Mittwoch, 1. Februar 1939

Echwarzwald-Wacht Seite 8

Geist der Wehrhastigkeit wachhatten!

OberbefetilLliÄber äes tteereb spracti ru äen Truppenteilen vrebäens

Dresden, 31. Januar. Der Oberbesehls- aber des Heeres, Generaloberst von rauchitsch, tveilte am Dienstag in Dres­den. In Begleitung des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe 3. General der Infanterie Blaskowitz, und des Kommandierenden Generals des IV. Armeekorps und Befehls­haber im Wehrkreis IV, General der Infan­terie von Schwedler, wohnte er zunächst am Heller dem Dienst von Truppenteilen des Standortes bei. Dann besichtigte er die Kriegsschule; dort richtete er an die auf dem Käsernenhof angetretenen Lehrgänge eine Ansprache, in der er Verantwortung und Ehre des deutschen Offiziersberufes und die Treuepslicht gegenüber Führer und Va­terland mit einprägsamen Worten darlegte.

Mittlerweile waren die Truppenteile des Standortes auf dem Alaun-Platz in Parade­ausstellung angetreten. Nach dem Abfchrei- ten der Fronten richtete Generaloberst von Brauchitsch von der Mitte des Parade- seldes aus an die Truppen eine Ansprache. Die Ausgabe der deutschen Soldaten sei, die Ehre, die Freiheit und den Lebensraum des deutschen Volkes zu schützen und zu sichern. Der Führer habe in seiner großen Rede am 30. Januar erneut erklärt, daß das Deutsche Reich mit alle» seinen Nachbarn in Frieden leben will. Dies könne der Staat nur, wenn er über eine starke Macht verfüge. Das deutsche Heer solle das beste Heer der Welt sein und der deutsche Soldat der beste Soldat der Welt. So sei es notwendig, den Geist der Wehrhaftigkeit über die aktive Dienstzeit hinaus stets wachzuhalten. Mit dieser Aufgabe habe der Führer nunmehr die SA. und das NSKK. betraut. Damit sei das Heer mit der SA. und dem NSKK. und durch diese mit der Partei noch kameradschaftlicher und enger verbunden. Nach dem Sieg-Heil auf den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht und dem Absingen der Lie­der der Nation folgte der schneidige Vorbei­marsch einer Ehrenkompanie vor dem Ober­befehlshaber des Heeres.

Am Nachmittag folgte eine Rundfahrt durch die Kasernen. Abends sprach Generaloberst von Brauchitsch zu den Offi­zieren des Standortes Dresden.

Ehrentafel für die Blutzeugen der AS

Berlin, 31. Januar. Zum sechsten Jahres- tag der Machtübernahme durch den National­sozialismus überreichte der Trupp III der Marine-SA. (AO.) dem Leiter der Auslands­organisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, eine schlichte Gedenktafel, auf der die Namen der acht Blutzeugen der AO. verewigt sind. Der Hintergrund der aus schwe­rem dunklen Eichenholz bestehenden Tafel trägt in Lettern aus neuem deutschen Metall die Namen Wilhelm Gustloff, Hans Hühner, Wilhelm Gaetje, Günther Swalmius-Dato, Helmut Hofmeister, Thomas Treiz, Heinz Foß, Ernst vom Rath, die als Blutzeugen der natio­nalsozialistischen Bewegung im Auslande ihr Leben gaben, damit ihr Höchstes einsetzend für Deutschlands Auferstehung.

Stabschef Lutze tu Rom

Teilnahme am 16. Jahrestag der Miliz

Rom, 1. Februar. Stabschef Lutze ist in Begleitung feiner Gemahlin und des SA.» Obergruppenführers Litzmann am Dienstag, nachmittag auf dem hiesigen Flugplatz Lit- torio eingetroffen. Der Generalstabschef der Faschistischen Miliz, General Russo, beglei. tet von Gräfin Gauttieri, der Gattin des stellvertretenden Generalstabschefs und um. eben von zahlreichen hohen Milizoffizieren, rüßte die deutschen Ehrengäste aufs Herz.

lichste^ Zum Empfang des Stabschefs waren der deutsche Botschafter und Frau von Mackensen, ferner der Kommandeur des RegimentsSA.-Standarte Feldherrnhalle'. SA.-Gruppenführer Neimann, Landes­gruppenleiter Gesandtschaftsrat Ettel, Orts, gruppenleiter Dr. Fuchs sowie zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie erschienen. Die zu den sportlichen Kameradschaftskämp- sen in Rom weilenden SA.°Reiter und SA.- Boxer waren zusammen mit der Ehrenkom­panie der Miliz in einer Front angetreten.

Bei der Zwischenlandung in Venedig

20 Flüge ins Erbbebengebiet

Wagemutiger Einsatz einer deutschen Flugzeugbesatzung

Buenos Aires, 31. Januar. An den um­fassenden Hilfsaktionen für das chilenische Erd- bebengebiet hat das Condor-Syndikat einen hervorragenden Anteil. So ist als erste Maschine in der von der Kata­strophe besonders stark heimgesuchten Stadt Chillan ein Junkers-Flugzeug gelandet. Dem Piloten der Maschine, Fritz Führer, ge­lang die Landung auf dem Flugplatz der Stadt trotz der zahlreichen durch das Beben entstan­denen Erdrutsche. Führer ist inzwischen käst ohne Pause 20mal von Santiago aus in bas Katastrophengebiet geflogen, mit Aerzten und Sanitätsmaterial an Bord. Beim Rückflug nahm er jedesmal Schwerverletzte mit in die Hauptstadt. Der selbstlose und wagemutige Einsatz der deutschen Flugzeugbesatzung wird von der chilenischen Bevölkerung dankbar an- «rkcmnt-

war Stabschef der SA. Luhe vom dortigen Präfekten und vom Kommandeur der Ma- rine-Streitkräfte der Adria offiziell begrüßt worden.

Stabschef Lutze wird als Ehrengast des Ge­nerals Nusso den Feierlichkeiten am heutigen 16. Gründungstag der faschisti. schen Miliz beiwohnen. Den Höhepunkt der Feier bildet am Mittwochvormittag in Rom die Verteilung der 60 goldenen, silber­nen und bronzenen Auszeichnungen, die der Duce am Grabmal des Unbekannten Sol­daten vornehmen wird, während auf der Piazza Venezia 20 000 Mann Miliz antreten. Anschließend nimmt der Duce auf der Via Nazionale die Parade der Milizformationen und Truppen ab. Am Nachmittag werden sportliche Wettkämpfe, und zwar am Mitt­wochnachmittag zwischen SA.» und Milizrei­tern und am Abend zwischen SA., und Mi­lizboxern ausgetragen.

ZrvooitaUMcheLan-aMttttkonlMir

Berlin, 31. Januar. In der Zeit vom 9. Januar bis 24. Januar haben zwischen italienischen und deutschen Regierungsstellen Verhandlungen über die Hereinnahme italie­nischer Landarbeiter nach Deutschland statt- gesunden. Diese Verhandlungen sind durch eine Vereiubarnng, die auf italienischer Seite von Präsident An gelin i und auf deutsher Seite von Staatssekretär Dr. Svrup unterzeichnet worden ist, zum Ab­schluß gebracht worden.

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ärbeiter in Deutschland dank der verständnis­vollen und harmonischen Zusammenarbeit der italienischen und deutschen Stellen gelungen ist, werden, gestützt aus die Erfahrungen des vergangenen Jahres, auf Grund der neuen Vereinoarung in Lesern Jahr 37 000 italienische Landarbeiter nach Deutschland kommen, um der deut­schen Landwirtschaft bei der Fortführung der Erzeugungsschlacht zu helfen. Dieser Großein­satz italienischer Arbeitskräfte in Deutschland tragt zugleich dazu bei, das Verständnis und die Freundschaft der beide« großen Achsen­mächte weiter zu vertiefen und zu stärken.

NMe von Volk zu Volk

Internationale Kameradschaft Turistik" gegründet

Berlin, 31. Januar. Im Festsaal des Pro­pagandaministeriums wurde Dienstag nach­mittag daS Gründungsprotokoll derInter­nationalen Kameradschaft Turistik" (JKT.) e. B. von den Vertretern Deutschlands, Ita­liens und Japans unterzeichnet. Der Leiter des deutschen Fremdenverkehrs, Staatssekretär Esser, der japanische Vize-Eisenbahnmini- ster, Kenjiro Kiyasu, und der Leiter d-; italienischen Fremdenverkehrs, Probo- Magrini, bildeten das Ehrenpräsidium der ,,Internationalen Kameradschaft Turistik". Zu ihrem Präsidenten wurde Direktor Win. ter von der Reichsbahnzentrale j'ur den deut­schen Reiseverkehr ernannt. Zunächst gehören derInternationalen Kameradschaft Turistik" Deutschland, Italien und Japan an.

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LlebMrama im SauSflur

Braut erschossen Selbstmordversuch

klr. Berlin, 31. Jan. Im Berliner Süden fanden Vorübergehende in einem Hausflur ern Mädchen tot vor. Daneben lag ein nur wenig älterer Mann, auch er aus einer schweren Kopfwunde blutend. Die polizeilichen Ermitt­lungen ergaben, daß es sich um eine Liebes« tragödie handelt. Die beiden waren seit eini­gen Jahren verlobt, das Mädchen hatte die Verlobung vor einiger Zeit aufgelöst, als ihr zu Ohren gekommen war, daß ihr Ver­lobter angeblich Halbjude sei. Er war dar­aufhin aus seiner thüringischen Heimat nach Berlin gefahren, um eine Aussprache herbei- zuführen. Er übernachtete bei seinem Schwa­ger, suchte seine Braut am andern Morgen auf und bat sie, ihn zum Bahnhof zu beglei­ten. Ohne weitere Auseinandersetzung schoß er sie dann kurz darauf im Hausflur nieder. Dann richtete er den Revolver gegen sich.

Belegschaft sprang aus dem Fenster

Großfeuer im Frankfurter Industrieviertel

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ju. Frankfurt, 31. Januar. In einer Ma­schinenfabrik im Frankfurter Industrieviertel brach ein Brand mit derartiger Schnelligkeit aus, daß sich ein großer Teil der Be. leg schaft nur durch einen Sprung aus de ni Fenster des erstenStok- kes in Sicherheit bringen konnte. Zwei Mädchen mußte man mit dem Sprungtuch auz ihrer gefährlichen Lage befreien. Der Feuerwehr gelang es nach einstündiger Ar­beit bei der außer neun Rohren auch Sauer, stoffgeräte eingesetzt wurden, des Feuers Herr zu werden und die benachbarten Werkstätten zu retten. Dabei erlitt ein Brandmeister schwere Rauchvergiftungen. ' -- ------

Soldaten sangen gefährlichen Wold

seb. Reumünster, 31. Januar. Durch den Einsatz einer Kompanie des Jnfanterieregi- ments 46 gemeinsam mit Gendarmerie, Feuerwehr und der Einwohnerschaft des

schleswig-holsteinischen Ortes Gardelang ist es gelungen, einen gefährlichen Sittlich­keitsverbrecher zwei Stunden nach einer verübten Untat festzunehmen. Der Un­hold hatte in einem Gehölz bei Gardelang ein siebenjähriges Mädchen überfallen und sich daran vergangen. Das Kind mußte mit schweren Verletzungen in das hiesige Kranken. Haus eingeliefert werden. Bei seiner Verneh. mung konnte es dem Gendarmeriebeamten eine so genaue Beschreibung des Täters ge- ben, daß unmittelbar nach dem Verbrechen eine Fahndungsaktion größten Stils einge­leitet werden konnte. Dem Unhold gelang eS nicht mehr, den weit um das Gebiet des Tat. ortes gezogenen Sperring zu durchbrechen. Schon zwei Stunden nach der Tat konnte der Sittlichkeitsverbrecher, ein aus Lübeck im gestohlenen Kraftwagen gekomme­ner Mann, gestellt werden.

zwei Mönner unter einer Lawine

Schweres Unglück im Karwendelgebirge k! i 8 en d e rl c Ii t 6er H8-?re,»s

da. München, 31. Januar. In der Nähe der Solstein-Hütte im Karwendelgebirge kam es, wie die Deutsche Bergwacht mitteilt, neuer­dings zu einem schweren Lawinenunglück, bei dem zwei Mann verschüttet wurden. Mehrere Bergwachtmänner, die zufällig auf der Eppzirler Alm das Unglück beobachtet hat­ten, brachen sofort zur Hilfeleistung auf. Die inzwischen verständigten Rettungsstellen in Innsbruck und Mittenwald schickten Mann­schaften ab, die im Schein zahlreicher Fackeln das Lawinenfeld bis in die spä­ten Nach! stunden absuchten.

Auto rast in die Mel

Die Schwester und die Tochter tot

Hr. Berlin, 31. Januar. Als an der Sa- crower Fähre ein mit zwei Frauen und einem Kinde besetzter Kraftwagen über die Havel gesetzt werden sollte, gab auf die Auf- forderung des Fährmanns hin. etwas näher heranzufahren, die Fahrerin wahrscheinlich zu viel. GaS, so daß der Wagen in einem plötzlichen Ruck anfprang. über die Fähre

Arbeitsentlastung durch die Technik

Wintertagung des Reichsnährstandes

Berlin, 31. Januar. Bei der Eröffnung der Wintertagung, die der Reichsnährstand anläß­lich derGrünen Woche 1939" vom 31. Jan. bis 3. Februar in Berlin abhält, sprach ^ Neichsobmann des Reicks»^ritandes, Bauer Gustav BehrenS. Er führte u. a. aus: In­folge des gewaltigen Aufschwunges der deut­schen Wirtschaft hätten sich der Erzeugunas- schlacht immer mehr Hemmungen schwerster Art entgegengestellt. Der Mangel an Arbeits­kräften auf dem Lande sei zu einer fast un­überwindlichen Schwierigkeit geworden. Der deutsche Bauer dürfe aber nicht mutlos die Flinte ins Korn werfen, sondern er müsse Ausschau halten nach Mitteln und Wegen, um auH diese Schwierigkeiten zu überwinden. Da esin den meisten Fällen den Bauern auS wirtschaftlichen Gründen nicht möglich sei, die notwendigen Maschinen zur Arbeitsentlastung anzuschaffen, bleibe nur der Weg der ge­meinschaftlichen Anschaffung die­ser Geräte übrig.

Weiter kam Reichsobmann BehrenS auf die ArbeitderBäuerinzu sprechen; er be­tonte, daß die Hauptlast im Betriebe auf ihre» Schultern ruhen würde und daß es auch hier gelte, nach Mitteln und Wegen zur Arbeits­entlastung Ausschau zu halten. Neben der Ueberwinoung des Kräftemangels in der Land- Wirtschaft seien noch zahlreiche andere Auf­gaben zulösen._

hinwegbrauste, die Schutzkette sprengte und dann in der Havel versank. Trotz der so­fort vorgenommenen Rettungsver­suche dauerte es einige Zeit, bis die Insas­sen des Wagens geborgen werden konnten. Wiederbelebungsversuche hatten nur bei der Fahrerin Erfolg; ihre Schwester und ihre Tochter dagegen konnten nicht mehr gerettet werden.

Württemberg

UerkM M Miglkiten

Stuttgart, 31. Januar. Die mit großem Erfolg augenblicklich hier im Landes, aewerbemuseum zu sehende AuS- stellungDeutsche Werkstoffetm Handwerk" vermittelt dem Handwerker nicht nur eine genaue Kenntnis der Werk­stoffe. die bei seiner Arbeitsweise heute be­reits mit Erfolg verwendet werden können. Sie macht ihn, entsprechend ihrer Absicht für sparsame Roh st offverwend ung einzutreten, vielmehr auch mit neuarti­gen Arbeitsweisen vertraut, die ge­eignet sind, sich im Interesse der deutsche» Devisenwirtschaft auszuwirken. So zeige« zum Beispiel die Dachdecker an einer Groß­photomontage. daß handwerksgerechte Arbeit bei allen Arten der Dachdeckung das heute noch oft verwandte Blech in den Dachkehle» und Kaminansätzen völlig überflüssig macht.

Hransame Mutter

Stuttgart, 31. Januar. Die 20jährige H. N. aus Neresheim wurde vom Schwurgericht unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wegen eines Verbrechens der versuchten Kinds- tötung zu sieben Monaten Gefäng­nis verurteilt. Die Angeklagte, die von ihrem Verlobten ein Kind erwartete, gebar dieses mit Absicht auf dem Abort, um es dort! ertränken zu können. Sie hielt den Kopf des Kindes denn auch so lange unter Wasser, bis sie annahm, daß es ertrunken sei. Dann steckte sie es in eine Pappschachtel. Die ärzt­liche Untersuchung ergab jedoch, daß das Kind infolge einer Geburtsverletzung eine Ge­hirnblutung erlitten hatte und bereits toti zur Welt gekommen war. Die Kindsmutter war deshalb nur wegen versuchter Kinds, tötung zu bestrafen. .

8ur gleichen Zelt drei Krönte

Stuttgart, 31. Januar. Das Schöffengericht verurteilte den 27 Jahre alten ledigen Albert Schnell aus Uhingen lKr. Göppingen) wegen eines fortgesetzten Vergehens des Be­trugs zu einem Jahr Gefängnis. Ar- beitsscheuheit hatte den Angeklagten zum Hei. ratsschwindler werden lassen, der zu gleicher Zeit drei Bräute sein eigen nannte. Der einen von ihnen, einer 23jährigen Haus­gehilfin in Stuttgart, nahm er in Zeit von knapp dreiviertel Jahren ihre sämtlichen Er. sparnisfe in Höhe von annähernd 800 RM. ab. Im Elternhaus der andern Braut, einer 30jährigen Haustochter, genoß er fünfvier­tel Jahre freie Unterkunft und Verpflegung, und zwar auch dann noch, als die Braut er­fahren hatte, daß ihr vermeintlicher Zukünf­tiger noch zwei weitere Bräute neben ihr be­sitze. Sie hat dies alsDienst an der Volks- gemeinschaft" betrachtet ... Die dritte Braut war eine 25jährige Stenotypistin in Stuttgart, die sich von dem Angeklagten M einer Pfingsttour nach Urach einladen ließ, die Kosten aber dafür selbst ..vorschießen" mußte, weil ihr Kavalier ohne einen Pfen­nig Geld in der Tasche erschienen war. Na­türlich erhielt sie ihr Darlehen nicht zurück. Verurteilung erfolgte nur im ersten Fall. Beim Ausflug nach Urach erschien die be­trügerische Absicht immerhin zweifelhaft und die Priesterin einer mißverstandenen Bolks- gemeinschaft hatte ausdrücklich erklärt daß sie sich durch das Verhalten des Angeklagten nicht geschädigt fühle. In diesen beiden Fäl. len erfolgte daher Freisprechung.