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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 25. Januar 1939

Nr. 21

Lin deutsch-jpaniWs Kulturabkommen

feierliche Onter^cicbnunA in LurZos / LeiclerseiliZer Wille ?wn starken Ausbau 6er kulturellen Le-iekunMn

Burgos, 24. Januar. Am Dienstag­mittag, um 13 Uhr MEZ., fand im Außen­ministerium in Burgos die feierliche Unter­zeichnung eines deutsch-spanischen Kultur­abkommens statt. Für die nationalspanische Regierung zeichnete der stellvertretende Mini­sterpräsident der Nationalregierung und Außenminister General Graf Jordan«, für das Deutsche Reich der deutsche Botschaf­ter von Stohrer.

Dem bedeutungsvollen Ereignis wohnten Erzichungsminister Prof. Sainz Rodrigues sowie der Nnterstnntssekretär im Erziehungs­ministerium, Prof. Gnrcia Valdezasas, ferner der Nntcrstnatssekretär und Leiter der Kul- turabteilnng des Außenministeriums, sowie der Leiter des höheren Schulwesens im Er- ziehungsininisterium und der erste Geschäfts, träger Nationalspaniens in Berlin und jetzige Chef des Protokolls im Außenmini­sterium Baron de las Torres bei, ferner die an dem Zustandekommen des Abkommens führend beteiligten Mitglieder der deutschen Botschaft, Botschaftsrat Dr. Heberlein und Dr. Petersen.

Nach der Unterzeichnung tauschten der spanische Außenminister und der deutsche Botschafter kurze herzliche Ansprachen aus. in denen der beiderseitige Wille zum Aus­bau der deutsch-spanischen Be- zieh ungen in warm empfundenen Wor­ten zum Ausdruck kam. Anschließend veran­staltete der Außenminister einen Empfang, an dem alle an den Verhandlungen und dem Abschluß des Kulturabkommens beteiligten Herren teilnahmen.

Mit der UnterzcichnnnH des deutsch-spani­schen Kulturabkommens ist ein weiteres Bollwerk zur friedlichen Auf, bauarbeit in Europa geschaffen wor­den. Während die Truppen Frnncos noch um die Befreiung der Heimat kämpfen, wäh­rend sic die bolschewistischen Giftpilze Stück um Stück ans dem Boden Spaniens ziehen, bereitet sich der Staat schon aus eine neue Ernte vor. Der Führer Deutschlands und der Chef der spanischen Nationalregicrnng haben eine Epoche der wechselseitigen Vertiefung der bestehenden freundschaftlichen kulturellen Be­ziehungen eingeleitet, die den Kreis erwei­tert, der sich um dieA ch s e" zieht. Die prak­tischen Erfahrungen des geistigen Austausches innerhalb der Achsenmächte sind zum Wert­messer für das Abkommen geworden, das ein umfassendes Programm gegenseitiger Knltur- förderung entwickelt hat.

In der deutschen Schulreform sind bereits wichtige Ansätze einer größeren Entfaltungsmöglichkeit der spanischen Sprache als Lehrfach in Deutschland ge­geben worden. Die Tatsache, daß das Dritte

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Reich jetzt auch die Souveränität in der Er­ziehung an den deutschen Schulen in Spa­nien erhält und daß düs dort erworbene Reifezeugnis dem innerdeutschen gleichgestellt wird, ist von einer Tragweite, die noch gar nicht abgefchätzt werden kann. Der regelmäßig vereinbarte Studentenaustausch, die Steige­rung des Lektoratswesens, der Lehrer, und Schüleraustausch, sowie die Erweiterung des Studienplanes durch Gastvorlesungen sind weitere Etappen auf dem Wege zur gegen­seitigen Verständigung und zum gegenseitigen Sich-kennen-Lernen.

Von einschneidender Bedeutung ist die in dem Abkommen festgelegte Ausschaltung despolitischen Emigranten aus dem geistigen Leben. Künftig wird weder auf der einen noch auf der anderen Seite irgendein Quertreiber geduldet, der Unwahr­heiten und Entstellungen der wahren Verhält­nisse in den beiden befreundeten Staaten auö- strent. Die Errichtung eines Deutschen Hauses in Spanien und der Plan eines Spanien-Hau­ses in Deutschland sollen der kulturellen Freundschaft beider Völker sichtbaren und bleibenden Ausdruck verleihen.

Man hat dem Nationalsozialismus vorge­worfen, daß er Deutschland vor der Welt ab­riegeln wollte und die Kräfte gegenseitiger Be­fruchtung des Kulturlebens der Nationen ver­kümmern ließe. Er ist, gelinde gesagt, hier und da allzuoft grundsätzlich mißverstanden wor­den.

Immer wieder hat er seinen Nachbarn beide Hände entgegengestreckt und den kulturellen Werten ihrer Länder die Tore nach Deutschland geöffnet. Finnische, polnische, italienische und französische Kunstausstellungen sind bei uns mit großem Aufwand eröffnet worden. Gastdirigenten aus Tokio, Paris, London, Ba­sel, Amsterdam haben an den Pulten der Ber­liner Philharmonie gewirkt. Die deutschen Theater spielen augenblicklich alle Auslän­der, die nur irgendwie bühnenwirksam sind und der Buchmarkt legt eine Riesenzahl von Uebersetzungen auf. Nein wir wollen nicht alles auf unseren Nenner dringen, im Gegen­teil, je stärker und gesünder sich die Werke des Auslandes ihre nationale Eigenart be­wahren. je ursprünglicher sie diese Kraft aus. zustrahlen vermögen, desto mehr bewundern und fördern wir sie.

kraneo vor 6en Toren vareelona»

lKartenbienft E. Zander, M.1

Engländer fliehen aus Vartelona

Rot« Machthaber ausgerisien L i gen beri el, t cker K8-k>re,r«-

og London, 25. Januar. Wie die eng» lischen Abendblätter vom Montag berichten, haben alle englischen Staatsangehörigen Barcelona auf Anweisung der diplomatische» britischen Vertretungen räumen müssen. Mit Beschleunigung wurden die Engländer auf Kriegsschiffe der britischen Mittelmeer­flotte gebracht. Nach Berichten der englischen Presse sollen angeblich bei den nationalspa­nischen Luftangriffen auf Barcelona englische Schiffe im Hafen versenkt und dabei drei Matrosen getötet worden sein. Die Meldun­gen, daß die rotspanischen Macht­haber Barcelona verlassen haben, werden bestätigt.

MeitSir Kilmelkr vor Bamloiw

Oie Ltaät iVlanresa betreit / ?snik in Barcelona >väcbst

Sarragossa. 24. Januar. Wie der Frontberichterstatter des DRV. meldet, be­findet sich nunmehr auch die wichtige Kreis- stadt Manresa, «in bedeutender Mittel­punkt des katalanischen Handels und der Landwirtschaft, im Besitz der natio­nal e n T r u p p e n.

Seit zwei Tagen hatten das Urgelkorps. die Maestrazgo-Armee und Legionärdlvisio- nen die Einkreisung ManresaZ vorbereitet. Die Leitung der roten Truppen betrachtet diesen Ort als Zentrum der Verteidigung und hatte dort die Listerbrigade sowie Son­derstoßtrupps konzentriert. DaS bergige Ge­lände nördlich pnd westlich von Manresa so- wie der Fluß Cardoner machten die Stadt zu einem geographisch bevorzugten Stütz- Punkt. Die meisten Brücken über den Car­doner waren von den Roten gesprengt wor- den. Der Angriff auf die Stadt setzte von allen Seiten gleichzeitig ein. Bereits nach kurzem Kampf war Manresa im Besitz der nationalen Truppen, die daraufhin sofort den Vormarsch wieder aufnah» men und den Feind in Richtung auf Tar- rasa verfolgten. In Manresa wurde eine große Zahl von Gefangenen gemacht. Die Stadt mit über 25 000 Einwohnern be­herbergt bedeutende Textilfabriken, die bis­her fast ausschließlich für die Ausfuhr nach Sowjetrußland arbeiteten. Weiter ist ihr Reichtum an Holzkohle bekannt. In der letz- ten Zeit beherbergte Manresa das Haupt­quartier der roten katalanischen Armee.

Küstengebirge von Garraf erobert

Der Vormarsch auf Barcelona hat am Dienstag seinen entscheidenden Abschnitt erreicht. Die Navarra-Divi­sionen und die 4. Brigade stießen in den ersten Morgenstunden im Mittelabschnitt zwi­schen Jgualada und Sabadell 10 Kilometer vor und überquerten den Llobregat-Fluß, der als wichtigste Stütze der letzten sowjetspani­schen Verteidigungslinie vor Barcelona galt. Im Küstenabschnitt rückte das Armeekorps des Generals Bague in Eilmärschen vor und eroberte den Vorort Gava. der nur no ch 12 Kilometer vom Stadtkern Barcelonas entfernt liegt. Von hier aus beherrscht die nationale Artillerie den Flughafen Prat de Llobregat, den wichtig, sten Flugplatz Sowjetspaniens. Sowohl von diesem Abschnitt wie vom Mittelabschnitt aus liegt die Innenstadt von Barcelona jetzt in der Reichweite der nationalen Geschütze. Nach einer weiteren Meldung wurde nach einem Vormarsch von zehn Kilometern binnen weniger Stunden das gesamte zerklüftete Küstengebirae von Garraf. unmit­

telbar südlich von Barcelona, erobert und gesichert. Das Berggebiet, das für die Ver­teidigung Barcelonas die größte Bedeutung hatte, war unter Anleitung französischer Fachleute nach den modernsten Grundsätzen zu einem angeblich uneinnehmbaren Boll­werk ausgebaut worden. Im Nordabschnitt durchquerten nationale Abteilungen das zer­klüftete Montserrat-Gebirge und gelangten somit auch an dieser Stelle in die Ebene von Barcelona.

Der Hafen von Barcelona sowie das bekannte Fort Montjuich befinden sich nun ebenfalls im Fenerbereich der nationalen Artillerie. Der Schiffsverkehr ist durch das wohlgezielte Feuer der nationalen Ge­schütze bereits st arkbe hindert.

Die Zivilbevölkerung des am Dienstag be­freiten Gebietes begrüßte die nationalen Truppen mit unbeschreiblichem Jubel. Zahl- reiche Männer, die sich vor den Bolschewisten versteckt gehalten hatten, boten sich den Na­tionalen zu freiwilligem Waffen» dienst an, um an dem Einzug in Barce­

lona und der endgültigen Vernichtung der Sowjetherrschaft teilnehmen zu können.

Rokspaniens lehkes Aufgebot

Angesichts der völligen Mutlosigkeit der sowjetspanischen Truppen, die nur noch in den seltensten Fällen daran denken. Widerstand zu leisten, sondern zum größten Teil in wilder Flucht auf Barcelona begriffen sind, haben die Bolschewistenhäupt­linge den sofortigen Einsatz der internatio­nalen Brigaden angeordnet. Diese auslän­dischen Söldner werden als letztes Aufgebot Sowjetspaniens in Straßenbahnen. Last- und Privatkraftwagen in die von den Nationalen bereits unmittelbar bedrohten Vororte von Barcelona geschickt, aber auch sie dürften den völligen Zusammenbruch des bolsche­wistischen Widerstandes nicht verhindern können.

Für die große Verwirrung und Kopflosig. keit in Barcelona spricht allein schon die Tatsache, daß sowjetspanischeMinisterien" sich bereits aufderFluchtnachNord- katalonien befinden. Auch die franzö­sische Botschaft wird dorthin verlegt.Außen­minister" Del Vayo befindet sich immer noch im sicheren Paris.

Es wird zu brenzlig ...

Genfer Kommission flieht aus Barcelona

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dl. Genf, 25. Januar. Wie das Sekretariat der Liga mitteilt, hat die Militärkom­mission der Genfer Liga Barcelona verlassen und sich aus französisches Gebiet gerettet. Die Militärkommission hatte bekanntlich die Aufgaben, die angeb­liche Rücksendung der ausländischen Frei­willigen bei den rotspanischen Truppen zu überprüfen. Alle Mitglieder der Mission haben wohlbehalten die französische Grenze, überschritten.

Wieder Gangsterproreß Wes ln Neuyork

Bis jetzt scbon über 100000 Dollar Verbanälungskosten

Neuyork, 24. Januar. Vor einem Neuyor- ker Gericht wurde der Prozeß gegen den demokratischen Politiker Jimmy Hines wieder ausgenommen, der im September vorigen Jahres aus Grund eines technischen Fehlers des Oberstaatsanwalts Dewey ab- gebrochen werden mußte. Jimmy Hines war einer der einflußreichsten Männer in der noch vor wenigen Jahren allmächtigen demokratischen ParteimaschinerieTarn, many Hall". Er steht unter der Anklage der Hehlerei, der Korruption und der Teilhaber- sthaft an verschiedenen Verbrecherorgani­sationen, vor allem an der Gangster­bande des Iuden Fleg'enheimer, genannt Dutch Schultz, der vor drei Jahren in einer Kneipe in Newark im Staate New- Jersey ermordet wurde. Eine Reihe von Zeugenaussagen belastete Jimmy Hines ans das schwerste, z. B. bezeugte John Curry, der ehmalige Führer vonTammany Hall", unter Eid, daß Hines tatsächlich, wie ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. Poli- zisten versetzen und degradieren ließ, wenn sie die Spielhöllen der Gang­sterbande des Juden Flegenheimer zu de- lästigen wagten. Curry erklärte in seiner Zeugenaussage ferner, daß Hines im Jahre 1933 einen gewissen William Dodge als Oberstaatsanwalt ausstellen ließ. Diese Er­

klärung bestätigte den Vorwurf, daß Hines mit Unterstützung deS Gangsters Fleaenhei- mer unter Ausnützung seines Bestechungs- systems und seiner Politischen Beziehungen die Wahl von Dodge bewerkstelligte, um sich damit ein williges Werkzeug zu verschallen. Hines soll hierüber selbst gesagt haben: .Dodge ist nützlich, weil er dumm, geachtet und mein Mann ist."

Ein weiterer Zeuge, der ehemalige Rechts­anwalt Dixie Davis, einst Rechtsberater und intimer Freund des jüdischen Bnndeniührers Flegenheimer, gab zu. in den Jahren 1932/33 an Jimmy Hines im Austrage Flegenhei- merS hohe Geldbeträge für poli­tische Protektion gezahlt zu haben. Er schilderte dann sogar die von der Flegen­heimer Bande angewandten Gangstermetho­den. die der Sicherung der Wahl William Dodges zum Oberstaatsanwalt dienten und bezeugte, daß Flegenheimer stir diesen Wahl­kampf 15 000 Dollar gestiftet hatte. Bis zu dem erwähnten Abbruch hatten die Ver­handlungen dieses Prozesses gegen Hines, die eine Sensation nach der anderen zutage förderten, das Gericht volle sechs Wochen in Anspruch genommen und dem Staat bereits mehr als >00 000 Dollar Kosten orursacht.