelle der neuen Oper in München (Architekt Prof. Brinkmann) der monumentalen Hohen Schule am Chiemsee, der künftigen Wirkungsstätte Alfred Rosenbergs. der Neugestaltung des Odeonsplatzes in München. Großphotos. Wandteppiche und prachtvolle Gobelins schmücken die Wände. Modelle und Großbilder der Ordensburgen Vogelfang und Lrösfinsee (Pros. Klotz) und beleuchtete Jnnenmodelle des Urlauberschiffes ..Robert Leh" (Prof. Brinkmann) sind im
Saal 3 aufgcbaut. In den vier anstoßenden Räumen gibt der Reichsverband der deutschen Jugendherbergen und die Reichs- jugendführung eine aufschlußreiche lieber- sicht über die bauliche Gestaltung von Ju- gendherlergen, HJ.- Heimen, Adolf-Hitler.
Schulen und Gebie.'s- führerschulen. Drei weitere Säle mit rd.
50 Modellen, zahlrer- chen Zeichnungen und Plänen offenbaren Bedeutung u. Schönheit unserer Reichs.
Auto-Bahnen. Wir freuen uns besonders, dabei einer stattlichen Anzahl von Entwürfen unserer Stuttgarter Architekten Prof.
Bon atz und Wilh.
T i e d j e zu begegnen.
Vorbildliche Zweckbauten zeigen Neichspost und Reichsbahn.
Wer in den letzten Monaten über die riesigen Baufelder Berlins wanderte. wird gerne in den Sälen des Westflügels verweilen. rvo der Generalinspektor für die Neugestaltung der Reichshauptstadt. Professor Albert Speer, an Hand von prächtigen Modellen einen Ueberblick über die großlinige Umgestaltung Berlins gibt. Daß sich die bauliche Umgestaltung nicht nur in München, Nürnbergund Berlin vollzieht, ist ersichtlich aus den Modellen der Dresdener Innenstadt, vom Königsufer und vom dortigen Gauhaus. Heer und Luftwaffe sind mit eindrucksvollen militärischen Bauanlagen vertreten. Besonders wuchtig wirkt das Modell der Platzgestaltung vor dem Flughafen Bcrlin-Tem-
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heit und schlichte Schönheit der hier ausgestellten Gegenstände. Nicht weniger als 1198 kunsthandwerkliche Erzeugnisse verzeichnet der Katalog. Ostmark und Sudetenland sind dabei stark vertreten. Wir freuen uns auch, Heuer wieder einer großen Zahl w ü r t- tem bcrgisch er Aussteller zu begegnen. Eine Fülle kunsthandwerklicher und kunstgewerblicher Erzeugnisse stammen aus der Kunstgewerbeschule Stuttgart und der Staatlichen höheren Fachschule für die Edelmetallindustrie in Schwäb. Gmünd. Reizvolle Schmucksachen stellen aus: Robert Fischer, Walter und Charlotte Lochmüller. K. A. Kohl und Emma Schempp. alle aus Gmünd; Clara Brigel, Erna Zaraes-Dürr und Emil Mößmer aus Stuttgart, sowie Margot Bau- mann. Korntal. Farbenprächtige Teppiche
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pelhof und die Anlage eines neuzeitlichen Flugbahnhoses von Professor Sagebiel.
Wirkt in der Architekturausstellung vor allem die Wucht. Größe. Weiträumigkeit und erhabene Klarheit, so bezaubert in der angegliederten Kunst Handwerksschau die Wärme. Materialcchtheit.» Gediegen
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und Wandbehänge zeigen Berta Schleicher, Jda Kerkovius und Anna Bauknecht. Stuttgart. Walter Mack L Co, Oetisheim. Tei- nacher Teppichknüpferei AG.. Stuttgart, und die Handweberei Kutter. Ravensburg. Duftig-zarte Spitzenarbeiten bringt Elfriede Freiin von Hügel, Stuttgart. Lederarbeiten von Hedi Metzger-Rovira, Stuttgart. Gläser aus den Gral-Glaswerkstätten. Göppingen, Schmiedekunst von Ernst v. Kürthy. Stutt- ' gart, und Möbel und Holzarbeiten von Christian Huber. Eugen Reiner und Theo und Alfred Kaiser, alle drei aus Stuttgart, und aus den Vereinigten Möbelwerkstätten Heinrich Einsele, Holzgerlingen, runden das Bild des schwäbischen Kunsthandwerkes ab.
Auch in diesen kunsthandwerklichen Erzeugnissen ist eine starke und einheitliche Ge- finnung. ein echtes Ethos der künstlerischen Leistung spürbar, das die ganze Ausstellung erfüllt. Was in der ersten Architekturausstel- lung in München noch als kühner, wegweisender Austakt erschien, das erklingt in dieser zweiten schon mit der breiten Wucht einer gewaltigen Shmphonie. Dabei stehen wir doch erst im Anfang dieser ins Ewige gespannten baulichen Neugestaltung Deutschlands. Wie groß, leuchtend und erhaben wird uns das Antlitz des deutschen Landes erst erscheinen, wenn ein Menschenalter hindurch mit gleicher schöpferischer Tatkraft daran gearbeitet worden ist!
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