Mittwoch, den t. Februar 1939
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Friedenshoffnungen durch diese Rede verstärkt. Selbst der marxistische „Daily Herald" erblickt in der Wiederholung der deutschen Kolonialfordernngen keinen Grund zur Beunruhigung. Das englische Volk — dies geht ans den Stimmen der Presse und aus den Worten des Mannes auf der Straße hervor — sieht in der Führer-Rede den Beweis des d e u tschen Friedenswillens und hofft, daß auch oie Kolonialfrage eine gerechte und friedliche Lösung findet.
°-',Jn Frankreich, wo ebenfalls mit Gc- Mgtuung der Friedenswille des Führers verzeichnet wird, hat die Bekundung der bedingungslosen deutsch-italienischen Solidarität die letzten Zweifel an der unerschütterlichen Festigkeit der Achse beseitigt, die in diesen Tagen noch hier und da auftauchten. Die Blätter iveisen darauf hin, daß nun keinZwei - fel mehr an der unbedingten Bund, nistreue der Achsenmächte besteht. Trotzdem habe der Führer keine dro- hende Sprache geführt, steln die „Ere Non- Welle" fest. ,Oeuvre" glaubt an die Möglichkeit der Fortsetzung der Münchener Politik. Mehrere Pariser Blätter heben hervor, daß Deutschland mit Frankreich und England in Frieden leben wolle. Allerdings werden hinsichtlich der Neuverteilung des Kolonialbesitzes in Paris mehr Einschränkungen gemacht, als dies in London der Fall ist. Zweifellos haben jedoch die sachlichen Gesichtspunkte, die der Führer zur Begründung des deutschen Kolonialanspruchs anführte, einen nachhaltigen Eindruck hinter- lassen.
In Italien ist die Rede des Führers mit unbeschreiblicher Begeiste. rung ausgenommen worden. Der tiefe und herzliche Widerhall kommt in allen italienischen Blättern zum Ausdruck, die die Worte des Führers in größter Aufmachung und fast ohne Kürzungen bringen. Das italienische Volk empfindet tiefste Befriedigung über die bedingungslose Verbundenheit De u t s ch l a n d s u n d I t a l i e n s, die der Führer in seiner Rede so zweifelsfrei prokla- mierte. „Meffagero" weist auf diese vollkommene Solidarität hin und warnt die Welt vor der namenlosen Verantwortung derer, die dem deutschen Volk die Rückgabe der Kolonien verweigern wollen. „Deutschland und Italien werden ihren Lebenskampf gemeinsam fortsetzen, um sich auf friedliche Weise und durch die Arbeit die Tore der Zukunft zu öffnen"; in diesen Worten des „Regime safcista" spiegelt sich das stolze Gefühl der völligen Solidarität, das das italienische Volk heute gegenüber Deutschland empfindet. Nicht minder herzlich ist die Stimmung in Nationalspanien. Die spanische Presse stellt die Stellen der Führerrede, die sich auf den Freiheitskampf des nationalen Spanien beziehen, groß heraus und bekennt sich zur Freundschaft mit dem Deutschen Reich.
Die polnische Presse kommentiert die Führerrede in langen Betrachtungen. Zwei Punkte werden besonders herausgestellt, die erneut bekräftigte deutsch-polnische Freundschaft und die deutsche Kolonmlforderung. „Kurjer Polski" ist der Ansicht, daß die R ü ck. gäbe der Kolonien noch 1939 erfolgen müsse. „Kurjer Warzsawski" spricht davon, daß Deutschland die gleichen Lebens- rechte und die gleichen kolonialen Ansp .üche habe wie die anderen Großmächte. Die Kolo, nialfrage sei durch die im übrigen gemäßigte Rede Praktisch in Angriff genommen worden.
In Ungarn ist das Echo der Führerrede herzlich und freundschaftlich. „Pestcr Lloyd" schreibt, daß das ungarische Volk nnt Dank und ritterlicher Treue die Worte des Führers, die sich auf Ungarn bezogen, erwidere. In der Tfchecho-Slowakei wurde die Rede des Führers mit fieberhafter Spannung erwartet. Die freundschaftlichen Versicherun- gen des Führers gegenüber dem tschechischen Volk werden mit einem Gefühl der Befriedigung zur Kenntnis genommen und neben dem allgemeinen deutschen Friedenswillen dankbar anerkannt.
In den neutralen europäischen Staaten, in Belgien, Holland, in den drei nordischen Staaten und in den baltischen Staaten findet die Führerrede verständnisvolle Betrachtung. Die dem Deutschen Reich angedichteten Angriffspläne auf Holland und Dänemark sind durch die Worte des Führers widerlegt. Schon aus diesem Grunde wird die Reichstagsrede mit Genugtuung in diesen Ländern ausgenommen. Mehrere skandinavische Blätter unterstreichen die Berech. tigung des deutschen Kolonialanspruches und die Zweckmäßigkeit, Deutschland die Kolonien Mrückzugeben, da ihrethalben nicht Europa in einen Weltkrieg gestürzt werden dürfe.
Der Gesamteindruck der großen Rede des Führers in der Welt läßt sich zusammenfassen m der Feststellung, daß sie dem Frieden gedient und künstlich erzeugte Spannungen beiseite geräumt hat. Die Welt hat die deutsche Kolonialforde, rung zur Kenntnis nehme« müssen, ebenfalls die Versicherung der bedingungslosen deutsch, italienischen Solidarität. Die Antwort der Staatsmänner bleibt abzuwarten, nach, dem die Presse bereits den Gefühlen der Völ. ker Ausdruck gab.
Wer Recht und unsere Zaust stark genug
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bi i g e o b e r I e d t äer bI8 Presse w. Memel, 31. Januar. Zur Ue bernahme des Sportbundhauses durch den memeldeutschcn Führer marschierten rund 5000 Memeldeutsche auf dem Theaterplatz auf, und zwar 1500 Ordnungsdienstmänner in schwarzer Uniform, 1000 Männer der Sicherheitsabteilung im Braunhemd und über 2500 Männer und Frauen des Sportbundes. Sie alle legten ein einmütiges Bekenntnis zum Nationalsozialismus ab. Die Schlüssel des Sportbundhauses wurden dem Führer der Memeldeutschen, Dr. Neumaun, übergeben, der u. a. ausführte: „Die Zeiten haben sich grundlegend gewandelt. Heute stehen die memeldemichen Formationen uniformiert, wenn auch ohne Waffen da, Treuhänder dafür, daß das Schicksal unserer Heimat von nun an in unseren eigenen Händen lie- gen wird. Jeder störende Versuch, den bös- willige Elemente unternehmen könnten, würde zurückgeschlagen werden. Der litauische Bauer,
London, 1. Februar. Ministerpräsident Chamberlain berichtete am Dienstag im Unterhaus über seine Reise nach Rom. Er erklärte u. a.. daß die Verhandlungen wischen ihm und Lord Halifax mit Musso- ini und Gras Ciano in voller Offenheit geführt worden seien. Wenn man auch nicht sagen könne, daß man in allen Punkten eine Einigung erzielt habe, so habe man doch den Zweck erreicht. So habe schließlich iede Seite ein klareres Bild über den Standpunkt des Partners gehabt. Man habe keineswegs formelle Verhandlungen führen wollen. Die Verhandlungen feien vielmehr unformell und ergründend gewesen. Mussolini habe in erster Linie klar gemacht, daß die Politik Italiens eine Friedenspolitik sei und daß er. Mussolini, mit Freuden, wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte, seinen Einfluß zugunsten des Friedens einsetzen würde. Ebenso hätten die Gastgeber der englischen Minister die Achse Nom-Berlin als einen wichtigenFaktor derAußen. Politik geschildert. Englischerseits habe man demgegenüber darauf hingewiesen, daß eine enge Zusammenarbeit zwischen England und Frankreich die Grundlagen der britischen Politik bilde.
Was das Mittelmeer anlange, so habe Mussolini seiner Befriedigung über das englisch-italienische Abkommen Ausdruck gegeben und mit Nachdruck wiederholt, daß es Italiens Absicht sei, loyal zu seinen in diesem Abkom. men übernommenen Beipflichtungen zu stehen. Man habe sich dann geeinigt, über die Be- rich tigung der Grenzen zwischen talienisch-Osiafrika und dem udan und sonstigen angrenzenden britischen Gebieten in Zukunft miteinander zu verhandeln, wie das Abkommen vorsehe. Soweit der Sudan in Frage komme, werde die ägyptische Regierung natürlich an den Verhandlungen teilnehmen. Englisckerseits habe man kein Hehl daraus gemacht, daß man die Verschlechterungen der italienischen Beziehungen zu Frankreich bedauere. Aus den darauffol- enden Erörterungen sei klar geworden, daß as große Hindernis zwischen Frankreich und Italien die s p a n is ch e F r a g e sei und oaß, olange dieser Krieg nicht vorbei sei, keine Verhandlungen zwischen Italien urü> Frank-
kortsetruoz von Seite I
englische Regierung. „Daily Expreß" ist der Ansicht, daß England moralisch verpflichtet sei, alsbald zu den deutschen Forderungen Stellung zu nehmen und die Kolonien entweder sofort herauszugeben oder sie endgültig zu behalten. Eine hinhaltende Taktik sei nicht mehr zu rechtferrigen. Der politische Korrespondent des „Star" erklärt, die Rede des Führers habe in Londoner Regie- rungskreisen im allgemeinen einen guten Eindruck gemacht. Zweifellos beginne man in England die Nöte und Wünsche Deutschlands nach dieser Rede mit anderen Augen zu betrachten als bisher, uiw Ministerpräsident Chamberlain selbst betrachte die Rede direkt als einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Befriedungspolitik. Man hoffe in englischen Regierungskreisen, daß auch alle die wirtschaftlichen Fragen, vor allem das Problem des Exports, in absehbarer Zeit bereinigt werden könnten. „Daily Mail" und „Daily Telegraph" setzen sich für eine friedliche Lösung der Kolonialfrage ein. Selbst der marxistische „Daily Herald" erblickt in der Wiederholung der deutschen Kolonialforderung keinen Grund zur Beunruhigung. „Evening Standard" bezeichnet die Führerrede als „Friedensrede".
Budapest: Ungarn dankt dem Führer
Die Budapester Blätter erklären, daß di« offenen und mutigen Erklärungen Adolf Hitlers und die absolute Friedensbereitschaft selbst die voreingenommensten Kreise zu einer objektiven Beurteilung zwingen würden und eine Atmosphäre der Beruhigung geschaffen hätten, wie sie das internationale politische Leben schon lange nicht mehr gekannt habe. Die liberalen
der litauische Soldat sind nicht unsere Gegner. Die Wirtschaftsinteressen des Staatsgebietes, das Großlitaueu heißt, und unser Wunsch nach Freiheit sind durchaus lösbare Probleme. Wir haben das feste^Vertrauen, daß unser Recht und unsere Faust stark genug sind, jeder Einmischung in unsere Belange Trotz zu bieten. Unsere Treue gehört der Heimat, unser Leben der Freiheit, unser Hoffen und Glauben ober dem Führer aller Deutschen, Adolf Hitler." Dreimal brauste das Sieg-Heil über den Platz, dann begann der Marsch der Formationen quer durch Memel.
Für den Ordnungsdienst hatte dieser Tag noch eine besondere Bedeutung. 1500 OD.-Männer wurden v e r e i d i g t. In der Eidesformel wird Treue zur Heimat und zum Führer, Gehorsam uno Bekenntnis zum Nationalsozialismus gefordert. Von diesem Tage an gilt im Memelgebiet der deutsche Gruß „Heil Hitler".
reich Aussicht auf Erfolg hätten. Mussolini habe mit Nachdruck erklärt, daß, sobald der spanische Konflikt vorüber sei, Italien nichts von Spanien zu fordern habe. In weiteren Erörterungen mit dem italienischen Außen- minister habe Graf Ciano die Zusicherung erneuert, daß Italien territorral keine Ansprüche in Spanien verfolge.
Man habe weiter eine sehr nützliche Erörterung über die Frage der Abrüstung geführt. Diese habe ergeben, daß Mussolini ein Anpacken dieser Frage auf dem Wege einer qualitativen Rüstungsbegrenzung begünstige, sobald die Bedingungen hierfür günstig seien. Man sei übereingekommen, bezüglich dieser Frage miteinander in Fühlung zu bleiben. In der Jude »frage habe Mussolini deutlich zu verstehen gegeben, daß es sich hier um eme internationale Frage handele, die nicht von einem Staat allein gelöst werden könne und die daher auf breiter Basis behandelt werden muffe.
In der Aussprache über Spanien, die auf Verlangen der Labour-Party gestern im Unterhaus stattfand, erklärte Ministerpräsident Chamberlain, nachdem Attlee die Aussprache mit gehässigen Ausfällen gegen Deutschland und Italien eröffnet hatte, es sei nicht der Augenblick für die britische Negierung, ihre Nichteinmischungspolitik in Spanien zu ändern. Er sei nicht der Ansicht, daß die Lage in Spanien im Augen, blick eine Bedrohung für den Frieden Europas darstellc. Die britische Politik sei eine Po. litik der strikten Unparteilichkeit.
Arbeikslosen-Sarg vor dem Unterhaus
Englische Arbeitslose versuchten am Dienstag, den schon berühmt gewordenen Sarg ins Parlament hineinzutragen. Zahlreiche Kundgeber, die vor dem Parlament auf das Eintreffen des Sarges warteten, entfalteten Banner mit Aufschriften, die eine Besserung der Lebenslage für die Arbeitslosen forderten. Die Polizei hat 12 Demonstranten festgenommen und mit ihrem Sarg in eine Polizeiwache gebracht. Eine Gruppe weiterer Arbeitsloser begab sich ins Unterhaus; sie wurde aber nur in die äußeren Wandelgänge zugelasien.
ungarischen Oppositionsblätter haben unter dem Eindruck der Rede einen Kurswechsel vollzogen. Blätter wie „Esti Kurier" oder das „Acht- Uhr-Blatt" des Grafen Bethlen, die sich seit Wochen gegenseitig darin überboten, von einer angeblichen Bedrohung der ungarischen Unabhängigkeit durch Deutschland zu faseln, zeigen sich mehr als bekehrt und stellen plötzlich fest, ihre stets vertretene Ansicht, daß Deutschland ein unabhängiges, innerlich gefestigtes Ungarn wünsche und jede Einmischung in innere Angelegenheiten eines anderen Landes ablehne, habe durch die Führerrede eine nähere Bestätigung erfahren. Im übrigen zeigt sich die ungarische Oesfentlichkeit durch das klare Bekenntnis des Führers zur Kampfgemeinschaft mit dem faschistischen Italien stärkstens beeindruckt.
Paris: Kolonialfrage im Vordergrund
Die Worte des Führers „ich glaube an einen langen Frieden" beherrschen die Schlagzeilen der französischen Presse. Mit großer Erleichterung find die Ausführungen Adolf Hitlers zur Kenntnis genommen worden. „Journal" bezeichnet die Rede als eine der größten, die je in Deutschland gehalten wurden. Adolf Hitler habe sich selbst übertrosfen. Die Bekundung der deutsch-italienischen Solidarität hat die letzten Zweifel an der unerschütterlichen Festigkeit der Achse beseitigt, die in den letzten Tagen noch in der französischen Presse auftauchten. „Oeuvre" glaubt an die Möglichkeit, die Münchener Politik fortzusetzen und „Ere Nouvelle" sieht in der Reichstagsrede des Führers keinerlei Drohung. Eine Anzahl von Blättern fällt wieder in die übliche gehässige Berichterstattung zurück. In erster Linie wenden sich die Kommentare jedoch der Aufrol
lung der K o l o n i a l fr a ge zu. Man erwartet die Eröffnung einer internationalen Debatte als unmittelbar bevorstehend. Daraus und aus der Schwäche der französischen Position mögen sich wohl auch die hitzigen Polemiken erklären, die gegen diesen Teil der Führerrede ins Feld geführt werden. So schreibt z. B. auch der „Jn- transigeant", man trete in eine Periode ein, in der Frankreich mehr als jemals zuvor seine Kaltblütigkeit und Einigkeit nötig habe.
Prag: „Gerechte Verteilung der Reichtum«"
Der Eindruck der Führer-Rede in der Tschecho- Slowakei war gewaltig. Er spiegelt sich wider in den Kommentaren der Prager Presse, die der Nöichstagsrede ganze Seiten widmet. Das Friedensbekenntnis des Führers wird als ausschlaggebende Tatsache angesehen. Der „Narodni Politika" glaubt an das Zustandekommen einer Konferenz, in welcher England die Friedcnsrichtlinien Adolf Hitlers aufgrerfen werde, Frankreich den Rat zu kleinen Konzessiv- nen gebe und schließlich Italien sich mit einer friedlichen Lösung der Tunis- und Dschibuti-Probleme ohne territoriale Konzessionen zufrieden- geben werden. Das „Ceske Slovo" überschreibt seinen Artikel: „Die Idee ist stärker als das Schwert." In der „Narodni Listy" wird bemerkt, daß sich Deutschland nunmehr auf dem Wege zu einer neuen und gerechten Verteilung der Reich- tümer auf der Welt befinde. ES habe dazu nach den Friedensverträgen auch den Nechtstitel. Die Tendenz der Führer-Rede zeige unverhüllt auf eine friedliche Lösung der Probleme in der Welt.
Tokio: Festigkeit des Antikominternpaktes
Die gesamte japanische Presse bringt die Rede des Führers vor dem ersten Großdeutschen Reichs- tag in größter Aufmachung. Besonders wird di« Festigung des Antikominternpaktes und die Bereitwilligkeit Deutschlands zur Unter st ützung Italiens und Japans hervorgehoben und gleichzeitig mit besonderer Freude der Hinweis des Führers auf den heroischen Geist und die Ziele Japans im Fernen Osten im Kampf gegen den Bolschewismus hingewiesen.
Washington: „Eine ermutigende Rede"
In Washington rief die Führer-Rede eine allgemeine Erleichterung hervor. Man klammert sich förmlich an Adolf Hitlers Erklärung, er wolle keinen Krieg, und nahm sich des Führers offensichtlich an Amerikas Adresse gerichteten Argumente durchaus zu Herzen. Ueberwie- gend zeigte man sich befriedigt über die klare Feststellung, daß zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volk Frieden und Freundschaft herrschen könnten, wenn nicht die Juden und die egoistischen amerikanischen Parlamentarier dies hmtertrieben. Gewisse an Südamerika interessierte Kreise wollen natürlich mit der Erklärung, daß die deutsch-iberoamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen die USA. nichts angingen, nicht ganz einverstanden sein. Bundessenator Pittmann erklärte vor der Presse, die Rede sei als sehr ermutigend anzusehen. Der Kongreß- abgeordnete Fish stellte fest, daß der Führer durchaus recht habe, wenn er sich eine Einmischung der Vereinigten Staaten in die Beziehungen Deutschlands zu Mittel- und Südamerika energisch verbitte. Deutschland habe daS Recht. Handel zu treiben wo es wolle.
Llmmberlain zur Zubrer-Rede
kiUgeuberielit äer H 8 - k> r e s s e
London, 31. Januar. Ministerpräsident Chamberlain erklärte am Dienstag vor dem Unterhaus, auf die Reichstagsrede deS Führers eingehend, er habe den ganz bestimmten Eindruck, daß es nicht die Red« eines Mannes war, der sich darauf vorberei. tet, Europa in einen neuen Krieg zu stürzen. In der Rede habe es viele Stellen gegeben, in denen auf dieNotwendigkeit deS Friedens sowohl für Deutschland als auch für die anderen Länder hingewiesen worden sei.
Anschlag -er Sübrer Rede
bei den faschistischen Parteistellen
Rom, 31. Januar. Parteisekretär Sta- race hat den Anschlag der Führerrede, soweit sie Italien betrifft, in allen Parteistellen angeordnet.
Sau Mark Brandenburg derRSDAR
Eine Anordnung des Führers
Berlin, 31. Januar. Der Führer hat unterm 30. Januar folgende Verfügung erlaffen: „Ich verfüge, daß der Gau Kurmark der NSDAP, mit Wirkung vom heutigen Tage die Bezeichnung „Gau Mark Brandenburg der NSDAP." führt, lgez.) Adolf Hitler."
Die Lage ln Tunis
b i g e n b e r i e b t cker H8-Presse
Rom, 1. Februar. Die fortgesetzten Drang, salierungen denen die italienische Bevölkerung in Tunis durch Franzosen und Juden ausgesetzt ist, veranlaßten den dortigen Korrespondenten der „Giornale d'Jtalia" zu der Feststellung, daß die Lage in Tunis für die Italiener sich immer schwieriger und unhaltbarer gestalte. Man könne in Tunis kaum italienisch reden, das heißt, die Sprache gebrauchen, die noch vor kaum 50 Jahren die einzige war. mit der man sich dort mit der eingeborenen Bevölkerung verständigen konnte, ohne sich Schmähungen und Drohun. gen auszusetzen. In jedem Italiener sehe man einen Feind und einen Spwn. Man ver. suche, den Italienern durch Boykottmaß. nahmen zu schaden und sie durch Drohungen einzuschüchtern oder durch Lockun. gen zur Naturalisierung zu veranlassen. Mit allen Mitteln wolle man die Widerstandskraft der italienischen Bevölkerung schwächer^ was aber nicht gelingen werde.
Chamberlain über seine Romreise
Okkener sVleinun^sLULtLuseb über alle inlernAlionalen iLAeskraAen
Die Welt bat den Führer verstanden